Die Schlacht am Langen Mann

[Jinx]

Carthain spuckte aus. "3 Tage verfolgen wir diese dreckige Orkbrut
schon, warum haben die es nur so eilig?" Müde stapfte er weiter,
obwohl es schon dunkel wurde und seine Füße langsam wund wurden. Im
schwindenden Tageslicht sah er die schwarze Silhouette eines seltsam
geformten Gebirgszuges. Man nannte ihn den "Langen Mann", denn seine
Umrisse ähnelten denen eines liegenden Riesen, wenn auch verzerrt und
in die Länge gezogen.
Plötzlich geriet Unruhe in den Zug und leise wurde der Befehl
durchgegeben, dass die Männer schweigen sollten. Die Kundschafter
hatten die Orks aufgespürt, welche sich wohl in Sicherheit wähnten und
eine Rast eingelegt hatten. Anspannung erfasste Carthain, wie vor
jedem Kampf. Er war noch jung und nicht sehr lange bei der Truppe.
Bisher hatte er nur gegen sehr kleine Gruppen gekämpft, doch diese war
schon etwas größer. Ungefähr 500 Schwarzpelze hatte es geheißen, die
von einem Raubzug in die Berge zurückkehren wollten. Nun war es
endlich soweit. Ein neuer Befehl wurde flüsternd von Mann zu Mann
durchgegeben. Einzelne Gruppen schwärmten aus und umkreisten die Orks.
Schließlich erscholl das Kriegshorn, das Zeichen zum Angriff.
Carthain packte sein Schwert fester und duckte sich zu Boden, als die
Bogenschützen die überraschten Feinde mit einem Hagel aus Pfeilen
überschütteten. Das Horn erscholl erneut und übertönte die schreienden
Orks. Die Schwertkämpfer stürtzten sich brüllend ins Getümmel,
schwangen ihre Schwerter und mähten die Orks in Scharen nieder. Die
Schwarzpelze leisteten erbitterten Widerstand, konnten den gut
gerüsteten und zahlenmäßig überlegenen Kriegern Feanors jedoch nicht
widerstehen. Immer mehr fielen unter den Angriffen der Soldaten, doch
plötzlich hallten die Hänge der Berge von vielen Hörnern wider.
Von allen Seiten hörte man die rauhen Stimmen der Orks brüllen und
schon stürmten die ersten aufs Schlachtfeld. Verzweifelt erwehrten
sich die Truppen dieser neuen Bedrohung, doch es gab kein Entrinnen.
Immer mehr quollen von den Berghängen und überrannten die Krieger des
Feanor. Mitten im Gewühl schwang Carthain sein Schwert, aus mehreren
Wunden blutend. Die meisten Kämpfer in seiner Nähe lagen bereits tot
am Boden und nur vereinzelt kämpften noch einige um ihr nacktes Leben.
Schließlich erhielt Carthain einen Stoß. Er blickte an sich herunter
und sah den Orkspeer, der sich in seinen Körper gebohrt hatte. Dann
wurde alles schwarz.

Als er erwachte, sah er über sich das Dach eines Hauses. Carthain
hörte Stimmen, die aufgeregt flüsterten und immer wieder meinte er das
Wort "Wunder" zu hören. Er lag im Lazarett, in der Festungsstadt, von
der er Tage zuvor aufgebrochen war um Orks zu jagen. Er hatte
überlebt...

Nur vier Männer wurden lebend nach der Schlacht am Langen Mann
zwischen den Toten entdeckt. Vier Männer kehrten heim, von tausend,
die aufgebrochen waren. 500 Orks hatten sie verfolgt, nicht wissend,
dass sie zu einer fast 6000 Kopf starken Truppe gehörten. Es war eine
Falle, die die Schwarzpelze gestellt hatten und sie hatte
zugeschnappt. Mögen die Seelen der Gefallenen ihren Frieden in Mandos'
Hallen finden.