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Der Meister der Manticore

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Minaxea
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Der Meister der Manticore

Beitrag von Minaxea »

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Der Meister der Manticore

Tief im Innern des Dschungels von West-Anorien - dort wo kein gewöhnlicher Mensch hinzugehen wagt - leben versteckt schreckliche Chimären. Sie sind gar grausig anzusehen. Grösser als der grösste Löwe mit einem riesigen Skorpionschwanz und mannshohen ledernen Schwingen ist ein jedes Exemplar furchteinflössend und entsetzlich. Wer es gewagt hat in ihre bernsteinfarbenen Augen zu blicken - und es überlebt hat - wird voller Entsetzen berichten, dass sie voller Intelligenz sind und klüger als jedes tierische Wesen von ganz Tamar zu sein scheinen. Vielleicht sogar gerissener als die weisen uralten Drachen. Was sie aber besonders grausig macht: sie ernähren sich von lebendigem Menschenfleisch! Darum ihr Name Manticor.

Ein Mensch, noch grausamer als der grausamte Barbar, noch verschlagener als der verschlagenste Pirat, noch heimtückischer als jedes Wesen, gelang es mit Hilfe von bösen Ritualen einen kristallenen Stab zu beschwören, mit dem er die Manticore lenken kann. Im Innern des Kristalls schimmert es grünlich. Ein klares, strahlendes Grün von solch einer Reinheit wie es selten gesehen ward auf Anorien. Es ist ein faustgrosser Smaragd, der die Fruchtbarkeit der Natur um ihn herum erhöht und lebendig erhält. Dadurch hat der Kristallstab eine besondere Macht. Wer oder was auch immer sich in seiner Nähe aufhält, wächst und gedeiht aufs Vorzüglichste und lebt länger als von Natur aus vorgegeben.

Schon viele Helden haben sich auf den Weg gemacht diesen Stab zu gewinnen und Macht über die Natur und die Manticore zu erlangen. Doch keiner kam je lebend zurück aus den tiefen Dschungeln! Sie alle wurden Opfer der grässlichen Menschenfresser, die nur auf die Abenteurer gewartet haben.

Regelmässig sendet der Meister der Manticore diese aus, damit sie ihm unberührte, zarte Jungfrauen bringen. Während dunkler böser magischer Rituale entzieht er ihnen ihre tungendhafte Kraft, die er in seinem Kristall sammelt. So erhält er stetige Macht über die grausamen Chimären und erhält sich selbst die ewige Jugend. Welch ein schrecklicher Meister!

Es wird gemunkelt, dass niemand diesen durch und durch bösen Stab je zerbrechen kann. Nur wer reinen Herzens ist, von einer Jungfrau beauftragt, soll den Weg zu den Tiefen des Dschungels finden. Doch es geht auch das Gerücht um, einer allein kann diesen gefährlichen Weg nicht bestehen. Es sollte eine Gruppe erfahrener und unerschrockener Helden sein. Ein Waldläufer, der die Abenteurer sicher durch den Dschungel geleitet. Ein Heiler, der die Verletzungen behandeln kann, die vielleicht zugefügt werden. Ein Gelehrter, der die Manticore mit seiner Intelligenz hinhält. Ein Ritter, der sich standhaft dem Meister der Manticore stellt und den Kristallstab zerstört.

Doch wird es nie eine solche Gruppe geben, die sich auf den langen Weg nach West-Anorien macht, um das Abenteuer zu bestehen. Darum werden auch weiterhin die Jungfrauen sterben müssen und unschuldige Menschen von den monströsen Manticoren bei lebendigem Leibe verschlungen werden. Ganz besonders aber lieben die Manticore kleine Kinder! Deshalb sollte niemals eines nach Einbruch der Dunkelheit noch draussen spielen. Sonst kommen die Chimären und holen sie und fressen sie![/oldscroll]
Laxinea
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Die Quest

Beitrag von Laxinea »

Gedankenverloren blickt sie auf den blauen See hinaus. In der Ferne kann sie das satte Grün der Insel erkennen. Eines Tages wird sie Schiffe haben und zunächst diese Insel erkunden. Dann aber ganz Tamar! Von Ferne hört sie das Sprechen der Albatrosse, hört das Klappern ihres Jungstorches und lauscht dem sanften Wellengang vor sich. Es ist alles so friedlich im Sommer des Jahres 644. Einzig ihr Herz ist in Aufruhr. Ohne dass es ihr richtig bewusst wurde, hat sie sich verliebt. In einen stattlichen Ritter, einen leidgeprüften Herrscher voller Stolz, Tatendrang und Leidenschaft.
Lächelnd streicht sie über die Brosche, die sie über jedem ihrer Gewänder trägt. Nur nachts nimmt sie die silberne Brosche ab und verwahrt sie sorgsam. Fast erscheint es ihr unerträglich, dass sie ihn vor Jahresablauf nicht sehen noch sprechen noch schreiben darf. Aber dieses Versprechen hat sie sich gegeben. Denn seine Leidenschaft nahm überhand und begann sie allmählich zu sorgen. Ach wie sehr sehnt sie sich nach ihm, seinem Lächeln, seiner herrlichen Stimme und dem männlichen Duft, der ihn umgibt.

Seine Ungeduld trieb ihn in ihre Nähe. Er schrieb ihr und klang so fordernd. Dann erblickte er sie in der Taverne sitzen und konnte sich kaum bezähmen sie dort aufzusuchen. Dies bringt sie auf eine gefährliche und gleichzeitig höchst romantische Idee. Als Ritter mag er es nicht gewohnt sein still zu sitzen und abzuwarten. Was aber kann für einen Ritter reizvoller, aufregender und schöner sein als eine Quest? So sendet sie ihm ein Brieflein und stellt ihm folgende Aufgabe:

[oldscroll]Findet den Meister der Manticore und zerstört den kristallenen Stab mit dem er die Chimären lenkt. Bringt mir den Smaragd, der im Innern des Stabes ruht. Er soll die Fruchtbarkeit der Natur erhöhen.[/oldscroll]

Der ausdauernde Verführer, Erwecker ihrer unschuldigen Sehnsucht, Eroberer ihrer zarten Gefühle - er nimmt die Herausforderung an. Mit bangem Herzen, das heftig klopft blickt sie über den blauen See. So blau wie seine Augen und auch so tiefgründig. Mögen die Götter ihn schützen!
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Meister der Manticore

Irgendwo auf Tamar wirbelte ein Nebelfeld, schemenhaft die Gestalt eines Menschen zeigend - über den kargen Boden einem dichten kleinen Wald zu, dessen grüne Blätter etwas zu grün, deren Rinde etwas zu braun waren, dessen Wuchs etwas zu unnatürlich wirkten.
Die geisterhafte Gestalt kicherte und in seiner Rechten blitzte ein kristallener Stab auf dessen Spitz ein Smaragd schmückte.
Grünlicher wallendes Licht entsprang ihm und beleuchtete die Umgebung mit seinem Schein.
An dem anderen Arm hielt er ein junges Mädchen, es schlief, aber in ihrem Gesicht sah man, das es Qualen litt.
Es war ansehnlich hübsch - perfekt als Opfer.
Die Gestalt blickte zurück, zurück zu der Stadt, dachte kurz an die Lady, sie wäre ideal - aber obwohl er große Macht in sich barg, sie konnte er nicht in seine Gewalt bringen - noch nicht! Aber nicht nur sie - alle konnte er sie dann, wenn seine Chimären die nächste Stufe erreichten, in seine Gewalt bringen.
Schon jetzt lebte er mit Hilfe der Chimären, mit der Ausübung von magischen dunkler Riten, ewig. Aber dazu brauchte er Jungfrauen.
Dadurch wurde die eigentlich gute weiße Kraft des Smaragds verändert, pervertiert und diese pervertierte Kraft benützte er, die Macht über die Chimären und seine Jugend zu erhalten.
Aber bald, dies wußte er, würde sich alles verändern und er noch größere Macht gewinnen.
Aber momentan waren die Bannfelder um die Städte der Menschen zu stark, viel zu stark. Sie, die Menschen, erzeugten es von sich aus, ohne das sie davon wussten - aber er wußte es, war er doch auch ein Mensch, mit tiefer schwarzer Weisheit nun erfüllt.
Selbst mit dem magischen, kristallenen Stab konnte er diese Abschirmung nicht überwinden, noch nicht.
Tief knurrte er und die Bäume wisperten leise und wenn jemand zugesehen hätte, hätte er sehen können, wie die Bäume vor ihm sich verneigten, so als spürten sie seine Macht und beugten sich ihr.
So wie er durch seine Kräfte dem Boden befohlen hatte, sich zu verwandeln, in Sumpf und Moor, in dem sich trotzdem Leben regte.
So konnten sie ihre Rinder hierher bringen und ihr Getreide säen und wenn sie ernteten, erntete er auch - junge Mädchen, die in seinem Bann gerieten und alsbald starben.
Aber so wie hier, konnte er auf ganz Tamar seine Opfer suchen, zumeist waren es die Chimären, die ihm die Opfer brachten - aber es gab Menschen, sie hatten etwas in sich, was er brauchte - aber nur er selbst konnte diese seltenen Träger der Macht holen, nur er - die Chimären ertrugen diese nicht.
So wurde leise und unbeachtet von anderen Wesen seine Macht stärker und mächtiger.
Schaurig lachte er und verschwand in einer kleinen Felsenhöhle, inmitten des Waldes, der ihm gehörte.
Er spürte plötzlich etwas - weit entfernt, sein Name - er wußte es nicht. Etwas mächtiges umgab diesen, der sich auf den Weg machte - ihn den Herren der Manticore anzugreifen, dies zu wagen.
Er stieß einen wilden zornigen Schrei aus, ein Blitz zuckte auf und eine dunkle Wolke erhob sich, schwebte nach oben und jagte schnell nach Osten - Anorien zu.
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Der Traum:

