Drake schaute aus dem Fenster des Rathauses auf den Marktplatz seiner Hauptstadt. Ein reges
Treiben der Menschen hielt ihn davon ab über aktuelle Probleme wirklich nachzusinnen.
Er war in Gedanken versunken, fand jedoch für dieses Problem mit der Kriegerin Dannen
keine Lösung. Ein um das andere Mal war er erneut verwundert worden über die Reaktionen
und Antworten dieses merkwürdigen Volkes. Lag es daran, daß das Volk der Narum von
Frauen geleitet wurde ? Er wusste es nicht. Alle diplomatischen Bemühungen endeten stets in
Streiterreien über Kleinigkeiten..
Plötzlich klopfte es an der Tür. Er dreht sich um und sagte : 'Herein!'
Die Tür ging auf und ein dürrer Mann mittleren Alters mit Halbglatze und Robe trat in den Raum.
'Ahh. Ignazius. Gut das Ihr kommt. Ihr wollt uns sicher von den Vorbereitungen für das Turnei
berichten...?'
Ignazius schloß die Türe hinter sich und ging vor Drake auf die Knie.
'Ja, mein Lord. Die Verbereitungen sind abgeschlossen. Die Teilnehmer sind bekannt und das Bogen-
schiessen kann seinen Lauf nehmen'
Drake macht eine Handbewegung und Ignazius erhob sich.
'Ignazius, wir haben Euren Bericht zum Ringen gelesen. Vortrefflich.' Drake entglitt ein kleines
schmunzeln. ' Besonders der Teil mit dem Esel hat mir gefallen. Wir der nächste Teil des Turneis
wieder so gut werden ?'
'So hoffe ich doch, mein Lord. Die Teilnehmer waren alle guter Dinge als sie gingen und wir
bekamen viel Lob im Laufe der Woche.'
'Gut, gut, Ignazius. Wenn da nicht wieder diese Entgleisungen der Frau Dannen gewesen wären.
Diese Frau bringt mich wirklich um den Verstand. In einem Moment denkt man es ist gut, im nächsten
jubelt sie uns wieder irgendwelche anderen Beleidigungen unter. Was meint Ihr dazu ?'
Ignazius überlegt einen Moment, schaute auf den Boden und wieder wieder in die Augen seines
Herrn. 'Nun, es sind Frauen, mein Lord. Und es ist ein Staat, der von Frauen geleitet wird.
Eventuell solltet Ihr die Dinge nicht so Ernst nehmen. Die Kriegerin Dannen macht ja schon
desöfteren merkwürdige Anmerkungen und scheint es nicht so gemint zu haben. Eventuell
ist der Umgangston mit Männern in Ihrem Reich etwas schroffer als hierzulande.'
Drake drehte sich um, verschlang die Arme auf dem Rücken und schaute wieder aus dem
Fenster.
'Ihr meint also wir sollen das nicht Ernst nehmen. Dann frage ich Euch, wie man diese Frau überhaupt
behandeln soll ? Was ist wenn sie uns mal zu einem Krieg herausfordert ? Sollen wir das etwa
auch nicht ernst nehmen ? Ich finde auf diese Frage wirklich keine Antwort.'
Er machte eine Pause.
'Vielleicht sollten wir besser über das Bogenschiessen reden. Sagt uns bitte wer daran teilnimmt
und wie die Regeln lauten.'
'Ssofort, mein Lord. Aber bitte gestattet es mir meine Unterlagen zu holen. Sie liegen noch
in unserem Arbeitszimmer.'
Drake dreht den Kopf und schaute Ignazius wieder an. 'Na los, dann geht. Und beeilt Euch. Zeit ist
ein kostbares Gut.'
Ignazius verschwand eiligen Schrittes aus der Türe und Drake hörte draussen seine Schritte verhallen.
Dann war es wieder ruhig. Drake schaut abermals auf den Marktplatz. In all dem Getümmel entdeckte er
einen kleinen Jungen, der sich an einer Häuserwand versteckte und vor irgendwas Angst hatte. Er war
in lumpigen Fetzen gekleidet und anscheinend auf der Flucht. Weiter hinten auf dem Marktplatz
streiften einige Wachen mit Hellebarden umher. Sie schienen irgendwas oder irgendwen zu suchen.
Daneben stand ein dicker Obsthändler, der wir wie ein Rohrspatz am schimpfen war und wild gestikulierte.
Die Szene war klar. Der kleine Junge schien ein Obstdieb zu sein. Wenn man ihn fing bedeutete das
nichts gutes für ihn. Immerhin stand auf Diebstahl als Strafe der Verlust einer Hand.
Während die Wachen allmählig näher kamen, schien der Junge gerade im Ansatz weiter fortzulaufen, als ihn
von hinten unbemerkt ein unbewaffneter Mann zu greifen bekahm. Der Junge war völlig überrascht. Er
trat, boxte, zapplelte aber es half nichts. Der Mann hielt ihn fest. Ein lauter Ruf nach den Wachen
verkündete sodann die Festnahme des Obstdiebs.
Ignazius trat wieder herein und Drake drehte sich abermals zu ihm hin. Ignazius hatte eine Schriftrolle
in beiden Händen und rollte diese lnagsam von unten nach oben auf.
'Mein Lord, eingetragen zum Bogenschiessen sind :
- Graf Lucksi
- Silverleaf Merrymack vom Einsiedlersee
- Fredericke
- Baron ONeill
- Tyrande, Mondpriesterin der Elfen
- Florian Rübensaat
- Baroness Morgana le Faye, die Wildsau
- Kriegerin Elenora Dannen oder ein Vertreter
- Sven Glückspilz aus Lyonesse, der Neffe des ehrenwerten Ursus von Lyonesse.
- William Wallace
- Lord Agomar
- Lord Gandalf
- Lord Samyl
- Lord Thoraldrus
- Lord Roodemol
- Lord Irvin
- Sir Arthus
- Lord Lipsius
- Lord Torkan von Torkanien
- Lord Lograat, Barbar von Kog
- Lady Leah
- Dale Ban MacLeoid
- Lord Desper
- Lord Laurentius von Gudhar
- Lady Marinella
- Lord Sköggur
insgesamt somit 26 Teilnehmer.'
Drake zog eine Augenbraue hoch und nickte anerkennend.
'Nicht schlecht, Ignazius, das dürfte unserer Reputation wieder einiges auf Auftrieb verschaffen. Denk Ihr nicht ?'
