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Traumzeit

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Athaulf
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Traumzeit

Beitrag von Athaulf »

TRAUM

Ich träumte von einem Land, erfüllt mit Moder und Tod, dieses Land es war still und ruhig, nur der wind pfiff über scharfkantige Grate und Steine - das Geräusch verstärkte nur den Eindruck der Verlassenheit, die das Land wie unter einer dunklen Decke unter sich begrub.
So waren auch die dumpf an die schwarzen Riffe und Klippen graudunklen Wogen des Meeres nur die Betonung dieser toten Stille.
Das Brechen der Wellen vibrierte in der seltsam riechenden Luft und scheuchte die Illusionen von entsetzte Schreien und Schmerz hoch, die seit vielen Zeiten hier ruhte. Aber es waren nur Erinnerungen von Tod und Krieg, die diese Luft mit Am Himmel wallten dunkle schwarze Wolken, so als würden sie dieses Land unter sich begraben - dunkel war es düster und Asche schwebte über den Boden und waren der Beweis der verheerenden Feuerbrunst die sicher vor langer Zeit hier alles auslöschte.
In diesem Traum, sah ich nun das Land düster und dunkel unter den Wolken öd und leer daliegen und es war still und ruhig.
Nur Sandteufel tanzten hier und da über den trockenen Boden. Feines Singen fliegenden Sandes und das leise Heulen des Windes durchbrachen die Stille des Todes und betonten diese Abwesenheit von Geräuschen noch mehr.
Weiter landeinwärts, nur schemenhaft in der Düsternis erkennbar, ragten Felstürme wie Säulen, als wären sie von Titanen errichtet, in den düsteren Himmel.
Aber je näher man ihnen kam, desto mehr erschienen diese steinernen Blöcke nicht als Felsen, sondern als mächtige Turmruinen einer einst sicher sehr reichen belebten großen Stadt.
Wenn man lauschte, so glaubte man, feine leise Stimmen zu hören, die Geschichten erzählten, die Mythen und Sagen aus längst vergangener Zeit, damals als noch Leben dieses Land erfüllte.
Damals, als noch die Stimmen der Vögel, das Rufen von Tier und das Lachen von Menschen unter der warmen Sonne diese Landschaft klangen und sie mit Leben füllten.
In diesem Traum schwebte ich näher und durchflog ein ehemals mächtiges Tor. Nun zerrissen von Gewalten, schwarz gebrannt war es ein Zerrbild eines Tores.
Hier lagen Gebeine, von Mensch, und Ork, von Drachen und Elfe, von Zwerg und den Staub ehemaliger Untote, die hier ihre letzte Ruhe fanden. Eingehüllt von Schlacke und Asche lagen sie verkrümmt bis in alle Ewigkeit, bis auch diese Welt von der Sonne, von der sie geboren wurde, verbrannt und für immer einäschert werden würde.
Aber wie hieß dieses Land, diese Stadt, wo lag sie, dieses tote Land; wer waren ihre Bewohner, was war mit ihnen geschehen, wann ist dies alles passiert, das ihnen den Tod brachte?
So viele Fragen und keine Antworten.
So schwebe ich weiter, verließ diese Einöde, aus deren Asche Schrecken und Pein quoll, in dem Himmel stieg und dieses Land langsam vergiftete.
Während ich nach oben stieg, wurde mir bewusst, wie groß dieses Land war, und fragte mich, wie viel hier starben in dieser großen Feuerbrunst und warum dies alles geschah?
Langsam schwand der Traum und ich träumte von ihr, an der ich meine Liebe verlor und ich wusste, meine Liebe würde bis über das Ende aller Zeiten ihr alleine gehören.
Ich wollte sie in die Arme nehmen, raunte ihren Namen Laxinea - dann schwand sie wie ein Nebelstreif im Licht der Sonne - denn ein Ton mischte sich in den Traum und - ich öffnete die Augen und vernahm den letzten Glockenschlag des großen Tempels.
Er stand vor mir und blickte mich aus schwarzen lichtlosen Augen an, aus der man die Unendlichkeit des Seins erahnen konnte.
"Auch wieder da?" fragte ich ihn. „Wo warst du?“
"Ha, kaum bin ich da, fängt es schon wieder an - oder nicht. Ich kam, denn du hattest den Traum, du wirst noch mehr Träume haben. Wenn der Tag gekommen ist – wirst du erkennen."
"Ja, ja!" murrte ich und fügte hinzu: "Oder nicht?"
"Diesmal nicht, du wirst sie haben und erkennen und erfahren."
Ich blickte ihn an und erkannte etwas erschrocken, er benahm sich anders als früher, nachdenklicher, ernster und ich fragte: "Sage mir, was ist los? Dieser Traum, was hat er zu bedeuten?“"
"Du wirst es sehen, Du Narr! Diese hübsche Dame, Lady Laxinea nennt sie sich, genau - so zu behandeln wie du es tatest.“ Er schüttelte sein Haupt und fügte hinzu: „Bin mir sicher, ein Ork sogar hätte es besser gemacht als du. Diese Frau, die dich wirklich liebt, mit ihr so umzuspringen.
Was willst du jetzt machen? Ich gebe und kann dir keinen Rat geben.
Nun, du wirst sehen, was geschieht, aber ich muss nun gehen. Viel Spaß für die nächsten Jahre."
Es blitzte und mit dem Blitz verschwand auch er.
Nur kurz blickte ich auf die Stelle, dann erhob ich mich und sinnierte über dieses unmögliche Gebaren von mir in der Taverne nach.
Aber ich wusste nur, ich wollte alles richtig machen und machte aber auch alles verkehrt. Narr der ich war und bin!
Er hatte doch Recht!
Ich schob die Gedanken an sie, den Engel beiseite, wusste aber, immerzu würde ich an sie denken - an Lady Laxinea.
Ich verließ den Raum und eilte zu den Stallungen, den die Orks zogen mal wieder durch das Land.
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

