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Liebe und Tod

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corinne
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Liebe und Tod

Beitrag von corinne »

Im Winter des Jahres 644

In Gedanken versunken ritt Corinne auf dem schmalen Waldweg entlang. Bereits seit Stunden war sie auf dem Weg nach Caira-Dan. Nun, da endlich wieder Frieden in Korsan herrschte, war es an der Zeit in ihre Heimat zurück zu kehren.

„Frieden…herrlicher Frieden…“ murmelte sie ermüdet.

Wie sehr sehnte sie sich danach. Seit über 100 Jahren wurde ihr dieser Frieden in ihrem Herzen verwehrt. Im Jahr 533 kam es zu der Katastrophe, von der sie sich nie wieder erholt hatte. Ihr über alles geliebter Gemahl kehrte vom Schlachtfeld, wo er gegen die Untoten kämpfte, nicht zurück. Nur wenige Jahre später erlitt sie einen weiteren Verlust. Ihr zweitgeborener Sohn Nestor von Sala-Dao wurde als vermisst erklärt. Zairas Zwillingsbruder begab sich einige Jahre nach der Schreckensnachricht auf den Weg nach Annorien, um seinen Vater zu suchen. Lord Darmok auf Tanagra war ihm ein leuchtendes Beispiel. Er wollte nicht ruhen, bis er den Leichnam seines Vaters gefunden hatte. Was war mit ihm geschehen? Lebte er noch?
Diese Gedanken kreisten immer wieder in den Gedanken Corinnes. Nur zu gerne mied sie die Einsamkeit, welche solche Gedanken begünstigte. Aber jeder noch so gute Schutz konnte den Schmerz nicht vertreiben.

Ein lautes Knacken schreckte Corinne auf. Sie zügelte ihr Pferd und horchte auf die Geräusche. Ein Reiter schien sich in wildem Ritt zu nähern. Corinne stieg ab und nahm ihren Bogen vom Sattel. In diesem Augenblick kam der Reiter um die Wegbiegung geritten und kurz vor ihrem Pferd zum stehen. Der Mann keuchte schwer. Unzählige Wunden überzogen seinen Körper. Mit letzter Kraft rutschte er aus dem Sattel und fiel vor Corinne auf die Knie. Sie erkannte sofort, dass dies ein Soldat aus dem Regiment ihres Erstgeborenen Herodins war.

„Herrin, euer Sohn…“ keuchte er. „Herodin…“
Corinne kniete sich besorgt zu ihm hernieder. Sie versuchte die Wunden des Mannes zu versorgen. Schnell war ihr jedoch klar, dass eine Versorgung hier auf dem Waldweg unmöglich war. Zutief waren die Verletzungen. „Sagt, was ist passiert?“
„Herrin, eure Sohn.. er stellte sich den Drachen auf der Insel Shanti. Er war seit seiner Jungend unser Waffenbruder…vor dem Kampf mussten wir ihm schwören, euch aufzusuchen wenn ihm etwas passierte. Herrin..Herodin…der Drache..es war schrecklich. Er suchte den Drachenhorst auf. Wir konnten ihm nicht helfen…Herrin..euer Sohn..es ist so schrecklich…“ Mit diesen Worten brach der Mann zusammen. Blut lief aus seinem Mund. Ein lautes, rasselndes Keuchen war zu hören.
Verzweifelt rüttelt Corinne an ihm. „Wacht auf, was ist passiert….so sagt es uns…“
Doch der Mann wachte nicht mehr auf. Sein Lebensgeist war erloschen.

Corinne fühlte wie sich ihre Kehle zuschnürte. Sie versuchte zu Atmen, je kräftiger sie es jedoch versuchte, umso stärker wurde ihre Angst. All ihr Schmerz brach in diesem Augenblick über ihr zusammen. In ihren letzten klaren Augenblicken merkte sie wie sie auf den weichen Waldboden sank. Ihre Sinne schwanden…….eine wohltuende Dunkelheit umgab sie.
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corinne
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Beitrag von corinne »

Im Sommer des Jahres 652

Endlich setzt die kleine Fähre über. Corinne streift mit einer Hand in das Wasser. Das leise Glucksen des Wassers steigert ihre Nervosität ins Unermessliche. Schnell nimmt sie die Hand aus dem kühlen Nass, als der Fährmeister gekonnt am Ufer anlegt. Hastig schüttelt sie die letzten Tropfen ab und wartet, bis man ihr erlaubt das Land zu betreten.

In Gedanken geht sie zum hundertsten Male die Erlebnisse der letzten Tage durch.

Joe war verschwunden..sie reiste bereits seit Tagen in der Hoffnung ihren Gemahl zu finden..All die Ängste, all die Pein..waren ihre Kinder gut aufgehoben ? Sie mussten nun mit ihren Sorgen alleine zurecht kommen. Aber gab es eine andere Wahl? Sie musste ihn suchen!

Sie hätte auch den Landweg wählen können, jedoch blieb ihr keine Zeit. Sie musste so schnell wie möglich nach Dan-Damar, in das Reich von Lord Darmok auf Tanagra, reisen. Bereits seitdem sie Taur-Uial erreicht hatte, stieg die innere Unruhe in ihr stark an.
Nachts wenn sie darlag, ohne vom erlösenden Schlaf von der Wirklichkeit befreit zu werden, plagten sie die Ängste um Joe. Wäre er niemals in den Kampf geritten, dann wäre ihre Welt noch immer so vollkommen wie seit dem Tag an dem sie ihn kennen lernte. Es gab nur noch einen der nun helfen konnte, und ihren Gemahl zurück bringen konnte.

Darmok auf Tanagra
Er war ihre letzte Rettung. Er war in der Lage ihren Gemahl zu finden.

Schnellen Schrittes entfernt sich Corinne von dem Flussbett. Die Zeit drängte, sie durfte sie nicht sinnlos verschwenden. Immer wieder muss sie kurz rasten, da ihr Kopf zum zerbersten schmerzt. Ihr ist als würde sie etwas verlieren. Je länger sie nachdenkt, um so weniger kann sie sich an die Geschehnisse kurz nach der Mitteilung über das Verschwinden ihres Gemahls erinnern.

Wann hatte sie sich von den Kindern verabschiedet ? Warum reiste sie in so seltsamer Kleidung ? Sollte sie nicht in einer angemessenen Begleitung reisen? Warum fühlte sie sich oftmals so benommen. War dies ein böser Zauber ?

Beim Versuch diesen Gedanken nachzugehen beginnt es immer wieder gnadenlos in ihrem Kopf zu wüten.
Benommen verscheucht sie die Zweifel und steigert ihr Schrittempo. Sie musst Lord Darmok erreichen....
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corinne
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Beitrag von corinne »

Einige Meilen später, nach einem langen Marsch entlang der Wüste Dan Damars.


Schwer atmend liegt Corinne im saftig grünen Gras.
Es fällt ihr schwer sich zu konzentrieren, denn immer wieder verfällt sie in eine Art Tagtraum.