'Ja, mein Lord'
'Fahret fort. Wie lauten die Regeln und wann findet das ganze statt ?'
'Mein Lord, stattfinden wird das Ganze am Sonntag um 21 Uhr, wie gehabt, und die Regeln lauten wie folgt: Jeder
Teilnehmer hat drei Schuß auf eine bestimmte Entfernung. Trifft er das Ziel dann kommt er eine Runde weiter,
trifft er das Ziel nicht dann scheidet er aus. Solange Teilnehmer übrig sind wird die Entfernung der Ziele
immer weiter angehoben, bis dann die besten drei Schützen des Turneis feststehen und diese in einem
gesonderten Wettkampf um den Sieg kämpfen. Um im Bogenschiessen zu bestehen, ist natürlich viel Gewandheit
und einiges an Glück erforderlich.'
Drake nickte abermals.
'Dashört sich gut an. Ignazius, Ihr machet einen hervorragenden Job. Ich werde Euch...'
Es klopfte abermals an der Tür. Drake war etwas ungehalten. Er liebte es nicht wenn persönliche
Gespräche unterbrochen wurden. 'Herein!'
Die Tür ging auf und ein Bote stand in der Tür. Ein junger Bursche in brauner Lederkleidung und grauen
Gugel.
'Mein Lord. Ein Botschaft aus Narum'
'Aus Narum ?' Drake schaute mit skeptischen Blick auf Ignazius und trat zu dem Boten. 'Was will das
Weib denn jetzt schon wieder ?'
Er nahm die Botschaft und öffnete sie. Gerade wollte er anfangen zu lesen als er nochmals zu Ignazius
aufblickte. 'Wißt Ihr was ? Leßt Ihr die Botschaft vor. Es graut uns schon jetzt davor in diesem
Schreiben irgendwelche neuerlichen Beleidigungen vorzufinden...'
Ignazius trat heran, übernahm die Botschaft und began zu laut lesen:
'Werter Drake,
Wenn ihr meint das eurer befriedigung guttut, dann seis drumm.
Das ihr Meinungen nicht verkraftet, bedauern wir sehr.
Wir werden auf Eure Stichelein keinen Heller mehr verschwenden.
Ihr habt lange keinen Krieg mehr geführt. Das muss für einen Stattlichen
Krieger wie ihr es seid, eine ersichtliche qual sein.
Doch Euer mütchen könnt ihr an einem anderen kleinen nichts zu
wehrsetzenden Herrscher verwenden.
'
Ignazius stockte. Drake schaut ihn an, überrascht wegen der Unterbrechung. 'Na, was ist los? Warum lest Ihr
nicht weiter. Derartige Beleidigungen bringt sie doch ständig. Das kann uns nicht mehr schocken'
Ignazius wurde sichtbar übel. 'Mein Lord. Es wäre mir lieber wenn Ihr diese Botschaft alleine lest'
'Na, nun macht schon!' Drake war bekannt dafür schnell überlaunig zu werden. Ignazius wusste das.
Aber das was er da vor sich stehen hatte, konnte er unmöglich vorlesen. Abermals bat er um Gnade.
'Mein Lord, bitte...'
Los. Lest! Mein Gott, macht nicht so einen Aufstand wegen diesem Waschweib!'
Ignazius räusperte sich und begann erneut anzusetzen und langsam vorzulesen:
'Wir sind nicht gewillt, mit euch zu spielen, wir erwarten euch mit einer
Rose vor den Toren unseres Gemaches.
In unweigerlichen Zuneigung
Elenora Dannen
'
Totenstille. Sekunden der Ewigkeit. Drake schaute Ignazius mit großen Augen und offenem Mund
an. Dann rang er um Fassung. 'Ihr wollt uns verkohlen! Gebt her' Drake riß Ignazius das
Schreiben aus der Hand und las selbst nach. '...wir erwarten euch mit einer Rose vor den
Toren unseres Gemaches ? In unweigerlicher Zuneigung ???' Er blickte auf und griff mit der
Hand zum Hals um sich ein wenig Luft zu verschaffen und schluckte. Dann blickte er erneut
zu Ignazius. Konnte er da ein unterdrücktes Lächeln entdecken ? Er blickte zu dem Boten,
den er ganz vergessen hatte. Auch hier ein verkrampftes Gesicht, das nahe vor einem
Ausbruch stand.
'RAUS!!!!!!!! Verschwindet von hier. Elendes Affenpack! RAUS !!!'
Ignazius duckte den Kopf und mit schnellen Schritten machte er sich von dannen. Der Bote war
längst aus der Tür. Doch als die Türe zugeschlagen war hörte Drake von draussen schallendes
Gelächter. Er konnte sich selbst ein schmunzeln nicht verkneifen. Diese Dannen war wirklich
unglaublich. Dann sprang er zur Türe, öffnete sie und schrie nach draussen so laut er konnte:
'Und wehe jemand auf Tamar erfährt etwas von dieser Botschaft! Hütet Euch sonst gehts Euch
schlecht!'

...die Wirren der Zeit...
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Waehrend Laurentius mal wieder dvrch seyne Laendereien ritt, vm die Tavernen des
Gudhar'schen Reiches zv zaehlen, begegnete er bey eyner alten Schenke, welche an
eyner Lichtvng im Walde avf Tainia lieget, eynen aelteren Mann, der der Kleydung
nach avs fernen Landen stammen musste.
Laurentius lud Ihn zv eynem Kruge Met eyn vndt hoerte dem Manne zv, welcher ueber
das Ringen des Turneis vndt ueber eyn gar seltsames Geruecht, das in Sir Francis Drakes
Laendereien umging, berichtete.
Laurentius verkniff sich geradeso eyn Lachen, als er hoerte, wie der alte Mann fon Richard
erzaehlte, dessen Kopfe im letzen Kampfe nass war vndt dies mit eynem Esel zv thun
haben sollte. Laurentius erwiderte, dass Richard, welcher in seynen Diensten stehet,
fon seynem Hochmeyster Guother wieder avf die Beine gebracht worden ist vndt for dem
Kampfe nocheynmal eynen kraeftigen Schluck Weyn avs dem eygens fuor Ihn mitgebrachten
Fasse nahm, so wie der Hochmeyster berichtete. Dennoch amuesierte sich Laurentius ueber
die Geschichte mit dem Esel.
