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Geschichte der Tarasia

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Tarasia
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Geschichte der Tarasia

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Tarasia

Wie alles begann

In einer fernen Welt ward einem mächtigen Könige eine Tochter geboren. Um politische Bündnisse zu festigen wurde sie bereits bei der Geburt dem zukünftigen König des Nachbarreiches, Kuno I., versprochen.
Tarasia von Leon war kaum dem Kindesalter entsprungen, als sie auch schon in die Ehe mit dem so fremden und kühlen Kuno I. gegeben wurde. Treu hielt sie zu ihm, was auch immer er tat oder verlangte. Sie nahm das Ehegelöbnis sehr ernst und gebar ihrem königlichen Manne einen Thronfolger, einen hübschen Knaben namens Ferdinand.

Doch dies war für Tarasia keineswegs der glücklichste Tag. Kaum hatte sie den ersehnten Thronfolger geboren, wandte sich Kuno I. von seinem Eheweib ab. Seine Augen schweiften umher und fanden rasch hübsche Damen, die sich nur zu gern mit dem charmanten König einlassen wollten. Sie sahen nicht seine Kaltherzigkeit und den gräszlichen Drang andere grausam zu quälen.
Bei einer Dame geriet dann aber das Leben des königlichen Ehepaares heftig in Wallung. Diese adrette Dame hegte so tiefe Gefühle für König Kuno I., dasz sie beim Papste vorsprach und mit Nachdruck eine Auflösung der königlichen Ehe verlangte. Der Papst konnte nicht anders und gab den Reizen der schönen Dame nach. Unter dem Vorwand, dasz Tarasia und Kuno I. Base und Vetter seien und dies ja inzestuös wäre, erklärte er die Ehe für ungültig.

Tarasia weinte bitterlich. Hiesz es doch Abschied für immer von dem geliebten Sohne. Doch man liesz ihr keine Wahl. In Leon galt ein Weib so wenig wie ein Sklave, vielleicht sogar weniger. Obschon ihr Sohn Ferdinand nun unehelich war, so konnte er immer noch Thronerbe vom königlichen Vater werden so diesem kein anderer Sohn geschenkt würde. Deshalb wurde er sorgsam bewacht, weil Kuno I. zurecht befürchtete, dasz Tarasia ihren innig geliebten Sohn zu entführen versuchte. Ferdinand wurde so gut bewacht, dasz Tarasia bereits bei ihrem ersten Befreiungsversuch gefangen wurde und wie eine bösartige Verbrecherin vor König Kuno I. geführt wurde. Dieser warf sie zunächst in den schmutzigsten Kerker. Nach einem endlos langen Monat liesz er Tarasia erneut vor seinen Thron treten, schaute sie an wie sie in Lumpen gehüllt und abgemagert kein erlesener Anblick mehr war. Voller Hohn und Spott lästerte er über seine einstige schöne Ehegemahlin, die ihm immer treu zu Diensten gewesen war.

Da stand nun Tarasia in Schimpf und Schande! Sie wurde auf schrecklichste Weise des königlichen Hofes verwiesen. Doch auch ihr elterliches Königshaus blieb ihr verschlossen. Sie war nun keine Jungfrau mehr und zudem eine Verbrecherin, eine nie zu verzeihende Schuld! Zwei Möglichkeiten wurden ihr dargeboten: in den Orden einzutreten oder auf ewig nach Tamar zu gehen.

In all ihrer Not und Pein schenkte eine Neuigkeit Tarasia einen kleinen Lichtblick: die intrigante Dame konnte nur kurz Kunos Interesse halten. Weil sie aufbegehrte und an seiner Seite bleiben wollte, jagte er sie davon. So muszte das Frauenzimmer, das so viel Unglück beschert hatte, in ihre eigene Heimat zurückkehren, die auf Tamar war...
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Tarasia
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Einige wenige Getreue aus dem ehemaligen elterlichen Hause und nur eine Handvoll Getreuer aus dem Hause ihres Nicht-Ehegatten folgten Tarasia auf dem Weg ins Unbekannte. Mit blutenden Herzen wandten sie sich ab von allem was ihnen lieb und teuer war um der jungen gedemütigten Frau beizustehen in der Stunde ihrer tiefsten Not.
Noch keiner von ihnen hatte je einen Fusz auf Tamar gefaszt. Etwas Sorge und noch mehr Hoffnung begleitete die Menschenschar. Tarasia selbst war körperlich ausgezehrt und mehr ein Schatten ihrer selbst. Doch ihr Zorn auf das intrigante Frauenzimmer gab ihr die Kraft weiterzuleben. Sie wollte die Heimstatt dieses Weibes finden und ihr dann heimzahlen, was ihr angetan worden war. Nie in ihrem ganzen Leben sollte diese Person mehr vergessen können wie eine wohlgeborene Prinzessin sich für alles angetane Leid rächt. Alles wollte Tarasia der Person nehmen, so wie ihr alles genommen worden war. Dennoch spürte die einstige Prinzessin tief in ihrem Herzen, dasz das unglaubliche Unrecht niemals gerächt werden könnte, weil der unter Schmerzen geborene Sohn für immer verloren war.
Tarasia suchte nicht lange nach einem Ort. Das erste Landstück das sie sah steuerte sie mit den ihren Getreuen an. Eine alte verlassene Siedlung bot sich ihnen an. Im kalten Winter 474 nach tamarscher Zeitrechnung kamen diese Notunterkünfte gerade recht. Das Völkchen richtete sich so behaglich es ging ein und harrte auf die kommenden Zeiten.
Als das Frühjahr und damit die Schneeschmelze kam schickte Tarasia einen Mann zur Erkundung der Gegend aus. Mit Schrecken erfuhr sie dasz es sagenumwobene Drachen gibt. Auch war weit und breit kein Nachbar zu finden. Viel gab es nicht zu tun für die einstige Prinzessin. Es wurde Korn ausgesät, Fisch gefangen, Steine aus den Feldern herausgesucht und Holz geschlagen. Tarasia lernte bereitwillig wie man mit anpackt. Still dazusitzen und über die traurige Vergangenheit zu grübeln widerstrebte ihr. In den langen kalten Winterabenden hatte sie Zeit genug um ihr Schicksal zu beklagen und im aufschwelenden Zorn und Hasz Rachepläne gegen die intrigante Dame zu schmieden.

Jahr um Jahr schritt ins Land. Die kleine Gemeinde erblühte und immer mehr Nachbarn wurden bekannt. Tarasias Interesse für die fremde Welt wuchs mit jedem neuen Tag. So zog sie aus um so viel wie möglich von Tamar kennenzulernen.
Da gab es verschiedene Bündnisse, historische Schriftenhallen, sogar ein Wappenzeichner bot seine Dienste an. Dies war für Tarasia der Schritt zur Wende in ihrem Leben. Mit einem eigenen Wappen wollte sie ihrem Volk neue Hoffnung geben und deutlich machen, dasz sie auf Tamar wahrlich Heimstatt gefunden hatten. Das Wappen der Hoffnung sollte zwar die Vergangenheit und das Herzblut aufzeigen aber auch ein Zeichen für die Zukunft sein. Mit neuen Freunden, einem neuen Betätigungsfeld würde die grausame Vergangenheit zu einem Abschlusz finden und eine herrliche neue aufregende Zukunft auf Tamar beginnen!
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