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Der Wüstenlauf - eine sagenhafte Geschichte

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corinne
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Der Wüstenlauf - eine sagenhafte Geschichte

Beitrag von corinne »

Bereits am frühen Morgen begab sich Rasjev an den Startpunkt des Wüstenlaufes.

Beeindruckt von der ungezähmten Schönheit der Wüste, der eindrucksvollen Berglandschaften an den Ausläufern der Wüste und dem immensen Tierreichtum ließ er seine Gedanken schweifen.

Ist er wirklich stark genug um diese Strapazen zu überstehen? Wird er den Ruhm für das Reich Caira-Dan erlangen können? Was passiert wenn er versagt? Die anderen Läufer erscheinen stark und erfahren. Kann er mit ihnen mithalten?

Völlig in seine Zweifel versunken holt er einige Kräuterblätter seiner Heimat aus seiner Ledertasche, welche bereits mit Wasserschläuchen und allen anderen Habseligkeiten voll bepackt ist.
Rasjev setzt sich neben einen großen Stein, zerkleinert die Kräuter und streut sie in seine Pfeife. Nachdem er sie mühevoll angezündet hat, genießt er die Auswirkungen der entspannenden Düfte und lässt sich von dem grenzenlosen Charme der Wüstenlandschaft treiben.

Dabei bemerkt er nicht, das er längt nicht mehr allein ist......
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corinne
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Beitrag von corinne »

.. müde kam er langsam wieder zur Besinnung.

Nachdem er seine Glieder gestreckt und ein wenig Wasser in sein Geschicht gespritzt hatte schaut er sich schläfrig um.

Es schien sich nichts verändert zu haben. Die Sonne brannte gnadenlos auf ihn herab. Dann jedoch bemerkte er die Staubwolke am Horizont.

Wie seltsam. Sonst sieht man jahrelang niemanden auf dem Weg durch die Wüste, und dort scheinen gleich mehrere Reisende unterwegs zu sein. Was mag dies sein?

Rasjev´s Interesse war für diese Gruppe geweckt. Mit einem schrillen Pfiff rief er seinen Russovfalken Djeburo herbei. Diese Falkenart gab es nur in Caira-Dan und barg so manches Geheimnis. Djeburo landete sanft auf dem Arm seines Gebieters. Leise, fast mytisch erscheinenden Worte murmelte Rasjev seinem Falken entgegen. Mit einem kräftigen Stoß gleitete Djeburo in die Höhe und antwortete seinem Gebieter mit einem lauten und langen Schrei. Seine kräftigen Flügelschlägen ließen ihn die Flugstrecke zu der Gruppe der Reisenden schnell überwinden.

Rasjev murmelte erneut die mystischen Worte, diesmal jedoch laut und voller Nachdruck. Wie bei einem heftiger Stoß gegen seine Lungen raubte es ihm die Luft. Leise keuchte er.
Seine Sicht verschwamm und nahm eine neue Realität war.
So wie er es einst bei seinem Volke gelernt hatte, drang Rasjev immer weiter in den Geist des Falken ein. Immer wieder musste er sich zusammenreißen um die Flut an Eindrücken des Falkes zu ordnen. Rasjev stolperte gegen den großen Stein an dem er sich ausgeruht hatte und keuchte erneut auf.

Nach und nach wurde seine Sicht klarer. Er erblickte die kleine Gruppe, welche sich schnell fortbewegte.
Djeburo sank tiefer hinab. Bei dem Anblick der Gruppe stockte Rasjev das Herz. Mit diesem Anblick hatte er nicht gerechnet. Wie betäubt sank er neben den Stein und beendete die Verbindung zu Djeburo.


Wie konnte dies geschehen ?

Während Rasjev mühsam versuchte seine Gedanken zu sortieren kehrte Djeburo zu seinem Gebieter zurück und landete neben ihm. Mit einem lauten Schrei verlangte er nach seiner Belohnung und knabberte an Rasjev´s Lederbeutel.

