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Die geheime Mission

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Zaira.v.Sala-Dao
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Die geheime Mission

Beitrag von Zaira.v.Sala-Dao »

Bevor die ersten warmen Lichtstrahlen des frühen Morgens Caira-Dan in wunderschönen Farben erleuchten lassen konnte, regte sich bereits ein wenig Leben in Rubinia.

Müde setzt sich Zaira an den Bettrand und beobachtet ihren Gemahl.
Ein Lächeln stiehlt sich auf ihr Gesicht und lässt alle Sorgen für kurze Zeit verschwinden.
Vorsichtig, damit Angelos nicht erwacht, lässt sie sich ins Bett gleiten und schmiegt sich an den wärmenden Körper des Gemahls. Für wenige Minuten erlaubt sie sich die Augen zu schließen und diesen wohltuenden Moment zu genießen.
Lange bleibt ihr diese Sorglosigkeit nicht gewährt. In Gedanken spielen sich die Ereignisse der letzten Nacht erneut ab.

Zaira saß bei ihrer Mutter und hält tröstend ihren Arm. Seit Stunden versuchte sie Corinne Halt und Kraft zu geben um die schreckliche Zeit zu überstehen. Yarl Athaulf war für ihre Mutter zu einem wichtigen und engsten Vertrauten geworden.
Auch wenn die Zeit seitdem ihr Vater von ihnen gegangen ist bereits viele Jahrzehnte, ja sogar schon über ein Jahrhundert andauert, so kann sie sich noch genau an den Schmerz ihrer Mutter erinnern. Yarl Athaulf stand in dieser zerstörerischen Phase an ihrer Seite…


Bei diesen Gedanken schmiegt sich Zaira etwas enger an den Gemahl.

Yarl Athaulf war ein Teil ihrer Familie geworden. So konnte es einfach nicht enden!
Aus diesem Grunde gab sie ihrer Mutter sofort die Zustimmung, als diese sie um die schwierige Mission bat. Ihr war sofort klar, dass nur sie dies ausführen konnte, war ihre Mutter doch zu sehr an Caira-Dan und den Norderbund gebunden. Ihre Möglichkeiten in dem Kampf um Athaulf bestanden in der Diplomatie.


Zaira streicht dem Gemahl durchs Haar und gibt ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Auch wenn es ihr schwer fällt, so zieht sie sich langsam zurück.

Nachdem sie ihre Lederrüstung, den Bogen ihres Vaters und ein Langschwert angelegt hat, schleicht sie sich erneut zurück zum Bett. Leise legt sie einen Brief an ihren Liebsten neben ihn ins Bett.
Eilig wendet sie sich ab und begibt sich mit schnellen Schritten aus ihrem Palast in Richtung der Wälder.
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corinne
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Beitrag von corinne »

Flink kletterte Zaira auf den Felsvorsprung und späte in die dunkle Nacht. Seit Tagen begegnet sie immer wieder Orkhorden die zusammen mit Menschen an den Ausläufern des Gebirges ihre Lager aufgeschlagen haben und offensichtlich Yarl Athaulf suchten.
Unterhalb des Felsvorsprungs befand sich eines dieser Lager. Trommel Schläge und wilde Gesänge durchzogen die Stille der Nacht. Anscheinend war die Suche der Orks erfolglos gewesen. Bei dem Anblick der wütenden Orks bildete sich ein finsteres Lächeln auf dem Gesicht Zairas.

„Sehr gut, Yarl Athaulf ist noch immer in Sicherheit.“

Bei diesem Gedanken nahm sie die kleine Botschaft zur Hand, welche sie vor Tagen von ihrer Mutter erhalten hatte. Kurz las sie diese noch einmal und ging in Gedanken bereits die nächsten Aufgaben durch, die sie zu erfüllen hat. Völlig in Gedanken versunken schrak sie auf, als sie plötzlich lautes Brüllen aus dem Lager der Orks vernahm. Langsam rutschte Zaira näher an den Rand des Felsvorsprungs.

„Mirdautas vras! Mirdautas vras! Mirdautas vras!“ ertönte es aus allen Orkkehlen.

In mitten der Orks erkannte Zaira eine menschliche Gestalt. An ihrer Haltung und ihren Gesten war zu erkennen, dass es sich hierbei um den Anführer der Gruppe handeln musste. Der Mensch las von einem Pergament vor, auf dem das Siegel Korsans zu erkennen war. Trotz der scharfen Sinne konnte Zaira lediglich Wortfetzen verstehen.

