Abschied
Verfasst: Sa Jan 04, 2014 12:00 am
Hallo zusammen!
Ich möchte mich mit diesem Post vom Spiel "Tales of Tamar" verabschieden. Es wird ein etwas längerer Text werden, denn ich will nicht gehen, ohne mich nochmal ein wenig an die "gute alte Zeit" zu erinnern. Außerdem finde ich es einfach nicht richtig, einfach so sang- und klanglos zu verschwinden, wie es manch andere Mitglieder des "Tales of Tamar"-Teams im Lauf der Zeit getan haben. Nur, damit man mich nicht falsch versteht: Es gibt selbstverständlich Dinge, die wichtiger sind (bzw. wichtiger sein sollten) als ein Computerspiel. Aber wenigstens verabschieden kann man sich ja, wenn man nun andere Prioritäten im Leben hat.
Nun aber zu den Gründen, warum ich ToT den Rücken kehre. Ich habe die Entwicklung dieses Spieles fast von Anfang an erlebt und begleitet. Erst als Tester, dann als Mitglied im Entwicklerteam. Ich habe viele Texte geschrieben und mich ein wenig im Support geübt. Leider ist es nun so, daß es keine erkennbare Entwicklung bei ToT mehr gibt. In den letzten Monaten gab es keinerlei Kommunikation mehr unter den verbliebenen wenigen Teammitglieder und seit einem halben Jahr haben wir nichtmal mehr unseren monatlichen Teamtreff abgehalten. Ich habe versucht, noch irgendetwas zu bewirken, indem ich z.B. einen neuen Trailer für ToT erstellt habe, aber am Ende hat das keinen Sinn, wenn es keine Unterstützung gibt und vor allem keine Änderung der Situation in Sicht ist. Daher sehe ich auch keinen Sinn darin, weiter im ToT-Team zu verbleiben, daß ja irgendwie eh nicht mehr existiert.
Ich persönlich bin der Meinung, daß man den Spielbetrieb besser einstellen sollte, als daß dieses Spiel weiter so dahinsiecht. Das ist jetzt sicher kein Ansporn für neue Spieler, sich noch mit diesem Spiel zu beschäftigen, auf der anderen Seite ist es aber leider auch die bittere Wahrheit. "Tales of Tamar" ist tot. Es gibt nur noch eine Handvoll Spieler, die überhaupt spielen, dafür aber jede Menge "Karteileichen", also seit langer Zeit inaktive Reiche, was das Spiel der verbliebenen aktiven Spieler leider auch nur noch weiter behindert.
Ich habe immer versucht, mir ein paar persönliche Ziele im Spiel zu setzen, und daraus Motivation zum Spielen zu schöpfen, aber das funktioniert leider einfach nicht mehr. Jeder Spielzug ist eigentlich nur noch Frustration.
Das Faß zum Überlaufen brachte für mich persönlich jetzt der Krieg gegen das Reich Syrakon. Ich werde grundlos angegriffen, der Spieler verweigert sich mir gegenüber in jeder Form des Rollenspiels und seine Attacken dienen eigentlich in meinen Augen nur einem Zweck: mir das Spiel zu verderben.
Ich hatte mit dem Account Azuriel, gegen den dieser Krieg geführt wird, über lange Zeit ein Ziel verfolgt, nämlich die komplette, für diesen Account erreichbare, Karte nicht nur zu erforschen, sondern gleichzeitig so mit Einheiten abzudecken, daß alle Felder gleichzeitig einsehbar sind. Das hatte ich auch erreicht. Durch diese sinnlosen Angriffe ist diese Arbeit nun zunichte gemacht und das alles ohne irgendeinen erkennbaren Grund, da ich mit diesem Account in keinster Weise feindselig gegen den Account Syrakon war. Nun soll ich also entweder tatenlos zusehen, wie er das weiter macht oder gegen ihn Krieg führen, beides nur frustrierend. Das Krieg führen ist nur noch eine wilde Klickorgie, die durch Beschränkungen des Spielclients und immer wieder auftretende Bugs nur noch schlimmer gemacht wird. Obwohl ich noch nie besonders am kriegerischen Aspekt von Tot Interesse hatte, habe ich wirklich versucht, mich zu motivieren und das irgendwie durchzuziehen, aber es hat keinen Sinn. Ich habe keinen Spaß dran, ärgere mich nur immer wieder aufs Neue und bin frustriert. Dafür ist mir meine Zeit aber dann doch zu schade. Außerdem weiß ich ja genau, daß sich in Sachen Funktionalität oder Bugfixing nichts ändern wird. Also ziehe ich die Konsequenz und höre auf mit etwas, daß mir absolut keinen Spaß mehr macht. Ich werde auch meinen anderen verbliebenen Account Scharfenstein sterben lassen, denn wenn ich schon aussteige, dann auch richtig und endgültig.