Tompara Sommer 644

Ich erwachte aus einen seltsamen Traum und sann über ihn nach, denn ich soeben träumte.
Mein Blick fielen auf meinen Schoß, und schüttelte den Kopf, wie kam das Schwert dahin - Ein Schwert, noch nie zuvor gesehen. Die Klinge verziert mit feinsten und feinsten Verzierungen, deren Anblick mir doch ein seltsames Gefühl einbrachte.
Mir fiel dieser Herrscher ein, der auf einem mächtigen Throne sitzend, ein übermannsgrosses Schwert in den Händen haltend, dessen Blick in die Ferne schweifte, ein.
Ich erschauerte auch jetzt noch, seine Macht, eine Macht, die ich wohl nie erreichen konnte. War es dieser mystische König Arbanor, von dem es hieß, er hätte früher Tamar beherrscht, oder war es ein anderer - dessen Vergangenheit längst vergessen war.
Er sprach mit mir, wir sprachen miteinander, aber ich wußte nicht mehr, um was es ging.
Wer war diese Gestalt auf dem Thron, der mit ihm sprach, im Traum?
Ich blickte auf das Schwert, wer hatte es geschmiedet, wer war in de Lage solche Schwerter zu fertigen. Wuchtig und grazil lag sie in der Hand, tödlich wie eine Schlage, flink wie ein Falke, das ahnte er.
Ich betrachtete die Ziselierungen, konnte nicht erkennen, was da eingeätzt war, man konnte es nicht erkennen, den wenn man es fixierte, verschwamm es. Ich nahm an, das magische Runen, und Symbole es waren.
Irgendwie spürte ich, war Leben in dem Schwert - fremdes Leben!
Ich wandte den Blick vom Schwert und den dicken Wälzern zu, Arbeit wartete auf mich - aber ich war unruhig, woher nur kam die Ungeduld - das was ich vormals nicht kannte.
Aber die Lady, diese schönste Lady, die ich je gesehen hat, mit ihren grünen schimmern-den, leuchtenden Augen und ihren blonden Haaren, von dem er nicht wußte, wie lang sie waren - sie ging mir nicht mehr aus dem Sinn.
Auch wenn ich in diesen Dingen unerfahren war, immer noch die Erlebnisse mit der schwarzen Königin verarbeitete, fragte ich mich, warum solche Ungeduld in mir wütete.
Ich zerbiss einen wilden Fluch zwischen den Zähnen, legte das Schwert wieder auf den Tisch zurück und betrat den großen Balkon.
Hoch über mir glitzerte der Sternenhimmel und ein Funke glomm auf, schnell wieder verlöschend - ein Gruß der Sternengötter. Ich dachte an meine Angebetete, wie es ihr wohl erging?
Langsam schlenderte ich zur Brüstung und blickte in die Dunkelheit der Nacht zwischen den Häusern.
Hier und da brannten einige Öllampen, es war schon sehr spät und die Stadt hatte sich noch nicht richtig von den Kämpfen gegen den schwarzen Kreis erholt. Ansonsten würde hier das Leben toben.
Ich sah zur Festung hinüber, bald würde sie fertig sein, sie, der Turm und das Haus der Götter.
Lange dauerte es nicht mehr, dann waren die Bauten fertig.
Mein Blick schweifte zum Zirkus, dann drehte ich mich um und eilte in das Zimmer zurück, wollte mich hinsetzen, die Arbeit beenden - aber etwas in mir hinderte mich - es war als würde drohende Gefahr nähern - ihr nähern - der Frau, die er liebte - Lady Laxinea.
Im selben Moment klopfte es, die Tür öffnete sich. ein Botenjunge blickte sich um und lief zu mir, in seiner Hand ein hübsch verpacktes Päckchen.
Ich lächelte erfreut, wie sehr hatte ich es mir erhofft, ihr Schreiben zu erhalten.
Ich dankte dem Jungen und öffnete es.
Als erste sah ich das blütenweiße Tuch, es entströmt ihr feiner Duft - ihr Duft. Ich nahm es sanft in meine Hand und glaubte fast, ihre Haut zu spüren und entnahm das Schreiben, und erkannte sofort diese grazile Schrift, kein Vergleich zu seiner doch etwas wüsten Handschrift.
Als ich es gelesen hatte, wußte ich, meine Ahnung hatte nicht getrogen.
Sofort alarmierte ich den Reichstab.
Es dauerte nur wenige Minuten und alle waren um mich versammelt
„Leute!“ rief ich: „Hört zu. Jeder von Euch kennt Lady Laxinea, die Lady die mir so half. Nun bat sie mich um Hilfe, die ich ihr gerne gebe.“
Ich bemerkte das feixende Gesicht eine Adjutanten und sah ihn an: Er senkte den Kopf und ich rief: „Auch wenn sie mir damals nicht geholfen hätte, würde ich jetzt an ihrer Seite stehen.
Nun, bauche ich einige Leute, die mich unterstützen.“
Davorn, ein General erklärte: „10000 Mann würden bis morgen Abend bereitstehen.“
Ich schüttelt den Kopf: „Nein, es ist zu weit, nehme ich an, dies sagt mir ein Gefühl und es wäre auch zu viele. Außerdem müssen die Soldaten auf die Orks achtgeben, das ist wichtiger und dringender.“
„Nein, vier oder fünf Mann müssen genügen - nur ein kleiner Trupp zu wenig um gesehen zu werden. Genug um ein gefährliches Abenteuer zu überstehen.
Was ich brauche ist, ein Waldläufer, einen Heiler, einen Magier und außer mir jemanden, der Tier einzuschätzen weiß.
Es sollen nur Freiwillige, ledige, erfahrene und ausdauernde mitkommen.“
Ihr Generäle werdet wieder den Rat von Korsan bilden. Macht so, wie ich es euch geheißen habe.
Falls ich sterbe, werdet ihr die legitimen Nachfolger des Yarls - der Titel Yarl wird mit meinem Hinscheiden gelöscht.“
Es streifte mich und ich hörte das krächzende lachen: „So schnell stirbt es sich nicht, oder doch - vielleicht auch nicht. Du bist auf gefährlichem Weg - grausam und hinterhältig wird es sein, was dich am Ziel erwartet. Schnell, raffiniert und hart musst du zuschlagen, dies zu bestehen.“
Die Stimme entfernte ich und ich ahnte, wer es war.
Ich blickte auf meine Getreuen, die lese diskutierend den Raum verließen. Nur die drei Generäle blieben zurück.
„Wir könnten Euch trotzdem die 10 000 Mann mitgeben. Wir wollten sie schon entlassen, aber ihre Qualität ist hervorragend.“
Ich eilte zu ihnen und entgegnete: „Nein, versteht doch - ein kleiner Trupp, vielleicht sind vier oder fünf Leute schon zuviel, haben mehr Möglichkeiten durch die zweifellos anwesenden Augen von Spähern zu schlüpfen. Wenn ich mit einer Armee von hier fort marschiere, werden die unsere Nachbarn und auch Freunde nervös - vergesst nicht den schwarzen Kreis. Er, der Meister könnte es erfahren. Wir könnteni hm gleich schreiben, das wir kommen.
Nein, nur ein kleiner Trupp, schnell und beweglich kann es schaffen.
Wir machen es so, wie ich es angeordnet habe. Aber nun geht.“
Sie verließen mein Zimmer rund ich überlegte, dann rief ich den Waffenmeister und zusammen gingen wir zur Waffenmeisterei hinunter.
Kurze Zeit später war ich ausgerüstet, nur das Schwert fehlte, das Schwert, das ich in meinem Traum erhalten habe.
Es war wichtig, dies fühlte ich.
Als ich wieder oben war, vernahm ich plötzlich leises Lachen.
Er wirbelte herum uns blickte auf die Gestalt vor hm. "Nun, du staunst - oder auch nicht - nun bin ich aber hier - mal wieder. Die Frau, du weißt es schon, oder etwa nicht - oder doch - sie ist in Gefahr. Aber sie ist nicht allein - alle befinden sich darin - in Gefahr. Nun, ich bin da - kann euch hinbringen - nicht kurz - lang, sehr lang, zu lange ist die Strecke- du würdest spät kommen - viel zu spät. Wäre nicht gut - oder doch. Es ist weit, dorthin - nach Anorien - dort in Anorien, dort lauert die Gefahr, wenn du es kennst, das Land - das glaube ich aber nicht. Ich bringe euch hin - oder nicht - oder doch - eher doch, denn ohne sie... aber das weißt du selbst - oder nicht.
Aber das was du suchst, suche allein, bin nur der, der euch zu Eurem Ziele bringt, sozusagen - oder nicht. - oder doch - finden und kämpfen musst ihr allein. Was passiert - wird geschehen - mal sehen - du wirst sehen."
„Warum hilfst du uns nicht. Du bist sehr mächtig, wie ich weiß.“
„Ha, ich bin nicht mächtig, sehr schwach - bin ich - oder nicht - egal - und gleichgültig. Sie diese Manticore, gar leicht zu töten für mich, langweilig - wäre nicht gut. Oh - stimmt alles nicht - was du hörtest, oder doch - ist egal.“
Wenn du bereit bist wie auch die, die dich begleiten, dann ruft mich und ich bin da - oder auch nicht - mal sehen.“
Ein Knall ertönte und diese so bizarre Gestalt, die mal aussah, wie ein Zwerg, dann wie ein Elfe, dann wieder wie etwas, was ich nie zuvor sah, verschwand.
Unwillkürlich grinste ich, ich wußte auch, warum dies wußte ich nicht, das man ihn vertrauen konnte.
Ich schrieb an Lady Laxinea, das ich kommen und ihr helfen würde.
Ich schob das Schwert in die Scheide und nur kurze Zeit später, der Brief längst beendet und versiegelt und alles weitere vorbereitet, kamen die Freiwilligen ins Zimmer. So wie der Rat war: Ein Waldläufer - Eris - sein Name und ein Elfe; ein Heiler Abrasa, der Heiler, Torkan, der Magier.
So waren wir vollzählig und ohne das ich ihn rufen mußte, stand er wieder von uns und fragte. „Alles klar, bereit oder nicht - egal - nun geht es los.“
Langsam hob er seine Arme - gleißende Strahlen erhellte den Raum und etwas riß uns mit sich. wir taumelten und befanden uns vor den Ausläufern eines ausgedehnten Sumpfes.
„Nun seid ihr hier - hier in Anorien - durch diesen Sumpf müsst ihr - ein kleines Wäldchen suchen - dort findet ihr den Weg in den Wald, dort wo der Meister der Manticore herrscht. Wenn ihr ihn findet, sagt ihm nur eines:"
Er flüsterte ein Wort, wir verstanden es nicht, aber es brannte sich in uns ein und hörten seine Worte: „Aber nun geht, oder bleibt hier - mir egal - ich bleibe hier und sehe zu.“
Diese seltsame Gestalt grinste schelmisch, machte eine Handbewegung und verschwand.
Wir blickten über verkrüppelte Bäume und dem Morast des braunen Sumpfes, über dem ein wolkenbedeckter Himmel brütete. Es war schwül und stickig.
„Nun kommt,“ befahl ich und betrat als erster den Sumpf, der hier und da blubberte, wenn Faulgase die Oberfläche erreichten und zerplatzten.
‚Nicht schon wieder. Ist dies Wiederholung?‘ dachte ich und vernahm nur sehr leise die Schritte der mir Nachfolgenden.
Laxinea
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Beitrag von Laxinea »