„..große Ende…Tod…Athaulf…neue Welt….Schwarze Kreis..“

Nachdem die Rede beendet war, begann ein ausschweifendes Fest. Zaira rückte langsam von dem Vorsprung zurück und gönnte sich zunächst ein wenig Ruhe. Aus ihrem kleinen Lederbeutel nahm sie eine kleine Schatulle und öffnete sie. Von jedem ihrer Kinder und von ihrem Gemahl befand sich eine Haarsträhne in dieser Schatulle. Liebevoll strich sie über die Haare und lehnte sich an den harten Stein. Müde schloss sie die Augen und gönnte sich etwas Entspannung.


Stunden später steckte sie die Schatulle wieder in den Beutel und begann mit dem Abstieg. Nach einem rauschenden Fest lagen die Orks benommen in ihren Unterkünften und verteilt über das ganze Lager. Auch jetzt war es noch nicht ganz ruhig geworden. Einige Orks saßen noch an den Feuerstellen.

So wie sie es seit ihrer Kindheit gelernt hatte, bewegte sich Zaira flink durch das Lager. Für die Orks und die Menschen erschien sie lediglich wie ein Schatten. Geschwind begab sie sich zu dem Zelt des Anführers. Vorsichtig streifte sie die Plane zur Seite und betrat das Zelt.
Der Mensch lag mit dem Rücken zum Eingang und schien tief zu schlafen.
Neben seinem Bett lag die Pergamentrolle auf dem Boden. Lautlos näherte sich Zaira dem Bett. Gerade als sie die Rolle anheben wollte, dreht sich der Mensch in ihre Richtung. Erschrocken erstarrte Zaira...
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Angelos
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Beitrag von Angelos »

Mit leichter Verspätung wird Lord Angelos von den Sonnenstrahlen geweckt. Er schaut sich um und stellt fest das Zaira wohl vor ihm das Tagwerk begonnen hat. Leicht verwundert begibt er sich auf die Suche nach seiner Gemahlin.

Bei den Zwillingen, die sich bereits auf die Feierlichkeiten zu ihrer Volljährigkeit freuen, ist sie nicht. Ebenso wenig bei Ollowain, der wie stets zu dieser Tageszeit bereits in der Bibliothek unterrichtet wird.

Mit sorgenvoller Stirn kehrt der Lord in das Schlafgemach zurück und entdeckt einen Brief mit dem Siegel seiner Liebsten. Hastig öffnet er ihn und beginnt zu lesen.

Zaira schrieb, dass sie ihm nicht sagen können warum sie fort ist und wohin sie ihre Reise führt. Jedoch solle er sich keine Sorgen machen, da sie wisse, dass sie bald wieder bei ihm und den geliebten Kindern sei.
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corinne
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Beitrag von corinne »

Ein leichtes Zittern ging durch Zaira. Nur eine handbreit war ihr Gesicht von dem des Menschen entfernt. Jede Regung ihres Körpers, selbst ihr Atem konnte sie nun verraten. Zaira schloss die Augen und versuchte ihre Angst zu verdrängen. Ihre Sinne schienen sich zu schärfen. Das ruhige Atmen des Menschen, das leise Knacken der Feuerstellen, die starken Gerüche der Orks...alles schien als wäre es tausendfach verstärkt worden.

Mit einem schnellen Ruck griff Zaira nach der Pergamentrolle und setzte zum Sprung aus dem Zelt heraus an. Bevor ihr dies gelang wurde sie von einer starken Faust am Knöchel gefasst.

"Ein Eindringling...Hilfe...Ein Dieb!" schrie der Mensch und versuchte sie zu Boden zu werfen. Mit einem gezielten Tritt in die Magengrube konnte sich Zaira befreien. Schnell griff sie nach ihrem Bogen und floh aus dem Zelt.

Die ersten Orks näherten sich bereits dem Zelt. Zaira begab sich in Kampfstellung und wartete auf den richtigen Augenblick um ein Durchbrechen durch die bereits zahlreichen Orks zu wagen. Langsam legte sie den ersten Pfeil auf die Sehne.
Ein Windhauch striff durch ihre Haare. Sie glaubte die Melodie eines ihr bekannten Liedes zu hören und erkannte, dies war der Augenblick......
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corinne
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Beitrag von corinne »

...