Als der alte Mann aber dafon erzaehlte, dass Geruechte besagen, Sir Francis Drake haette
eyne Botschaft fon Kriegerin Elenora Dannen erhalten, welche eynen fuor Drake doch unerwarteten
Inhalt hatte.
Laurentius wies den Wirt an, die Kruege nochmal zv fuellen vndt lies den Mann weyter erzaehlen.
"Drake soll eyne Nachricht mit folgendem Inhalt erhalten haben," sagte der alte Mann, waehrend
Laurentius eynen kraeftigen Schluck nahm vndt fuhr fort, "
'Wir sind nicht gewillt, mit euch zu spielen, wir erwarten euch mit einer
Rose vor den Toren unseres Gemaches.
In unweigerlichen Zuneigung
Elenora Dannen'"
Als Laurentius dies hoerte, verschluckte er sich am Met vndt konnte sich mit Lachen nicht mehr
zurueckhalten "harhar... Drake ... Elenora Dannen ... harhar, Ihr beliebet zv scherzen" sagte
er zv dem Alten.
"Nein, nein" erwiderte dieser, "es ist meyn voller ernst, Drake soll schon nicht mehr von Sinnen
seyn, denn insgeheim hatte er dies gehofft ... kommt naeher heran werter Laurentius, ganz im
Vertrauen ... es ist schon vielen aufgefallen, nur keyner traute sich es zv sagen ... Drake soll
die Kriegerin schon sehr lange inbruenstig lieben, nur wollte er es bisher nicht eyngestehen
vndt versvchet avch nach aussen hin sich nichts anmerken zv lassen."
Noch eyne Weile vnterhielten sich die beyden vndt waehrend Laurentius spaet am Abend wieder in
Richtung Residenz ritt, dachte er nocheynmal ueber dass Gespraech mit dem alten Mann nach.
Ploetzlich erinnerte er sich daran, dass die Kriegerin doch kuerzlich den Brauch der Heirat
nicht kannte, als seyn Hochmeyster Guother vndt die edle Veridian den Bvndt der Ehe eyngingen.
Sollte etwa seyne damalige Antwort die Kriegerin ermutigt haben Drake dieses Schreiben zv senden,
oder ist dieses wirklich nvr eyn Geruecht, wer weiss ...
Gudhar'schen Reiches zv zaehlen, begegnete er bey eyner alten Schenke, welche an
eyner Lichtvng im Walde avf Tainia lieget, eynen aelteren Mann, der der Kleydung
nach avs fernen Landen stammen musste.
Laurentius lud Ihn zv eynem Kruge Met eyn vndt hoerte dem Manne zv, welcher ueber
das Ringen des Turneis vndt ueber eyn gar seltsames Geruecht, das in Sir Francis Drakes
Laendereien umging, berichtete.
Laurentius verkniff sich geradeso eyn Lachen, als er hoerte, wie der alte Mann fon Richard
erzaehlte, dessen Kopfe im letzen Kampfe nass war vndt dies mit eynem Esel zv thun
haben sollte. Laurentius erwiderte, dass Richard, welcher in seynen Diensten stehet,
fon seynem Hochmeyster Guother wieder avf die Beine gebracht worden ist vndt for dem
Kampfe nocheynmal eynen kraeftigen Schluck Weyn avs dem eygens fuor Ihn mitgebrachten
Fasse nahm, so wie der Hochmeyster berichtete. Dennoch amuesierte sich Laurentius ueber
die Geschichte mit dem Esel.
Als der alte Mann aber dafon erzaehlte, dass Geruechte besagen, Sir Francis Drake haette
eyne Botschaft fon Kriegerin Elenora Dannen erhalten, welche eynen fuor Drake doch unerwarteten
Inhalt hatte.
Laurentius wies den Wirt an, die Kruege nochmal zv fuellen vndt lies den Mann weyter erzaehlen.
"Drake soll eyne Nachricht mit folgendem Inhalt erhalten haben," sagte der alte Mann, waehrend
Laurentius eynen kraeftigen Schluck nahm vndt fuhr fort, "
'Wir sind nicht gewillt, mit euch zu spielen, wir erwarten euch mit einer
Rose vor den Toren unseres Gemaches.
In unweigerlichen Zuneigung
Elenora Dannen'"
Als Laurentius dies hoerte, verschluckte er sich am Met vndt konnte sich mit Lachen nicht mehr
zurueckhalten "harhar... Drake ... Elenora Dannen ... harhar, Ihr beliebet zv scherzen" sagte
er zv dem Alten.
"Nein, nein" erwiderte dieser, "es ist meyn voller ernst, Drake soll schon nicht mehr von Sinnen
seyn, denn insgeheim hatte er dies gehofft ... kommt naeher heran werter Laurentius, ganz im
Vertrauen ... es ist schon vielen aufgefallen, nur keyner traute sich es zv sagen ... Drake soll
die Kriegerin schon sehr lange inbruenstig lieben, nur wollte er es bisher nicht eyngestehen
vndt versvchet avch nach aussen hin sich nichts anmerken zv lassen."
Noch eyne Weile vnterhielten sich die beyden vndt waehrend Laurentius spaet am Abend wieder in
Richtung Residenz ritt, dachte er nocheynmal ueber dass Gespraech mit dem alten Mann nach.
Ploetzlich erinnerte er sich daran, dass die Kriegerin doch kuerzlich den Brauch der Heirat
nicht kannte, als seyn Hochmeyster Guother vndt die edle Veridian den Bvndt der Ehe eyngingen.
Sollte etwa seyne damalige Antwort die Kriegerin ermutigt haben Drake dieses Schreiben zv senden,
oder ist dieses wirklich nvr eyn Geruecht, wer weiss ...
- ElenoraDannen
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- Wohnort: Hydradien
- Kontaktdaten:
Wiedereinmal ritt Elenora Dannen und ein paar Kriegerinnen die Grenzen des Landes ab.
Sie trafen auf eine Gruppe älterer Frauen, die am Fluss standen und Wäsche wuschen.
Sie unterhielten sich über die neusten Gerüchte. Als sie die Gruppe Reiterinnen erblickten verstummten sie schnell.
Elenora Dannen und die anderen wurden Mistrauisch und hilten an, sie fragten nach dem Grund der Geheimnisskrämerei.