Ihr erscheint Joe und ihre jugendlichen Kinder Herodin, Nestor, Zaira sowie die kleine Morain.... Dann folgen schreckliche Bilder, sie sieht Blut an ihren Händen....woher stammt dieses Blut? ...Eine alte Frau erscheint in ihrem Blickfeld. Sie murmelt Worte, die Corinne nicht verstehen kann...Die Alte tupft ihr über das Gesicht... In einem immer schneller werdenden Rhythmus wechseln sich die Bilder vor ihrem inneren Auge ab.

"Ich darf nicht rasten. Ich muss weiter...die letzte Rettung für Joe" hält sie sich selber vor.

Ihr Körper, welcher von den Anstrengungen der letzten Monate ausgemergelt ist, reagiert jedoch nicht. In ihrer Verzweiflung gibt Corinne ihren Gefühlen nach. Langsam rinnen ihr die Tränen über das Gesicht.

Völlig unbemerkt von ihren Sinnen nähert sich jemand........
Tjasgard
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Beitrag von Tjasgard »

Im Sommer des Jahres 652

Nebelschwaden erhoben sich in den frühen Morgenstunden um Nosdam, der nordöstlichsten Burg auf DanDamar des Reiches. Die Sonne war noch nicht ganz über dem Horizont emporgestiegen, als Tjasgard, ein Getreuer aus den Reihen Jalads, bereits zu Pferd das Kriegsgebiet erkundete. Zu hundertausenden strömten Zwergenhorden ins Land und nur mit Mühe und Not gelingt es bisher den Heeren Jalads, diesen Einhalt zu gebieten. Doch zu viele Soldaten hatten bereits ihr Leben lassen müssen. DanDamar war alles andere als sicher zu dieser Zeit.

Tjasgards Aufgabe an diesem frühen Morgen war es, wie jeden Morgen, die Bewegungen der Zwergenarmeen zu erkunden, um so den eigenen Truppen einen strategischen Vorteil zu ermöglichen. Auf keinen Fall sollte er in Feindkontakt geraten.

"Ungesehen bleiben und erkunden", so lauteten die Befehle, "Geschehe was wolle!".

Die Befehle waren eindeutig.

Geschwind, doch immer in Deckung bleibend und nahezu lautlos ritt Tjasgard auf seinem treuen Rappen über eine Lichtung in Richtung Südwesten, der Gebirgskette westlich der Wüste DanDamars entgegen. Weit über 400.000 Zwerge befanden sich dort im Aufmarsch gegen Nosdam. Und dies waren nicht die einzigen Zwergenarmeen. Tiefer im Süden DanDamars sammelten sich weitere ähnlich große Horden.

Tjasgard entschloss sich, die Zwergenstellungen in der Nähe der Gebirgskette im großen Bogen zu umreiten und sich von hinten näher heran zu pirschen. Er hatte die südlichsten äußeren Wachposten der Zwerge bereits passiert als er plötzlich einen Splittertrupp der Zwerge umherstreiffen sah. Zehn, vielleicht fünfzehn Zwerge. Sie bewegten sich auffallend zielstrebig auf eine nahegelegene Lichtung zu, lärmend und mit schweren Äxten in den Händen.

Erst jetzt erkennt Tjasgard den Grund für die Unruhe der Zwerge. In der Mitte der nahegelegenen Lichtung befand sich eine Frau...

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Tjasgard
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Beitrag von Tjasgard »

.. Voller Sorge über diese unerwartete Begebenheit, setzte sich Tjasgard in leichtem Galopp in Richtung der Lichtung in Bewegung, bedacht darauf von den Zwergen unbemerkt zu bleiben. Sich der Lichtung nähernd, konnte er mehr von der Erscheinung der Frau erkennen. Sie sah müde und etwas ausgemergelt aus, so als ob sie bereits eine sehr lange und mühevolle Reise hinter sich hatte. Dennoch, dies konnte nicht über ihre Schönheit hinwegtäuschen. Etwas anmutiges und gar übernatürliches ging von der Unbekannten aus. Sie wirkte fast geistesabwesend und weit entfernt von der Wirklichkeit. Trotz des Lärmes der Zwerge nahm sie die herankommende Gefahr scheinbar nicht wahr. Mit geschlossenen Augen, den Kopf gegen den Himmel gerichtet, verharrte sie regungslos. Das Summen eines Liedes schien, über ihre Lippen zu tanzen. Nein, es war kein Summen, es war ein Gesang in einer Sprache, die Tjasgard nicht kannte.

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Die Gesichtszüge der Zwerge verrieten, dass sie fest entschlossen waren zu morden und dieses zarte, elfengleiche Wesen sollte ihr Opfer sein. Die Zwerge bewegten sich nun im Laufschritt auf die schöne Unbekannte zu, die Äxte hoch erhoben, ihren Kampfschrei brüllend. Tjasgard zog voller Bestürzung sein Schwert und wollte den Zwergen von der Seite den Weg abschneiden -- in der Hoffnung durch den Moment der Überraschung genügend Zwerge überrumpeln zu können und Zeit zu gewinnen, um der Unbekannten ein Entkommen zu ermöglichen. Unterdessen wurde der Gesang der Frau von Sekunde zu Sekunde lauter und übertönte gar das Gebrüll der Zwerge.

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Dabei bewegten sich die Lippen der Frau kaum. Es war so, als ob die Worte sich direkt im Kopf manifestierten, ohne den Umweg über Luft und Ohren zu nehmen. Die Worte begannen zu schmerzen und Tjasgard hielt sich verkrampft die Ohren zu, obgleich dies keinen Unterschied machte. Die Zwerge indes gerieten ins Straucheln und nacheinander begannen sie regungslos niederzufallen. Auch Tjasgard fühlte sich, als ob ihm gleich der Kopf platzen würde. Doch dann brach der Gesang ab und nichts als Stille blieb zurück. Tjasgard hob den Kopf und sah, wie die Frau erschöpft in sich zusammen sackte..

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corinne
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Beitrag von corinne »

Immer stärker ergriff ihr Körper eine Müdigkeit, gegen die sie sich nicht wehren konnte. In ihrem Innersten breitete sich eine Kälte aus. Ihr Körper fühlte sich taub an. Eine leere Hülle, ohne Empfindungen und Regungen. Doch nicht ganz, etwas begehrte nun in ihr auf. Wie Feuer brannten die Tränen über ihr Gesicht.

Zunächst war es nur ein leises Gemurmel, jedoch hörte sie die uralten Worte plötzlich überlaut in ihrem Kopf. Corinne erkannte sie sofort. Die Eine, die Große, die Gütige.
Sie fühlte wie sie sich ihr Körper leicht vom Boden anhob. Eine Leichtigkeit, Glückseeligkeit durchströmte ihren Körper.
Sie war nicht mehr allein.
Vor ihrem inneren Auge konnte sie zwei Schwanenfrauen erkennen. Eingehüllt in ein gleißendes Licht blickten sie Corinne an. „Swantje, Dwanja…“ murmelte Corinne ehrfürchtig.
Ihr war als kauerten sich die beiden Halbgöttin an ihre Seite und stützten sie. Heilsame, beschützende Arme umschlangen Corinne. Erneut erklang die Stimme der obersten Göttin in ihrem Kopf.