DUNKLE ZEITEN

Traumzeit 2.

Athaulf saß an seinem Schreibtisch und betrachtete die Landkarte- der Krieg, den er befürchtete war nun ausgebrochen - was würde er bringen?
Soll sich Korsan einmischen - wozu es zwar rechtlich verpflichtet wäre, aber durch die Erfahrungen, man könnte fast sagen - durch den Verrat in der letzten Zeit kamen ihm Bedenken - denn wie war es, als der Konflikt mit Baltar heiß zu werden begann - wie sah die Unterstützung des Nb‘s, gegenüber Korsan, aus. Bis auf sehr wenige - kam nichts!
Vielleicht hätte dieser nun ausgebrochene Krieg damals vermieden werden können, aber nun!
Zornig warf er die Schreibfeder auf den Tisch.
Vom geöffneten Fenster ertönte leise das Geräusch eines galoppierenden Pferdes.
Während Athaulf hin und her überlegte, klopfte es an der Tür und ein Meldereiter stürzte atemlos herein.
„Was ist los?“ fragte Athaulf
Wortlos reichte ihm der blutjunge Bote ein Schreiben.
Athaulf öffnete das Siegel und erbleichte.
„Das auch noch.“ rief er laut. Er setzte sich hin, und rieb sich die Augen, dann blickte er hoch und befahl dem Boten, der geduldig auf Anweisungen gewartet hat.
„Ich danke Dir! Warte im Bereitschaftsraum auf weitere Anweisungen.“
Der Bote salutierte, indem der die Rechte Hand auf seine Brust legte und stürzte dann zur Tür hinaus.
Athaulf rief seinen persönlichen Adjudanten und befahl: „Bringt den Rat von Korsan her. Danach lasst Alarm geben - Sofort!“
Mit diesem Worten reichte Athaulf eine Depesche mit schnell geschriebenen Sätzen.
Baldur nickte und verließ den Raum, während Athaulf vor sich hinfluchte.
Der Raum begann sich zu füllen.
Als alle versammelt waren, die sieben Mitglieder des Rates, die Generäle der korsanischen Armee und Geheimdienstes blickten sie Athaulf an und hörten wie der Alarm durch die Stadt gellte.
„Meine Gemahlin hat wieder Probleme, diesmal fürchte ich - sind sie schlimmer. So sollten wir Erik und Conan hierher nach Laxina bringen. Danach in Sicherheit nach Tompara.“
„Was geschieht mit Eurer Frau?“
„Ich werde zu Ihr reiten, versuchen sie zu unterstützen. Aber bringt die Kinder in Sicherheit.“
Er runzelte die Stirn und fügte hinzu: „Sichert die Grenzen, aber wir greifen nicht an.“
„Es sind Unsere Verbündeten!“ wendete General Curan ein
„Ja, ich weiß, aber sie ließen Uns auch im Stich. Vor kurzem der Konflikt mit Baltar, erinnert Ihr Euch? Außerdem sind Wir schwach, wie Ihr wisst.
Nun geht!“


