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Chronik zu Lipsius

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Lipsius
r_saint
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Beitrag von Lipsius »

Werter Bewohner Tamars
In unserer Akademie wurde der erste akademische Titel vergeben, er gehet an Siegfried Schauinsglas. Er beschreibt in seiner Arbeit die Geschichte unseres Herrschers Lipsius. Ich werde die Arbeit in den nächsten Tagen Stück für Stück veröffentlichen.
Hier nun Teil 1:

<b>Das Leben des Lipsius </b>

Einst lebte auf Nonakesh eine weiße Frau. Sie gebar einen Sohn. Die Mutter wollte, dass ihr Sohn einmal ein Ritter würde und da gab sie ihren Sohn unter dem falschen Namen „Lipsius“ einer Freundin in die Obhut.
Diese ging mit ihm an einen fremden Hof nach Tinnia, auf dass er hier gemeinsam mit anderen Knaben in strenger Zucht sich das aneigne, was für einen Ritter erforderlich war. Die feine, höfische Sitte lernte er besonders in der unmittelbaren Nähe der Edelfrau Lady Stocksteif.
Bis zum vierzehnten Lebensjahr war er als Edelknabe ihrem Dienste gewidmet. Zugleich ward er von Geistlichen, fahrenden Sängern oder altbewährten Knappen in den Kenntnissen und Fertigkeiten unterrichtet.
Er übte sich täglich im Laufen und Springen, lernte Reiten und Schwimmen, schoss mit der Armbrust, warf den schweren Stein und übte sich im Gebrauch des Schildes, des Schwertes und der Lanze.

Eines Tages kam Lipsius zu einem Elfenbeinschnitzer, der Schnibbelgut hieß und tief im Wald seine Werkstatt hatte. Lipsius bat darum, auch das Elfenbeinschnitzen lernen zu dürfen und Schnibbelgut stimmte angesichts der Gewandtheit und Stärke des jungen Mannes zu. Er ließ Lipsius an einem kleinen Stück Elfenbein üben und erkannte sofort das Talent, welches der Knabe hatte. Deshalb nahm Schnibbelgut ihn auf, was er jedoch schon bald bereute. Denn Lipsius fing mit allen Gesellen Streit an und diese drohten dem Meister die Schnitzerei zu verlassen, wenn Lipsius noch länger bliebe. Der Meister fasste den Entschluss, Lipsius endgültig loszuwerden und schickte ihn in auf den Weg, zu einem Orkhort, um dort Kohlen zu brennen.

Auf dem Weg zur Köhlerei kam er an einer Waldlichtung vorbei und sah den zauberkundigen Zwerg Trolldich, welcher unter einem großen Stein eingekeilt war. Lipsius bemühte sich nach Leibeskräften den Zwerg zu befreien, doch lange vergeblich. Der Zwerg sprach zu Lipsius: „Siehst du den Ring dort an der Eiche liegen? Nimm ihn und du wirst den Stein bewegen können.“ Er nahm den Ring und endlich konnte er den Zwerg befreien, dieser schenkte Lipsius zum Dank den Ring, welcher Riesenkräfte verleiht und verschwand im Nichts.

Lipsius setzte seinen Weg fort und tat wie ihm geheißen. Er schlug die Bäume an der angegebenen Stelle, spaltete das Holz und schichtete die Scheite zu einem großen Haufen. Nachdem er den Stapel mit Lehm fein zugedeckt hatte, so dass keine Luft an das Holz gelangen könnte, zündete er ein Feuer an und setzte auch das Holz im Meiler in Brand, um Holzkohle zu brennen. Als das Holz im Meiler komplett angebrannt war und alle Luftlöcher verschlossen, setze er sich auf einen Baumstumpf, um sich von der Arbeit auszuruhen. Aber plötzlich wälzte sich eine Horde Orks heran. Riesige Ungeheuer, die einen Menschen mit Haut und Haar verschlingen können. Und das hatten sie wohl auch vor. Lipsius sah die Ungeheuer, riss einen Baum aus, hielt ihn mit der Laubkrone übers Feuer und schlug mit dem brennenden Baum herzhaft auf die Orks ein. Schlag auf Schlag versetzte er ihnen, bis alle tot waren, es nach verbranntem Orkfleisch stank und das Blut sich in einem dicken Flusse dahinschlängelte. Von diesem Erlebnis beeindruckt hielt es ihn nicht länger bei den Elfenbeinschnitzern und er zog hinaus, um Abenteuer zu suchen.
Lipsius
r_saint
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Beitrag von Lipsius »