Eine der Alten Frauen antwortete: "Ihr werte Kriegerin müsstet es doch am besten wissen man munkelt über eure vermählung mit dem Sir Drake. Ein Alter Mann aus dem Nachbardorf habe dieses dort verkündet."
Die Kriegerinnen blickten sich an und lachten. Als antwort gab die Kriegerinnen:
"Das glaubt er doch selber nicht, da sendet man einen Boten und muss sowas erfahren. Auch wenn er einsam ist wäre er eine schlechte Wahl für Narum"
Eine der anderen Reiterinnen meldete sich auch zu wort: " Versteht dieser arme Mann seine eigenen Worte? ER war es doch der sprach aug um aug und Zahn um Zahn. Agressivität ist nicht die Blüte Narums so versucht man halt die Blume sprechen zu lassen. Wir haben auch in einem Buch gelesen das wenn dir jemand böse will, seid gut und liebenswert zu ihm, denn das wir seine gute seite in ihn geweckt"
Die Waschfrauen lachten. Sie verabschiedeten die Reiterinnen und widmenten sich ihrer Wäsche.
Beim abreiten der Kriegerinnen sprachen sie über die Pläne der großen Hochzeit. Und wie gut sie sich machen würde.
Unter den Kriegerinnen brach eine heftige diskusion aus, was Elenora denn Drake schreiben würde als antworten.
Sie trafen auf eine Gruppe älterer Frauen, die am Fluss standen und Wäsche wuschen.
Sie unterhielten sich über die neusten Gerüchte. Als sie die Gruppe Reiterinnen erblickten verstummten sie schnell.
Elenora Dannen und die anderen wurden Mistrauisch und hilten an, sie fragten nach dem Grund der Geheimnisskrämerei.
Eine der Alten Frauen antwortete: "Ihr werte Kriegerin müsstet es doch am besten wissen man munkelt über eure vermählung mit dem Sir Drake. Ein Alter Mann aus dem Nachbardorf habe dieses dort verkündet."
Die Kriegerinnen blickten sich an und lachten. Als antwort gab die Kriegerinnen:
"Das glaubt er doch selber nicht, da sendet man einen Boten und muss sowas erfahren. Auch wenn er einsam ist wäre er eine schlechte Wahl für Narum"
Eine der anderen Reiterinnen meldete sich auch zu wort: " Versteht dieser arme Mann seine eigenen Worte? ER war es doch der sprach aug um aug und Zahn um Zahn. Agressivität ist nicht die Blüte Narums so versucht man halt die Blume sprechen zu lassen. Wir haben auch in einem Buch gelesen das wenn dir jemand böse will, seid gut und liebenswert zu ihm, denn das wir seine gute seite in ihn geweckt"
Die Waschfrauen lachten. Sie verabschiedeten die Reiterinnen und widmenten sich ihrer Wäsche.
Beim abreiten der Kriegerinnen sprachen sie über die Pläne der großen Hochzeit. Und wie gut sie sich machen würde.
Unter den Kriegerinnen brach eine heftige diskusion aus, was Elenora denn Drake schreiben würde als antworten.
Duncan konnte sich nun endlich ausruhen. Nach zwei Krügen war seine Kehle zwar immer noch staubtrocken, aber das ausgezeichnete Wildbret, das dieser dicke Schankwirt zubereiten konnte, beruhigte sein Gemüt. Die Anspannung liess langsam nach.
"Wisst Ihr, dieses Gerücht geht schon lange die Runde."
Duncan spitzte die Ohren und konzentrierte sich auf das Gespräch am anderen Tisch. Zwei Herren, der Kleidung nach einfacher Landadel, unterhielten sich am Nachbarstisch nicht sehr verhalten. Doch sie fielen hier nicht weiter auf. Dank des Turneis, das Lord Drake hier auf Exevor veranstaltete, waren sehr viele hohe und auch nicht so hohe Herren und Damen unterwegs, und alle brauchten sie eine Unterkunft. Nur ein Teil der Geladenen konnten es sich in Drakes Schloss in Waldheim gemütlich machen, der Rest durfte sich eine Unterkunft in den umliegenden Gasthäusern suchen. Zu denjenigen gehörten auch die Gäste am andern Tisch, deren Rang zu niedrig war, um auf das Schloss geladen zu sein und um wirklich wichtige Informationen tragen zu können, aber doch hoch genug, auch manchmal das eine oder andere mitzubekommen.
"....und wenn dies wahr sein sollte, haben wir mit viel mehr zu rechnen!"
Duncan wendete sich von den zwei Gestalten ab. Sie hatten doch nichts Neues zu erzählen. Seine Augen schweiften ab, erkundeten jeden Winkel der Taverne, prüften jede dunkle Ecke. Schliesslich wird bald sein Herr hier ankommen, der Ort muss sicher sein.
Denn dazu wurde er ausgebildet. Schon den ganzen Weg von Laois bis hierher war es seine Aufgabe, den Weg auszukundschaften, den sein Herr gehen wollte. Nach seiner langen Krankheit, während der er nicht einmal dem Bette entsteigen und die Stadt, wie sie wuchs und gedieh, besichtigen konnte, wollte er gesund in Waldheim ankommen. Er hatte sich ob seiner Genesung schon für das Ringen verspätet, nun wollte er wenigstens ab dem Bogenschiessen dabei sein. Exevor ist ein gefährliches Pflaster, Drake und sein oberster Lehnsherr, Vicomte Lucksi, sind nicht gerade beliebt, und Feinde lauern auf Tamar hinter jeder Ecke.
Der Waldläufer bestellte sich noch einen Krug. Feiner Stoff hier, dachte er sich, und beschäftigte sich nun wieder mehr mit seiner Umgebung, als mit seinen Gedanken.
"...und dann war da noch was, das ich gerade in Waldheim gehört habe. Meine Quelle geniesst oberstes Vertrauen bei Lord Drake, ist also sehr zuverlässig."
Duncan konzentrierte sich, diese Stimme aus dem Lärm der Taverne herauszuhören. Anscheinend sassen da zwei Händler.
"Also, erzähl schon, Mann!" unterbrach dessen Gegenüber.
"Gemach, gemach, diese Geschichte muss man geniessen. Taufrisch ist sie, und absolut überraschend".
Der Waldläufer war nun sehr gespannt. Wenn das nichts ist.....