Dieser war jedoch versunken in seine Gedanken......
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Angelos
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Beitrag von Angelos »

Die Sonne brennt ohne Erbarmen auf Elerion hernieder. Die Teilnehmer des Laufes sind bereits über ein Jahr unterwegs und soweit das Auge sehen kann nur Wüstensand, nichts als Wüstensand.

Die beschwerliche Reise verlangt den Läufern übermenschliches ab, die Vertreter der Reiche Beatrix und Melax sind ob der Strapazen schon zurückgefallen.

Garand wirft einen kurzen Blick auf die Karte und entdeckt eine Oase, welche sich nur einen halben Tagesmarsch entfernt befindet. Da sich seine verbliebenen Mitstreiter noch nicht entscheidend absetzen konnten, beschliesst er den Umweg in Kauf zu nehmen, um sich dort mit neuem Proviant zu versorgen und um Kraft zu schöpfen für den Rest des Weges ...
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Marlenus
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Beitrag von Marlenus »

Winter 639, Wind weht, in der Nähe der Bereth-Pyramide... janzjanzjanzweitwechvondaheim:

Claudios bereitete sich auf den Wüstenlauf vor.. Tage, Wochen, Monate voller sengender Hitze.. knietiefen Sand.. Strapatzen, Entbehrungen...

Immerhin habe ich die Ehre erhalten den Lauf vorzunehmen, nicht dieser Weichling Antigonos ließ Claudios seine Gedanken umherschweifen... und ich werde Gewinnen... sein General Marlenus war da sehr deutlich gewesen, "Niemand gewinnt einen zweiten Platz, man verliert den ersten!"

Immerhin war er der Beste für dieses Vorhaben... nach Marlenus Beförderung zum General Hauptmann der legendären Wüstenjäger von Tessa, welche bereits in frühen Jahren 2 Invasionen von blutrünstigen Elfenfreunden in der heimatlichen Wüste zurückschlagen konnten.

ein Geräusch ließ ihn den Kopf heben und aus den Gedanken aufwachen... typisch, dieses Elfenblut Rasjev.. wie er über den Sand schreitet... ohne einzusinken alsob es... ohne einzusinken???

Claudios blickte ungläubig zu Rasjev wie dieser mühelos ÜBER den losesten und tiefsten Sand schritt ohne einzusinken

Elfenmagie, dieser Betrüger... typisch für das Volk von Caira-Dan angewiedert spukte Claudios neben sich aus

Elfenmagie.. da kam ihm eine Idee...


Frühjahr 640, kein regen fällt, nochimmer dortwoniemandseinmöchte

Claudios blickte auf den schlafenden Rasjev, bisher schien alles plangemäß zu funktionieren..

...

2 Stunden später marschierte Claudios los.. das Wettrennen durch die Wüste hatte begonnen...


Sommer 640, die Sonne brennt, an einem Orte noch schlimmer als zuvor

wohlgelaunt schritt Claudios über den Sand und erfreute sich des fast schon zu einfachen Spazierganges über die Dünen und Wadis... in der Ferne sah er einen Falken kreisen...
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corinne
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Beitrag von corinne »

Tief sinkt Rasjev in den Sand ein und kommt nur mühsam vorwärts. Seine Haut ist von der unbarmherzigen Sonne völlig verbrannt. Das Fehlen seines Elfenmantels machte sich schon seit Wochen schmerzlich merkbar. Der tessaische Mantel, den er nach seinem Aufwachen gefunden hatte, bot keinen ausreichenden Schutz für einen Mann des Caira-Daner Volkes. Die Strapazen des Laufes zeigen in voller Härte ihre Auswirkungen. Es war ihm nicht immer möglich gewesen, über die Mittagszeit einen Ruheplatz zu finden, der ihn vor der Hitze schützte.
Da er bereits weit hinter den Läufern zurück lag, konnte er sich keine Verzögerungen mehr leisten. Am schwersten traf Rasjev das gnadenlose Sonnelicht. Seine Augen waren entzündet und ließen sich an manchen Tagen kaum noch öffnen.