<b>Stadtgründung</b>

Er fand einen Wald, in dem eine riesige Herde Elfenfanden lebte und beschloss vorerst in der Nähe zu bleiben und ein Lager aufzuschlagen.
So geschah es, dass Lipsius gerade in Hörweite war, als wenig später eine Karawane Händler mit ihren Waren von Orks angegriffen wurde. Die Hälfte der Männer war schon zerfleischt, überall lagen leblose Körper und über ihnen knieten übelriechende Orks und tranken genüsslich Menschenblut.
Da griff Lipsius ein, mit seiner Hilfe gelang es den übrigen Männern die Orks zu töten. Dankbar für die Rettung ihrer Leben, schworen die Händler Lipsius die Treue. Er nahm sie mit in sein Lager und sie erzählten von ihren Abenteuern und Erlebnissen.
Die Händler bestaunten auch die Kunstwerke aus Elfenbein, welche Lipsius inzwischen angefertigt hatte und sie beschlossen den Handel mit dieser Ware aufzunehmen.

Der bunte Haufen durchstreifte alsbald die nähere Umgebung, bis sie auf alte Ruinen eines längst vergangenen Reiches stießen. Einige Hütten waren noch in gutem Zustand und so beschloss man, sich hier niederzulassen und eine Siedlung zu gründen.
Zu Ehren ihres Retters nannte man das Dorf Lipsiana. Mit diesem Schritt wurde Lipsius auf Tamar als Herrscher über Lipsiana bekannt.

Mit der Zeit wuchs unser Dorf zu einer Stadt heran, immer mehr Menschen siedelten sich an. Es waren Gelehrte, Krieger und Priester unter ihnen. Auch kamen viele Herrscher Tamars zu Besuch und überbrachten Grüße und Wünsche. Durch Baron Axxis erfuhren wir vom Tod des früheren Herrschers Toral, welcher kurz vor der Gründung dieser Siedlung starb. In seinem Testament verfügte er, dass sein ehemaliges Land an neue junge Herrscher, wie Lipsius einer war, verteilt würde. Das brachte dem neuen Reich einige Morgen Land ein, so dass wir unsere Felder vergrößern und dadurch mehr Korn und andere nützliche Dinge herstellen konnten.
Es ankerten Schiffe noch fremder Reiche vor unserer Küste. Mit einem solchen Schiff besuchte uns Baron Godefroy, welcher als Willkommensgeschenk eine Truhe Gold überbrachte. Damit konnte der Handel in unserem Reiche erblühen. An dieser Stelle sei Baron Godefroy noch einmal bedankt. Da ich nun schon einmal beim Danken war, so soll noch Laurentius vom Orden der heiligen Guridh erwähnt werden, welcher in den ersten Jahren eine Armee zum Schutze unseres Dorfes entsandte.

Etwa zu dieser Zeit gelangte ein Herold mit einer Botschaft von Sir Francis Drake in unser Dorf. In dieser Depesche wurde zu einem Turnier, den Drake´schen Spielen eingeladen.
Das klang sehr interessant und natürlich wollte Lipsius an den Spielen teilnehmen, doch woher das Startgold nehmen. Da erreichte uns eine andere Depesche von Baron Godefroy, welcher darin neuen und kleinen Ladys und Lords anbot, ihre Startgebühr zu erstatten. Also gaben wir beiden Bescheid, dass wir an dem Turniere teilzunehmen gedachten. Die Zeit verrann und das Turnier kam näher.
Die erste Endscheidung im Ringen stand an. Lipsius reiste nach Waldheim, wo Drake die Spiele abhielt und schaffte es auch über die erste Runde, musste sich dann in der zweiten Runde aber dem Grafen Lucksi geschlagen geben. Ob das alles mit rechten Dingen zuging, wer weiß das noch? Jedenfalls war der Ring nach dem Duell von Millionen von Erdnüssen übersäht.

