[oldscroll]Werte Herrscher von Tamar,
bedauerlicher Weise muss ich kundtun, dass Lady Serafina verschollen ist. In den letzten Jahren, in denen sie auf einer Pilgerreise durchs Silberwindgebirge unterwegs war, führte Hermann von Harras das Reich mithilfe der Berater des Reiches Serafina. Die letzte Nachricht, die wir von der Lady erhalten haben, berichtete von ungewöhnlich dichtem Nebel und seltsamen Stimmen, die, wie in der Botschaft stand, "nicht aus unserer Welt kamen". Den Klerikern unseres Reiches zufolge handelt es sich wahrscheinlich um Geister oder Dämonen.
Bis wir herausgefunden haben was geschehen ist, wird das Reich von den Beratern von Serafina gemeinsam geführt. Politisch wird sich daher nicht viel ändern.
Botschafter Deragron
Diplomat des Reiches Serafina[/oldscroll]

Verschollen
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- Alexander Jones
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Alarion saß in den tiefen Gewölben von Epinicia in einem kleinen Raum. Mit müden Augen sah er auf die Utensilien, die er in den letzten Jahren so mühsam gesammelt hatte. Die Zeit war knapp. Eilig bereitete er im flackernden Schein weniger Fackeln das Ritual vor. Plötzlich ließ Ihn ein Klopfen an der schweren Eingangstür von seiner Arbeit aufschrecken. "Herein!" Ein junger Soldat betrat den Raum. "Es ist alles für die Evakuierung vorbereitet. Ihr solltet nun mit mir kommen, Herr Magister." "Unmöglich! Ich muss noch einiges erledigen." Der Soldat wurde nervös. "Dies könnte die letzte Möglichkeit sein, die Stadt zu verlassen und..." "Geht! Richtet Priscana aus, ich bleibe. Es wird nicht nötig sein auf mich zu warten und ich will die nächste Zeit auf keinen Fall gestört werden." Eilig drehte sich der Soldat um und verließ schnellstens den Raum. Er mochte zwar nicht daran denken, wie die Kriegsfürstin reagieren würde, wenn er ihr die schlechte Nachricht überbrachte, doch es war ihm tausendmal lieber als sich mit dem gereizten Magister anzulegen. Nachdem der Soldat gegangen war, machte sich Alarion wieder an die Arbeit.
Es dauerte einige Stunden, doch dann hatte er die gewünschte moosgrüne Paste und ein spezielles Räucherwerk vor sich. Erschöpft sank er auf einen Hocker und goß sich Wasser in einen Becher und trank. Nach dem er wenige verschnauft hatte, begann er mit dem Ritual:
Er zog seine Robe aus, griff zu der Paste und malte Formen damit auf Oberköper, Arme und Gesicht. Danach zündete er das Räucherwerk an und setzte sich auf den kalten Steinboden. Kurze Zeit später erfüllten wabernde Rauchschwaden den Raum. Alarion spürte wie sich eine angenehme Wärme von den bemalten Körperstellen ausgehend in seinen Leib ergoß. Dennoch fing er an zu zittern und ihm schwindelte als sein Körper in Trance glitt und sein Geist sich öffnete.
Bald wurde es wieder klar um ihn herum. Er war nicht mehr im Gewölbe, nein nicht einmal in dieser Welt. Um sich herum sah er Gestalten, Lichtfiguren in der Dunkelheit. Einige von ihnen kannte er. Dies ist der Ort an dem sich ein Teil der Seele befand, solange man lebte. Nur wenige wissen davon. Einige von ihnen nennen es Traumwelt, weil man manchmal in seinen Träumen dahin gezogen wird. Für Alarion war es immer einfach nur "die andere Seite". Doch er war aus einem bestimmten Grund hier. Er war auf der Suche nach einer bestimmten Lichtgestalt. Er suchte Lady Serafina. Wenn sie lebt, musste sie hier sein. Alarion konzentrierte sich. Er musste sie finden. Sein Geist schwebte durch die andere Welt. Er konnte die fremden Seelen spüren. Doch nur die eine war in diesem Moment für ihn wichtig. Da bemerkte Alarion wie etwas seine Gedanken streifte. Er war nah. Ihre Seele schien nicht weit entfernt zu sein. Er konnte sie spüren.
Dann sah er sie. Die Hände wie im Gebet gefalltet, schwebte sie dort. Er konnte sie sehen. Ein trauriges Lächeln lag auf Ihrem Gesicht. Plötzlich spürte er einen Stich in seiner Seele. Er musste zurück. Epincia. Das Gewölbe. Seine Gedanken mussten wieder zu dem Ort zurückkehren wo er herkam.