Es ist Herbst geworden.
Die Fischer versuchen vor dem Winter noch reiche Ernte einzufahren, damit das Volk nicht hungern muss. Der immer kühler werdende Wind macht die Arbeit nicht leichter. Aber es muss sein. Denn noch immer bringen die kargen Sumpffelder kaum Nutzen. Korn lässt sich nur an wenigen trockenen Stellen am Rande des Sumpfes anpflanzen.

Sie reibt sich die Arme. Der Wind weht durch ihre Gewänder und lässt sie frösteln. Aus Sorge um den zutiefst Verehrten hat sie ihren Kundschafter zurückbefohlen. Irgendwo in der Nähe ihres Reiches muss doch einer seiner Leute sein. Er hat ihr doch geschrieben, dass er bereits Ausläufer ihres Landes gesichtet hat. Warum nur sieht sie niemanden aus seinem Reich? Warum nur empfängt sie keinerlei Botschaften mehr? War es ein Fehler ihn auf diese waghalsige Quest zu senden? Was ist, wenn er nun nie mehr zurückkehrt? Dann hat sie Schuld an seinem Tod!

"Oh ihr Götter, vergebt mir was ich tat" flüstert sie und fährt mit den kalten Fingerspitzen über die silberne Brosche, die sie einst von ihm geschenkt bekam. Ist dies die letzte Erinnerung an ihn?
"Nein" Energisch schüttelt sie den Kopf. Ihre grünen Augen schimmern wie ein funkelnder Smaragd im Schein der hellen Mittagssonne. "Ich werde Lady Corinne anschreiben! Sie ist laut ihrer Tochter im Reiche des Yarl Athaulf. Vielleicht kann sie oder einer aus ihrem Norderbund zu Hilfe kommen. Wenn sie aber glaubt eine Hilfe ist nicht nötig, dann wird es so sein. Sie kennt ihren Vasallen so viel besser als ich"

Rasch eilt sie ins Bürgerhaus zurück. Sie muss so schnell wie möglich ein Schreiben aufsetzen. Wenn die Freunde des Yarls von seiner schwierigen Mission hören, werden sie sicher Hilfe aussenden. Es wird alles gut werden. Sie hofft es so sehr. Sie hofft es für sich und all die Jungfrauen, die in grösster Gefahr schweben seit der Meister der Manticore Tamar als seine Heimat auserkoren hat.
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Lautlos huschten die vier so unterschiedlichen Männer durch das Schilf, Der Waldläufer, der sie führte, blickte immer wieder auf den Boden, die Stellen entdecken, die schnelles und leises Fortkommen ermöglichte.
Weit vor ihnen, lag wie eine dichte Mauer der Wald - ihr Ziel. Der Magier pfiff kurz und die Männer blieben stehen.
im selben Moment verdunkelte sich das Land - es war nur kurz, aber sie spürten den Hauch von Kälte.
„wir sollten Rast machen.“ schlug Abrasa vor. „Es wäre besser..“
Athaulf nickte und mit einer kurzen Geste wies er den weißhaarigen, sehnigen Elfen an, ein Platz zu suchen.
„Was war das?“ fragte Athaulf den Magier.
„Es gibt Mächte hier, die noch nie ein Mensch sah - bin mir sicher, das war einer davon.“
„Du weißt es nicht?“
Torkan sah den Yarl an, der mit seinem Brustpanzer und dem Schwert, sehr martilistisch aussah und verneinte.
„Na ja, kann man nichts machen. Kannst mir erklären, woher und was sich hinter den Manticors verbergen?“
„Niemand weiß, wie sie entstanden sind - Ihr Haupt sieht aus wie ein Löwenkopf, nur viel mächtiger und größer.
Aus den oberen Schulterblättern ragen große ledernde Schwingen.
Statt einem Schwanz besitzen sie einen riesigen Stachel, nach Skorpionart wird er nach oben gehalten.
Se sind blutgierig. Ihr Stachel hat Giftdrüsen und dieser Stich ist sofort tödlich, wenn er es will. Hin und wieder lähmen sie auch ihre Opfer, zu ihrer eigenen Belustigung, wenn sie diese quälen, oder sie dienen als Nahrung für spätere Zeiten.
Ihre Augen, man sollte nicht in sie sehen, sind basiliskenartig - man erstarrt zwar nicht zu Stein, aber man kann sich nicht mehr bewegen.
Sie sind doppelt, bis dreimal so groß wie Löwen. Mit ihren Schwingen fliegen sie oft hoch in die Luft und beobachten uns alle von oben.“
„Schön, dann sind sie vielleicht dort oben und beobachten uns.“
Torkan schüttelte den Kopf und erwiderte: „Ich habe einen Schutz über uns gelegt, sie sehen und riechen uns nicht.“
Athaulf nickte und holte geistesabwesend das strahlenweiße Tuch hervor.
Der Magier beobachtete dies und stieß einen überraschten ruf aus: „Woher habt ihr es.“
„Lady Laxinea hat es mir geschickt.“
„Das ist gut! Diese Lady hat mehr Macht, als sie selber weiß und ahnt. In diesem Tuch ist ein Zauber eingebettet, wenn es an der Zeit ist, wird er sich befreien.
Dann, mit Eurem Amulett, das du sicher bei dir hast, werden wir ihn vernichten können.
Aber auch, ich weiß es, dieses Wort das jener sagte, wird ihn die Vernichtung bringen - wenn wir zu ihm gelangen. Wenn nicht, werden wir Opfer wie dieses hier.“
Er starrte auf das Skelett das langsam aus dem sumpfigen Morast auftauchte.
Die Knochen waren weiß, als hätte es alle Farbe verloren. Es hatte den Anschein, als wäre nur sehr kurz eine sehr starke Säure darüber geronnen.
„Seht Ihr, so kann das Gift des Manticors wirken.“
Athaulf nickte und rief befahl:“Nun kommt - wir haben noch einen weiten Weg vor uns - bis zum Ziel.“
Es dämmerte schon, als sie den Waldrand erreichten. Vorsichtig blickten sie hinter Büschen versteckt auf einen Weg, der so einladend darauf wartete betraten z werden.
„Meinst du, das ist de richtige Weg?“ frage Abrasa.
„Der Weg ist falsch, die Richtung aber stimmt.“ murmelte Eris und blickt mit seinen Elfenaugen auf die Bäume.
„Es kommt jemand.“ flüsterte er plötzlich.
Sie duckten sich und sie hörten, wie sich etwas näherte, leise wie der Wind huschte es auf sie zu. Instinktiv bedeckten sie ihre Augen, nur Athaulf blickte kurz nach oben und erstarrte - er sah den massigen Leib. Stählerne aussehende Muskeln spielten unter seiner fellbedeckten Haut und verrieten die Kraft, die ihn ihm steckte.
Seine Augen, Athaulf wendete sich immer ab, wenn sie in seine Richtung blickten, sah er sie schwefelgelb lodern. Ein fauchendes Rollen kam aus seiner Kehle, aus dem Geifer topfte.
Athaulf kam es so vor, als würde er etwas ahnen, aber nicht sehen.
Nervös schlugen die Schwingen und erzeugten ein heulendes Klagen.
Plötzlich brüllte er - ohrenbetäubend hallte es in der Luft, er sprang meterweit n den Himmel und schwebte, getragen von seinen Schwingen, eilig fort.
Athaulf schüttelt den Kopf. Erst die schwarze Königin, nun dies. Was kam als nächstes?“
Er dachte an Lady Laxinea - und sein Herz lachte.
E wußte, warum er dies hier tat.
Vorsichtig erhoben sie sich und betraten das Dickicht - der Elfe mit seinen unbeschreiblichen Sinnen sprach mit den Pflanzen, die ihm, nach langem Zögern, den Weg freigaben.
Kurz wandte er sich an seine Begleiter. Passt auf, zertretet nicht -es ist so eine Art Waffenstillstand, wen wir ihn brechen, weiß unser Feind, wo wir sind.
Seid vorsichtig, vor uns sind einige dieser Manticor‘s - aber sie wollen bald wegfliegen. Irgendwo ist es geschehen, was ihre Anwesenheit dort erfordert. Also wartet.“
Sie blieben stehen, wo sie gerade standen und fühlten, wie feine Zweige, Blätter und wer weiß, was sonst noch über ihre Körper zogen, strichen, sie berührten und sie untersuchten.
Nur mit Mühe verhielten sie sich ruhig - gegen den unwillkürlichen Reiz ankämpfend, fremdes abzuschütteln.
Schließlich nickte Eris: „Der Weg ist nun frei. Habt keine Angst, Pflanzen sind nun mal neugierig und die hier sowieso - aber sie kennen nur Grauen und Pein.“
„Also wenn ich auf einer Waldwiese liege, geschieht das aber nicht.“ murrte Abrasa.
„Die Pflanzen, die wir kennen, sind träge, diese hier aber nicht - der Smaragd macht es aus - das sie so aktiv sind. Aber nun seid still und kommt.“
Vorsichtig huschten sie durch den Wald, verborgen von dicken Blättern, zeigten ihnen die Pflanzen, in welche Richtung sie gehen mussten.
Dann erreichten sie den Rand und sahen vor sich, das Ziel ihres Trachtens - der Eingang zu Höhle.
Sie blickten sich um, konnten keine Gefahr entdecken, trotzdem zückten sie ihre Waffen und verließen ihre Deckung.
Im selben Augenblick erhob sch vor ihnen ein massiges Wesen - ein junger Manticor und drohend kam er auf sie zu.
Au den Augenwinkeln ihn beobachteten verteilten sie sich.
„Wir müssen fliehen.“ rief Abrasa und wich zurück.
„Bleib stehen!“ rief Athaulf, aber der junge Manticor war mit einem Satz bei dem Hiler , packte ihn, zerfetzt fielen die Überreste des Heilers zu Boden.
Befriedigt schnaubte das Untier und wandte sich dem Elfen zu.
Dieser spann seinen bogen und schoss die Pfeile in rasender Eile ab.
Aus der mächtigen Brust des Manticors kam ein Brüllen, es klang wie Lachen.
Plötzlich fühlte Athaulf das sein Schwert rasend schnell vibrierte.
Während Eris langsam zurückwich, seine Pfeile abschoss, verfolgte genüsslich ihn das junge Tier.
Athaulf rannte in schnellen Sätzen, nur die Spitzen seiner Füßen erreichte den Boden, neben dem Manticor her und schnellte sich auf das braune feine Fell des Untiers.
Sein Schwert blitzte auf und schnitt tief in dessen Flanke.
Der Manticor heulte aus, wirbelte herum und Athaulf flog meterweit durch die Luft - prallte auf und rollte sich ab.
Der Manticor - nun still raste auf ihn zu, Athaulf sprang hoch, sah den Stachel auf sich zurasen, drehte sich im Sprung und hieb mit aller Kraft zu.
Sein Schwert von magischer Kraft durchtränkt, durchtrennte den Giftstachel.
Das Tier fiel zu Boden und Athaulf wollte sein Schwert in den Kopf des Manticors stoßen. Des Magier Stimme rief: „Nicht!“
„Warum?“
„Wenn wir den Smaragd erbeuten, könnten wir diesen Untieren Befehle geben - aber nicht,wenn wir einen von ihnen töten. Es wird ein entsetzlicher Schock für sie werden, wenn sie erfahren, was geschah. Einer der ihren wurde verletzt - von einem Schwert.
Aber Ihr seid der Yarl, Ihr müsst dies entscheiden. Ich rate es Euch nur.“
Athaulf nickte und fragte: „Er wird uns verfolgen.“
Der Magier schüttelte den Kopf, eilte zu ihm und seine Hand strich über den Kopf des Manticors, der im selben Moment schlaff zusammenbrach.
„Nun schläft er für einige Zeit.“ verkündete der Magier.
Athaulf nickte und schluckte. Dann wurde er sich des brennenden Schmerzes bewußt - seine Wunden bluteten, aber es war nicht sehr schlimm.
Mit einem letzten Blick auf den Leichnam von Aprasa murmelte er: „Kommt, bringen wir es hinter uns.“
Laxinea
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Beitrag von Laxinea »

