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Die Mutter und der Jäger

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Skröggur
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Beitrag von Skröggur »

Durch die Anwesenheit und vielen angenehmen Gesprächen mit Kaplan Traugott. Wurde ich dazu angeregt über den Glauben meines Volkes, wie er von unseren Vorfahren überliefert wurde, zu berichten.

Wir glauben an die Göttlichkeit die sich uns in zwei Gestalten offenbart. Die Gegensätzlich sind und doch jeder ein Teil des Ganzen.

Zum einen der Jäger, er versorgt die Seinen mit Nahrung, führt Sie durch unwegsames Gelände und beschützt sie. Er ist aber auch Der der das Leben nimmt, aber nie zum Vergnügen.

Zum anderen die Mutter, welche uns das Leben schenkt, uns umsorgt und behütet. Aber auch die welche die Ungehorsamen strafft und verfolgt. Sie ist es welche dem Jäger sagt welches Leben er nehmen soll.

Man sagt bei uns: „der Zorn das Jägers ist schrecklich, aber schnell verflogen sonst geht sein Speer fehl, aber fürchte den Zorn der Mutter den sie verzeiht, aber vergisst nie.“

Der Jäger ist wild und aufbrausend, und lebt den Augenblick. Die Mutter handelt überlegt und zurückhaltet, und wägt ab was für die Ihren das beste ist.

Nun könnte man meinen der Jäger sei der Mutter unterlegen, oder gar unterstellt. Aber dem ist nicht so. Den oftmals bedarf es einer Schnellen Entscheidung, und zu großes Zögern wäre nur von Nachteil.

So sind beide Teil des Ganzen, sie bedrängen sich, und ergänzen sich.

Dieses habe ich geschrieben damit auch andere an der großen Weisheit teilhaben können, wie sie von den Alten überliefert wurde.

Niedergeschrieben von

Ingólfur

Bibliothekar in Grunkerby

<font size=-1>[ This Message was edited by: Skröggur on 2003-08-09 16:55 ]</font>
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ssringa
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Beitrag von ssringa »

Werter Skröggur,

der Austausch mit Euch ist mir stets ein Vergnügen. Jedoch verwundert mich immer noch die Beschreibung Eures Glaubens.

Mag sein, da in meinem Ursprungsvolke die Weiber die Herrscherinnen waren und die Männer die Aufzucht übernommen haben, dass ich Euer Mutterbild nicht begreifen kann.

Aber auch wenn ich die Väter meines Ursprungsvolkes mit Eurem Mutterbilde zu vereinen suche - so kann ich es nicht.

Kein Manne hatte je eine Waffe in der Hand zum Töten. Sie liebten und pflegten die Brut und konnten niemandem leide zufügen. Sie verziehen nicht nur, sie vergassen auch - denn solange man die Schuld des andern nicht vergisst, solange hat man auch nicht verziehen.
Wenn dies aber schon für einfache Wesen gilt - um wieviel stärker gilt es dann für Götter?

Eine Mutter Göttin die nie vergisst? Es erscheinet mir so grausam.


Nun, wenn Euer Ingólfur weitere Quellen hat, so wäre es mir und vielleicht auch andern Wissbegierigen auf Tamar sicherlich eine Ehre, mehr über diesen Euren Glauben erfahren zu können.


Ich hoffe, dass Euch meine Worte nicht verärgert haben. Doch wenn es um andere Glaubensrichtungen geht, bin ich stets neugierig und frage wohl manches Male allzu forsch. Ich bin nämlich überzeugt, dass meine Sichtweise der Welt nicht die einzig Wahre ist - nur eben ein Teil der wahrhaftigen Sichtweise aller Wesen.

So seid gegrüßet von

Ssringa
Lady de Monmyraj
Prophetin von Shangarr
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Skröggur
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Beitrag von Skröggur »

Edle Lady Ssringa,

leider werden meine Worte Euch nicht mehr erreichen. Dennoch möchte ich gerne auf Eure Fragen
eingehen, um vielleicht anderen Wissbegierigen Antworten zu geben.

Ihr schriebt das Ihr es als grausam empfindet wenn nicht vergessen werden kann, da ja auch die Schuld
nicht verziehen ist. Ich versuche es mit einem Beispiel zu erläutern.

Wenn jemand ein Leben nimmt egal aus welchen Grunde, dann kann diese Tat dem jenigen zwar vergeben werden.
Erst Recht wenn derjenige seine Tat bereut. Aber wie kann dieses Tun vergessen werden?
Alles was dieses Leben hätte erreichen können, egal ob zum Guten oder zum Bösen wird nie geschehen können.

Daher kann kein Handeln vergessen werden, denn alles was getan wird hat Einfluss auf den Lauf der Welt, und verändert ihn.

Nun zudem Mutterbild welches nicht in einen Einklang zu bringen sei.

Es darf nicht der Fehler begangen werden beide Erscheinungen des Göttlichen nur für sich zu betrachten,
sie sollten immer als Teil des ganzen gesehen werden, wie die zwei Hälften eines Kreises.
Jede für sich genommen ist unvollständig, nur zusammen können sie Vollkommenheit erreichen.