„Verzweifle nicht, gib nicht auf.
Großes ist für dich vorgesehen.
Das Leid des Lebens nagt an dir, stelle dich deinen Dämonen.
Swantje und Dwanja werden über dich wachen.
Der göttliche Frieden wartet auf dich, bestehe die Prüfung.
Du bist nicht allein!“


Das gleißende Licht verstärkte sich. Corinne spürte die Anwesenheit der obersten Göttin überdeutlich.

Ein Lied, welches seinen Ursprung in ihrem Innersten hatte, breitete sich um sie herum aus. War sie es die diese Worte formte oder die oberste Göttin? Für die Dauer des Liedes fühlte Corinne wie sie eine Symbiose mit der Göttin einging.

Nachdem die letzte Silbe des Liedes gesungen war, sank Corinne zusammen.

Ihre Göttin war nicht mehr da. Jedoch spürte sie, dass sie gut beschützt war. Die Halbgöttinnen würden nun über sie wachen und die Schicksalsfäden weben.
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Beitrag von Tjasgard »

... Die verbliebenen Zwerge hatten sich unterdess von ihrer Benommenheit erholt und wahren sich ihrer Chance nun gewiss, die völlig entkräftete Frau niederzumetzeln. Tjasgard ritt in vollem Galopp auf die Zwerge zu und enthauptete mit einem Schwertstrich den ihm am nächsten befindlichen Zwerg. Auch einen zweiten konnte er ohne Gegenwehr niederstrecken. Doch dann war der Überraschungsmoment verronnen. Ein dritter Zwerg schmetterte seine Axt auf den Körper des Pferdes und brachte es zu Fall. Tjasgard sprang schnell vom Boden auf, wüttend über den Verlust seines treuen Pferdes, das ihn schon so oft auf das Schlachtfeld getragen hatte. In endloser Rage kämpfte er gegen die Überzahl an Zwergen. Er rammte mit voller Kraft dem ersten sein Schwert in den Wanst, nur um es blutüberströmmt dem nächsten bereits entgegen zu schlagen. Geschick und jahrelange Kampferfahrung, aber auch das Glück des Tüchtigen, ließen Tjasgard wacker durchhalten. Doch schließlich traf ihn von hinten ein Hieb auf die linke Schulter und er brach unter der Wucht des Schlages zusammen. Die Axt hatte die Schulter nur gestreift, dennoch klaffte eine große Wunde auf und Tjasgard spürte das warme Blut seinen Rücken herunterfließen.

"Noch drei ..", dachte er.

Sich zur Seite rollend, konnte er dem nächsten Hieb ausweichen und sein eigenes Schwert in den Leib des Zwerges stechen. Hastig sprang Tjasgard auf und stand nun den Angesichtern der zweien verbliebenen Zwerge gegenüber -- ihre Äxte bereits zum Hieb ausholend. Tjasgard wusste, dass dies das Ende sein wird. Doch er bedauerte nicht sein Eingreifen, nicht die Misachtung seiner Befehle, noch seinen eigenen Tod, sondern höchstens, dass er der hübschen Unbekannten hatte nicht besser helfen können und er nie erfahren würde, was sie in Mitten der Schlachtfelder einsam und alleine suchte.

Tjasgard schloss seine Augen als die Axt des Zwerges niederfuhr. Noch bevor ihn die Axt traf, hörte er ein Surren und gleich darauf ein Zweites. Benommen öffnete Tjasgard die Augen und sah die wunderschöne Unbekannte, deren Bogensehne immernoch leicht vibrierte. Erst jetzt spürte Tjasgard den reissenden Schmerz über seiner Brust und betrachtete die Axt in den Händen des toten Zwerges, die seinen Harnisch durschlagen hatte. Dann wurde ihm schwarz vor Augen und er sank zu Boden.
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corinne
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Beitrag von corinne »

Plötzlich fühlte Corinne wie sich etwas veränderte.
All die Ruhe, der Frieden den sie verspürte wich der Realität. Alles um sie herum verschwomm. Sie versuchte sich dem Prozess der Veränderung zu entziehen. Aber je mehr sie sich sträubte, um so mehr entglitt ihr die Situation.
Die Worte der Göttin kamen ihr in den Sinn. Der göttliche Frieden wartet auf dich, bestehe die Prüfung.
Von einer Sekunde zur nächsten klarte sich ihre Sicht auf.

Die Realität war anders als erwartet. Es herrschte Chaos. Blut, überall Blut...um sie herum lagen tote Zwerge....was war passiert ?
Nur wenige Meter von ihr entfernt standen sich zwei Zwerge und ein junger Mann gegenüber. Beim Anblick des Mannes hörte sie ein Flüstern im Wald

Schütze ihn, er ist ein Teil deines Schicksals........

Instinktiv griff sie nach ihrem Bogen und sandte zwei Pfeile den Zwergen entgegen. Noch bevor diese die Gefahr begriffen, sanken sie tod zusammen. Doch nicht nur die Zwerge waren getroffen, der junge Mann sank ebenfalls zu Boden.

Corinne warf ihren Bogen von sich und rannte zu dem Mann. Vorsichtig hob sie sein Gesicht empor. Einige Tropfen Blut liefen aus seinem Mund. Besorgt legte Corinne ihre Hand auf seinen geschundenen Oberkörper. Nun erschien ihr die Zeit ihrer Ausbildung lange her. Damals als junges Mädchen wurde sie unter anderem in der sagenhaften Heilkunde ihres Volkes geschult. Auch wenn sie nicht so talentiert wie die großen Heilerinnen ihres Volkes war, so hoffte sie nun dem Mann helfen zu können. Ihr blieb keine Zeit, sie musste schnell handeln.

Leise murmelte sie die Worte, welche sie lange nicht mehr gesprochen hatte.
Ein Glühen, welches von ihrer Hand ausging, suchte den Weg durch den Körper des Mannes. Ein leichtes Zittern erfasste den Verletzten. Corinne schloss ihre Augen und konzentrierte sich verstärkt auf den komplizierten Heilungsprozess.

Dieser Krieger durfte nicht sterben!

In diesem Moment schlug der Mann seine Augen auf.......
Tjasgard
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Beitrag von Tjasgard »

... und sah die Große Mutter in ihrer wahren göttlichen Herrlichkeit. Eine Aura von Licht und Energie umgab sie, Kraft und Liebe leuchtete in ihren Augen und eine reine, ehrliche Schönheit ließen ihr Gesicht, ihren Körper so wahrhaftig rein und doch begehrenswert erscheinen, wie es sonst nur in einem Traume vermochte wahr zu sein.

"Herrin .. konnte Sie fliehen ..?"
Die Schmerzen kehrten in Tjasgards Bewusstsein zurück und das Bild der Göttin vor seinen Augen verlor an Intensität. Er blinzelte, sah das Blut, überall das viele Blut.

"Ruhig. Du wirst es überstehen, aber Du must dich ausruhen", sprach eine Stimme zu ihm, die sanft und doch bestimmend war. Tjasgard meinte dennoch eine tiefe Traurigkiet darin herauszuhören.