Der Herbst neigt sich dem Ende zu.
Regen und Wind stürmen ungehindert über Deposito hinweg und brechen sich erst an den weit entfernten Bergen. Wie zum Zeichen einer Bedrohung ist auch wieder ein riesiger grauer Drache aufgetaucht, der an der Grenze zu den Sumpflanden nach Opfern sucht. Ausgerechnet an jener Stelle, die von den Bauleuten bearbeitet wird. Dort wird seit Monaten die unterirdische Quelle, die aus den Bergen entspringend fliesst, durch einen tiefen Graben mit dem See verbunden. Das klare frische Bergwasser soll Deposito versorgen und verschönern.

Lady Corinne hat die Nachricht erhalten. Sie ist sehr froh darüber. Denn da die Lehnsherrin des Yarls keine Antwort schrieb, ist sie von der Tatkraft und überragenden Ritterlichkeit ihres Vasallen überzeugt. Aufatmend kann sie sich nun ganz den alltäglich wiederkehrenden Sorgen ihres Volkes zuwenden. Gemeinsam mit ihrer Handelsherrin will sie die Einkäufe für die nächsten Jahre planen, damit das kleine Reich heranwachsen kann trotz der unwirtlichen Gegend. Ausserdem muss dringend der nachbarschaftliche Kontakt ausgebaut werden.

Mit einem kleinen Gebet an die Götter auf ihren Lippen verlässt sie ihr Bürgerhaus und sucht das Handelsgebäude auf. Trotz des herabpeitschenden Regens und des kalten Sturmwindes geniesst sie den kurzen Fussmarsch über die gepflasterten Wege. Eng schlingt sie ihren gewachsten Filzumhang um sich und lächelt. Sie hat schon eine Idee, wo sie den Schrein erbauen lassen will. Würde er sich nicht gut ausmachen am Rand dieses Pfades genau zwischen Bürgerhaus und Handelsbau? Hier schritten die meisten Leute entlang, eingeschlossen sie selbst.

"Ihr Götter, bald soll der Schrein für Euch erbaut werden" Einen Moment bleibt sie stehen und blickt auf die gewählte Stelle. "Dort kann Euch gedankt werden für alle guten Gaben, die Ihr uns zuteil werden lasst"

Ihr Herz schlägt schneller, als sie nun an den Ritter denken muss. Dass sie ihn kennengelernt hat ist auch ein Geschenk der Götter. Denn seine Tapferkeit, sein Mut und seine Freundlichkeit erweisen sich als wahrhafter Segen für alle Jungfrauen von Tamar. Es ist so wunderbar, dass es noch Helden gibt, die ihr Leben zu opfern bereit sind, um den Unschuldigen zu helfen. Sie aber ist sehr stolz darauf, diesen Ritter persönlich zu kennen und wünscht ihm nochmals Glück und Erfolg auf seinem Weg. Ob er ihre guten Wünsche spüren kann?
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Aufmunternd nickten sie sich zu, näherten sich langsam dem Eingang der Höhle, während ein frischer Wind aufkam, der immer kühler wurde.
Ich dachte kurz an Lady Laxinea - ob sie an mich dachte?
Sicher zuviel verlangt!
Denn sie hatte bestimmt Wichtigeres zu tun. Inständig hoffte ich, das es ihr gut ginge.
In Gedanken sah ich sie vor mir und streichelte ihr blondes Haar. Plötzlich war mir, als hätte sie an mich gedacht, oder war es Einbildung - Wunschgedanke- fühlte sie auch, wenn ich an sie denke?
Oder war dies alles nur Einbildung`
Ihre Gestalt wurde durchscheinend, ich wollte sie festhalten, aber sie entglitt und verschwand, wie ein Nebelstreif in der Sonne.
Vorsichtig blickten wir in die Höhle und sahen vor uns den langen, von unbekannten Händen, gegrabenen Gang.
Weit vorne schimmerte es fluoreszierend und rhythmisch.
Was war es?
Unsere Bewegungen wurden noch vorsichtiger, wir wurden noch leise, wenn das noch möglich war, betraten den Gang und näherten uns der Quelle des Lichts.