Ohne Djeburo, welcher ihm den Weg wies und ihm in den Abendstunden oftmals ein kleines Wüstentier jagte, wäre er verloren gewesen. Es grenzte an Wahnsinn, dass er nach dem Rückschlag zu Beginn des Wüstenrennens noch aufbrach um die Läufer einzuholen. Die Hoffnung auf den Sieg war selbst jetzt noch nicht völlig verschwunden.
Zu gut erinnerte er sich an die Worte von Claudios, welche er am vorletzten Abend vor dem Wüstenlauf von ihm am Lagerfeuer gehört hatte. Hatte er doch leise vor sich hin gemurmelt: "Niemand gewinnt einen zweiten Platz, man verliert den ersten!" Mit seinen scharfen Elfensinnen konnte Rasjev diese Worte gut vernehmen, während die anderen Läufer in ihren Gesängen und Unterhaltungen vertieft waren.

Genau diesen Claudios sah er damals als Djeburo über die Gruppe der Reisenden flog. Was er sah, ließ ihm einen Schrecken in die Glieder fahren.

Wie konnte es dieser Mensch nur wagen? Dieses verlogene Pack. Wie hatte er es geschafft sein magischen Mantels anzueignen?

Die Insignien Caira-Dans waren von der Luft aus deutlich auf dem Mantel zu sehen gewesen.

Was für eine Unverschämtheit! Claudius wird sein blaues Wunder erleben wenn ich ihn erreiche. Der Zorn der Göttin soll ihn treffen!

Claudius war ihm noch von den Freundschaftskämpfen in der Wüste von Tessa bekannt. Dieses Treffen lastete noch immer auf ihrem persönlichen Verhältnis zu einander. Viel war passiert, was nicht hätte passieren sollen. Leise murmelte Rasjev Verwünschungen in die Wüste. Er würde nicht aufgeben. Niemals!


.........
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Marlenus
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Erinnerungen

Beitrag von Marlenus »

Winter 640, erbarmungslose Sonne, inmittem im Nirgendwo

Langsam begannen Hitze und Durst Claudios doch zu schaffen zu machen - trotz aller Vorbereitung und Erfahrung forderte die seit Monaten unerbittlich brennende Sonne ihren Tribut.
Wie mochte es wohl dem Elfenabschaum Rasjev ergangen sein? Sicherlich wird er feige ohne seine Magie den Lauf abgebrochen haben...
ein trockenes kehliges Lachen durchzog die trügerische Stille der Wüste...

Ein Volk voller Feiglingen und Schwächlingen.. was immer Lord Melax an ihnen einen Narren gefressen haben mochte... Nie hätte Lord Melax den Kriegszug von General Marlenus gegen die Elfen und ihre Freunde nach der Eroberung Al-Ahmars einstellen dürfen...

Claudios schritt weiter gen Westen, in der Ferne war es ihm als könnte er Soldaten sehen.. Stimmen vernahm er.. Schlachtenlärm...


um das Jahr 560, in der Wüste des Kleinstreiches Tessa

Claudios arbeitete fieberhaft daran, die aus den Wäldern des Reiches herangeschafften Baumstämme zu spalten und die Enden mit Äxten und Beilen anzuspitzen. In den Boden gerammt sollten jene die erste Verteidigungslinie gegen die Invasoren bilden.. Eine Todeszone für feindlichen Reiterhorden
Im Schweiße seines Angesichts gab der junge Leutnant die Befehle, sprach seinen Mannen Mut zu, angesichts dessen was vor Ihnen geschah...