Bald darauf fand das Bogenschiessen statt, bei dem Lipsius leider nicht zugegen sein konnte, weil er auf Handelsreisen war. Pünktlich zur dritten Disziplin zurück, durchfuhr er in der Arena in Waldheim ein gar seltsames Gefühl.
Ein Geruch von Feuer lag in der Luft. Im Gespräch mit den anderen Wettkämpfern erfuhr er, dass Sir Francis Drake von seinem Volke ermordet wurde. Dennoch waren die Anwesenden gewillt den Schwertkampf durchzuführen aber man konnte sich nicht so richtig einigen. So rief man die nächsten Tage in der Taverne dazu auf, dass sich ein anderer Herrscher als Ausrichter der weiteren Spiele melden sollte, doch ohne Erfolg.

So meldete sich Lipsius als Ausrichter und wir erbauten in Windeseile eine Arena in Lipsiana, in der die Wettkämpfe stattfinden konnten. In der Taverne wurde der Schwertkampf bekannt gegeben und einige Wettkämpfer folgten der Einladung. Es waren gar spannende Duelle und auch seltsame Kampftechniken zu sehen. Wieso Lady Marinella mit dem zerschneiden der Fahnen ihre Gegner verwirrte und dadurch besiegen konnte, bleibt mir persönlich ein Rätsel. Der Abend ging zu Ende und der Sieger stand fest.
Nach der Bekanntgabe des Siegers in der Taverne meldete sich Bruder Justus Franz von Liechtensteyn, welcher als Verwalter des Turnier-Goldes diente. Er vermeldete, dass er die Fortführung der Drake´schen Spiele durch Lipsius nicht anerkenne. In zahllosen Schreiben stellte sich heraus, das Justus seinen Lohn für die Verwaltung des Goldes davonschwimmen sah. Es wurde verhandelt und gestritten und auch eine Einigung erzielt.

Daraufhin konnte auch die letzte Disziplin, das Lanzenstechen, abgehalten werden. Es wurde in der Taverne verkündet und Herolde ausgesandt, doch die Ereignisse auf Tamar führten dazu, dass der Aushang schnell von weiteren Meldungen überklebt wurde.


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Lipsius
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Beitrag von Lipsius »

<b>Erforschung Tamars</b>

Wir forschten und bauten und waren bald darauf in der Lage Schiffe zu entsenden. Mit einer kleinen Flotte zogen Abenteurer und Händler aus, neue Reiche zu entdecken und Kontakte zu knüpfen.

In dieser Zeit besuchten uns häufiger Reisende und Gesandte aus dem Reiche von Satai Skar und erzählten gar schönes und heldenhaftes von der Tafelrunde. Wir waren daraufhin häufiger bei Satai Skar zu Gast und unterzeichneten bald eine Lehnsherrenvereinbarung mit ihm. Für Lipsius wurde dadurch ein lange gehegter Traum erfüllt, er wurde durch Satai Skar zum Ritter geschlagen und durfte von nun an, an der Tafelrunde Platz nehmen.

Eines unserer Schiffe gelangte an die Küste eines neu entdeckten Teils Tamars. Der Teil trägt den wohlklingenden Namen Dan Damar. Dort besuchten wir einen neuen Herrscher namens Lord Hobbit. Es war ein mühseliger Weg in seine Residenz, überall lauerten uns schwarze Nattern auf. Schließlich gelangten wir doch in die Residenz des jungen Lord Hobbit.
Was dieser von den schwarzen Nattern zu erzählen hatte gefiel uns überhaupt nicht, so mordeten die Nattern die Bauern auf den Feldern, so dass sich kein Bauer mehr auf die Felder traute. Das bedeutete aber, dass die Einwohner der Siedlung kein Korn mehr zur Verfügung hatten und alle Bürger dem Tod geweiht waren. Als wir dies hörten, mussten wir einfach helfen.