Inzwischen:
Der Meister der Manticore blickte angestrengt in den Teich der Wahrheit. Dort, wo man Geschehnisse sehen konnten die noch nicht eingetroffen sind.
Konnte - aber in letzter Zeit ging nichts mehr - es war als würde eine allumfassende Macht den Blick in die Zukunft verhindern, die zwar nie schon feststand war, sondern fließend war, sich den Taten oder Geschehnissen anpasste. Aber Tendenzen konnte man sehen, diese abschwächen, mindern oder sogar elemenieren.
Wild fluchte er, sein kristallner Stab, glitzerte stärker, als er die magische Energie von Stab und Smaragd einsetzte, diese Sperre zu brechen.
Nach einige Minuten gab er auf und zischelte einen Befehl:
Hoch über ihm schwebte der größte Manticore herunter - er der Urahn war älter als diese Welt und nur ein böses Geschick hatte ihn in diese Welt gebracht und hier war er zum Gefangenen des Wurmes geworden, der so tief unter ihm stand und dem er nun gehorchen mußte.
Ein Schritt, ein Hieb seiner Pranken, er wäre gewesen - aber dieser Mensch hatte ihn in seiner Gewalt.
„Was willst du?“ fragte er grollend.
„“Weißt du genau!" gab der Magier wütend zurück.
„Die Zeit ist nicht reif.“
„Du bist mein Sklave - schon vergessen.“ höhnte der Meister.
„Nein, Herr, du erinnerst mich immer wieder daran.“
Der Meister nickte und lachte böse: „Das du es nur nicht vergisst - mein Freund - mein Sklave. Oh, ich weiß, am liebsten würdest du mich töten, mich quälen, aber ich bin dein Herr, mit Hilfe von dies:“
Mit diesen Worten zeigte er mit der Spitze mannshohen Stabs auf den Geknechteten und ein Schrei erklang.
Neugierig näherten sch einige der Manticors, die Kinder des Urahns - aber der Meister trieb sie zurück und rief: „Sucht den, der mich daran hindert, zu sehen. Wenn ihr ihn habt, bringt ihn mir - danach könnt ihr seine Reste haben.“
Brüllend gehorchten sie und der Meister sagte: "Siehst du, sie gehorchen immer besser."
Er lachte diablisch, blickte auf seinen Sklaven und dachte an diesen Menschen, diesen Möchtegernherrscher, diesen Narren - von dem er wußte, er würde kommen und er würde so enden, wie alle vor ihm, oder noch schlimmer.
Ob er dahintersteckt, das sein Blick so verschwommen war - aber er war doch nur ein Mensch, unwissend und dumm - also keine Gefahr.
Trotzdem, er spürte Gefahr, langsam wie das steigende Wasser der Flut, kroch sie heran.
Woher kam sie nur?
Er blickte sich in der geräumigen Höhle um - auf dem Boden lagen prachtvolle Teppiche aus dem Reich des Avalox von Westwall, in ihren Scheiden staken Schwerter, geschmiedet in den rauchenden Schmieden von Caira-Dan. Nun schmückten sie die Wände seines Reiches.
Dort ein Kriegswagen aus dem längst vergessenen Reich des Arbanors. Die meterlangen, auch jetzt noch blitzenden Klingen, an den Achsen zeugten von der Gefährlichkeit dieser Waffe.
Dieses Wissen war auch mit dem Untergang von Arbanors in Vergessenheit geraten.
An den Wänden hingen feingewebte Stoffe aus den verschiedensten Reichen.
In der Mitte des Raumes befand sich der Teich der Wahrheit - ähnlich einem Spiegel lag das Wasser und spiegelte den Schein der Fackeln wider.
Nur hin und wieder erschienen kleine Wellen auf der Oberfläche und verschwanden alsbald wieder.
Dann streifte sein Blick das Becken, mit dem er auf magischen Weg viele Tagesreisen innerhalb kürzester Zeit zurücklegen konnte.
Aber er vertraute mehr der Wolkenmagie, so konnte er hoch am Himmel fliegen und über diese Narren auf der Erde lachen.
Hinter der Holzwand, es war das teuerste Holz auf Tamar und hieß Bators, hörte man das weinerliche Schreien von jungen Frauen, die sich bereit machten ihrem Dienst an ihn zu verrichten und zu sterben.
Bald, war es soweit und er wußte, wie gerne sie ihr Leben für ihn gaben - denn sie wussten, in ihm würden sie weiterleben - bis in alle Ewigkeit und von seiner Weisheit und Macht profitieren.
Er blickte den Giganten an, der seinen Blick mit müden Augen erwiderte: „Wenn ich wiederkomme, möchte ich das letzte Geheimnis wissen.“
Er grinste und überreichte dem Manticore den Stab und sagte: „Pass gut auf. Du weißt, da drin befindet sich deine Freiheit.“
Lachend eilte er aus der Höhle. Der Urahn der Manticor zitterte am ganzen Leib - sein Hass wurde unmenschlich, aber er wußte, er konnte den Bann nicht brechen. Die Freiheit lag hier in seinen Pranken und doch unerreichbar für ihn.
Knallend schlugen seine Schwingen, als er langsam hochschwebte, auf einem breiten Sims landete und müde seinen Kopf zwischen den Prankenlegte, un den Stab ansah, der trotz des Halbdunkel glitzerte und sich mit dem warem Schein des Smaragds vermählte.


Vor der Entscheidung:

Wir erreichten eine kleine Grotte - in der Mitte befand sich ein Becken, in dem etwas fahl leuchtete.
„Was ist den das?“ Fragte Eris.
Der Magier antworte: „Ich habe es selbst noch nie gesehen, aber davon gehört. Es sind Becken, mit derer Hilfe man viele Tagesreisen zurücklegen kann.
Lange vor unserer Zeit, als Kaiser Arbanor über Tamar herrschte, waren sie überall, da das Reich zu groß war, es nur mit Botenreitern oder Meldefeuer regieren zu können.
Aber die meisten sind zerbrochen, unter dem Meer oder unter der Erde vergraben. Nun, vertrauen wir uns dem Becken an?“
„Ohne zu wissen, wo wir landen..“
ich schüttelte den Kopf.
„Der Magier widersprach. „Wir können sehen, wo wir ankommen. Seht hierher.“
ich blickte zu der Stelle und erkannte einen Spiegel, war dort unser Ziel?
Ich sah Teppiche auf dem Boden, Waffen an Wänden und einen drohend, seltsam aussehenden Wagen - sicher ein Kriegsinstrument neben einem Wasserbecken stehen.
Die Halle war menschenleer.
Der Magier lenkte mich ab, als er mitteilte: „Es gibt auch eine Vorrichtung, das man nicht direkt neben dem Becken erscheint, man kann das Ziel auch bis zu 100 Meter im Umkreis auswählen.“
„Dann mache das bitte. Am besten dort hinten, siehst du die Holzwand - dahinter, wenn es geht.“
Nur kurze Zeit später sagte Torkan: „Fertig!“
„Nun denn, wagen wir uns in die Höhle des Verdammten.“ rief ich und sprang als erster.
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Athaulf blickte umher, nichts war zu sehen, nur aus dem Gang vor ihm erscholl das Schreien von Frauen.
Er wandte sich um und entdeckte seine Begleiter, die auf ihn zurannten. Hinter ihnen ragte die Holzwand nach oben.
Ein Scharren - ein wuchtiges Schlagen ertönte - sie klangen wie Flügel und sie blickten nach oben und erstarrten, geblendet von den lodernden bernsteinfarbenen Augen stürzten sie erstarrt zu Boden und sie hörten das Brüllen des Manticors, der über auf sie landete, auf ihnen hinabblickte.
Sie schrieen vor Schmerzen, als der mächtige Geist des Untiers gewaltsam in ihre Seele stieß und sie erforschte.
Sie nahmen nicht mehr wahr, das ihr Gegner auf etwas weißes, flatterndes aufmerksam wurde, es betrachtete und dann heimlich versteckte.
Dann war nichts mehr!
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Als Athaulf erwachte, wußte nicht, wieviel Zeit verstrichen war. Vor iihm kauerte der Manticor und hielt in seiner Tatze, den Stab - dieser Stab, den er zerstören sollte?
War es dieser?
Vorsichtig richtete er sich auf und blickte auf ein weißes Tuch. Entsetzt fuhr seine Hand unter das Hemd, er fühlte das Amulett, aber das Tuch, von ihr geschenkt, es war nicht da - lag in den Pranken des Ungeheuers.
Athaulf machte einen Schritt auf ihn zu. Der Manticor blickte auf, erloschen war das bernsteinfarbene Lodern, nun leuchtete es - irgendwie, so glaubte Athaulf, interessiert.
Hinter dem Manticor sah man weitere, alle lagen da - beobachteten, warteten.
Athaulf hörte, wie der Manticor sagte und Athaulf sah ihn überrascht an:
„Ja, du denkst, ich kann nicht sprechen oder denken.“ murmelte dieser und fügte hinzu: „Was willst du hier?“
Athaulf erholte sich schnell von der Überraschung und erwiderte: „Ich bin gekommen, den Meister, deinen Meister, das ist er doch oder, - der viel Unheil über die Welt bringt, zu töten. Wo ist er?“
Der, mein Meister, irgendwo ist er - aber er ahnt nicht, das ich mit dir rede.
Du sollst wissen, ich bin sein Sklave, aber nun habe ich die Gelegenheit mich aus dem Stab zu befreien, ihn zu strafen, ihn zu vernichten und in die Hölle zu bannen.
Willst du mir helfen?“
„Wie kann ich das?“
„Dieses Tuch!“ fasst zärtlich nahm er es mit seiner Kralle auf - ist ein Schlüssel, der zweite, wichtigere von den beiden hängt um deinen Hals. Sie sind dir beide teuer - richtig?“
„Gib mir das Tuch.“
„Sicher, ich kann es dir geben, dann wirst du sterben und alsbald ist diese Welt, Tamar nennt ihr sie, menschenleer. Willst du das??Athaulf schüttelt den Kopf und fragte,
„Angenommen, ich gebe dir das Amulett, ich vertraue dir und was geschieht dann? Was ist in dem Stab verborgen?“
„Dann bin ich frei und die Rache beginnt.“
Der Manticor legte seinen Kopf schief und sah Athaulf an. „Was ist nun?“
Athaulf blickte zurück, sah seine Gefährten stehen, nur wenige Meter hinter sich und fragte zögernd: „Was meint ihr?“
Der Elf nickte und der Magier fragte den Manticor leise: „Was geschieht, wenn du dich gerächt hast?“
„Dann bin ich frei, ihr seid frei und wir verlassen diese Welt. Aber wir brauchen eure Hilfe, möchtet ihr helfen. Auch wenn ich bald frei bin, bin ich noch zu schwach - gegen den Meister anzutreten.“
„Die anderen?“
„Meine Kinder, sie gehorchen mir, wenn er nicht da ist, ansonsten wärt ihr schon lange tot.“
„Auch wenn er kommt, noch kann ich nichts tun, seid ihr tot - oder Schlimmeres.“
„Gut!“ rief Athaulf, nahm das Amulett vom Hals und wollte es ihm reichen.
„Nein, lasse es in deiner Hand, ich muß es nur sehen.“
Es wurde dunkler, etwas wie eine gewaltige Spannung, die die Harre knistern ließ, breitete sich aus. Die anderen Manticors wurden unruhig, und alle hörten die fremden Worte: „
Tza-yh tyys-dhor koy-yo azt-hy syyr-mo
Ein Blitz zuckte durch die Höhle, gleichzeitig quoll langsam aus dem Kristallstab eine blendende Erscheinung, suchend bewegte sie sich hin und her und näherte sich langsam dem Manticor, während der Donner grollte, durch die Höhle widerhallte und ein hasserfüllter Wutschrei erklang aus der Ferne- raste schnell näher und ein Nebelwirbel erschien und der Magier stand plötzlich da.
Seine Magie riß an dem Stab _ entriß dem Stab aus den Pranken des Manticors und glitt in seine knochenartige Hände.
Seine Augen, brennend im heißen Feuer huschten über den Manticor. Dessen schmerzerfülltes Brüllen hallt ohrenbetäubend durch die Höhle.
Steine stürzten von der Decke, schlugen in das Becken, oder in den Teppichen.
Wir griffen ein, der Manticor schwankte, seine Kinder knurrten und in ihren Augen erschien das Lohen. Machten sich bereit anzugreifen.
Gewaltige magische Energien wurden entfesselt, Teppiche wurden in Fetzen gerissen und der Elf starb schnell, als ein unsichtbare Klinge ihn in zwei hälften schnitt.
Als ich die Shuriken geworfen hatte, packte ich das Schwert fester, und sprang den Feind an. Im gleichen Moment brachte ein gewaltiger magischer Schlag des Manticors den Meister zum Schwanken. Er knurrte voller Ingrimm auf, fast schwarzes Blut rann aus seiner Haut und griff seinerseits ungestüm an.
Er beachtete Athaulf nicht und nützte die Gelegenheit, schlug zu und traf, das was er treffen wollte, des Meisters Arm, in der Hand hielt er den Stab. Alles fiel zu Boden und der Stab klirrte, als er zu Boden fiel und aus der Verankerung löste sich der grünlich schimmernde Smaragd.
Gleichzeitig sprang Athaulf vor, das Schwert zu einem Sichelschlag bereit und erstarrte, als er den Augen des Meisters begegnete.
Athaulf schrie etwas, war es ein Wort, oder nur ein Klang, einen Ton, nur einmal gehört, nun frei und schon vergessen. Aber diese Macht entfesselte sich und eine urgewaltige Kraft packte den Meister und er schrie, voll Schmerz und Pein und entsetzt sah ich, wie Knochen von unsichtbaren Händen gebrochen, Fleisch und Muskeln von gewaltigen Kräften zusammengepreßt und der Meister langsam zerquetscht wurde.
Es wurde ruhig und fassungslos sah ich mich u. Alles war zerstört, es lagen sogar einige tote Manticor hir und da - von den gewaltigen Energien des Infernos ausgelöscht.
Der Urahn der Manticor kam langsam, unter großen Schmerzen leidend heran und murmelte: „Danke, das ihr uns halft.“
Athaulf blickte sich um, auch der Magier war tot, seine blutleeren Augen hatten noch im Tod einen entsetzten Ausdruck.
„Das du lebst, ist ein Wunder. Das Amulett hat dich beschützt und nun seine Macht verloren.“ flüsterte der Manticor.
Athaulf wollte etwa sagen, aber ein Kichern erklang und unterbrach ihn.
Er kam zum Vorschein. Stolzierte hier und da hin und meinte schließlich: „Finde ich gut - oder nicht - wie du oder ihr das gemacht hast.“
Betrübt schüttelt er den Kopf: „leider sind sie tot - aber du lebst.“
Er wandte sich zu dem Urahn und sie redeten mit einer vollkommen fremden Sprache miteinander.
Sie eilte zu dem Smaragde, wickelte ihn in Leder und steckte ihn in die Tasche.
Dann wollte ich sehen, was mit den Frauen war, dort wo man, nach meinem Empfinden vor Urzeiten, das Wehklagen zuvor vernommen hatte, aber nun war es totenstill.
Athaulf blickte auf ihre leblosen Körper, alle waren tot - von den magischen Energien getötet, die in dieser Höhle entfesselt wurden.
Langsam ging ich zurück, entdeckte den Kristallstab, vollkommen zerstört blitzten seine Einzelteile und ich kehrte langsam zurück zu den beiden.
Langsam ging ich zurück - ich als der einzige Mensch unter anderen Leben.
Der Manticor stand starr und steif, auch die anderen bewegten sich nicht und das Wesen wandte sich mir zu und sagte: „.... bedankt sich nochmals bei dir - siehst du, er kann nicht mehr mit dir reden, er und alle anderen sind noch da - aber ihre Essenz weit entfernt, zu weit. Wenn sie ihr Ziel erreichen, holen sie ihre Körper nach.
Aber ich hätte es dir nicht zugetraut, Respekt - obwohl so viel hast du nicht gemacht - das meiste erledigten andere.“
Athaulf wunderte sich: Denn zum erstenmal redete sein unbekannter Helfer ganz normal. Er hörte ihn flüstern: „So werde ich nun diese Höhle zerstören - niemals mehr wird sie von anderen Wesen betreten.“
Was ist mit den Leichen der Frauen?“
„Sie bleiben hier, ist doch eine schöne Grabstätte für sie. Sind ungestört und wisse - ihre Seelen sind nun glücklich - oder willst du sie einzeln aus der Höhle schaffen - es sind viel zu viele und wie willst dies machen, so ohne Hilfe. Denn ich helfe dir nicht - ist und bleibt so - Punktum?“
Athaulf nickte, obwohl es ihm mißfiel, aber er hatte recht, die Höhle hatte zwar einen Ausgang, aber er war weit über ihm, obwohl der Eingang sich vor den Ereignissen doch am Boden befand. Er wußte es nicht mehr.
„Ich bringe dich nach Tompara.“
Ich wurde vom Rat begrüßt und mit den neuesten Nachrichten versorgt.
Ich dachte an Lady Laxinea, ging es ihr gut? Hegte sie noch Gefühle für mich - oder waren sie erloschen wie ein Feuer unter dem prasselnden Regen.
Ich wußte es nicht.
Minaxea
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Beitrag von Minaxea »