Schillernd marschierten die siegesgewissen Truppen der Invasoren heran, ihre goldenen Rüstungen blitzten in der Sonne, der Stahl ihrer Helme funkelte wie Diamanten im Lichte, der Sand der Dünen bröckelte unter den Erschütterungen der Hufe ihrer Pferde in der Ferne

Fast die gesamten Truppen Tessas hatten sich unter Hauptmann Marlenus versammelt, als letztes Aufgebot, jedem war klar, konnte der Feind nicht in der Wüste geschlagen werden, stand er vor den Toren der Stadt.
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Angelos
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Beitrag von Angelos »

Nach nunmehr fast 2-jähriger Reise schleppt sich Garand weiter gen Westen. Das Gebirge welches Elerion im Westen begrenzt zeichnet sich langsam am Horizont ab.

Dafür, dass er sich im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern in einem für ihn völlig unbekannten Landstrich bewegt, hält er seiner eigenen Meinung nach ganz gut mit.

Doch heuer steht er vor einem Problem, bei welchem ihm weder die nur noch in Teilen vorhandene Karte noch sein Ausbildung in der Wüste von Tandria helfen werden. Die Spuren der Soldaten, die geschworen hatte nicht nur die Siedler sondern auch die zu errichtende Stadt zu schützen, teilten sich in 2 Richtungen eine führte nach Norden die andere in den Süden.

Der Vertreter aus dem Reich MacJones hatte er schon lange nicht mehr gesehen, zuletzt befand er sich jedoch nördlich von ihm. Sollte er etwa mehr wissen als die anderen und sich deshalb schon rechtzeitig in den Norden begeben haben?

Unschlüssig schaut Garand auf die Karte und entschliesst sich den Weg nach Süden zu wählen. Scheint es ihm doch die einzig richtige Wahl, war doch von einer Stadt im fruchtbarem Westen die Rede und im Norden scheint es einzig und allein kahlen Felsen zu geben.

Wie sich später herausstellt muss es die richtige Entscheidung gewesen sein, da er auf einen erst vor kurzem verlassenem Lagerplatz trifft.

Der Siedlertrupp muss ganz in der Nähe sein.

.....
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Marlenus
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Vorwärts in die Vergangenheit

Beitrag von Marlenus »

Frühjahr 641, nichtmal Wind weht

Berge, am Horizont waren sie aufgetaucht, wie eine FataMorgana erst, die Berge des Drah-Nal Gebirges - wie Antigonos es nannte - weit konnte es nichtmehr sein...

Wenn ich dieses hinter mir habe werde ich für meine Mannen 100.000 solcher Mäntel auf Caira-Dan bestellen, Elfenmagie oder nicht...
- wie konnte dieser Antigonos neulich nur den selben Wege ZWEIMAL zurückgelegt haben? Diese jämmerliche Weiberheld welcher so garnichts von einem Soldaten hatte...

Stehten Schrittes schritt Claudios weiter gen Westen, eine leichte Kurve nach Süden hin, immerweiter gen Westen... die Augen der untergehenden Sonne zugewandt... gen Westen...



um das Jahr 560, in der Wüste des Kleinstreiches Tessa

Claudios blickte gen Westen, die Sonne stand in seinem Rücken und ließ das feinliche Heer erstrahlen. Alles menschenmögliche zur Abwehr hatten sie geleistet, nun hieß es warten.. und beten.. Hauptmann Marlenus schritt die Reihen der hinter den Verschanzungen lauernden Männer ab... blickte zu seinen Leutnant und nickte ihm zu...

Leicht bließ der Wind Teile der Rede die der feindliche Anführer Herodin seinen Mannen nun schon seit 2 Stunden in praller Morgensonne hielt zu ihnen herüber..

"Ihr edelsten Tamars, vergesst den Sand in euren Rüstungen, ignoriert das Quitschen bei jedem Schritte..." ... "Seht dort drüben auf der nächsten Dühne..." .. "Auf in den Kampf, für Caira-Dan, macht sie nass..."