Und so begann es.
Ich grüße

Yarl Athaulf

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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Traumreise

Langsam kehrte wieder Stille ein - die Befehle waren gegeben. Ich hoffte nur, das meine geliebte Laxinea diese Maßnahme verstand. Aber die Sorge um sie, um die Kinder, der Krieg und vor allem Ihr Traum zwang mich dazu, etwas zu unternehmen.
Wenn sie nicht reisen konnten, würde als Sicherung zwei Legionen, stationiert in Laxina Ihr Schutz geben.
Aber ich mußte erst mit Ihr sprechen.
Ich stand auf - ein feuriger Schmerz jagte durch meinen Körper, löschte mein Bewußtsein aus und...


und versuchte einzuatmen, aber keine Lunge sog Sauerstoff und ich stellte etwas fest, was mir gar nicht gefiel.
Obwohl keinen Körper roch ich die Luft, nahm diese ätzende Wärme war und sah auf eine dunkle, eine schwarze Welt.
Wie dunkle Wolken wogte das Böse um mich herum - ich spürte die seelenlosen Wesen, die ewig auf der Suche nach Beute waren - ich spürte die Pein der geknechteten Erde, die Erinnerung längst vergangenen qualvoll beendeten Lebens.
Ich blickte mich um, warum bemerkten mich diese Wesen nicht - war es das schwarze Land, das ich vor vielen Jahren besuchen mußte.
Ich wußte, es war eine andere Welt und ich schwebte weiter, ging tiefer und vernahm einen hellen Ton - schnell näherte es sich und verhielt vor mir.
„Da bist du ja, habe dich schon erwartet!“
„Hier bist du also, was ist dies hier? Warst du, als du uns verließest, die ganze Zeit hier“
„Kann sein, kann auch nicht sein - sollte dir gleichgültig sein. Was dich interessieren sollte ist dies: Es ist die eine Welt, die Welt, von der einst dein Volk kam.“
„Was soll dies?“
„Du wirst sie kennenlernen, wie sie war, wie sie ist und wie sie vielleicht sein wird, wenn es gelingt.“
„Was gelingt?“
„Man wird es sehen. Nun komme - ich zeige Dir diese Welt. Wappne dich. Nun wird man sehen, wie stark du wirklich bist.“
Ich grüße

Yarl Athaulf

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Beitrag von Athaulf »

Entsetzen:

„Du verstehst mich" wiederholte er: "du wirst erkennen, wie stark du bist, oder ob du zerbrichst wie ein Ast in der Gewalt des Sturmes.“
Ich blickte ihn an und während wir durch die dunklen Wolken schwebten, dachte ich an meine geliebte Gemahlin Laxinea - wird sie es verstehen - wie wird sie reagieren - oder wird ihre Liebe verlöschen, wie eine Kerze in einem Hauch des Windes?
„Was soll das alles?“ fragte ich
„Warum ich dir alles zeige, das ist wie gesagt, die Heimat - die alte Heimat deines Volkes.
Mächte haben sich versammelt, bereit zur letzten Schlacht, wer fehlt seid Ihr - die Korsaner.“
„Glaubst du, das wir wirklich hierher zurückkehren. Tamar wurde uns zur Heimat.“
„Ehrlich - man wird sehen! Aber um das Tor zu öffnen in diese Welt, werden viele Opfer nötig sein. Der Krieg, der nun losgetreten wurde, ist der Beginn!“
„Ach ja - wegen uns werden andere Reiche in den Krieg ziehen. - Lächerlich!“
„Man wird sehen und nun schweige, sehe und erstarre!“
Wir näherten uns langsam einen schwarzen Turm - die sicher ehemals hellen Bausteine waren schwarz verkohlt und man hörte etwas - klang es wie Schreien, Wehklagen? Man konnte es nicht feststellen, es war, als kämen sie aus unendlicher Tiefe - oder im Laufe von Äonen in Stein gepreßt.
Die Erde, alles sah aus, als hätte Höllengluten alles verbrannt, was jemals hier lebte.
Außer dem leisen wispernden Wind, war es still, fast totenstill - als hätte sich die Zeit selbst von diesem Ort zurückgezogen.