Der Winter hat Einzug gehalten. Kaum hört die junge Lady vom Verschwinden der Lady Corinne, da wächst die Unruhe in ihr. Ist der Ritter doch in grösserer Gefahr als sie geglaubt hat? Sie macht sich wirklich Sorgen und wartet Tag um Tag auf Nachricht. Doch niemand antwortet ihr, niemand schreibt ihr.
Die Handelsherrin kann ihr leider keine guten Neuigkeiten bringen. Sie hat vom Rat von Korsan erfahren, dass diese überzeugt sind der Yarl würde die Quest nicht überleben. Ja, sie hatten ihn sogar davor gewarnt, ritterlich sein Leben für Jungfrauen aufs Spiel zu setzen.
Es tut der Handelsherrin tief im Herzen weh ihre Herrin so leiden zu sehen. Diese grämt sich nach solcherlei Informationen umso mehr. Selbstzweifel nagen an der jungen Lady. Doch versucht sie stark zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen.

Dann eines Tages erwacht die junge Herrin nicht mehr.

Die Handelsherrin, die noch immer Zofe bei ihr ist, betritt wie jeden Morgen die Gemächer und stellt fest, dass ihre Herrin besonders tief schläft. Mit Schwung öffnet sie die schweren dunkelroten Vorhänge, um die zarten winterlichen Sonnenstrahlen herein zu lassen. Aber auch davon erwacht die junge Lady nicht. Leicht besorgt neigt sich die Zofe über die junge Frau und bemerkt eine seltsame Blässe in deren Antlitz. Vorsichtig zieht sie die Decke beiseite und sucht nach dem Herzschlag. Ja, er ist noch da, schwach aber den Göttern sei Dank regelmässig. Was der alten Frau nun aber sofort auffällt ist die Brosche. Verwundert bemerkt sie, dass die Herrin diese nicht abgelegt hat vor dem Schlafengehen wie sonst. Zudem ist die Brosche schwarz und... bei näherem Hinsehen erkennt die Zofe, dass die Inschrift wie weggebrannt ist.

"Oh Ihr Götter!" Entsetzt weicht die alte Frau zurück und sucht nun das Gemach nach magischen Zeichen ab. Rasch erkennt sie, dass ihre Herrin von dunkler Magie umgeben ist, die sich um die Brosche zu einer fast nachtschwarzen Tiefe verdichtet. Segensworte murmelnd nähert sie sich der Brosche, um diese der jungen Herrin abzunehmen. Doch noch ehe sie die Brosche berühren kann, springt ein heisser Funke auf sie über und verbrennt ihre Hand...


Tage später erreicht ein kleines Päckchen das Bürgerhaus. Die Handelsherrin hat mittlerweile bekannt gegeben, dass ihre Ladyschaft erkrankt ist und sie selbst die Regierungsgeschäfte übernimmt. So öffnet sie das Päckchen und findet neben einem kurzen Brief einen grünen Smaragd vor. Sie kann sich nicht darüber freuen, dass der Ritter seine Quest anscheinend erfolgreich beendet hat. Ganz im Gegenteil erwacht nun ein grosser Zorn in ihr. Denn als sie den Smaragd nach magischen Zeichen absucht, kann sie dieselbe dunkle Magie wie bei ihrer Herrin erkennen. Je länger der Kristall im Licht des Wintertages strahlt, desto stärker wird der dunkle Schein. Angstvoll starrt die alte Frau auf den Edelstein, unfähig sich auch nur zu rühren. Was geht hier vor?
Plötzlich glimmt der Smaragd auf und ein schwarzer Strahl schiesst aus ihm hervor und scheint die Wände zu durchdringen.
"Oh Ihr Götter!" schreit die alte Frau entsetzt und erwacht aus ihrer Starre. "Der schwarze Strahl bahnt seinen Weg ins Zimmer meiner Lady!"