Claudios sah seinen Hauptmann lachen, die Invasoren griffen wirklich im Morgen an wie er es vorhergesagt hatte..mit der Sonne im Rücken würde das seinen Mannen vielleicht eine Chance geben und die stachelbewehrten Fallen verbergen...

schon bebte der Boden unter den Hufen der Pferde... Schon sah er die Staubwolke sich den eigenen Linien nahen...

"Nieder mit den Invasoren, Blut und Ehre für Tessa" - hallte es von Marlenus...
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Marlenus
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Beitrag von Marlenus »

Sommer 641, kühler Westwind, unter einer Palme auf dem "Marktplatz"

Claudios hatte es geschafft, er war angekommen am Ziele, jener neuen, seltsam anmutenden Stadt am Rande der großen Tuandria..

Ok, "Stadt" war etwas übertrieben, falls ein Paar Zelte, 2 eilig errichtete Blockhäuser und ein aus 3 Baumstämmen gezimmertes "Tor" mit der Aufschrift "Willkommen im "Desert Rock" wirklich als "Stadt" bezeichnet werden konnten.. aber selbst seine Heimatstadt "Tessa die Schöne" wart aus einem einfachen Küstendorfe hervorgegangen...

Überall bedeckte Sand und Staub den festgetretenen einfachen Lehmboden. Auf dem Boden sitzend, den Rücken gegen den Palmenstamm gelehnt blickte Claudios sich um, geselliges Treiben überall... neben ihm Garand aus dem Wüstenreiche des Lord Angelos (kein Wunder das dieser "Wüstling" es hierhergeschafft hat), und Gerüchten zufolge hatte es der Läufer der Wolfenmark auch irgendwie geschafft anzukommen.

Geteilter Sieg... Sieg...



um das Jahr 560, in der Wüste des Kleinstreiches Tessa

Siiiiiiiieg.. Siiiiiiieg...
Mino mußte seinen ganzen Glanz und Schutze Marlenus und seinen Mannen übertragen haben - das Unfassbare war geschehen: sie hatten die Invasoren geschlagen...

Darnieder lagen die stolzen Truppen aus den fernen Landen, der Boden übersäht mit ihren Leibern, der Sand Rot von ihrem Blute, die Verschanzungen voll der Kadaver ihrer Pferde...

Tessa... die Heimat.. sie war gerettet... ihre Kinder und Familien... gerettet...




Sommer 641

Beim Gedanken an seine Familie fuhr es Claudios wie ein Dolchstoß in die Brust - seine Familie...



um das Jahr 564, in einem kleinen tessaischen Grenzdorfe

lange stand Claudios an den drei frischen Gräbern seiner Frau und der beiden Kinder. Das jüngste, gerade 6 Monate, hatten die Elfenjäger von General Marlenus am Tore seines Hauses angenagelt gefunden, Persophene seiner Frau war von den Orks das noch Ungebohrene aus ihrem Leibe geschnitten worden und der Leib des Kindes unauffindbar... sein einziger Sohne, enthauptet...

Aber nicht die Orks waren Schuld an jener Tat sagte man, nein, aufgestachelt durch Elfen sollten sie sein... Blinder Hass auf alle Spitzohren umnebelte Claudios Gedanken und Erinnerungen...




Sommer 641, nächtens

Trauergeplagt fuhr Claudios aus den Gedanken abermals hoch.. blickte sich irritiert um... Wo war er? Warum war es dunkel?
Langsam kam die Erinnerung wieder, der Lauf war beendet, er mußte über Stunden hier sitzend verbracht haben...
"blinder hass"...
Zusammen mit den Erinnungen wuchsen auch die Zweifel in Claudios... hatte er recht gehandelt an Rasjev?
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corinne
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Beitrag von corinne »

Sommer 641, sengende Hitze umfasst Rasjev.