Vorsichtig öffnete Zaira ihren Verband. Die Wunde an ihrem rechten Oberarm war noch nicht vollständig verheilt. Sorgsam reinigte sie diese und bereitete einen neuen Verband vor. Dem besorgten General verschwieg sie diesen Makel. Ihre Mission war noch nicht erfüllt. Eine Bevormundung, da sie eine Frau war und nun auch noch verwundet, kam für sie nicht in Frage. Die Menschen unterschätzen zu oft die Fähigkeiten einer Kriegerin. Hätten die Männer des Yarls ihren Kampf mit den Orks beobachtet, würde man sie sowieso mit anderen Augen sehen. Sich mit ihrem ruhmreichen Sieg zu brüsken, lag jedoch nicht ihn ihrer Natur.

Zaira griff nach ihrem Lederbeutel und suchte nach den heilenden Kräutern, welche sie immer bei sich führte. Bei der Suche bemerkte sie, dass ihr ein wichtiger Gegenstand abhanden gekommen war. Die kleine Schatulle mit den Haaren ihre Liebsten lag nicht mehr in dem Beutel.

Die Schatulle legte ich doch zurück in den Beutel. Da bin ich mir ganz sicher. Wo könnte ich sie verloren haben ?

Da kam ihr das Gerangel im Zelt des Menschen in den Sinn. Sie muss die Schatulle beim Kampf mit dem Menschen verloren haben. Verärgert strich Zaira die Kräutermasse auf den Verband und legte diesen an ihren Arm an.

Vor dem Zeltlager hörte sie den General mit seinen korsantreuen Soldaten reden. Zaira war erst eine Woche bei den Freiheitskämpfern. Jeden Tag kamen neue Freiwillige in die Lager der Befreiungstruppen um ihre Kampfkraft für ein freies Korsan zu geben.

Das Treffen mit Yarl Athaulf gab ihr neue Kraft. War ihre Mission doch nicht umsonst gewesen. Sie hatte den Yarl gefunden und konnte ihm nun bei der Befreiung Korsans helfen. Auch wenn das Treffen verwirrend war, so sah sie ihren Platz an der Seite des Yarls. Wenn der große Kampf kam, würde sie diesen gemeinsam mit ihm bestreiten.

Zaira zog ihre Lederrüstung an, schulterte ihren Bogen und legte ihr Schwert an. Noch war die Zeit des Kampfes nicht gekommen. Sie würde den Truppen nun mit ihren Fähigkeiten helfen. Es gab vieles auszukundschaften...........
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corinne
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Beitrag von corinne »

Seit dem frühen Morgen kauerte Zaira in dem tiefen Dickicht des Waldes und beobachtete die Menschen. Diesmal war es nur eine Gruppe von 3 Reitern, die ihren Lagerplatz auf der Lichtung errichtet hatten.

Bereits gestern hatte Zaira die Meldereiter entdeckt und verfolgt. Da die Wälder auf Cilderian dicht und kaum passierbar waren, mussten die Reiter die spärlichen Wege nutzen. Dies bot Zaira die Möglichkeit sie über einen langen Weg zu verfolgen. Für einen kundigen Läufer stellten die Wälder kein Problem dar.

Die Reiter bewegten sich immer weiter in den Nord-Westen Ciderians. Obwohl sie am Tage zuvor in großer Hetze gewesen waren, ließen sie an diesem Morgen die Zeit ungenutzt verstreichen. Immer wieder schauten sie verängstigt in das Dickicht und schienen etwas zu suchen.

Weshalb verhalten sich die Reiter so ungewöhnlich? Erwarteten sie jemanden?

Plötzlich vernahm Zaira ein lautes Knacken. Es bewegte sich jemand auf die Lichtung zu. Zaira zog sich weiter in den Schutz des Baumes zurück. Gegenüber auf der Lichtung brach ein großer, häßlicher Ork durch die Baumreihen.
Immer mehr Geräusche zeichneten sich im Wald ab.

Zaira griff nach den Ästen des Baums und kletterte an ihnen in die Höhe. Bei der Baumkrone angekommen, bot sich ihr ein Blick über den gesamten Wald. Was sie nun sah stockte ihr den Atem. Es war nicht nur ein Ork, es war ein gewaltiges Heer.

Flink kletterte Zaira von dem Baum hinab und begab sich auf den Weg zurück zum Stützpunkt der Korsantreuen.