Hastig wirft sie sich über den Kristall, achtet nicht darauf, dass sie damit selbst von der schwarzen Magie durchdrungen wird. Doch für ihre geliebte Lady opfert sie einfach alles - auch ihr Leben!
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Athaulf
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Beitrag von Athaulf »

Sterne glitzerten am Himmel, der Mond warf sein geheimnisvolles Licht über die schlafende Stadt. Hinter den Fenstern war es dunkel - nur hoch oben n einem Turm der Residenz brannte verloren in der Nacht ein flackerndes Licht hinter dem Fenster.
Yarl Athaulf saß mit einem Mitglied des Rates zusammen und er berichtete über die jüngsten Geschehnisse mit dem Meister der Manticor.
"Nun, der Smaragd ist nun bei Lady Laxinea und ich hoffe sehr, dass sie mit ihm etwas anfangen kann.
Alrus blickte ihn an und lächelte: "Weißt du, seitdem du diese Lady kennst, bis du offener geworden, gelöster. Mir scheint, sie hat auf dich einen guten Einfluss."
"Ich liebe sie!" erwiderte Athaulf einfach und lehnte sich zurück, als Bernod, der Leiter der schwarzen Falken, den Raum betrat.
Seine Miene verhieß nichts Gutes.
"Was ist los? Ärger im Reich?
"Nicht bei uns, im Reich von Laxinea geht etwas vor. Wie mir soeben mitgeteilt wurde, hat die Zofe die Macht übernommen. Die Regentin liegt angeblich bewusstlos im Bett und nur diese Zofe, die auch Handelsherrin ist, eine uralte Frau – eine Hexe vielleicht, darf zu ihr."
"Wieso alte Hexe?"
Bernod legte ein Schreiben auf den Schreibtisch und Athaulf las es, wurde bleich und gab sie an Alrus weiter.
"Das war ein Fehler, diese Brosche zu erwähnen, sie besteht aus Silber, wie kann Silber schwarzmagische Kräfte beherbergen. Es wäre genauso, wenn Feuer und Wasser nicht miteinander reagieren. Sie wurde umgetauscht." rief Athaulf wütend.
"Da ist der zweite Fehler,“ gab er weiter bekannt: „Auch der Smaragd soll angeblich schwarze Energien in sich bergen. Er, hat es ihr gebracht und wer ihn kennt, sieht, er besteht nur aus weißer Magie."
Welche Intrige wird hier gespielt? Steckte diese seltsame Handelsfürstin dahinter, hatte sie die tragende Rolle, oder war sie nur Ausführende - gab es noch andere - dunkle Gestalten, von denen sie noch nichts wussten.“
Athaulf stand auf und ging mit langen Schritten durch den Raum. "Warum bin ich nicht zu ihr? Warum hierher! Ihr Götter, helft ihr."
Flehentlich klang seine Stimme, dann riss er sich zusammen und erkundigte sich: "Sind außer den Mitgliedern der Falken noch andere Einheiten in der Nähe?"
"Ja! Ein Kundschafter steht vor den Grenzen von Laxinea's Reich.
Wir glauben nicht, das ihm Einlass gewährt wird- die offensichtliche Provokation und Anklage zielt nach Korsan."
"Er soll abwarten und auf sich Acht geben. Verstärkung ist unterwegs. Folgender Befehl: Ab sofort werden an den Grenzen Kontrollen durchgeführt - aber niemand darf etwas merken.
Sendet eine Brieftaube nach Tamman - sie sollen fünf schwere Legionen bereithalten. Die Schiffe werden in zwei Quartalen die Stadt erreichen. man soll die Legionen an Bord nehmen ihr Ziel ist Deposito. Sie sollen vor dem Reich von Laxinea kreuzen, aber nicht eindringen."
"Es wird einige Zeit dauern." meinte Alrus.
"ich weiß!“ erwiderte Athaulf und erkundigte sich: "Gibt es eine Möglichkeit die Lady zu befreien und in Sicherheit zu bringen? Denn so wie es aussieht, schwebt sie in großer Gefahr."
Müsste möglich sein, ich werde noch einige Falken in das Reich entsenden. Aber möchte sie dies? Wie wird Korsan politisch dastehen, wenn wir eine Lady, die ein unabhängiges Reich führt, entführen, auch wenn sie krank ist?"
Athaulf setzt sich hin und rief leise. "Jetzt dachte ich, das Frieden einkehrt - wieder nichts."
Ein Kichern ertönte und ein Schmetterling flatterte in den Raum, verwandelt e sich und der Allbekannte stand mitten im Saal und rief: "Oh, hier ist was los, darum kam ich her - flugs wie eine Schnecke und nun bin ich hier - ich sehe und höre und ich weiß Bescheid. Wer hat dies getan - ich weiß es schon, aber nichts werdet ihr hören - leider nicht - oder doch. irgendwann - oder nie!
Ich weiß, was du dir wünscht - soll ich s machen - wäre das nicht ein Eingriff - nein - oder doch, eher nein - leider nicht.
Aber die Brosche, in einem dunklen Versteck sie liegt, ich werde sie holen - zu dir bringen - aber nicht zu ihr - denn dies würde bedeuten, dieser oder dein anderer Wunsch - ich würde eingreifen und dies ist mir nicht erlaubt.
Wie du es ihr - dieser hübschen Lady bringst, musst selbst du wissen - aber möchte sie es dann auch?
Dunkel und verwickelt sind die Lebensfäden, Intrigen und Lügen regieren - liebt sie dich ehrlich ohne Hintergedanken - wird sie dir vertrauen und die Brosche sich wünschen, das sie sie trägt.
Diese Brosche kann und wird sie retten, mächtig ist sie, voller Silber und Gold - gar mächtige Waffen gegen alles Böse. liebt sie dich nicht, wird sie es nicht wünschen zu bekommen, das Kleinod und du weißt Bescheid.
Sieht gar nicht gut aus - oder doch, entweder nein oder ja - niemand vermag es zu sagen - Menschen ihr - Nervensägen, Störer des Gleichgewichts - warum gibt es euch nur?
Aber nun gehe ich, hole die Brosche aus dem Versteck und komme bald wieder - Auf Wiedersehen!"
Etwas funkelte auf ein Schmetterlings flatterte hinaus. Athaulf wandte sich wieder dem Problem zu und befahl: "Außerdem möchte ich alles über diese Hexe Minaxea wissen, welchen Umgang pflegt sie, wie ist ihr Leben verlaufen. Zu wem hat sie Kontakt.
Ich werde noch heuer zu ihr reiten. Also wie gehabt, nehmt ihr, der Rat wieder die Geschicke des Reiches in die Hand."
Sie verließen den Raum, nur das Feuer im Kamin flackerte vor sich hin, bis das letzte Kohlestück verbrannt war und langsam erlosch das Feuer.
Laxinea
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Beitrag von Laxinea »

Laxineas Traumvision

Frei, endlich frei!
Mit kräftigen Zügen schwimmt sie durch das grünblaue Wasser. Ihre goldenen Haare scheinen um sie her zu fliessen bei jeder Bewegung. Die dunklen grünen Augen strahlen eine tiefe Zufriedenheit aus und um die Lippen spielt ein spöttisches Lächeln. Es ist so herrlich ungebunden und losgelöst von allen Sorgen im erquickend kühlen Wasser zu baden, zu schwimmen und auch zu tauchen.

Komm zu mir, komm.

Sie folgt dieser Stimme, die so verheissungsvoll und freundlich klingt. Aber auch irgendwie... bedrohlich.
Mit schnellen Bewegungen teilt sie das Wasser und schwimmt auf die kleine Insel zu. Ihr Gesicht leuchtet vor freudiger Erwartung. Eine Spannung breitet sich in ihrem Innern aus und durchdringt jede Faser ihres Körpers. Dann steigt sie aus den Fluten empor und geht an Land. Im warmen Lufthauch schwingen ihre hüftlangen Haare. Das zartblaue Kleid schwingt um ihre Knöchel.
Verwundert blickt sie an sich herab. War sie soeben im Wasser nicht nackt? Wieso sind ihre Haare trocken?

Ein spöttisches überlegenes Lachen erklingt von einer Grotte her. Komm und du wirst verstehen.

"Wo bin ich" fragend blickt sie sich um. Eine kleine Unsicherheit macht sich in ihr breit. Das kalte, spöttische Lächeln auf ihrem zarten Gesicht verschwindet allmählich.

Du bist bei mir. Ihr Menschen seid so töricht. Besonders wenn ihr liebt! Der, den ich wollte, hat seinen Geist und seinen Körper in Liebe an dich verschwendet. Ein wütendes Grollen durchdringt diese Worte, lässt sie anschwellen und wie einen Sturm über die Uferböschung hinwegbranden. Doch er hat einen, der ihm gegen mich hilft und doch mir hilft. Erinnerst du dich an die Brosche?
Unwillkürlich greift sie an ihren Hals und zuckt zusammen unter dem peitschenden, grausamen Gelächter.

Ihr Narren! Silber, umrahmt mit Gold, durchwirkt mit kläglichen Liebesbotschaften - ein besseres Versteck konnte es für meine Kraft nicht geben! Dann seine Ungeduld, seine Zügellosigkeit. Hat es dir gefallen wie er wie ein junger Bock um dich hüpfte und seine Versprechen und Ritterregeln brach? Ja? Das hat mir noch mehr Kraft gegeben!

Ein bizarrer dunkler Nebelhauch treibt aus der dunklen Grotte. Laxinea fühlt sich abgestossen und doch muss sie auf diesen verzerrten Nebel zugehen. Sie kann den Gestank der Wolke schon erahnen ehe sie diese berührt. Aber als sie dann unter Zwang in den Nebel tritt, überschwemmt sie eine Welle der schrecklichsten Übelkeit.

Diese Strafe, diese Mission wurde von mir in dich gelegt. Erinnerst du dich, wie oft du die Brosche berührt und gestreichelt hast? Einlullend und fast schon zärtlich klingt die Stimme, aber immer noch schwebt der grausame kalte Unterton mit. Als er, der mir entkam, gegen den Meister der Manticore kämpfte oder kämpfen liess, da wurden magische Energien entfesselt. Ein lautes Gelächter hallt von der Grotte her, durchdringt den Nebel und zwingt Laxinea mitzulachen. Diese Energien konnten mich befreien aus dem Stück Metall. Ich konnte in deinen Körper schlüpfen und mit der Metamorphose beginnen. Nun bist du hier. Bei mir. Komm in die Grotte und die Verwandlung wird vollzogen. Komm.

Laxinea spürt den Wunsch zu fliehen. Doch gleichzeitig ist in ihr das übermächtige Verlangen dieser hypnotischen Stimme nachzugeben.

Hört sie nicht von Ferne Minaxea rufen? Ihre geliebte Ziehmutter, die immer für sie da ist, wenn es ihr schlecht ergeht? Aber geht es ihr denn jetzt schlecht? Ist sie denn nicht zum ersten Mal in ihrem Leben frei, so wirklich frei? Losgelöst, so wie ihre Haare und das locker wallende Gewand?