Stolz erhoben steht er auf einer Sanddüne und hält seine Hand schützend vor seine Augen. Schon lange hatte er sich von dem Gedanken an einen Sieg verabschiedet. Nur sein Stolz trieb ihn weiter unerbitterlich an. Er wollte den Dieb fassen, ihn zur Rechenschaft ziehen. Bereits seit der ersten Begegnung blieb ihm Claudios Hass auf sein Volk unerklärlich.

Was ging in diesem Menschen vor ?

Entäuscht nimmt Rasjev die Hand herunter und lässt sich den Abhang der Düne herab gleiten. Noch immer quälen den Caira-Daner die Auswirkungen der Hitze. Solch ein Klima war für sein Volk nicht geeignet.

Das unendliche grün der Waldkronen...der kühle Schatten...die wunderschönen Lichtungen mit all ihren Pflanzen..die kühlen Quellflüsse...ach wie gerne wäre ich dort. Swaja, wie schön wäre es neben dir im hohen Gras zu liegen. Der Stimme der Natur zu lauschen und die absolute Harmonie des Waldes zu fühlen.

Ein Lächeln an diese Freuden umspielte das geschundene Gesicht Rasjevs.
Langsam schöpfte er wieder Mut. Nicht nur die Sichtung der Berge, welche die letzte Etappe seiner Reise einläutet, auch der Gedanke an seine Liebste lässt ihn wieder Kraft in die müden Glieder fahren.

Niemals würde er aufgeben. Niemals!
Caira-Dan würde den Lauf mit stolz erhobenem Haupt beenden.


Schnell schreibt er ein paar Zeilen an seine Regentin auf ein Stück Pergament und bindet sie Djeburo an sein Bein. ........
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Angelos
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Beitrag von Angelos »

Vor wenigen Stunden erreichte Garand das Lager der Siedler. Sie waren gerade damit beschäftigt das Stadttor zu errichten sowie einen vorläufigen Schutzwall. Sogleich wurde er zur Vorsteherin der noch jungen Siedlung gebracht. Diese eröffnete ihm, das ein jeder Läufer welcher am heutigen Tag im Sommer 641 die Siedlung erreichen würde berechtigt sei am folgenden Bogenschießen teilzunehmen. Eine durchaus gerechte Entscheidung wie Garand fand, kommt es doch nach mehr 2 Jahren nicht auf ein paar Stunden an.

Ein wenig müde und erschöpft begibt er sich zu einer Wasserstelle um sich zu erfrischen und auszuruhen. Da sieht er, wie sich Claudios der Siedlung nähert. Komisch - denkt Garand, woher hat der nur den Elfenmantel. Trug doch nur Rasjev solch ein Gewand.

Seine Gedanken werden je unterbrochen als die Alarmglocke geläutet wird. Schwer gepanzerte und bewaffnet Kriegerinnen rennen durch das Lager, um vor der Siedlung eine Verteidigungslinie zu errichten. Es wird berichtet das Orkhorden in mehrteilige Hundertschaften sich dem Dorf nähern.

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corinne
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Beitrag von corinne »

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Mit schlurfenden Schritten überwindet Rasjev die letzte Düne. Erneut stolpert er und fällt in den siedend heißen Sand. Immer schwerer fällt es ihm, sich aufzurappeln und die nächsten Schritte, auf die Stadt zu, hinter sich zu bringen.
Ein letztes Mal rappelt er sich auf, stützt sich auf eine geschwollenen Hände, welche tiefe rote Entzündungen auf den Handknöcheln aufweisen, und steht auf. Der Mantel des Menschen, war kaum mehr als ein Fetzen.

Nur noch hundert Meter trennen ihn von den ersten Ausläufern der im Aufbau befindenden Stadt. Langsam schlurft Rasjev immer näher auf das simple Tor mit einer Aufschrift, welche er vor Erschöpfung nicht mehr erkennen kann, zu.