Yarl Athaulf sollte schleunigst von diesem Heer erfahren.
.........
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corinne
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Beitrag von corinne »

..
Wie verabredet verbarg sich Zaira in den Schatten der Säulengängen und wartete auf ihren Verbündeten. Seit Tagen hing ein selstamer Nebelschleier über der Stadt. Der Mond stand bereits hoch am Himmel und ließ den Tempel in einem diffusen Licht erscheinen. Zu dieser Zeit war es totenstill in Tompara. Die sonst so belebte Stadt war seit dem Verschwinden ihres Yarls wie ausgestorben. Kaum ein Stadtbewohner verließ sein Haus, wenn er es nicht vermeiden konnte. Lediglich die klirrenden Geräusche der Patroullien des Schwarzen Kreises waren zu vernehmen.

Der Ruf eines Käuzchens durchschnitt die Stille der Nacht. Zaira drehte sich in die Richtung, aus der dieser Ruf kam und beantwortete ihn ebenfalls mit einem verabredeten Code. Weniges Sekunden später näherte sich eine humpelnde Gestalt.

"Mylady. Es ist uns eine Freude euch helfen zu kommen. Nennt uns Hanuk. Kommt folgt mir, wir haben nur wenig Zeit."

"Habt dank Hanuk." Zaira lächelte die vollständig verhüllte Gestalt an. Ein wenig irritiert versucht sie sein Gesicht zu erkennen. Dies verbergt der Mann jedoch geschickt.

Eilig humpelt Hanuk zwischen den Säulen in den Tempel hinein. Bis auf einen Priester, welcher tief in sein Gebet versunken war, befand sich niemand in dem Gotteshaus. Zielsicher fand Zairas Begleiter einen Weg in die Kellerräume. Vor einer Steinplatte blieb er stehen, legte seine Hände auf das Gestein und murmelt wenige Worte. Mit einem lauten Rumpeln schwenkte die Platte zur Seite und legte einen geheimen Tunnel frei.

Hanuk holt unter seinem Gewand eine Fackel heraus und zündet diese an.
"Kommt schnell, bevor sie merken, dass wir in ihr Reich eingedrungen sind." Während Zaira noch grübelt wen er mit "Sie" meint, folgt sie dem Mann.

Nach zahlreichen Abzweigungen gelangten sie in eine große Höhle des Tunnelsystems.
Hanuk blieb stehen und flüsterte zu ihr.
"Von hier ab müsst ihr ohne uns gehen. Wir wären nur eine Last für euch und würden euch eher verraten als euch zu helfen. Geht an das gegenüberliegende Ende der Höhle und nehmt den Gang, welcher euch weiter hinab in die Erde führt. Am Ende des Ganges findet ihr, was ihr sucht. Wir werden hier auf euch warten und euch dann zurück führen. Aber seid vorsichtig. Ihr werdet nun ohne Licht weitergehen müssen, sonst werden sie euch entdecken. Ihr müsst so leise wie möglich sein. Bleibt niemals stehen und schaut nicht hinter euch.
Zaira nickte ihm zu und begab sich in das Dunkel.
Selbst mit ihren feinen Elfensinnnen war nur wenig zu erkennen. Kaum hatte sie das Ende der Höhle erreicht, tastete sie sich an der Höhlenwand zum Tunneleingang.
Langsam begann sie den Abstieg in die Tiefen der Erde.

Ihr kam es vor, als würde sie bereits stundenlang durch diesen Tunnel schleichen, als sie endlich ein leichtes Schimmern am Ende des Ganges bemerkte. Nun da sie endlich etwas von ihrer Umgebung erkennen konnte beschleunigte sie ihre Schritte. Je näher sie dem Licht kam, um so rutschiger wurde der Boden. Über und über war er mit einer glitschigen grünen Masse belegt. Diese Masse wurde von violetten Adern durchzogen. An vielen Stellen glühten diese Adern. Ein kalter Schauer lief Zaira über den Rücken.
Die Wände machten einen lebendigen Eindruck auf sie.

Endlich erreichte sie das Ende des Tunnels, welcher sich weiter verbreitete.
Es hatte sich eine kleine natürliche Höhle gebildet. Die Höhlenwände und auch die Decke waren vollständig von der mysteriösen Masse bezogen. Hier leuchteten die violetten Adern sehr hell und pulsierten.