"Also, ich hatte meine Geschäfte gerade erledigt, als ich mir danach noch einen Krug in der Taverne genehmigen wollte. Da sah ich doch gleich den Schreiber Drakes reinstürzen, kreidebleich im Gesicht, und seine Hände zitterten. Einen Schädelknacker wollte er, man stelle sich das vor. Ein Ordensmann wollte sich betrinken....."
"Weiter, mach schon...."
"Nun, da ich gelegentlich Geschäfte mit Ignazius abschliesse, bin ich zu ihm hin in der Hoffnung, das zu erfahren, was ihn so erschüttert hatte. Musste ja wahrlich was Gröberes sein. Der zweite Schädelknacki löste dann auch seine Zunge....."
Der Erzähler genoss es offensichtlich, diese Geschichte zu erzählen. In schauspielerischer Manier benetzte er seine Kehle. Die beiden Zuhörer wurden nun langsam ungeduldig.
"Also, er erzählte mir von einer Nachricht der Herrin Hydradiens, Lady Dannen."
"Drake bekommt dieser Tage viele Nachrichten aus diesem Reich, das ist nichts Neues", wandte der andere ein.
"Ja sicher", winkte der Erzähler ab. "Doch diese war anders." Nochmals störte ein Schluck Met den Fluss der Erzählung. "Ja, wie anders?"
"Nun, die Nachricht enthielt keine Kriegserklärung. Auch keine Beleidigung, und auch keine Herausforderung. Es war eine...."
In diesem Moment betraten jaulend und gröhlend eine Gruppe betrunkener Soldaten die Taverne. In diesem Lärm war es nun unmöglich, irgendeinem Gespräch zuverlässig zu folgen. Duncan war irritiert, die Spannung der Erzählung wich nur langsam der Erkenntnis. Aber dann sass mit offenem Mund da, seine Gedanken begannen zu kreisen.
Mein Gott, ist das denn möglich? Habe ich das richtig verstanden? Dies bedeutet doch....
Der Waldläufer schnippste dem Wirt drei Kupfermünzen hin und verliess eilends die Taverne. Das kann nicht warten, das muss ich sofort meinem Herrn erzählen........
Duncan Sutherland sprang auf sein Pferd und ritt wie der Wind seinem Chief entgegen.
"Wisst Ihr, dieses Gerücht geht schon lange die Runde."
Duncan spitzte die Ohren und konzentrierte sich auf das Gespräch am anderen Tisch. Zwei Herren, der Kleidung nach einfacher Landadel, unterhielten sich am Nachbarstisch nicht sehr verhalten. Doch sie fielen hier nicht weiter auf. Dank des Turneis, das Lord Drake hier auf Exevor veranstaltete, waren sehr viele hohe und auch nicht so hohe Herren und Damen unterwegs, und alle brauchten sie eine Unterkunft. Nur ein Teil der Geladenen konnten es sich in Drakes Schloss in Waldheim gemütlich machen, der Rest durfte sich eine Unterkunft in den umliegenden Gasthäusern suchen. Zu denjenigen gehörten auch die Gäste am andern Tisch, deren Rang zu niedrig war, um auf das Schloss geladen zu sein und um wirklich wichtige Informationen tragen zu können, aber doch hoch genug, auch manchmal das eine oder andere mitzubekommen.
"....und wenn dies wahr sein sollte, haben wir mit viel mehr zu rechnen!"
Duncan wendete sich von den zwei Gestalten ab. Sie hatten doch nichts Neues zu erzählen. Seine Augen schweiften ab, erkundeten jeden Winkel der Taverne, prüften jede dunkle Ecke. Schliesslich wird bald sein Herr hier ankommen, der Ort muss sicher sein.
Denn dazu wurde er ausgebildet. Schon den ganzen Weg von Laois bis hierher war es seine Aufgabe, den Weg auszukundschaften, den sein Herr gehen wollte. Nach seiner langen Krankheit, während der er nicht einmal dem Bette entsteigen und die Stadt, wie sie wuchs und gedieh, besichtigen konnte, wollte er gesund in Waldheim ankommen. Er hatte sich ob seiner Genesung schon für das Ringen verspätet, nun wollte er wenigstens ab dem Bogenschiessen dabei sein. Exevor ist ein gefährliches Pflaster, Drake und sein oberster Lehnsherr, Vicomte Lucksi, sind nicht gerade beliebt, und Feinde lauern auf Tamar hinter jeder Ecke.
Der Waldläufer bestellte sich noch einen Krug. Feiner Stoff hier, dachte er sich, und beschäftigte sich nun wieder mehr mit seiner Umgebung, als mit seinen Gedanken.
"...und dann war da noch was, das ich gerade in Waldheim gehört habe. Meine Quelle geniesst oberstes Vertrauen bei Lord Drake, ist also sehr zuverlässig."
Duncan konzentrierte sich, diese Stimme aus dem Lärm der Taverne herauszuhören. Anscheinend sassen da zwei Händler.
"Also, erzähl schon, Mann!" unterbrach dessen Gegenüber.
"Gemach, gemach, diese Geschichte muss man geniessen. Taufrisch ist sie, und absolut überraschend".
Der Waldläufer war nun sehr gespannt. Wenn das nichts ist.....
"Also, ich hatte meine Geschäfte gerade erledigt, als ich mir danach noch einen Krug in der Taverne genehmigen wollte. Da sah ich doch gleich den Schreiber Drakes reinstürzen, kreidebleich im Gesicht, und seine Hände zitterten. Einen Schädelknacker wollte er, man stelle sich das vor. Ein Ordensmann wollte sich betrinken....."
"Weiter, mach schon...."
"Nun, da ich gelegentlich Geschäfte mit Ignazius abschliesse, bin ich zu ihm hin in der Hoffnung, das zu erfahren, was ihn so erschüttert hatte. Musste ja wahrlich was Gröberes sein. Der zweite Schädelknacki löste dann auch seine Zunge....."
Der Erzähler genoss es offensichtlich, diese Geschichte zu erzählen. In schauspielerischer Manier benetzte er seine Kehle. Die beiden Zuhörer wurden nun langsam ungeduldig.
"Also, er erzählte mir von einer Nachricht der Herrin Hydradiens, Lady Dannen."
"Drake bekommt dieser Tage viele Nachrichten aus diesem Reich, das ist nichts Neues", wandte der andere ein.
"Ja sicher", winkte der Erzähler ab. "Doch diese war anders." Nochmals störte ein Schluck Met den Fluss der Erzählung. "Ja, wie anders?"