Zarte Finger wuschen mit einem Tuch über sein Gesicht und dann erkannte er Sie.. die schöne Unbekannte, die ihn rettete..
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corinne
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Beitrag von corinne »

Müde blinzelt Corinne mit den Augen. Seit Jahren sind sie nun auf dem Weg, wann werden sie endlich ihr Ziel erreichen?
Der Müdigkeit trotzend zieht sich Corinne ihre Schlafdecke hoch bis zu den Schultern. Das Knacken des Lagerfeuers erscheint ihr wie ein leises Murmeln, welches sie zum Schlafen verführen will. Seit ihrem göttlichen Erlebnis auf der Lichtung konnte sie keine Nacht in Ruhe durchschlafen. Die Dämonen ihres Lebens scheinen sie zu verfolgen. Immer wieder sieht sie Blut, hört laute Schreie….
Sie ist dankbar das Tjasgard an ihrer Seite ist. Mit ihm fühlt sie sich sicher. Corinne hebt ihren Kopf leicht an und schaut zu ihm herüber. Er liegt mit dem Rücken zum Lagerfeuer und scheint bereits tief und fest zu schlafen.

Müde legt Corinne sich in eine bequemere Schlafposition und erinnert sich an die ersten Tage mit Tjasgard. Ein Lächeln stiehlt sich auf ihren Mund. Wie unverschämt er damals war. Am besten blieb ihr das Gespräch in Erinnerung, welches sie führten nachdem er wieder fast völlig genesen war. Er war bockig wie eine Ziege. Corinne schmunzelt bei dieser Erinnerung. Langsam gleitet sie in einen wohlwollenden Traum, welcher diese Erinnerung zum Leben erweckt.


„Corinne steht auf der Lichtung und wartet ungeduldig auf Tjasgard.
Sie weiß, dass er es eilig hat. Nur eine Nacht hatten sie auf der Lichtung verbracht. Auch wenn Tjasgard mit ihrer Hilfe die schwere Wunde überstehen konnte, so war er doch noch lange nicht gesund genug um nun aufzubrechen. Er war sehr dickköpfig und wollte nicht auf sie hören.

Corinne wendet sich ihm zu und wagt einen ernuten Versuch.„Wir können noch nicht weiterziehen. Die Wunde, sie könnte wieder aufgehen. Lasst uns noch ein paar Tage hier bleiben.“

Tjasgard schnaubt: „ Unmöglich! Nördlich unseres augenblicklichen Aufenthaltortes befindet sich eine Zwergenarmee von über vierhundertausend Zwergen! Im Süden wurden ebenfalls mehrere Zwergenverbände gesichtet von etwa der gleichen Stärke. Wir können uns keinen Verzug erlauben. Wir befinden uns mitten auf dem Schlachtfeld und sind einkesselt von Zwergenarmeen. Hinzu kommt, dass der Spürtrupp, den wir aufgerieben haben, sicherlich bald vermisst wird und die Zwerge nach ihren Mannen suchen werden. Packt Eure Sachen wir brechen auf und ziehen in den Norden, zurü ….“
„ In den Norden? Verzeiht edler Herr, aber von dort kommen wir, Unser Ziel ist Albion. Könnt ihr uns dorthin bringen?“ sagt Corinne bestimmt.
„Albion?“, Tjasgard schaut verwundert und murmelt nachdenklich: „Existiert dieser Ort überhaupt noch?“ Bestimmend spricht er schließlich: „Diskutieren können wir, wenn wir in Sicherheit sind. Es steht fest, wir reiten nach Norden. Wir können uns keinen Aufschub oder Umweg erlauben. Wir müssen möglichst schnell die Zwergenarmeen umgehen und Jalad'sche Truppen erreichen.“

Corinne dreht sich um und packt ihre Habseligkeiten zusammen. Sie weiß ihr Weg wird nicht zurückgehen. Sie muss in den Süden. Ob nun mit dem Lord oder ohne. Sie wird gehen. Wehmütig schaut sie kurz zu Tjasgard. Die Begegnung mit ihm konnte ihre Einsamkeit ein wenig lindern. Sie fühlte sich gut in seiner Anwesenheit. Kurz erscheint ihr der Gedanke auf eine sichere Umgebung wie eine Befreiung. Sofort erscheint ihr das Bild ihres Gemahls vor den Augen. Ihre Entscheidung steht fest!
„*Ich* gehe nach Albion und werde den Weg über Avalon nehmen! Mag kommen was wolle. Eine Caira-Dan läßt sich von keinen Zwergen aufhalten. Das wäre doch gelacht. Weit haben uns unsere Füße schon getragen und unsere Ziel ist nah!“ Wütend schultert sie ihren Rucksack und geht in Richtung Süden.

Tjasgard läuft schnell hinter ihr her und versperrt ihr den Weg „Seid ihr verrückt? Hier geht es nicht lang. Wir müssen in den Norden zu unserem Herrn, dem edlen Lord Jalad auf Tanagra. Vielleicht kann er euch helfen.“
„Was redet ihr immer von Lord Jalad und seinen Truppen? Ist er die Barbaren in der Nähe seines Reiches satt und zu Gast bei seinem Blutsbruder Darmok Auf Tanagra? Wie auch immer. Unsere Reise geht in den Süden. In Avalon werde ich Lord Darmok auf Tanagra finden. Wenn unsere gute Freundin Viviane nicht bei ihm ist, wird er mich bestimmt zu Ihr nach Albion geleiten. Entscheidet selbst, kommt entweder mit uns und zeigt uns den sichersten Weg, oder geht zurück zu Eurem Herren. Uns könnt ihr nicht aufhalten. Wir werden Avalon und wenn nötig auch Albion erreichen. Es ist dringend.“
Tjasgard bleibt verwundert stehen, während Corinne weiter in Richtung Süden läuft.

Wütend murmelt sie gedankenverloren einige Worte. „Wie kann der Lord es nur wagen uns vorschreiben zu wollen, wo wir hingehen sollen. So ein paar Zwerge. Lachhaft. Als wäre uns nichts Schlimmeres auf der Reise begegnet.“

Corinne hört ein rascheln hinter sich und sieht, dass Lord Tjasgard aufgeholt hat. Er stoppt ihren Marsch erneut, indem er sie am Arm packt.
„Wir kennen keinen Lord Darmok auf Tanagra. Wo soll er denn sein? Avalon kennen wir sehr wohl. Dort führt Lord Talesien Jalad'sche Streitkräfte gegen Zwergenarmeen an. Seid ihr sicher dass ihr Euch nicht irrt und keinem Gespenst nachjagt? Begreift doch endlich, im Süden lauern zu viele Gefahren und selbst der Weg nach Avalon ist weit. Kommt mit uns zu Lord Jalad, zurück nach Nostdam, nicht allzuweit nördlich von hier.“
Corinne schaut wütend zu dem Lord. „Ihr kennt Lord Darmok auf Tanagra nicht?“ Sie muss schmunzeln bei der Vorstellung. „Lord Darmok auf Tanagra, ein wunderbarer Herrscher. Er sollte euch bekannt sein. Sollte er derzeit nicht in seinem Reiche sein, so müssen wir mindestens mit Lord Talesien sprechen. Diese Diskussion ist uns nun aber zu müßig. Wir werden in den Süden ziehen, wo wir ihn vermuten. Begleitet uns oder lasst es bleiben.“

Corinne geht stolz bis zum Ende der Lichtung und verschwindet im Wald........."