In der Mitte der Höhle lag auf einem Podest das von Yarl Athaulf gesuchte Megaillon.
Zaira glaubte leises Gemurmel zu hören. Vorsichtig näherte sie sich dem Podest und schaute sich immer wieder suchend um. Sie konnte niemanden erblicken.
Der Kristall im Zentrum des Amuletts leuchtete hell.
Vorsichtig nahm Zaira das Amulett auf und steckte es in ihren Brustbeutel. Sie erinnerte sich an die Warnung, dass dieses Amulett verborgen bleiben sollte.
Nachdem alles sorgsam verstaut war, drehte sie sich um und wollte die Höhle verlassen.

Kaum machte sie eine Schritt in Richtung des Ausgangs vernahm sie hinter sich ein lautes und zorniges Brüllen. Gerade als sie sich umdrehen wollte konnte sie diesen Wunsch unterdrücken. Wie lauteten die Worte Hanuks ?
"Bleibt niemals stehen und schaut nicht hinter euch"
Zaira atmete einmal durch, versuchte die Nerven zu behalten und begann dann sich langsam weiter zu bewegen.
Sie glaubte zu vernehmen, dass sich etwas kriechend näherte. War da nicht etwas an ihrem Fuß ? Aus allen Ecken der Höhle schien sich nun etwas zu nähern.
Zaira hielt es nicht mehr aus und begann zu rennen.

Schnell war sie wieder in dem dunklen Tunnel. Das böse, unheimliche Gebrüll verfolgte sie noch lange Zeit.

Kaum war sie in der großen Höhle angelangt, informierte sie Hanuk. Mit angstgeweiteten Augen zerrte er Zaira schnell durch das Tunnellabyrinth.

......


Wenige Stunden später war Zaira bereits auf dem Weg zurück in das Hauptquartier.
Das Gefühl, welches sie seit der Aufnahme des Megaillons verspürte lies nicht nach. Immer noch fühlte sie sich beobachtet und verfolgt.

........
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corinne
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Beitrag von corinne »

Nun waren bereits einige Wochen vergangen. Noch immer befand sich Zaira in Korsan. Sie hatte ihrer Mutter versprochen bis zu ihrer Ankunft auf sie zu warten.

Die Geschehnisse erschienen ihr unglaublich, hätte sie diese nicht selbst erlebt, so würde sie glauben so etwas könnte niemals geschehen. In ihren Träumen erlebte sie die letzten Sekunden des Kampfes immer und immer wieder.
Fast jede Nacht wacht sie schweißgebadet auf und fand keinen Schlaf mehr. Ruhelos streifte sie dann durch Tompara. Mittlerweile genoß sie diese Streifzüge sogar. In der Nacht, wenn alle Bewohner zur Ruhe gekommen waren, konnte man den Unterschied zu der Zeit der Rebellion am besten spüren. Ein großer Frieden lag wieder über dem Land.
Oft steht Zaira in den Gärten der Stadt und genoß die Geräusche der Nacht. Während der Herrschaft des Schwarzen Kreises waren die Nächte eingehüllt in absolute Stille. Kein Lebewesen schien sich damals zu rühren.

Seit dem Kampf hatte sie Yarl Athaulf nicht mehr gesehen. Obwohl sie sich große Sorgen machte, hatte man sie nicht vorsprechen lassen. Sie sah wie eine junge Heilerin vorgelassen wurde, und wusste das ihre Hilfe, die Hilfe einer Kriegerin dem Yarl nicht helfen konnte.
So zog sie sich zurück, und betete jeden Tag um das Leben ihres guten Freundes. War er doch wie ein Vater für sie. Obwohl man sie nicht vorsprechen ließ, wartete sie jeden Tag vor dem Zimmer des Yarls und nahm so an den Entwicklungen teil.
Nun war es wieder einer dieser Tage, an denen sie eine halbe Unendlichkeit gewartet hatte. Mit Bewunderung sah sie die junge Heilerin erschöpft aus den Gemächern kommen. Sie schien ihr Handwerk gut zu verstehen. Gerne hätte sie diese junge Lady angesprochen. Jedoch war diese sehr erschöpft. So hoffte sie auf eine andere Gelegenheit.

Zaira stand auf und ging zur Gaststätte "Zum fröhlichen Fohlen". Ihre Mutter sollte hier eingetroffen sein. Sie freute sich sehr auf sie.
Bald würde sie wieder nach Caira-Dan und ihrer Familie reisen, welche sie unendlich vermisste.
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