Als er das Stadttor erreicht wird er von einem lauten Schrei seines Falken begrüsst. Erhobenen Hauptes schreitet Rasjev durch das Tor, bevor ihn seine Kräfte verlassen.

Er sieht verschleiert, dass einige Menschen auf ihn zu gelaufen kommen.
Viele Stimmen kann er vernehmen. Jedoch kann er sich auf keine davon konzentrieren. Immer mehr schwindet seine Kraft. Ein tiefer innerer Sog erfasst ihn und lässt seine Beine einknicken. Hart prallt er auf dem Boden auf und glaubt im letzten Moment, bevor seine Augen sich schließen, Claudios zu entdecken. Sein Gesicht war zu einer Fratze des Entsetzens verzerrt.

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Marlenus
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Überraschungsbesuch und ein Suppenkasper

Beitrag von Marlenus »

Herbst 641, dasLebenkannsoschönsein

vergnügt sah Claudios den Kindern beim Spielen zu und genoß den Schatten der Palme und das kühle Nass in seinem Becher.
Die Monate der Ruhe und der Abgeschiedenheit entschädigten ihn für die Strapatzen des Marsches, ordneten seine Gedanken - fast schon meditativ war die Ruhe und Friedhaftigkeit dieses Ortes...

sah man von gelegentlichen Überfällen von Orkstämmen ab, doch jene waren das problem der Truppen Albions, er genoß die Ruhe...

ein Entscheidungsbogenschießen sollte es geben sagte man, um den entgültigen Sieger zu ermitteln, nun ihm sollte es recht sein.. auch wenn er das Schwert und den ehrlichen kampfe Aug in Aug bevorzugte.. nicht wie die Elfen...

Elfen... seine Gedanken kreisten pltzlich wieder um Rasjev... wie er nochimmer an der Pyramide sitzen würde, sich weder vor noch zurücktrauend...

Plötzlich zerriss der scharfe Schrei eines Falke die Stille, Claudios blickte sich um...
Ein Falke? Wie sonderbar... dann sah er es, eine Gestalt durchschritt das Tore, mehr tot als lebendig... knickte ein... viel vornüber...

RASJEV...

dieser verdammte Hundesohn hatte sich tatsächlich auf den Weg gemacht.. und hatte es hierher geschafft...


3 Tage später

Claudios saß nochimmer am Bette von Rasjev, in das von Sonne, Hitze, Sand und Staub geschundene Gesicht blickend, die bei seiner Zielankunft noch fast volle Beutelflasche Krötensuppe war beriets fast geleert, doch nach Tagen der erschöpften Ohnmacht schien Rasjev nun wieder zu sich zu kommen...

hier lag es, das Ergebnis seines Hasses... seiner Emotionen.. seiner Wut, seiner Trauer.. dieses hatte er angerichtet in seiner Verblendung...
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Beitrag von corinne »

...
Seit fast einer Woche war Rasjev nun wieder bei Bewusstsein.
Jeden Tag freute er sich auf die Mittagszeit. Dann kam Claudios zu Besuch. Bis spät in die Nacht saßen sie zusammen und führten Gespräche, die schon lange notwendig waren.
Viele Geschehnisse der Vergangenheit konnten nun aufgearbeitet werden. Von so manch einer allzu festgelegten Meinung mussten Beide abweichen. Dies war nicht nur für Claudios schmerzlich.

Bei dem Gedanken an die Wunden der Vergangenheit musste Rasjev schwer schlucken. Er hoffte das sie nun verheilen konnten.

Der Tag des Abschiedes war gekommen. Heute würde er abreisen um nach Caira-Dan zurück zu kehren. Auch wenn er es vor ein paar Monaten nicht geglaubt hätte. Er würde Claudios nun vermissen.

Sorgsam packte er sein Habseligkeiten ein und begab sich zu Claudios Unterkunft.
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