Langsam kam Alarion zu sich. Er lag auf dem harten Steinboden. Müdigkeit umfing ihn, doch er durfte noch nicht ruhen. Vorsichtig versuchte er sich aufzurichten. Sein Kopf schmerzte und seine Glieder fühlten sich steif an. Die Fackeln waren erloschen und noch immer füllte der Rauch die Kammer. Alarion musste husten. Einem alten Mann gleich schleppte er sich blind zur Tür und öffnete diese. Ein Schwall frischer Luft wehte ihm entgegen und belebte seinen Geist. Zwei Soldaten standen vor der Tür. Als sie den Magister herausstolpern sahen, waren sie zunächst wie paralysiert von dem bizarren Anblick. Der edle Magister, fast nackt, seltsam bemalt und offensichtlich stark mitgenommen. Einen Augenblick stand Alarion in der offenen Tür, dann sackte er auf der Schwelle zusammen. Die Soldaten wollten ihm beim Aufstehen helfen, doch der Magister sagte nur mit rauer Stimme: "Ich komme schon zurecht. Überbringt eine Botschaft für mich an die anderen Reichsverwalter: Serafina lebt."
Es dauerte einige Stunden, doch dann hatte er die gewünschte moosgrüne Paste und ein spezielles Räucherwerk vor sich. Erschöpft sank er auf einen Hocker und goß sich Wasser in einen Becher und trank. Nach dem er wenige verschnauft hatte, begann er mit dem Ritual:
Er zog seine Robe aus, griff zu der Paste und malte Formen damit auf Oberköper, Arme und Gesicht. Danach zündete er das Räucherwerk an und setzte sich auf den kalten Steinboden. Kurze Zeit später erfüllten wabernde Rauchschwaden den Raum. Alarion spürte wie sich eine angenehme Wärme von den bemalten Körperstellen ausgehend in seinen Leib ergoß. Dennoch fing er an zu zittern und ihm schwindelte als sein Körper in Trance glitt und sein Geist sich öffnete.
Bald wurde es wieder klar um ihn herum. Er war nicht mehr im Gewölbe, nein nicht einmal in dieser Welt. Um sich herum sah er Gestalten, Lichtfiguren in der Dunkelheit. Einige von ihnen kannte er. Dies ist der Ort an dem sich ein Teil der Seele befand, solange man lebte. Nur wenige wissen davon. Einige von ihnen nennen es Traumwelt, weil man manchmal in seinen Träumen dahin gezogen wird. Für Alarion war es immer einfach nur "die andere Seite". Doch er war aus einem bestimmten Grund hier. Er war auf der Suche nach einer bestimmten Lichtgestalt. Er suchte Lady Serafina. Wenn sie lebt, musste sie hier sein. Alarion konzentrierte sich. Er musste sie finden. Sein Geist schwebte durch die andere Welt. Er konnte die fremden Seelen spüren. Doch nur die eine war in diesem Moment für ihn wichtig. Da bemerkte Alarion wie etwas seine Gedanken streifte. Er war nah. Ihre Seele schien nicht weit entfernt zu sein. Er konnte sie spüren.
Dann sah er sie. Die Hände wie im Gebet gefalltet, schwebte sie dort. Er konnte sie sehen. Ein trauriges Lächeln lag auf Ihrem Gesicht. Plötzlich spürte er einen Stich in seiner Seele. Er musste zurück. Epincia. Das Gewölbe. Seine Gedanken mussten wieder zu dem Ort zurückkehren wo er herkam.
Langsam kam Alarion zu sich. Er lag auf dem harten Steinboden. Müdigkeit umfing ihn, doch er durfte noch nicht ruhen. Vorsichtig versuchte er sich aufzurichten. Sein Kopf schmerzte und seine Glieder fühlten sich steif an. Die Fackeln waren erloschen und noch immer füllte der Rauch die Kammer. Alarion musste husten. Einem alten Mann gleich schleppte er sich blind zur Tür und öffnete diese. Ein Schwall frischer Luft wehte ihm entgegen und belebte seinen Geist. Zwei Soldaten standen vor der Tür. Als sie den Magister herausstolpern sahen, waren sie zunächst wie paralysiert von dem bizarren Anblick. Der edle Magister, fast nackt, seltsam bemalt und offensichtlich stark mitgenommen. Einen Augenblick stand Alarion in der offenen Tür, dann sackte er auf der Schwelle zusammen. Die Soldaten wollten ihm beim Aufstehen helfen, doch der Magister sagte nur mit rauer Stimme: "Ich komme schon zurecht. Überbringt eine Botschaft für mich an die anderen Reichsverwalter: Serafina lebt."