„Was du hier siehst - ist der Rest einer einst großen Stadt, die Menschen die sie bewohnten, waren glücklich - bis zu dem Tag, den letzten.“
„Diese Welt ist tot und wird niemals mehr Leben tragen.“ murmelte Athaulf.
„Sie wird! Sei Dir sicher - sie wird!“
Er verstummte für einige Sekunden und fuhr dann fort: „Aber nun, schicke ich Dich zurück, bereite alles vor und überziehe das Land mit Krieg - du aber kehrst bald hierher zurück.“
Athaulf fühlte brennende Wärme, dieses verwüstete, verbrannte Land vor Augen entfernte sich von ihm, oder entfernte er sich. Es wurde langsam diffuser und verschwand

und er fühlte den bohrenden Schmerz in seinem Kopf.
Wütend fluchte er fragend: „Wieso immer ich!“
Der Rat von Korsan stand um ihn herum und blickten auf ihn herunter.
Sie halfen ihm auf und blickten ihn an. Athaulf seufzte und befahl: „Lasst nichts von dem, was ihr geschieht nach außen dringen. Wir haben ein sehr großes Problem.“
„Was ist los?“
„Ich weiß nun, was geschieht. Korsan muß Krieg führen.“
Erregte Stimmen unterbrachen ihn, bis er die Hände hob und schrie: „Hört zu, meint ihr, mir gefällt dies. Aber es muß getan werden. Also, gehorcht und alarmiert die Truppen.“
Leise tuscheln verließen sie den Raum. Athaulf stand auf, griff sich an den Kopf und blickte zu dem Tisch hinüber, auf dem Karten lagen. Darüber flirrte die Luft.
Neugierig trat er näher und sah wie auf gewissen Karten, Linien erschienen und er erkannte den Schlachtplan.“
„Es sind Nachbarn und zumeist Freunde und Verbündete - zumeist. Warum diese angreifen?“
Niemand antwortete auf seine Frage. Athaulf nahm einer der Karten und erkannte die Taktik darin.
Er schloß´seine Augen und schüttelt den Kopf:“Niemals!“
„Oh doch, du wirst - denn ich will, das du es tust - also wirst du es machen!“ Die Stimme erklang in seinem Kopf und er erkannte sie.
„Warum?“ ächzte er:
„Warum, warum ist das Feuer heiß - warum das Blut rot - weil ich es muß und ich befehle es dir und deshalb wirst du es tun. Auch wenn du diesen Wunsch nicht erfüllen möchtest, wirst du es trotzdem tun. Ansonsten wird alles nur noch schlimmer. Denn wie heißt es bei Euch, lieber eine Ratte im Getreidespeicher, als Vipern im Bett.“
Schweigen trat auf, Stille erfüllte den Raum, während unsichtbare Federn weitere Aufmarschgebiete und Stoßrichtungen malten.
„Viel Blut muß fließen.“ hörte er.
Dann war es still - der Tisch stand da, wie immer nur eine Vielzahl von Karten lagen gebündelt an einer Ecke.
Athaulf griff danach und schloß die Augen. Vor seinem inneren Auge sah er Häuser brennen, Gefallene am Boden liegen, Verwundete in ihrem Schmerz qualvoll schreien.
Athaulf rief nach den Generälen und zusammen hielten sie Kriegsrat.
Fünf Tag später griffen korsanische Truppen auf Nonakesh, Cilderian und weiteren Inseln und Kontinenten an, während schwere Kriegsschiffe in See stachen und wehrlose Schiffe anderer Reiche angriffen.
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