Ehrenwerte Herrscher Tamars,
mit Bedauern müssen wir mitteilen, dass unsere edle Schwester, Lady Imelda, die Geschäfte des
Reiches außer Hand geben musste.
So denn lenken wir, als Nachgeborene, von nun an die Geschicke unseres Volkes.
Wir hoffen inniglich, dass Lady Imelda alsbald aus der Kur zurückkehren werde, doch Ihr Befinden
war wahrlich Bekümmernis erregend. Das Bauchdrücken wurde von Tag zu Tag schlimmer und
eine Besserung kann nur, und wir haben Erfahrung mit diesen Beschwerden, so leidet doch auch
unsere liebe Base Cugnella schon seit Jahren darunter, durch eine anständige Brunnenkur unter
Aufsicht eines Heilkünstler erlangt werden.
Auch unsere Großmutter, die herzensgute Frederika, die Göttin habe sie gnädig, litt schon in
jungen Jahren an dieser Beschwerlichkeit. So erzählte sie uns Kindern immer, sie habe ein
Drängen im Ranzen, als ob dreizig Zwerge Unterschlupf suchen.
Unser guter Großvater hingegen hatte vielmehr ein Reißen im Kreuz. Ach, was tat uns der
liebe Lugbert leid. Für uns Kinder hatte er doch immer ein Stückcken Zucker über, bis er dann an
dieser schlimmen Sache dahinschied.
Anfangs sah es aus, wie ein kleiner Ratscher im Finger, doch dann stellte sich heraus, dass die
Heilkünstler ihn sogar aderlassen mussten. Unsere liebevolle Mutter hat geweint am Ende und
konnte uns selbst kaum Trost spenden.
Aber Großvater starb nicht allein, auch wenn Großmutter ihn schon Jahre zuvor verließ. Die
Leberseuche hat sie dahingerafft. Auch sie war damals zur Brunnenkur, doch es half alles nichts.
Oh Göttin, lass unsere liebe Schwester schnell genesen, denn auch wir befinden uns gar nicht gut.
So denn, Ihr Herrscher Tamars, so wisst Ihr denn bescheid, dass wir von nun an die Geschicke
unseres Volkes leiten.
Mit besten Wünschen,
Lady Angelika
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Schwester der edlen und kranken Lady Imelda

Lady Imelda zur Kur
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