Nur das leise Knacken des Feuers und die friedlichen Atemzüge der Schlafenden waren zu vernehmen. Der Funkenflug des Feuers schien eine fantastische Gesichte zu erzählen. Doch all dies bemerkten Corinne und Tjasgard nicht, welche friedlich darlagen und ihren Träumen nachgingen.
Tjasgard
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Beitrag von Tjasgard »

Lange, viel zu lange waren sie nun schon auf der Reise .. nein, eher auf der
Flucht .. nach Avalon - der geplanten, ersten Zwischenstation dieser merkwürdig
verwirrten und zugleich konsequent selbstsicheren Lady, deren Namen,
wie er nun wusste, Corinne von Caira-Dan ist.

Viele Umwege mussten sie einschlagen, um den Zwergen nicht in die Armee zu
laufen. Die Truppen Jalads schienen die Zwerge von den Städten fernhalten und
zurückschlagen zu können. Doch zugleich bedeutete dies, das die Zwerge sich
mehr und mehr in das Landesinnere begaben und somit stets in Richtung von
Tjasgard und Corinne getrieben wurden. Ihr Glück war es, das Tjasgard ein
ausgezeichneter Spurenleser war und sich dank seiner Erfahrungen als
Auskundschafter, hervorragend auf's Anschleichen, Tarnen und Improvisieren
verstand.

Ausreichend oder fest geschlafen hatte Tjasgard schon lange nicht mehr. So lag
er nun auch in dieser Nacht mit dem Rücken zum Lagerfeuer, das Schwert in der
Hand, fest an seiner Brust anliegend, nur vorgebend tief zu schlafen. Die Brust
schmerzte nicht mehr all zu sehr. Die Wunden, die er im Kampf mit den Zwergen
erlitten hatte, waren erstaunlich schnell und gut verheilt, lediglich seine
linke Schulter machte ihm noch hin und wieder, beim beidhändigen Führen des
Schwertes zu schaffen. Glücklicherweise konnten sie bisher einen erneuten
Zwischenfall mit Zwergen vermeiden. Freilich, wenn Corinne ihn beobachtete,
ließ er sich weder seine Sorgen, noch seine Schmerzen anmerken.

Lady Corinne. Tjasgards Gedanken kehrten wie sooft zurück zu ihr, Corinne, die
er nie richtig verstand und es längst aufgegeben hatte, ihre seltenen, dafür
umso seltsameren Erzählungen über ihre engste Vertraute, Lady Viviane und auch
über deren Gemahl, Lord Darmok Auf Tanagra .. und Joe, ja, Lord Joe, ihren
eigenen Gemahl, mit seinem Wissen über Tamar in Einklang zu bringen. Es schien
fast so, als ob sie von einer schon lange vergangenen Zeit erzählte, einer
Zeit, in der ihm, Tjasgard, noch keine Rolle im göttlichen Spiel zu Teil wurde.
Auch hatte er es mittlerweile aufgegeben, Corinne von der wirklichen Gegenwart
zu überzeugen. Es blieb ihm nichts anderes übrig als acht auf sie zu geben, so
dass sie, angekommen in Avalon, mit eigenen Augen, die Wirklichkeit wahrnehmen
könne. Er hoffte, dass die vertraute Umgebung, Corinne am besten helfe würde,
sich der Wahrheit, die sie unverkennbar tief in sich verborgen trug, zu
stellen. Ihre unterdrückte Traurigkeit verriet, dass sie Schlimmes erlebt
haben muss. Tjasgard betrachtete diese Reise, einer Pilgerfahrt gleich, als
Corinne's Bedürfnis, das Geschehene - was immer es auch war - zu verarbeiten,
um so, am Ende des Weges, zu innerem Frieden und Ruhe zurückzukehren.

Es blieb Tjagard natürlich auch kaum eine andere Wahl, als Lady Corinne zu
begleiten. Würde er alleine zurück nach Nosdam kehren, würde man ihm kaum,
seinen Geschichte von der Rettung einer Unbekannten glauben und ihn vielmehr
wegen Befehlsverweigerung degradieren. Und glaubte man ihm doch, so würde man
ihn -- sollte etwas wahres an Corinnes Erzählungen sein -- zu Recht in den
Kerker werfen, weil er einer lang vermissten Freundin der Tanagra Familie nicht
geholfen habe. Aber es lag Tjasgard fern, seine oft schweigsame Begleitung zu
verlassen. Er verdankte ihr sein Leben und er erinnerte sich oft daran, dass er
in ihr die Göttin gesehen hatte. Tief in seinem Herzen wusste er, dass es seine
Pflicht, aber auch sein Wunsch war, diese Frau nach bester Möglichkeit zu
schützen. Ohne zu zögern, würde er, wenn es nötig wäre, erneut sein Leben für
sie opfern. Außerdem musste er sich mittlerweile eingestehen, dass er Corinnes
Gegenwart genoss. So verwirrt und traurig sie auch war, so interessant und
geheimnisvoll war sie auch. Brach sie ihr Schweigen und erzählte von ihrem
Mann, so spürte man ganz deutlich das Glück und die Liebe, die sie in sich
trug. Mit Leidenschaft und Begeisterung konnte sie von ihrer Heimat sprechen
und sich an kleinen Dingen des Lebens, ganz spontan erfreuen -- auch wenn diese
Momente nur von kurzer Dauer waren und ihre innewohnende Traurigkeit nie ganz
überdecken konnten.

Anmerken ließ sich Tjasgard natürlich nichts von alledem. In seinen Gedanken
versunken, schlummerte er langsam in einen leichten Schlaf und erinnerte sich
an ihr erstes, von den vielen Streitgesprächen im Verlauf ihrer Reise, in denen
er Corinne irgendwie stets unterlegen war ..



„Corinne steht auf der Lichtung und wartet ungeduldig auf Tjasgard. Er weiß,
dass sie es eilig hat weiterzuziehen, aber es ist ihm nicht wohl bei dem
Gedanken, das die Richtung, die *sie* einschlagen möchte, nicht die selbe ist,
die er als einzig Vernünftige einschätzt. Doch klar ist, dass sie hier fort
müssen und das möglichst schnell.


Nur eine Nacht haben sie auf der Lichtung verbracht. Tjasgard fühlt sich
dennoch erstaunlich stark und gesund, obwohl seine Wunden noch lange nicht
gänzlich verheilt sind. Die Kraft der Göttin muss tatsächlich durch die Hand
der schönen Unbekannten, deren Namen er jetzt zumindest weiss, geflossen
sein.