"Nun, die Nachricht enthielt keine Kriegserklärung. Auch keine Beleidigung, und auch keine Herausforderung. Es war eine...."
In diesem Moment betraten jaulend und gröhlend eine Gruppe betrunkener Soldaten die Taverne. In diesem Lärm war es nun unmöglich, irgendeinem Gespräch zuverlässig zu folgen. Duncan war irritiert, die Spannung der Erzählung wich nur langsam der Erkenntnis. Aber dann sass mit offenem Mund da, seine Gedanken begannen zu kreisen.
Mein Gott, ist das denn möglich? Habe ich das richtig verstanden? Dies bedeutet doch....
Der Waldläufer schnippste dem Wirt drei Kupfermünzen hin und verliess eilends die Taverne. Das kann nicht warten, das muss ich sofort meinem Herrn erzählen........
Duncan Sutherland sprang auf sein Pferd und ritt wie der Wind seinem Chief entgegen.
Es war ein ruhiger Donnerstagvormittag. Godefroy war erst spät aus Al's Eichenfass zurückgekehrt und hatte bis nach acht Uhr geschlafen. Beim Blick aus dem Fenster bekam er Lust auf einen Ausritt. Der Himmel war mit Wolken verhangen und es war noch ziemlich neblig, nur an manchen Stellen lugte die Sonne durch die Wolken. Aber in Wolkenstein und Umgebung gab es schon lange keine wilden Tiere oder gefährliches Gesindel mehr, so dass ein Ritt auch bei geringer Sichtweite und ohne nennenswerte Bewaffnung kein größeres Risiko darstellte als vom Pferd zu fallen. Und dieses Risiko müsste auch mit dem aktuellen Restalkohol zu meistern sein. So ließ Godefroy die Gedanken schweifen, reckte sich vorm offenen Fenster und ging dann ins Nebenzimmer um sich anzukleiden.
Auf dem Weg nach unten hätte Godefroy beinahe eine Tür an den Kopf bekommen, als eine junge Magd aus dem Gang, welcher zu den Vorratslagern führt, herausgestürmt kam. Sie versteinerte vor Schreck als sie die Tür genau so eilig schloss und plötzlich ihrem Herrn gegenüber stand, entschuldigte sich mit einem Knicks und einem scheuen Lächeln und sprintete dann in Richtung Küche, wobei sie etwas unbeholfen eine Flasche zu verbergen suchte. Godefroy schmunzelte amüsiert und setzte seinen Weg in Richtung Garten fort. Welch ein liebreizendes Geschöpf.
Im Hinterhof angekommen atmete er tief ein und ließ den Blick etwas schweifen. Ein Stallbursche war gerade dabei die Boxen auszumisten, ein Hahn jagte gleich drei fette Legehennen quer über den Hof, in der Ferne war Gelächter zu hören. Dem Tonfalle nach eindeutig Winkelried. Vermutlich auch der Kutscher. Zumindest war keiner der beiden zu sehen. Ein Blick in den Stall und zu den Kutschen erhärtete den Verdacht, denn dort war niemand außer einem weiteren Stallburschen und zwei tuschelnden Mägden beim melken zu sehen. Ein kurzer Streifzug durch den Garten, vorbei an den Bienenstöcken und dem Verschlag, wo die Jagdvögel eingesperrt waren ließ auch den Gärtner und den Falkner vermissen. Allmählich neugierig geworden ging Godefroy zurück und hielt auf den Ursprung des Gelächters zu, das immer wieder mit dem Wind vom Herrenhaus herüberwehte.
Die Quelle erwies sich als ein offenes Fenster der Küche und ein Blick hinein offenbarte das ganze Ausmaß der Bescherung. Um den großen Tisch versammelt saßen die wohlbeleibte Köchin, die zierliche junge Magd, welche die Flasche in die Küche geschmuggelt hatte (Holunderschnaps und eine von vieren, fast alle leer), der Gärtner (leicht in seinen Stuhl gesunken), der Falkner (mit hochrotem Haupt), der Lagerverwalter (sich am Tisch festhaltend) und natürlich Winkelried, welcher gerade wieder wiehernd lachte. Hinzu kamen der Kutscher (mit erhobenem Glase auf einem Stuhl stehend) und der Briefträger, welcher mit leichtem Seegang neben der Tür stand.
Die Köchin hatte offensichtlich aus einem sehr langen Brief einer besten Freundin (vermutlich auch Köchin, irgendwo) vorgelesen und rezitierte soeben die letzten Zeilen.
"... hat Agate, Luises Schwester, unserer Mary hinter vorgehaltener Hand erzählt, dass Lord Drake angeblich schon Wein und Bratochsen vom Vorrat des Abschlussfestes fürs Turnier hat streichen lassen um für die Hochzeit nicht zu viel einkaufen zu müssen. Ich halte das ja für ein Gerücht, aber Henriette, die Zofe, meinte, dass der Schneider letztens überdurchschnittlich lange bei Drake verweilte und angeblich soll die Kutsche neu vergoldet worden sein. Und Ignazius läuft in den letzten Tagen wie ein Zombie durch die Gegend, total abwesend und ziemlich blass. Na vielleicht hat er auch nur was mit dem Darm. War ziemlich kühl letzte Woche. Ich halte Dich auf jeden Fall auf dem Laufenden. Schönen Gruß an Herbert", an der Stelle drehten sich alle Blicke zum Kutscher, der jetzt verlegen vom Stuhl kletterte, "und vergiss nicht zu schreiben. Gruß, Margarete"
Die Köchin ließ den Brief sinken und schüttelte den Kopf. "Was die Frau Dannen nur an dem Kerl findet?" "Er soll sehr stattlich aussehen, in seiner Uniform." Sagte die Magd und seufzte. Der Kutscher goss sich den letzten Rest Holunderschnaps ins Glas und leerte es auf einen Zug. Der Lagerverwalter schüttelte sich "Wenn ich mir nur vorstelle, dass der sich womöglich auch noch fo..."
Doch da machte sich der Briefträger an der Tür durch lautes Hüsteln bemerkbar. "Also in einem Brief an den Bürgermeister drüben in Bärwalde schreibt sein Vetter, dass Frau Dannen bereits hochschwanger wäre, seine Kusine hätte von ihrer Milchfrau erfahren, dass eine Handauflegerin der Frau Dannen einen strammen Jungen vorausgesagt hätte, worauf diese nicht sehr erfreut gewesen sein soll."