Aber ich will mit diesem Post nicht nur schwarzmalen und jammern, sondern mich auch an schöne Dinge erinnern. In diesen mehr als 10 Jahren "Tales of Tamar" habe ich so viele schöne Erinnerungen gesammelt, daß ich hier gerne nochmal an ein paar Sachen erinnern will.
Rollenspiel wurde vor etlichen Jahren noch wirklich groß geschrieben, und es war schon immer ein essentieller Bestandteil dieses Spieles. Ohne Spieler, die bereit sind, ihre Spielcharaktere mit Leben zu füllen, Forumsposts zu schreiben, im Client zu kommunizieren, hinter den Kulissen Fäden zu ziehen oder sich im Chat zu treffen ist dieses Spiel nicht einmal halb so gut.
Was haben wir für herrliche Abende im IRC-Chat verbracht. Da wurden Kriege angefangen und beendet, ganze Hochzeiten gefeiert und viel gelacht.
Wir hatten wunderschöne Spielertreffen, auf denen man endlich mal die Gesichter hinter den Freunden und Feinden im Spiel getroffen hat. Wir haben zusammen getrunken, gegessen und gefeiert. Wir durften dem Barden auf Burg Altena lauschen, alleine das war ein so wunderbares Erlebnis.
Wir hatten mehrere fantastische Liverollenspiele, an die ich auch heute noch oft und gerne zurückdenke. Es geht doch nichts über einen Orkangriff in finsterster Nacht oder eine gemeinsame Sitzung in der Taverne, um den Geschichten von Hauptmann Keitel aus der Freitruppe zuzuhören und dabei ein Hörnchen Gerstensaft zu leeren.
Kurzum: Danke an alle Spieler für die schönen Jahre und gehabt Euch wohl!
Gruß,
Falk (aka Pergalb)
Ich möchte mich mit diesem Post vom Spiel "Tales of Tamar" verabschieden. Es wird ein etwas längerer Text werden, denn ich will nicht gehen, ohne mich nochmal ein wenig an die "gute alte Zeit" zu erinnern. Außerdem finde ich es einfach nicht richtig, einfach so sang- und klanglos zu verschwinden, wie es manch andere Mitglieder des "Tales of Tamar"-Teams im Lauf der Zeit getan haben. Nur, damit man mich nicht falsch versteht: Es gibt selbstverständlich Dinge, die wichtiger sind (bzw. wichtiger sein sollten) als ein Computerspiel. Aber wenigstens verabschieden kann man sich ja, wenn man nun andere Prioritäten im Leben hat.
Nun aber zu den Gründen, warum ich ToT den Rücken kehre. Ich habe die Entwicklung dieses Spieles fast von Anfang an erlebt und begleitet. Erst als Tester, dann als Mitglied im Entwicklerteam. Ich habe viele Texte geschrieben und mich ein wenig im Support geübt. Leider ist es nun so, daß es keine erkennbare Entwicklung bei ToT mehr gibt. In den letzten Monaten gab es keinerlei Kommunikation mehr unter den verbliebenen wenigen Teammitglieder und seit einem halben Jahr haben wir nichtmal mehr unseren monatlichen Teamtreff abgehalten. Ich habe versucht, noch irgendetwas zu bewirken, indem ich z.B. einen neuen Trailer für ToT erstellt habe, aber am Ende hat das keinen Sinn, wenn es keine Unterstützung gibt und vor allem keine Änderung der Situation in Sicht ist. Daher sehe ich auch keinen Sinn darin, weiter im ToT-Team zu verbleiben, daß ja irgendwie eh nicht mehr existiert.
Ich persönlich bin der Meinung, daß man den Spielbetrieb besser einstellen sollte, als daß dieses Spiel weiter so dahinsiecht. Das ist jetzt sicher kein Ansporn für neue Spieler, sich noch mit diesem Spiel zu beschäftigen, auf der anderen Seite ist es aber leider auch die bittere Wahrheit. "Tales of Tamar" ist tot. Es gibt nur noch eine Handvoll Spieler, die überhaupt spielen, dafür aber jede Menge "Karteileichen", also seit langer Zeit inaktive Reiche, was das Spiel der verbliebenen aktiven Spieler leider auch nur noch weiter behindert.