"Corinne von Caira-Dan!", so hat sie sich ihm stur und bestimmend vorgestellt,
erinnert sich Tjasgard schmunzelnd und ist erneut davon beeindruckt, dass sich
soviel herrische Kraft in einer einfachen Äußerung des eigenen Namens
unterbringen lässt.

„Wir können noch nicht weiterziehen. Die Wunde, sie könnte wieder aufgehen.
Lasst uns noch ein paar Tage hier bleiben.“,
herrschte Corinne ihn an.

Geschmeichelt von der Fürsorglichkeit Corinnes, die, wie er weiss, eigentlich
umgehend aufbrechen möchte, ist Tjasgard versucht, sich auf Corinnes barsch
geäußerten Vorschlag einzulassen, aber dafür, so weiss er ebenfalls, ist
einfach keine Zeit. Viel rauher als beabsichtigt, entegenet er:

„Unmöglich! Nördlich unseres augenblicklichen Aufenthaltortes befindet sich
eine Zwergenarmee von über vierhundertausend Zwergen! Im Süden wurden
ebenfalls mehrere Zwergenverbände gesichtet von etwa der gleichen Stärke. Wir
können uns keinen Verzug erlauben. Wir befinden uns mitten auf dem Schlachtfeld
und sind einkesselt von Zwergenarmeen. Hinzu kommt, dass der Spürtrupp,
den wir aufgerieben haben, sicherlich bald vermisst wird und die Zwerge nach
ihren Mannen suchen werden. Packt Eure Sachen wir brechen auf und ziehen
in den Norden, zurü ….“


„ In den Norden? Verzeiht edler Herr, aber von dort kommen wir, Unser Ziel ist
Albion. Könnt ihr uns dorthin bringen?“
unterbricht Corinne ihn unbeindruckt.

„Albion?“, schnaubt Tjasgard verblüfft und versucht, sich an den Namen diesen
Ortes zu erinnern, „Wo in aller Welt liegt dieser Ort? Hm, achja ... aber was
will man an einem solchen, längst von allen Göttern verlassenen Ort?“


Nachdenklich murmelt Tjasgard schließlich: „Existiert dieser Ort überhaupt
noch unter diesem Namen? Und wenn schon. Das kommt keinesfalls in Frage.“


Darauf achtend selbstsicher und bestimmend zu sprechen, um jedweden
Einspruch zu unterbinden -- ganz dem Beispiel Corinnes folgend -- hebt
Tjasgard schliesslch den Ton:

„Diskutieren können wir, wenn wir in Sicherheit sind. Es steht fest, wir reiten
nach Norden. Wir können uns keinen Aufschub oder Umweg erlauben. Wir müssen
möglichst schnell die Zwergenarmeen umgehen und Jalad'sche Truppen erreichen.“


Corinne dreht sich um und packt ihre Habseligkeiten zusammen.

Tjasgard kann es zu erst gar nicht glauben, dass sie ohne Widerworte,
tatsächlich das macht, was er sagte. Stolz und zu frieden will auch er seine
Sachen gerade zusammenpacken als er betrübt die Worte Corinnes vernehmen
muss:

„*Ich* gehe nach Albion und werde den Weg über Avalon nehmen! Mag kommen
was wolle. Eine Caira-Dan läßt sich von keinen Zwergen aufhalten. Das wäre
doch gelacht. Weit haben uns unsere Füße schon getragen und unsere Ziel ist
nah!“


Wütend schultert sie ihren Rucksack und geht in Richtung Süden.


Plötzlich schreckte ein Geräuch Tjasgard auf. Er sah sich missmutig um, konnte
aber nichts ungewöhnliches feststellen und fand mit seinen Augen lediglich die
hübsche Corinne schlaffend am Feuer. In der Tat, sie waren auf dem Weg nach
Avalon und lange würde die Reise dorthin nicht mehr andauern ..
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corinne
r_guardian

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Beitrag von corinne »

Im Jahrzehnt Ankous, 663 nach Arbanor

Schon seit Tagen spürte Corinne eine nicht mehr zu unterdrückende Vorfreude. Die Grenzen Avalons waren überschritten. Die Tage vergingen so langsam und zäh, dass sie das ein oder andere mal geneigt war ihrer Anspannung freien Lauf zu lassen. Bislang konnte sie dies jedoch vor Tjasgard verbergen. Was würde er sagen wenn sie auf einmal wild anfangen würde zu schreien. Er würde sie noch seltsamer anschauen, wie er es bereits tat. War sie so absonderlich? Corinne glaubte in seinen Augen eine freundschaftliche Zuneigung lesen zu können. Manchmal war dort jedoch etwas anderes….
Tjasgard war ihr auf der Reise ein treuer Freund geworden. Auch wenn sie über den Schmerz, welchen sie aufgrund des Verschollenseins ihres Gemahls empfand, nicht sprach, so schien es ihr als war dies gar nicht nötig. Ein seltsames Band war zwischen ihr und Tjasgard gewebt worden. Besonders gerne mochte sie die schönen Abende, bei denen sie sich gegenseitig Geschichten von ihren Völkern erzählten. Es tat gut sich von dem Leid des Lebens abzulenken. Sie würde diese Abende vermissen.
In Gedanken ging sie bereits das Gespräch mit Lord Darmok von Tanagra durch. Sie hoffte, dass er ihr bei der Suche helfen würde. Was gab es alles zu beachten? Ein Schiff musste organisiert werden. Aber sicherlich waren einige Schwanenschiffe in der Nähe.
Eine Armee zum Schutze musste ebenfalls mitgenommen werden. Nun bereute sie es, dass sie so unverrichteter Dinge aufgebrochen war. Manchmal erschien ihr das ganze sowieso merkwürdig. Warum hatte sie nicht ihr übliches Reisegepäck dabei? Und wo war ihr treues Pferd Valon? Manches schien ihr wie hinter einer Nebelwand verborgen.

Tjasgard hatte für sie Beiden zwei, gutmütige Pferde bei einem Bauern erstanden. Ihre Erscheinung war weniger imposant und grazil wie bei den Pferden aus Caira-Dan, jedoch waren sie stark und sehr ausdauernd.
„Seht da vorne“ rief ihr Tjsagard zu. Corinne erhob sich leicht aus ihrem Sattel um zu sehen was Tjasgard erblickt hatte.

Vor ihr breitete sich eine wunderschöne Stadt aus. Nicht nur die Größe dieser Metropole war imponierend, sondern auch der einzigartige Baustil. Sie lud zum träumen ein. Hierfür blieb ihnen keine Zeit. Die Zeit zerrann ihnen bereits zwischen den Fingern.
„Wer als erster bei den Toren ist, zahlt die Herberge“ rief Corinne Tjasgard zu und trieb ihr Pferd sogleich zu einem schnellen Galopp an. Die Luft zerrte an ihren Wangen. Ein glückliches Lächeln umspielte Corinnes Mund. Nun war es soweit, sie konnte endlich handeln.

