Die Braut
Auf eben dieser Welt gab es im sonnigen Süden ein Land, dessen Reichtum und Pracht die aller anderen Länder überstrahlte, die Menschen die dort lebten waren allesamt Glücklich und Zufrieden, was nicht zuletzt an der weisen Regentschaft des weisen Königs Arodon und der nicht minder weisen Königin Sulamith lag. Eben diese Königin war die schönste Frau im ganzen Land und Grund für den Neid der anderen Könige. Doch von diesem Neid soll die Geschichte nicht handeln.
Es geschah, als die Königin auf einer ihrer vielen Reisen durch das Land in einem kleinem Rasthof in den Bergen des Nordens des Reiches einkehrte um sich von den Strapazen der Reise zu erholen. Der Gastwirt zerriss sich förmlich der Königin alles so wunderschön wie möglich zu machen, nach dem Bad wurde die Königin mit den duftensten Ölen massiert und ihre engelsgleiche blonde Mähne von zwei Zofen stundenlang gebürstet. Nach einem wunderbaren Abendessen beschloss sie nun, da sie von der langen Wanderung erschöpft war, zu Bett zu gehen. In dieser Nacht zog ein schweres Gewitter über den Gasthof und ein Sturm begann, der Fensterscheiben splittern liess und die Tiere im Stall rissen sich los um sich zusammen in eine Ecke zu kauern und Schutz zu suchen.
Als die Diener der Königin besorgt in ihr Zimmer drangen mussten sie feststellen, das die Königin nicht mehr dort war. Sie war nirgendwo zu finden. Als König Arodon diese Nachricht erfuhr, sandte er seine besten Ritter aus, die Königin zu suchen und er selber durchreiste die Berge auf der Suche nach seiner Königin. Monate und Jahre dauerte die Suche bis der König als gebrochener Mann zu seinem Hof zurückkehrte, die Trauer über den Verlust betrübte sein Herz und das Land versank in Trauer über das Verschwinden.
Genau ein Jahr ging ins Land als immer mehr Bewohnern des Landes eine wunderschöne Frau Nachts im Traum erschien. Nur ihre Augen waren zu erkennen und doch versetzen die Visionen die Träumer in helles Entzücken welches erst verschwand, als sie erwachten und merkten das es nur ein Traum war. Dann aber ergriff schiere Verzweiflung von ihnen Besitz das soviel Schönheit nicht wahr sein sollte. Immer öfter träumten sie davon und mit der Zeit wisperte auch ein Name durch ihre Träume, sie erfuhren das sie in das Gebirge im Norden kommen sollten und dienen, denn erst dann würden sie solche Entzückung wieder erleben. Viele Männer verliessen daraufhin ihre Familien weil sie ohne dieses Wesen nicht mehr Leben konnten, immer ernster wurde die Bedrohung das sie bis zum König drang, als er diese Nachricht über die Träume seiner Bürger hörte, versank sein Herz erneut in Trauer da es ihn an seine verlorene Königin erinnerte. Doch er musste ziehen das Schrecknis zu bekämpfen und so führte er 10 seine getreuen Ritter zusammen um in die Berge zu ziehen. An seiner Seite das der Göttin der Liebe geweihte Schwert "Herzensblut". Nach den ersten Kämpfen erreichten die 11 Helden das Tal, in der die wunderschöne Vision Hof halten sollte. Viele der ihr hörigen waren dort zu sehen und als der König ihnen befahl, wieder Heim zu ihren Familien zu gehen, folgten manche dem nicht und griffen zu den Waffen. Da erhoben auch der König und seine Ritter ihre Klingen und fochten bis die Aufsässigen besiegt oder verjagt waren.
Manche behaupten, schon hier sei ein Teil der Gefolgschaft gefallen, doch wissen tun dies nur die Götter. So oder so setze König Arodon, sein Knappe und seine Ritter den Weg zum Thron der Feindin, der aus einem einzigen Edelstein gehauen war, fort. Doch als sie der Frau gegenüberstanden, hob die den Schleier und zeigte das makellos schöne Antlitz Königin Sulamiths, und in den Herzen der Ritter flammte gierige Verliebtheit aus und das Herz des Königs begann zu strahlen. Überall unter den Reihen der Ritter kam murmelnd die Frage auf, ob so ein wunderschönes Wesen überhaupt so furchtbar sein kann wie die Erzählungen behaupten und auch der König verstand nicht, wie seine Königin so etwas tun konnte. Doch da erstrahlte die Klinge Herzensblut und offenbarte dem König, das dort zwar seine Königin saá aber ihre Seele durch dämonischen Einfluss verdorben war und die Klinge erlaubte es ihm, ihre Bosheit zu sehen, als stände sie auf ihre Stirn geschrieben. Mit aufmunternden Worte erinnerte er seine Ritter an ihren Schwur an die Götter und stärkte ihren Mut. Als es aber nun zum Kampf kam schossen aus Richtung der Feindin zahllose Vipern auf die Ritter und den König und die Vipern eilten mit dämonischer Schnelligkeit auf sie zu und die Waffen der Ritter konnten sie nicht verletzen, sie schlängelten sich ihre Beine empor und gruben ihre giftigen Zähne selbst durch Stahl und Kette ins heisse Fleisch der Ritter. Unter Schmerzen brachen diese zusammen, denn wie Feuer brannte es ihnen. Allein der König vermochte, mit "Herzensblut" den Vipern den Kopf abzuschlagen so das sie leblos zu Boden fielen. Mit einem Gebet an die Göttinnen der Liebe und es Kampfes und der letzten Kraft seines Körpers stürzte er auf seine ehemalige Königin und rammte ihr das Schwert tief ins Herz, aber als er den Körper seiner ewigen Liebe leblos zusammensinken sah, war in seinem Herz ein schlimmerer Schmerz als ein Schwert in je machen könnte, er sah einen schwarzen Schatten aus der Wunde in ihrem Herz entschwinden und als er sich weinend neben den leblosen Körper fallen liess hörte er aus ihrem Mund ihre letzten Worte:" Ich danke dir, das du meine Seele gerettet hast und wisse, du warst immer meine Liebe, gegen die selbst der Glas der Sterne verblasste und ich hätte dir nie etwas antun können, meine Liebe wird mir die Zeit erträglich machen, die ich im Reich der Toten auf dich warten werde, und wenn es bis in alle Ewigkeit sein soll."
Als der König dies hörte packte ihn eine Angst, die er nie vorher gekannt hat und eine Sehnsucht, wieder in den Armen seiner Liebsten zu liegen und in ihren Augen voller Liebe zu versinken. Und er nahm sein Schwert und alle Kraft und Liebe die er hatte zusammen und rammte sich das Schwert in die eigene Brust und durch das Land hallte ein Schrei, der durch den Wind bis ans Ende der Unendlichkeit getragen wurde, den sein letzter Schrei galt seiner einzigen Liebe: "Sulamith"!
Selbst noch heute, wenn man verliebt ist und es ganz still ist kann man ihren Namen aus diesem Schrei noch hören und die Liebe spüren, die in ihm lag. Es heisst das die Seelen beider sich im Totenreich bis heute nicht fanden und ziellos durch Zeit und Raum streifen, auf der Suche nacheinander!
Ende