Ich habe immer versucht, mir ein paar persönliche Ziele im Spiel zu setzen, und daraus Motivation zum Spielen zu schöpfen, aber das funktioniert leider einfach nicht mehr. Jeder Spielzug ist eigentlich nur noch Frustration.
Das Faß zum Überlaufen brachte für mich persönlich jetzt der Krieg gegen das Reich Syrakon. Ich werde grundlos angegriffen, der Spieler verweigert sich mir gegenüber in jeder Form des Rollenspiels und seine Attacken dienen eigentlich in meinen Augen nur einem Zweck: mir das Spiel zu verderben.
Ich hatte mit dem Account Azuriel, gegen den dieser Krieg geführt wird, über lange Zeit ein Ziel verfolgt, nämlich die komplette, für diesen Account erreichbare, Karte nicht nur zu erforschen, sondern gleichzeitig so mit Einheiten abzudecken, daß alle Felder gleichzeitig einsehbar sind. Das hatte ich auch erreicht. Durch diese sinnlosen Angriffe ist diese Arbeit nun zunichte gemacht und das alles ohne irgendeinen erkennbaren Grund, da ich mit diesem Account in keinster Weise feindselig gegen den Account Syrakon war. Nun soll ich also entweder tatenlos zusehen, wie er das weiter macht oder gegen ihn Krieg führen, beides nur frustrierend. Das Krieg führen ist nur noch eine wilde Klickorgie, die durch Beschränkungen des Spielclients und immer wieder auftretende Bugs nur noch schlimmer gemacht wird. Obwohl ich noch nie besonders am kriegerischen Aspekt von Tot Interesse hatte, habe ich wirklich versucht, mich zu motivieren und das irgendwie durchzuziehen, aber es hat keinen Sinn. Ich habe keinen Spaß dran, ärgere mich nur immer wieder aufs Neue und bin frustriert. Dafür ist mir meine Zeit aber dann doch zu schade. Außerdem weiß ich ja genau, daß sich in Sachen Funktionalität oder Bugfixing nichts ändern wird. Also ziehe ich die Konsequenz und höre auf mit etwas, daß mir absolut keinen Spaß mehr macht. Ich werde auch meinen anderen verbliebenen Account Scharfenstein sterben lassen, denn wenn ich schon aussteige, dann auch richtig und endgültig.
Aber ich will mit diesem Post nicht nur schwarzmalen und jammern, sondern mich auch an schöne Dinge erinnern. In diesen mehr als 10 Jahren "Tales of Tamar" habe ich so viele schöne Erinnerungen gesammelt, daß ich hier gerne nochmal an ein paar Sachen erinnern will.
Rollenspiel wurde vor etlichen Jahren noch wirklich groß geschrieben, und es war schon immer ein essentieller Bestandteil dieses Spieles. Ohne Spieler, die bereit sind, ihre Spielcharaktere mit Leben zu füllen, Forumsposts zu schreiben, im Client zu kommunizieren, hinter den Kulissen Fäden zu ziehen oder sich im Chat zu treffen ist dieses Spiel nicht einmal halb so gut.
Was haben wir für herrliche Abende im IRC-Chat verbracht. Da wurden Kriege angefangen und beendet, ganze Hochzeiten gefeiert und viel gelacht.
Wir hatten wunderschöne Spielertreffen, auf denen man endlich mal die Gesichter hinter den Freunden und Feinden im Spiel getroffen hat. Wir haben zusammen getrunken, gegessen und gefeiert. Wir durften dem Barden auf Burg Altena lauschen, alleine das war ein so wunderbares Erlebnis.
Wir hatten mehrere fantastische Liverollenspiele, an die ich auch heute noch oft und gerne zurückdenke. Es geht doch nichts über einen Orkangriff in finsterster Nacht oder eine gemeinsame Sitzung in der Taverne, um den Geschichten von Hauptmann Keitel aus der Freitruppe zuzuhören und dabei ein Hörnchen Gerstensaft zu leeren.
Kurzum: Danke an alle Spieler für die schönen Jahre und gehabt Euch wohl!
Gruß,
Falk (aka Pergalb)