"Das ist ja noch gar nichts und außerdem falsch!" ließ sich die Waschfrau, welche bis dato unbemerkt in einer Ecke gesessen und zugehört hatte vernehmen. "Unten am Fluss erzählt man sich, dass Frau Dannen von Drake eine hübsche Tochter geschenkt bekommen hat. Helena heißt sie, aber das darf noch keiner wissen. Drake und Elenora sind schon lange ein heimliches Liebespaar und nun versuchen sie aller Welt diese Geschichte aufzutischen um nicht völlig unglaubwürdig dazustehen."
In dem Moment rappelte sich der Gärtner. "Nein, das ist unmöglich. So lange kann das noch gar nicht her sein." Er saß jetzt wieder fast aufrecht. "Als Gusto, das Patenkind meiner Frau, von der Walz wiederkam erzählte er noch taufrisch, dass Frau Dannen auf der Jagd angeschossen worden war. Wie sich herausstellte hatte Drake die Grenzen seines Reiches wohl noch nicht recht im Kopf und zudem Frau Dannen versehentlich für ein lohnendes Ziel gehalten. Nach vielen wortreichen Entschuldigungen soll er Frau Dannen dann im Zweikampf besiegt haben, was immer das bedeuten mag. Die Information kann unmöglich älter als drei Monate sein."
Danach brach ein Tumult in der Küche los, als die bis dahin stillen (und reichlich angetrunkenen) Zuhörer sich für die eine oder andere Version der Geschichte stark machten. Die Stimme des Falkners, welcher auf einem Kongress auf Exevor Frau Dannen und Lord Drake Händchen haltend gesehen haben wollte ging dabei völlig unter. Erst als Winkelried mit lauter Stimme zu bedenken gab, dass möglicherweise nicht Drake sondern Ignazius so scharf auf die Frau Dannen gewesen sei und deshalb alles hätte geheim bleiben müssen, gab es eine kurze Ruhephase in der alle Beteiligten diese Variante im Kopf durchspielten, danach ging die Diskussion dann umso heftiger weiter.
Godefroy hatte genug gehört. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging er zum Stall um nun endlich seinen Ausritt zu beginnen. Die ganzen Geschichten konnten Ihn nicht schocken, hatte er doch erst am Abend zuvor Frau Dannen und Ignazius in Al's Taverne getroffen und allerhand interessante Sachen gehört. Aber, dass Frau Dannen schwanger gewesen sein soll? Nein, das konnte unmöglich sein...
Godefroy bestieg sein Pferd und ritt hinaus zur Koppel und dann in den angrenzenden Wald. Es konnte noch ein wunderbarer Tag werden. Vorausgesetzt er benötigte keinen von seinen Angestellten....
<font size=-1>[ This Message was edited by: Godefroy on 2003-08-08 15:52 ]</font>
Auf dem Weg nach unten hätte Godefroy beinahe eine Tür an den Kopf bekommen, als eine junge Magd aus dem Gang, welcher zu den Vorratslagern führt, herausgestürmt kam. Sie versteinerte vor Schreck als sie die Tür genau so eilig schloss und plötzlich ihrem Herrn gegenüber stand, entschuldigte sich mit einem Knicks und einem scheuen Lächeln und sprintete dann in Richtung Küche, wobei sie etwas unbeholfen eine Flasche zu verbergen suchte. Godefroy schmunzelte amüsiert und setzte seinen Weg in Richtung Garten fort. Welch ein liebreizendes Geschöpf.
Im Hinterhof angekommen atmete er tief ein und ließ den Blick etwas schweifen. Ein Stallbursche war gerade dabei die Boxen auszumisten, ein Hahn jagte gleich drei fette Legehennen quer über den Hof, in der Ferne war Gelächter zu hören. Dem Tonfalle nach eindeutig Winkelried. Vermutlich auch der Kutscher. Zumindest war keiner der beiden zu sehen. Ein Blick in den Stall und zu den Kutschen erhärtete den Verdacht, denn dort war niemand außer einem weiteren Stallburschen und zwei tuschelnden Mägden beim melken zu sehen. Ein kurzer Streifzug durch den Garten, vorbei an den Bienenstöcken und dem Verschlag, wo die Jagdvögel eingesperrt waren ließ auch den Gärtner und den Falkner vermissen. Allmählich neugierig geworden ging Godefroy zurück und hielt auf den Ursprung des Gelächters zu, das immer wieder mit dem Wind vom Herrenhaus herüberwehte.
Die Quelle erwies sich als ein offenes Fenster der Küche und ein Blick hinein offenbarte das ganze Ausmaß der Bescherung. Um den großen Tisch versammelt saßen die wohlbeleibte Köchin, die zierliche junge Magd, welche die Flasche in die Küche geschmuggelt hatte (Holunderschnaps und eine von vieren, fast alle leer), der Gärtner (leicht in seinen Stuhl gesunken), der Falkner (mit hochrotem Haupt), der Lagerverwalter (sich am Tisch festhaltend) und natürlich Winkelried, welcher gerade wieder wiehernd lachte. Hinzu kamen der Kutscher (mit erhobenem Glase auf einem Stuhl stehend) und der Briefträger, welcher mit leichtem Seegang neben der Tür stand.
Die Köchin hatte offensichtlich aus einem sehr langen Brief einer besten Freundin (vermutlich auch Köchin, irgendwo) vorgelesen und rezitierte soeben die letzten Zeilen.
"... hat Agate, Luises Schwester, unserer Mary hinter vorgehaltener Hand erzählt, dass Lord Drake angeblich schon Wein und Bratochsen vom Vorrat des Abschlussfestes fürs Turnier hat streichen lassen um für die Hochzeit nicht zu viel einkaufen zu müssen. Ich halte das ja für ein Gerücht, aber Henriette, die Zofe, meinte, dass der Schneider letztens überdurchschnittlich lange bei Drake verweilte und angeblich soll die Kutsche neu vergoldet worden sein. Und Ignazius läuft in den letzten Tagen wie ein Zombie durch die Gegend, total abwesend und ziemlich blass. Na vielleicht hat er auch nur was mit dem Darm. War ziemlich kühl letzte Woche. Ich halte Dich auf jeden Fall auf dem Laufenden. Schönen Gruß an Herbert", an der Stelle drehten sich alle Blicke zum Kutscher, der jetzt verlegen vom Stuhl kletterte, "und vergiss nicht zu schreiben. Gruß, Margarete"
Die Köchin ließ den Brief sinken und schüttelte den Kopf. "Was die Frau Dannen nur an dem Kerl findet?" "Er soll sehr stattlich aussehen, in seiner Uniform." Sagte die Magd und seufzte. Der Kutscher goss sich den letzten Rest Holunderschnaps ins Glas und leerte es auf einen Zug. Der Lagerverwalter schüttelte sich "Wenn ich mir nur vorstelle, dass der sich womöglich auch noch fo..."
