Da wir alle nach Tamar gekommen sind, um in einer freien Welt zu
leben, soll der folgende Beitrag niemanden in seiner gestalterischen
Freiheit beschränken noch rügen. Er soll für jene Gedacht sein, die
interessiert daran sind, ein möglichst heraldisch korrektes Wappen
zu führen.
Ich möchte hier nur auf den essentiellen Teil eines Wappens,
den eigentlichen Schild, eingehen.
Helme, Helmzier (Crest), Helmdecken, Mantelungen etc. sollen
hier keine Rolle spielen. Das würde sonst den Rahmen sprengen.
Gut. An Schildformen kann eigentlich alles genommen werden.
Vom klassischen Dreiecksschild bis zur, mit reichen Ornamenten
verzierten, Renaissance-Tartsche. Einzig der Rundschild findet
in der Regel keine Verwendung.
Farben:
In der Heraldik redet man dort im Genaueren von Tinkturen.
Diese werden unterteilt in Metalle und Farben.
Als Metalle vermutet ihr Gold und Silber und das ist korrekt.
Andere Metalle finden eigentlich keine Verwendung.
Gold + Silber werden, je nach Einsatzgebiet durch Gelb und Weiß
ersetzt, sollten aber bei der Blasonierung (Beschreibung) immer
mit ihren Metallnamen angesprochen werden.
Nun zu den Farben. Dort gibt es eine Auswahl von 4 (!) Farben.
Riesenpalette, gel

Die englische Heraldik erlaubt noch eine 5. Farbe.
Rot, Blau, Grün, Schwarz
und bei den Briten ist noch Purpur im Angebot.
Diese Farben sollten auch nach Möglichkeit nicht in Nuancen auftreten.
Rot ist also Rot (Zinnober) und nicht z.B. Weinrot, Altrosa oder Orange.
Heraldisch unkorrekt ist dann zum Beispiel ein gespaltener (geteilter)
Schild mit einer zinnoberroten und einer dunkelroten Fläche.
Also nie eine Farbe in 2 oder mehr Nuancen im Schild führen.
Jede Tinktur hat dabei auch seine eigene Symbolik:
Gold - Erhabenheit
Silber - Frieden und Ergebenheit
Rot - mil. Stärke, Großmut
Blau - Wahrheit und Loyalität
Grün - Hoffnung, Freude und Loyalität in der Liebe
Schwarz - Kontinuität _oder_ Kummer,Schwierigkeiten
Purpur - königl. Majestät (engl.), Souveränität und Gerechtigkeit
Und jetzt gehen die Einschränkungen erst los!
Um ein möglichst aussagekräftiges und gut überschaubares Wappen führen
zu können, sollte man nicht mehr als 3 Tinkturen verwenden.
Zum Beispiel wurde in frühgotischer Zeit meist nur 1 Metall und 1 Farbe
hergenommen. Aber es geht noch weiter...hehe... um ein wirklich heraldisch
korrektes Wappen zu entwerfen (aufzureißen), sollte man beachten, daß nie Metall auf
Metall (z.B. die Kombi rot-gold-silber) oder Farbe auf Farbe trifft
(z.B. silber-rot-grün). Da es aber nach und nach zu sehr feingliedrigen
Schildschnitten kam, ist es nicht unbedingt verwerflich, wenn sich
mal 2 Farben auf dem Schild berühren. Die beste Methode ist an sich
wenn man 2 Farben nimmt und sie, so gut es der Schildschnitt zulässt,
durch ein Metall voneinander trennt. Unüblich ist es aber 3 _Farben_
zu verwenden (z.B. grün-rot-blau). Es sollte also immer ein Metall darin
vorkommen...Schließlich sollen die Cote-Of-Arms ja dem Stande entsprechen
und wir sind doch alle Edelleute, oder

Ok...nacher komm ich dann noch zu den Schildfiguren.