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Lord Arnaut's letzter Wille

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Arnaut
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Lord Arnaut's letzter Wille

Beitrag von Arnaut »

"Was scheren mich die Kriege anderer. Ich bin zu alt für diesen Schwachsinn. Eins möchte ich Dir aber noch auf den Weg mitgeben: Bedenke gut Deine Worte, mein Sohn. Es sind schon große Dinge geschehen, obwohl nur ein Wort falsch ausgesprochen wurde."

"Victor ist doch noch so klein. Er wird Dich noch nicht verstehen. Du machst ihm nur Angst wenn Du so sprichst. Du wirst noch alt genug werden, um ihm das zu sagen wenn er erwachsen ist."

"Du bist nun meine vierte Frau und erst jetzt kann ich mich an einem Nachfolger erfreuen. Vielleicht musst Du nach meinem Ableben erst einmal das Reich übernehmen. Aber auch Du weißt, daß das Volk Dir nicht allzu gut gestimmt ist. Du bist nicht von hier."

"Ja, ich weiß, aber deshalb will ich ja auch unbedingt, daß Du Viktor erziehst und nicht das Volk. Gib ihm Dein Wissen. Dann wird Dein Reich ewig weiterbestehen."

"Du solltest nicht sowas sagen. Das Volk vermutet in Dir eine Hexe oder etwas anderes. Ich will nichts mehr davon hören wie die Zukunft aussieht. Zumindest nicht von Dir."

"Entschuldigt. Ich werde Victor jetzt schlafen legen."

Lange grübelt Arnaut über dieses Gespräch, aber das Denken fällt ihm immer schwerer. Schließlich schreibt er doch ein paar Zeilen:

Ich, Lord Arnaut, erkläre im Vollbesitz meiner Sinne dieses Schreiben als Testament. Im Falle meines Ableben soll ein Rat aus fünf Weisen meines Landes die Erziehung meines Sohnes übernehmen. Da mein Sohn als Nachfolger Herrscher über das Reich wird, werden die fünf Weisen jede Entscheidung meines Sohnes überdenken und dann kundtun. Sollte eine Entscheidung nicht dem Reiche förderlich sein, so darf diese Entscheidung von den fünf Weisen geändert werden. Die Änderung bedarf aber der Zustimmung meines Sohnes. Diese Regelung gilt nur so lange, bis mein Sohn das Alter von sechzehn Jahren erreicht hat. Danach haben die fünf Weisen kein Recht auf Einspruch mehr.

Somit vermache ich mein Reich meinem Sohn Victor.

Lord Arnaut

Er übergibt die Papierrolle einem Boten
"Überbringt die Papierrolle Bruder Jacobus. Er wird auf das Schreiben aufpassen. Außer ihm darf keiner das Schreiben sehen."
Er sieht dem Boten lange nach. Hoffentlich habe ich das Richtige getan, denkt er sich. Nach einem kurzen Grübeln ist er eingeschlafen. Etwas später als er aufwacht, schmerzt ihm die Hand. Warum sie ihm allerdings schmerzt, hat er vergessen ...
Führer der Cansterman

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Arnaut
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Schicksalschlag

Beitrag von Arnaut »

Es war zur Hochzeit seines Lehnsherrn als Arnaut von einem Schicksalschlag getroffen wurde. Kurz nach der Abreise zur Hochzeit hatte sich Victor aufgemacht zum spielen im Wald. Seine Mutter und Ammen waren immer in seiner Nähe, genauso wie einige Elitesoldaten der Armee.
Genau zwei Stunden später erreichte ein schwer verletzter Soldat die Stadtmauern und erzählte folgendes:


"Die Frauen hatten es sich auf einer Waldlichtung gemütlich gemacht. Victor und ein paar Soldaten hatten sich versteckt. Ein anderer sollte suchen. Es war schrecklich. Oh mein armer Lord. Plötzlich sauste ein Pfeil über die Lichtung. Wir haben sofort einen Verteidigungswall gebildet. Genau wie in der Ausbildung. Und dann geschah es. Zuerst hörten wir Schreie. Die Schreie meiner Kameraden. Da fiel uns auf, daß Victor fehlte. Wir lockerten den Verteidigungsring ein wenig und ungefähr die Hälfte der Männer liefen los um Victor zu suchen. Es war schrecklich. Noch mehr Schreie. Und dann kamen sie. Pfeile, nur Pfeile. Aber in Massen. Wir suchten Deckung hinter unseren Schildern. Aber es war sinnlos. Da wir nur noch die Hälfte, also zwanzig Mann waren, machte ich mich mit einem anderen Kameraden auf um Hilfe zu holen. Bitte schickt soviele Truppen los wie möglich. In Richtung Osten."

Dann starb der Soldat. Sofort wurden alle Soldaten gerufen und eine Heerschar von vierhundert Mann marschierten oder ritten los. Gleichzeitig wurde ein Bote zu Lord Arnaut entsandt. Die Reiter trafen zuerst ein und fanden eine Lichtung voll mit Leichen. Alle waren von mehreren Pfeilen durchbohrt. In der Mitte waren die Leichen der Frauen zu sehen. Kurze Zeit später waren die restlichen Soldaten da. Da Victor noch nicht gefunden war, machten sich alle auf um ihn zu suchen. Es wurde alles durchsucht, jeder Stein umgedreht. Nichts, keine Spur. Die Soldaten bauten Bahren für die Frauen und beerdigten die Soldaten. Dann machten sie sich auf den Rückweg.
Arnaut
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Beitrag von Arnaut »

Trauer herrscht über das Reich. Auch jetzt wurde noch kein Lebenszeichen von Victor entdeckt. Jeden Tag und jede Nacht sind Soldaten auf der Suche. Doch der Wald behält sein Geheimnis. Lord Arnaut hat seit dem Verschwinden kein Auge zugemacht und wird von Tag zu Tag immer schwächer und langsamer. Schon jetzt machen sich die Bewohner seines Reiches großes Sorgen. Wie lange hält er noch durch?

"Sendet einen Boten an Lipsius. Übergibt ihm diese Schrift.

Werter Lehnsherr,

ich bitte Euch um Hilfe. Ich kann nicht länger mein Reich regieren. Übernehmt das Land und führt es an. Ich werde mich jetzt auf die Suche nach meinem Sohn begeben. Bis zu Eurer Ankunft wird Bruder Jacobus die Führung übernehmen.
Da mit dem Verschwinden meines Sohnes auch mein Nachfolger verschwunden ist, lege ich mein Reich in Eure Hände. Das Volk wird Euch vertrauen, wie ich Euch vertraue.

Euer Vasall Lord Arnaut


Ich werde jetzt essen und ruhen. Morgen früh wird mich ein kleines Heer begleiten. Schickt Boten zu jedem noch so kleinen Dorf und verkündet meine Entscheidung."

Am nächsten Morgen standen die Bewohner Cansters schweigend auf den Stadtmauern und schauten ihrem Regenten lange hinterher ...
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