Doch da machte sich der Briefträger an der Tür durch lautes Hüsteln bemerkbar. "Also in einem Brief an den Bürgermeister drüben in Bärwalde schreibt sein Vetter, dass Frau Dannen bereits hochschwanger wäre, seine Kusine hätte von ihrer Milchfrau erfahren, dass eine Handauflegerin der Frau Dannen einen strammen Jungen vorausgesagt hätte, worauf diese nicht sehr erfreut gewesen sein soll."
"Das ist ja noch gar nichts und außerdem falsch!" ließ sich die Waschfrau, welche bis dato unbemerkt in einer Ecke gesessen und zugehört hatte vernehmen. "Unten am Fluss erzählt man sich, dass Frau Dannen von Drake eine hübsche Tochter geschenkt bekommen hat. Helena heißt sie, aber das darf noch keiner wissen. Drake und Elenora sind schon lange ein heimliches Liebespaar und nun versuchen sie aller Welt diese Geschichte aufzutischen um nicht völlig unglaubwürdig dazustehen."
In dem Moment rappelte sich der Gärtner. "Nein, das ist unmöglich. So lange kann das noch gar nicht her sein." Er saß jetzt wieder fast aufrecht. "Als Gusto, das Patenkind meiner Frau, von der Walz wiederkam erzählte er noch taufrisch, dass Frau Dannen auf der Jagd angeschossen worden war. Wie sich herausstellte hatte Drake die Grenzen seines Reiches wohl noch nicht recht im Kopf und zudem Frau Dannen versehentlich für ein lohnendes Ziel gehalten. Nach vielen wortreichen Entschuldigungen soll er Frau Dannen dann im Zweikampf besiegt haben, was immer das bedeuten mag. Die Information kann unmöglich älter als drei Monate sein."
Danach brach ein Tumult in der Küche los, als die bis dahin stillen (und reichlich angetrunkenen) Zuhörer sich für die eine oder andere Version der Geschichte stark machten. Die Stimme des Falkners, welcher auf einem Kongress auf Exevor Frau Dannen und Lord Drake Händchen haltend gesehen haben wollte ging dabei völlig unter. Erst als Winkelried mit lauter Stimme zu bedenken gab, dass möglicherweise nicht Drake sondern Ignazius so scharf auf die Frau Dannen gewesen sei und deshalb alles hätte geheim bleiben müssen, gab es eine kurze Ruhephase in der alle Beteiligten diese Variante im Kopf durchspielten, danach ging die Diskussion dann umso heftiger weiter.
Godefroy hatte genug gehört. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging er zum Stall um nun endlich seinen Ausritt zu beginnen. Die ganzen Geschichten konnten Ihn nicht schocken, hatte er doch erst am Abend zuvor Frau Dannen und Ignazius in Al's Taverne getroffen und allerhand interessante Sachen gehört. Aber, dass Frau Dannen schwanger gewesen sein soll? Nein, das konnte unmöglich sein...
Godefroy bestieg sein Pferd und ritt hinaus zur Koppel und dann in den angrenzenden Wald. Es konnte noch ein wunderbarer Tag werden. Vorausgesetzt er benötigte keinen von seinen Angestellten....
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- ElenoraDannen
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In denn Hallen Narums:
Die Ältesten beraten gerade über die Zukunft Hydradiens auf Exevor.
Die Frauen beraten sich über die Gerüchte die kusieren, und ob es noch vertretbar wäre wenn Elenora Dannen die Vertretung Narums bliebe.
Das was dem Ältesten Rat zu Ohren kam, ist eine Schade für jeden Hydrill.
Eine schwangerschaft einer Kriegerin, das sei unverzeihlich.
Zumal die Hochzeit mit einem Mann ein Sittenverstoß ist.
Tagelang diskutierten sie über die zukunft der Kriegerin. Sie wurde Vorgeladen um sich zu den Äusserungen zu rechtfertigen.
Die Kriegerinn wurde ins verhör genommen und einer geistigen Verfassung untersucht.
Nach ausreichender Untersuchung standt fest:
Die Kriegerin Elenora Dannen ist bei vollen Geistigen Kräften und ihr Körper beweist, das sie keinerlei spuren einer verschmelzung aufweist und eine schwangerschaft ist vollkommen ausgeschlossen.
Elenora Dannen wird die Vertretung auf Exevor weiterhin gestattet.
Der Rat setzte sich zusammen um einen Brief an Sir Drake zu verfassen. Um ihm dieses Mitzuteilen das dieser sich wohl geirrt hat.
Die Ältesten beraten gerade über die Zukunft Hydradiens auf Exevor.
Die Frauen beraten sich über die Gerüchte die kusieren, und ob es noch vertretbar wäre wenn Elenora Dannen die Vertretung Narums bliebe.
Das was dem Ältesten Rat zu Ohren kam, ist eine Schade für jeden Hydrill.
Eine schwangerschaft einer Kriegerin, das sei unverzeihlich.
Zumal die Hochzeit mit einem Mann ein Sittenverstoß ist.
Tagelang diskutierten sie über die zukunft der Kriegerin. Sie wurde Vorgeladen um sich zu den Äusserungen zu rechtfertigen.
Die Kriegerinn wurde ins verhör genommen und einer geistigen Verfassung untersucht.
Nach ausreichender Untersuchung standt fest:
Die Kriegerin Elenora Dannen ist bei vollen Geistigen Kräften und ihr Körper beweist, das sie keinerlei spuren einer verschmelzung aufweist und eine schwangerschaft ist vollkommen ausgeschlossen.
Elenora Dannen wird die Vertretung auf Exevor weiterhin gestattet.
Der Rat setzte sich zusammen um einen Brief an Sir Drake zu verfassen. Um ihm dieses Mitzuteilen das dieser sich wohl geirrt hat.