Denn so stehet es geschrieben und wird von Lord Lipsius beherzigt:
<b>Ein Ritter der Tafelrunde gelobet die ewige Tapferkeit.
Sein Herz kennt nur die Tugend.
Sein Schwert verteidigt die Hilflosen.
Seine Macht unterstützt die Schwachen.
Sein Mund kennt nur die Wahrheit.
Sein Zorn zerschlägt die Bösen.</b>

Wir entsandten sofort Schiffe mit Korn und allerlei anderer nützlicher Dinge, um den noch jungen Lord Hobbit über die schwersten Stunden seiner Regentschaft zu helfen.
Wie sich später herausstellte tyrannisierten die schwarzen Nattern weitere junge Ladys und Lords. Als Anführer dieser Nattern stellte sich ein gewisser Sir Edmund Blackadder heraus. Wie sich solch eine Kreatur Sir nennen kann bleibt mir unverständlich.
Lipsius versuchte zwischen beiden Seiten zu vermitteln, doch von Blackadder kamen nur Beleidigungen und gefälschte Beweise, von solch stümperhafter Art, dass es einem die Tränen in die Augen trieb.

Nachdem auch die letzten Versuche gescheitert waren, den Konflikt diplomatisch beizulegen, begannen die Waffen zu sprechen. Der Orden der heiligen Guridh, welcher immer als gute Freunde nach Lipsiana kamen, verteidigte sein neues Mitglied, Lord Hobbit, gegen die Attacken des Blackadder.

Verlassen wir nun den Konflikt im Süden Elerions und sehen wir, wie es mit den Drake´schen Spielen weiterging. Da die Aushänge überklebt waren, ward die Botschaft nur von wenigen gelesen. Dieses führte dazu, dass sehr wenige Wettkämpfer anwesend waren. Dennoch fanden wirklich faszinierende Duelle statt.
Man musste sich regelrecht vor herumfliegenden Lanzenstücken in Acht nehmen. Irgendwie schaffte es Lograat immer seine Lanze zu zerbrechen. Ob es an seinem seltsamen Turnierpferd, einem Maultier, lag? Die Spiele gingen zu Ende und es wurde noch ausgiebig gefeiert. Obwohl nur wenige gewinnen konnten schienen doch alle mit der Veranstaltung zufrieden zu sein. Ein echtes Erlebnis.

<i>Das nächstemal macht Lipsius eine seltsame Entdeckung</i>

<font size=-1>[ This Message was edited by: Lipsius on 2003-10-17 09:12 ]</font>
Lipsius
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Beitrag von Lipsius »

<b>Überaschende Begegnung</b>

Als Elfenbeinproduzent ist unser Reich bis auf die ferne Insel Exevor wohl bekannt, denn unser Elfenbein ist von besonders guter Qualität.
Auch die Kriegerin Elenora Dannen weiß das zu schätzen. Seit einiger Zeit schreiben sich Lipsius und die Kriegerin Dannen persönliche Briefe. Über deren Inhalt vermag ich freilich nichts zu berichten.

Hoch im Norden Elerions fand eines unserer Schiffe eine Herrscherin mit dem Namen, Kriemhild. Bis dato noch nichts besonderes, aber einem jungen Knappen kam das Wappen der Herrscherin bekannt vor. Er überlegte und dann fiel es ihm ein, wo er es schon einmal gesehen hatte.

Lipsius trägt solch ein Wappen als Amulett um den Hals. Zufall oder nicht, als Lipsius diese Nachricht erfuhr machte er sich sofort auf den Weg, diese Herrscherin zu besuchen. Später berichtete Lord Lipsius, dass ihn bei der Ankunft ein gar sonderbares Gefühl überkam, ein Gefühl der Geborgenheit, eine gewisse Vertrautheit.

Dann als er von Kriemhild empfangen wurde musterten sie sich und fielen sich bald darauf in die Arme.

Kriemhild war die Mutter von Lipsius, welche ihn im zarten Alter von 6 Jahren an einen fremden Hof gab. Oder viel mehr, sie ist es noch. Nun kann sie sehen, dass aus Lipsius ein ansehnlicher Ritter geworden ist und es erfüllt sie mit Stolz. Das Wiedersehen von Mutter und Sohn wurde mit einem überwältigenden Fest gefeiert.


<font size="2"><i>Das war vorerst der letzte Teil</i>



<font size=-1>[ This Message was edited by: Lipsius on 2003-10-18 09:37 ]</font>
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