Nachdem sie das Stadttor erreicht hatten übernahm Tjasgard die Führung. Er kannte sich in der Stadt gut aus und führte sie durch die labyrinthartigen, anmutenden Gassen. Ohne ihn hätte sie sicherlich Stunden benötigt um den Zugang zur Herrscherresidenz zu finden.
Vor der Herrscherresidenz wurden sie von einem Hofdiener in Empfang genommen und zu einem wunderschön verzierten Saal geführt. Hier sollten sie nun auf den derzeitigen Herrscher des Reiches warten. Bereits auf dem Weg in den Saal war Corinne aufgefallen, wie die Dienstboten hinter vorgehaltener Hand tuschelten. Manch einer machte seltsame Gesten, welche sie nicht zu deuten wusste. Das lange Warten und die Stille der Residenz war unerträglich.
„Tjasgard, wie soll ich Euch nur danken. Ohne euren Zuspruch und eure Hilfe hätten wir es nie hierher geschafft. Ihr seid uns ein so guter Freund geworden.“ sagte Corinne zu Tjasgard, während sie seine Hände zum Zeichen des Dankes ergriff. Sie schenkte ihm ein warmherziges Lächeln.

..............
Zuletzt geändert von corinne am Fr Feb 01, 2008 6:42 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Tjasgard
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Beitrag von Tjasgard »

Tjasgard und Corinne waren nun endlich in Avalon angekommen. Tjasgard war
etwas geknickt, nicht weil er den Ritt um die Wette auf der letzten, kurzen
Strecke nach Avalon verloren hatte -- irgendwie wollte er sowieso nicht gewinnen,
als er dieses Lächeln in den zarten Gesichtszügen Corinnes erblickte -- nein,
vielmehr, weil diese scheinbar unendliche Reise, nun doch ein Ende hatte und er
Lady Corinne vielleicht bald nicht mehr wiedersehen würde.

Noch betrübter stimmte ihn der Gedanke, welch ein Schock es für Corinne sein
müsse, der grausamen Wahrheit ins Angsicht zu schauen -- hatte sie sich doch
so sehr, gerade vor dieser zu verstecken versucht. Oft und Lange hatte Tjasgard
überlegt, wie er es dieser Lady, die ihn auf ihrer gemeinsamen Reise, oft mit ihrem
Wesen verzaubern konnte, leichter und erträglicher machen könne, sich der
Realität zu stellen. Er versuchte stets sanft und wenig direkt, sie von der Wahrheit
zu überzeugen -- nie hätte er ihr Leid zu fügen können. Doch es half alles nichts
und er war mit seinem Latein am Ende. Alle vorsichtigen Versuche, die er
unternommen hatte, blieben ohne Erfolg, weil Corinne stets in solchen Momenten
vom Thema ablenkte und deutlich machte, dass sie "über diesen Unsinn" nicht
reden mochte.

Jetzt, nachdem er schweigend Corinne durch die labyrinthartigen, anmutenden
Gassen Avalons führte, steckte ihm seine Angst vor dem Bevorstehenden wie ein
Klos im Halse fest. Er fühlte sich schuldig, weil er es nicht geschaft hatte,
in all der Zeit, Corinne zurück zur Wahrheit zu führen. Es wurde ihm nun immer
bewusster, welch tiefe Zuneigung er für diese aussergewöhnliche Frau empfand.
Er hoffte inständig, dass es einen Weg gab, sie zu ihrem Gemahl zurückzuführen.
Er spürte, dass ihr Glück ihm sehr am Herzen lag. Er würde sie, komme was
wolle, weiter begleiten und dafür Sorge tragen, sie so gut wie möglich zu
schützen.

Sie erreichten die Herrscherresidenz und wurden zu einem wunderschönen,
verzierten Saar geführt. Tjasgard war zwar schon häufig in Avalon, allerdings
hatte er die Residenz noch nie betreten. Er war sehr beeindruckt von der
prachtvollen Anlage und vergaß für einen kurzen Augenblick fast den Grund
ihres Besuches hier. Das Tuscheln und die verwunderten Blicke der Hofdiener
führten seine Gedanken doch wieder zurück. Es ärgerte ihn und seine Hand fuhr
das eine oder andere Mal unbedacht zu seinem Schwerte, zog sie dann aber
sogleich wieder weg. Wie konnten die Diener so rücksichtslos, mit vorgehaltener
Hand über Corinne tuscheln! Oder bildete er sich das nur ein? Sie konnten
schließlich kaum etwas von Corinnes Trauer, die sie in sich trug, wissen.

Dennoch, Tjasgard machte sich große Sorgen und zugleich fragte er sich, wie
Corinne, all das aufnehmen würde? Sie musste doch die Veränderungen in Avalon,
ein Ort, der ihr aus früherer Zeit sehr vertraut gewesen sein musste, und die
Blicke der Menschen, die Corinne sahen und anstarten, bemerken?

Sein Blick zu Corinne ließ ihm das Herz stocken. Er fühlte ihre Unsicherheit
und zugleich doch auch ihre Freude, endlich Darmok Auf Tanagra und vielleicht
gar Lady Viviane zu sehen. Er spürte, die Hoffnung in ihr, die Hoffnung, ihren
Gemahl bald wiedersehen zu können ..

„Tjasgard, wie soll ich Euch nur danken. Ohne euren Zuspruch und eure Hilfe
hätten wir es nie hierher geschafft. Ihr seid uns ein so guter Freund
geworden.“
sagte Corinne zu Tjasgard, während sie seine Hände zum Zeichen des
Dankes ergriff. Sie schenkte ihm ein warmherziges Lächeln.

In diesem Moment betrat Lord Talesien den Raum ..
Talesien
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Beitrag von Talesien »

Lord Talesiens Blick viel auf die beiden wartenden Gestallten als er den Saal
betrat. Noch bevor er realisierte, wer so überraschend um ein Gespräch mit ihm
bat, bemerkte er, die Liebe und Wärme, die zwischen den beiden hervorströmte.
Es war ein Quell der Kraft, der Treue und zugleich reiner Unschuld, wie sie nur
zwischen Menschen existierte, die gemeinsam über Jahre an dem Band einer
unauflösbaren Freundschaft woben. Die Blicke, die sich beide einander zuwarfen
zeugten aber zugleich davon, dass keiner von beide sich dieser unschuldigen
Liebe zueinander bewusst war.

Talesien blinzelte als seine Augen, diese Aura wie einen Nebel zu durchdringen
versuchten und die weibliche Gestallt in der nüchternen Umgebung dieses nun
viel karger wirkenden Saales wahrnahm.

"Lady Corinne ..", stockte Talesien völlig überrascht.

"Herr..", sprach Tjasgard, der versuchen wollte diskret auf die schwierigen
Umstände aufmerksam zu machen, so dass Talesien möglichst sanft auf Corinnes
Zustand Rücksicht nahm. Tjasgard wusste, dass Talesien ein Druide mit besonderen
Fähigkeiten war und er hoffte, dass Corinne hier Hilfe finden konnte.

"Ich bin Tjasgard, aus dem Regemente Lord Jalads. Ich habe die Lady Corinne
völlig verlassen, weit im Norden DanDamars vorgefunden. Herr, sie .. sie hat
sich in den Kopf gesetzt ihren .. ihren Gemahl .. zu suchen .."