Sie geht einen Schritt durch den Nebel auf die Grotte zu. Es scheint ihr, als ob der entsetzliche Geruch verflogen ist. Oder bemerkt sie ihn nur nicht mehr, weil sie schon so lange in ihn eingetaucht ist?

Komm, meine süsse kleine Jungfrau, komm und werd mein...
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Beitrag von Athaulf »

Dort, zwischen dem jenseits und dem diesseits – dort wo es kein Leben im herkömmlichen Sinn es gab – dort wo Farben Töne hatten, Töne Gestalt annahmen, Gestalten verschwammen und Farben zeigte, schwebte eine grellweiße Energie und blickte durch den Spalt der Wirklichkeit auf die Welt hinunter- sie selbst nannte sich Tamar und auf ihrer Oberfläche lebten viele Geschöpfe . Weit unter der Erde in Höhlen, tiefer als man es jemals dachte, flossen dunkle Schatten durch lichtlose Tiefen.
Er spürte die Gewalt auf dieser Welt und es schmerzte ihn sehr. Er, der er einen unaussprechlichen Namen besaß, niemand wusste ihn, konzentrierte sich nun auf das, was jemand von hm begehrte.
Er, der er Regent eines relativ mächtigen Reiches war, hatte ihn herbeigelockt. Seine Erlebnisse und Träume nährten ihn, und so blieb er bei ihm, ihn ein wenig zu helfen in dieser Welt. Obgleich er nie seine ganze Macht einsetzen konnte und es auch nicht durfte, konnte er ihm doch verborgenen Rat geben – ihm helfen auf seinen Weg.
Kurz nur konzentrierte er sich auf die Ausstrahlung des Reliktes und nur ein Augenzwinkern später, schwebte er, unsichtbar über sumpfigen Boden.
In der Ferne leuchteten die Fackeln einer kleinen Stadt und seine unmenschlichen Sinne nahmen das Wehklagen der Menschen wahr.
Sie taten ihm leid – waren sie doch nur Spielbälle für mächtigere Wesen. Aber er bewunderte sie auch insgeheim, ihre Stärke und ihren Willen.
Das war er suchte, war er nun nah, ja - es war dies, nachdem der Mensch verlangte.
Tief im Sumpf, geworfen von verruchter und verräterischer Hand, sank die Brosche im lichtlosen Morast, trotzdem silbrig und golden schimmernd, langsam tiefer.
Mit seinen Kräften holte er es zu sich und las die eingeätzten Zeilen: Tri is ma san sira di la.
Er konzentrierte sich, etwas blitzte auf und er verschwand.
Einsam lag der Sumpf nun da, während der Mond seinen matten Schein über diese Landschaft warf.
Minaxea
r_galant

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Beitrag von Minaxea »

Ein Kribbeln durchströmt den gesamten Körper der alten Frau, als sie sich auf den Kristall wirft. Für einen Bruchteil von Sekunden setzt ihr Herzschlag aus, die Atmung ist gelähmt... dann verebbt das schwarze Strahlen und sie kann wieder atmen. Als wäre sie kurz vor dem Ertrinken gewesen, ringt sie um Luft. Ihr Gesicht ist schreckensbleich. Aber noch wagt sie es nicht aufzustehen.

So findet sie der Bauherr des Reiches vor.
"Minaxea, was liegst du da auf dem Boden herum?" Thorax sieht belustigt auf die Frau herab. Kaum aber erkennt er den Schrecken in ihrem Antlitz, da eilt er zu ihr hin und neigt sich zu ihr. "Meine Liebe, was ist geschehen? Komm, ich helfe dir auf."
Seine Stimme ist überaus besorgt. Man hört ihm deutlich an, wieviel Gefühl er für die alte Frau hegt. Nun, in seinen Augen ist sie nicht alt. Für ihn ist sie eine reife Frau, so wie er in den besten Mannesjahren ist. Vielleicht etwas spät für eine eigene Familie, aber nicht zu spät für einen liebevollen gemeinsamen Lebensabend.
"Ich kann nicht... aufstehen" mühsam bringt sie die Worte hervor. "Ich liege auf einem Kristall. Er sendet schwarze Magie aus, die unsere geliebte Herrin zu vernichten droht"
Thorax runzelt die Stirn und bemerkt das kleine Päckchen am Boden. "War er da drin?"
Sie nickt.
"Ich kenne mich mit Magie und sowas nicht aus. Vielleicht bin ich der unmagischste Mensch in ganz Deposito. Du erhebst dich etwas. Dann greife ich rasch zu und stecke ihn zurück in die dunkle Verpackung. Damit sollte er keine Gefahr mehr sein. Oder?"
Zögernd nickt die Handelsherrin und fühlt sich mit einem Mal einfach nur wie eine schwache Frau, die froh ist keine Entscheidung fällen zu müssen.

Sie tun wie der Bauherr es vorgeschlagen hat und es scheint wirklich zu gelingen.
"Ich nehme das Unglücksding mit in mein Häuschen. Dort kann es ja nun wirklich niemanden schaden. Die Herrin und du müsst nun dringend jemand finden, der sich besser mit der schwarzen Magie auskennt und diesen grünen Stein unschädlich macht." Thorax steht fest wie ein Baum vor Minaxea und blickt sie aufmunternd an.
"Es... geht nicht" murmelt die Frau und klingt sehr bedrückt. "Unsere Herrin ist seit Tagen in einem kranken Schlaf und wacht nicht auf. Sie ist durchdrungen von dunkler Magie... ich fürchte um ihr Leben."
Thorax blickt von dem verpackten Kristall zu Minaxea und scheint unschlüssig. Dann aber atmet er tief durch und sagt mit bestimmendem Tonfall "Wir gehen jetzt gemeinsam zu mir und bringen diesen Stein weg. Dann schauen wir nach deiner Ziehtochter, unserer Herrin. Lady Laxinea ist jung und stark - die wird so schnell nichts aus dem guten Leben treiben!"

Als Thorax neben Minaxea vor seiner Herrin steht, kann er nichts ungewöhnliches feststellen. Bis auf die Kleinigkeit das sie tief schläft und ein wenig zu blass ist. Er hat auch keinerlei Schwierigkeiten die schwarz angelaufene Brosche vom Hals seiner Herrin zu befreien. Er steckt dieses einstige Geschenk des Rates von Korsan an seine Herrin Lady Laxinea in seine Tasche.
"Ich bin durch und durch unmagisch" brummt er zufrieden vor sich hin. "Hier erkenne ich nichts. Also wird das Böse mir auch nichts antun können. Ich bleibe bei der Herrin und du suchst nach Hilfe."

Gemeinsam überlegen sie nun, wen sie um Hilfe bitten können. Die Heilkräuter von Lady Grainne können sicherlich den Körper von der jungen Herrin stärken. Doch wird dies nicht ausreichen. Die schwarze Magie muss gebrochen werden. Kurz denkt die Zofe an den Pater Richeleau, der einen Prediger hatte schicken wollen, damit sie schreiben erlernt. Doch dann war etwas dazwischen gekommen. Würde er so freundlich sein und nun selbst kommen, um zu helfen wenn er kann? Was ist mit der Krötensuppe des Lord Melax? Er ist auf Reisen. Aber vielleicht kommt er rechtzeitig zurück und kann einen seiner besten Heiler mit dieser sonderbar klingenden Heilsuppe schicken. Sie wird sicher mehr Nutzen als wenn sie gar nichts taten.

Nur aus dem Reiche Korsan ist keine Hilfe zu erwarten. Geduldig hört der Bauherr Thorax die Schilderungen seiner geliebten Frau, der Handelsherrin Minaxea von Deposito, die nun Regentin auf Zeit und wider Willen geworden ist. Verständnisvoll nickt er über ihre Sorgen.
"Mach dir nicht zu viele Sorgen, meine Liebe. Wer in seiner Leidenschaft zurückgewiesen wird, kann oft sehr grausam und irrational sein. Man nennt es auch Verblendung aus Eifersucht. Hast du mal daran gedacht, dass er dir deine innige Stellung zu Lady Laxinea neidet? Immerhin erkennt er dich nicht als ihre Ziehmutter an. Er sieht nicht, dass du sie an deiner Brust genährt hast, sie aufgezogen hast. Sogar bald zwanzig Jahre die einzige Mutter für sie warst nach dem Tod ihrer eigenen. Mögen die Götter über sie und den kleinen Knaben wachen, der zusammen mit ihr starb, ehe er leben durfte."
Eine Träne rollt der alten Frau über die Wange. Dankbar ergreift sie die Hand von Thorax und blickt ihm schmerzlich lächelnd in die Augen. "Es wird alles gut, nicht wahr?"

"Aber ja!" Zuversichtlich und mit Nachdruck spricht er es aus. "Lady Laxinea hat uns und damit die besten Freunde um sich herum. Aber jetzt schick ein paar Mädchen herbei, damit sie hier mal durchlüften und die Lady waschen und versorgen. Ich kann das ja nicht als Mann. Du aber musst dich um die Reichsgeschäfte kümmern. Wollen doch mal sehen, ob wir unsere Lady nicht aus den Klauen von dunkler schwarzer Magie retten können mit unserer Liebe!"

Als die Mädchen eintreffen, um die Herrin und den Raum zu reinigen, weichen einige zurück. Sie spüren die dunkle Magie und wollen den Raum nicht betreten. Aber es gibt einige, die so wie Thorax keine Magie erkennen und sich aufopferungsvoll um Lady Laxinea und ihr Wohl kümmern.

Der Bauherr unterdessen wandert mit der schwarzen Brosche, die laut seiner geliebten Minaxea von schwarzer Magie durchdrungen sein soll, zu den Sümpfen. Dort, wo es am meisten blubbert und brodelt, da wirft er sie hinein und bekräftigt seine Tat mit den Worten "Versinke du elendes Ding! Meiner Herrin wirst du keinen Schaden mehr zufügen!"
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