"Tjasgard.", unterbrach ihn Corinne barsch, "Ich glaube, ich kann für mich
selbst reden und fangt nicht wieder mit Euren merkwürden Geschichten an!"

"Lord Talesien, ihr kommt mir sonderbarerweise vertraut vor, doch kenne ich Euch
doch nur flüchtig, nicht wahr? Ihr seid doch ein besonderer Freund des Hauses
Auf Tanagra und im besonderen von Darmok Auf Tangra? Veratet mir doch wo, Darmok
Auf Tanagra steckt, warum ist er nicht hier um mich zu begrüßen? Und ist vielleicht
gar meine liebe Freundin, Lady Viviane zu gegen? Ich ..",
brach Lady Corinne
heiser ab.

Ein Schatten tiefer Trauer huschte über ihr Gesicht und Tränen rannen ihr die
Wangen herunter. Nur kurz versuchte sie sich dieses tiefe Gefühl des Schmerzes
zu erklären, wusch sich ihre grauenhaften Gedanken aber mit ihren Tränen weg.

"Wir wollen nach Albion, zu meiner Freundin, Lady Viviane. Dort werde ich alle
Unterstützung finden, um eine Suchexpedition nach meinem Gemahl, Lord Joe,
aufzustellen und zu führ.."


Talesien sprach kein Wort. Er begann langsam zu begreifen. "Herodin", der
Name ihres, Lady Corinnes Erstgeborenen, kreuzte seine Gedanken und sein Blick
wanderte zu Tjasgard, dessen Entsetzen ihm ins Gesicht geschrieben stand.
Hilflos versuchte dieser Worte zu finden, doch nur der Ausdruck eines Flehens
formte sich in seinen Augen.

Talesien nickte und für einen kurzen Augenblick konnte man sehen, wie sehr ihm
dieses Nicken das Herz schwer machte.

"Corinne!", erhob er im verständnislosen Ton das Wort gegen die nun völlig
erschrockene Lady, "Ihr seid eine Caira-Dan! Hört auf mit diesem Unfug. Ihr
könnt jemand anderen zum Narren halten. Ich werde nicht zögern Euch eine
Ohrfeige zu verpassen oder Euch gar übers Knie zu legen, wenn ihr es
herausfordert! Ich ha.."


"Lord Talesien! Wagt es nicht so.." schrie Lady Corinne entsetzt, sich auf ihren
Stolz und ihre Herkunft besinnend.

Doch Talesien erhob bereits seine Hand und marschiert auf Corinne zu. Dann
überstürzten sich die Ereignisse. Tjasgard schritt zwischen Corinne und Talesien
und drohte diesem, sich ja nicht an Corinne zu vergreifen. Talesien schlug darauf
die bereits erhobene Hand in Tjasgards Gesicht und schrie ihn an, er habe seinen
Befehlen zu gehorschen und solle sich zur Seite scheren. Verunsichert und
unschlüssig darüber, was er tun sollte, harderte Tjasgard mit seinem Gewissen
und seiner Loyalität. Talesien schob ihn grob zur Seite und packte Corinne unsanft
an beiden Schultern. Daraufhin zog Tjasgard sein Schwert und hielt dessen Spitze an
Talesiens Hals.

"Ich bitte Euch, Herr, nehmt vernunft an, hört auf damit! Ihr könnt doch nicht
so mit einer Lady umgehen!"
, stammelte und schrie Tjasgard zugleich in seiner
Verzweiflung.

Lady Corinnes Gesicht wurde kreidebleich. Sie wirkte vollkommen verstörte
und sah dem Schauspiel nur noch erschrocken zu, nicht mehr fähig, Worte für das
erlebte zu finden.

"Ihr wagt es das Schwert gegen mich zu erheben!", schlug Talesien mit zorniger
und kraftvoller Stimme Tjasgard entgegen. "Dafür wird Euer Kopf rollen!"

Talesien trat zurück und griff nach seinem eigenen Schwerte.

Ein neutraler Beobachter dieser Szenerie hätte das kurze Zögern in Talesiens
nachfolgenden Handlungen sehen können. Er hätte das tiefe Atmen und den
kurz aufblitzenden, elendigen Gesichtsausdruck und das stumme Flehen in seinem
Angesicht bemerken können. Ein neutraler Beobachter hätte ebenso den kurzen
Moment der Wärme und Freundschaft, die Talesien gegenüber Corinne und die
Hochachtung und Bewunderung, die er gegenüber Tjasgard in seinen Augen zum
Ausdruck brachte, sehen können. Doch es war kein neutraler Beobachter da
und der Moment war schon verflogen, bevor einer der Anwesenden ihn wirklich
hätte wahrnehmen können.


Talesien zog sein Schwert und schlug es Tjasgard entgegen ..
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Tjasgard
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Beitrag von Tjasgard »

Tjasgard parierte den Schlag.

Seine Gedanken drehten sich wie wild in seinem Kopf. Wut, Entsetzen,
Verzweiflung, Unverständnis und zugleich Sorge und auch Hingabe nahmen
abwechselnd und auch zugleich von ihm Besitz. Wenn er heute für Corinne sterben
sollte, so sollte es so sein. Doch er würde sich nicht leicht geschlagen geben
und diesem eingebildetem Taleisen gehörig das Leben schwer machen. Er möge für
seine Befehlsverweigerung gehängt oder gevierteilt werden, doch er würde nicht
durch das Schwert Talesiens sterben, dass schwor er sich!

Tjasgard konterte und griff Talesien an, brachte ihn auch schnell in Bedrängnis.
Der Kampf wurde schließlich heftiger und aggressiver.

Tjasgard glaubte sogar langsam Besorgnis in Talesiens Gesicht zu erkennen. Doch
er deutete diese Besorgnis falsch, gewann aber Zuversicht für sich und forcierte
seine Attacken. Er drängte nun darauf den Sieg zu erringen. Dann hörte er
aber das leise stöhnen Corinnes: "Aufhören, aufhören .. bitte.." und er wurde
für einen kurzen Augenblick unaufmerksam.

Talesien rammte mit seiner Schulter in Tjasgards Körper, schlug ihm das Schwert
aus der Hand und verpasste ihm einen Schlag mit dem Schwertknauf ins Gesicht.
Tjasgard stürzte zu Boden und er sah wie Talesien das Schwert zum letzten Schlage
ausholte.


"Nein, Nein!", schrie nun Corinne in voller Angst und klagte mit
schmerzverzertem Gesicht, dass das Sterben geliebter Menschen endlich aufhören müsse!

Tjasgards Blick traf sich mit dem Corinnes. Talesien wartete einen flüchtigen
Moment, bis beide sich mit all ihrer Liebe, die sie für einander empfanden,
ansahen. Dann, in tiefster Traurigkeit und mit einem Stoßgebet zur großen Mutter,
zur wahrhaftigen Göttin, flehend darum, das diese Grausamkeit endlich ein Ende
habe, stach er zu...

"Herodin!!!" schrie nun Corinne, "Nein! Mein Sohn!!! Herodin!" und brach ohnmächtig
in sich zusammen..
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