Daher sollte einjeder, egal ob Mann oder Frau, sich von beiden Wegen leiten lassen,
damit eine Ganzheit erreicht wird.

Sollten noch andere weitere Fragen haben, oder meine Worte nicht klar genug erscheinen.
So bin ich gerne dazu bereit in Zusammenarbeit mit Ingólfur Antworten zu finden.

Skröggur
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Skröggur
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Beitrag von Skröggur »

Viele Fragen haben mich erreicht zu dem Glauben meines Volkes.

Ich versuche hier nun Antworten darauf zu geben. Ich hoffe das diejenigen
welche die Fragen stellten es mir nachsehen das ich mich nun davon leiten lasse.

Wie bereits erläutert handelt es sich um Bilder oder auch
Erscheinungen in dem das Göttliche sich den Menschen offenbart.

Beides sind Teile eines Ganzen.
Auf der einen Seite das Leben, das Warme,das Weibliche und das
Erschaffende. Die Mutter.
Auf der anderen Seite der Tod, das Kalte, das Männliche und
Zerstörende. Der Jäger.

Doch beide können ohne das andere nicht sein. Der Jäger kann kein
Leben nehmen, wenn es die Mutter nicht einst gegeben hat. Die Mutter
bestimmt den Tod, denn es muss den Tod geben damit daraus neues Leben
ensteht.
In vielen Völkern gibt es Jäger, diese Jäger müssen töten
damit andere Leben können.

Die Mutter strafft das Leben, denn ist es nicht die Mutter in
einer Famillie, welche denn Zusammenhalt beibehält und die Straft
welche sich nicht fügen? Sei es durch Worte, oder auch durch
Handlungen.

Es mag verwirren das der Jäger wild und aufbrausend ist, doch genauso
schnell wie sein Zorn entflammt ist, genau schnell ist er verflogen.
Er lebt den Augenblick, das Jetzt und hier. Die Kraft wird auf einem
Punkt gesammlt, dann bricht sie aus und lenkt den Weg des Speers.
Fehl geht der Speer dann wenn diese Sammlung nicht stattfindet.

Auch ein Wesen das überlegt handelt wie die Große Mutter und sich
zurückhält kann in Zorn versetzt werden, doch dann ist es nicht der
aufbrausende Zorn in dem Dinge gesagt oder getan werden welche
dann schnell wieder vergessen werden sollten.
Sondern es ist der Zorn welchen einen erfüllt wenn Ungerechtigkeiten
geschehen welche geändert werden müssen.
Doch bis dieser Zorn erwacht muss viel geschehen, doch wenn er erwacht ist
dann brennt er lange.

Es ist ratsam sich als Mensch von beiden Wegen leiten zu lassen.
Für sich selbst den Mittelweg zu finden, und in Harmonie mir sich
und anderen zu leben.

Es wurde die Frage gestellt wie es sein kann das die Mutter das Leben gebiert,
wo es doch die Frauen sind welche die Kinder gebären.

Es ist richtig das die die Frauen die Kinder gebären, in meinem
Volk ist es nicht anders. Bei allen Völkern auf Tamar wird es so
sein. Doch stellt sich die Frage woher soll der Funke des Lebens
stammen, welcher in den Frauen nach der Vereinigung mit einem Mann
erwacht?
Dieser Funke stammt von der Mutter welche das Leben erschafft, und die
Frauen auswählt welche es gebären wodurch es dann Tamar erreichen
kann.

Auch wurde ich viel gefragt wie es sein kann das der Jäger die seinen versorgt,
obwohl doch die Bauern das Korn bringen welches die Nahrung von vielen ist.

Die Jäger und Bauern bringen auch in meinem Volk die Nahrung, doch
sind sie vom Geist des Jägers erfüllt. Sie widmen sich Ihrer Aufgabe.
In dem Moment wo ein Jäger seinen Bogen spannt um ein Wild zu
erlegen, damit seine Famillie Nahrung hat. In diesem Augenblick ist
er eins mit dem göttlichen Jäger. Der Pfeil verlässt die Sehne,
fliegt auf sein Ziel zu und trifft. Wenn der Pfeil sein Ziel erreicht
hat. Erst dann widmen sich die Jäger der nächsten Aufgabe.

Mit den Bauern ist es nicht anders. Er führt seinen Pflug, achtet das
die Reihen richtg liegen. Wenn er mit seinen Gedanken zu sehr
abschweift, dann besteht die Gefahr das er strauchelt und zu Schaden
kommt. So muss auch er immer bei der Sache sein welcher er gerade
tut.

Ich hoffe meine Erläuterungen helfen Klarheit zu erlangen,
was die Fragen zu dem Glauben meines Volkes betrifft.

Skröggur
Hüter der Schlüssel von Grunkerby
Träger des Zeichens der Herrscherwürde von Tsan
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Damasa
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Herbst 353 nach Abanor

Beitrag von Damasa »

Skröggur von Grunkerby

Tsan. Die Höchsten meines Volkes. Haben sich zurückgezogen.
Sie folgen meiner Bitte. Um Einkehr und Beratung.
Wenn das Herbstlaub. Sich erneut gewandelt hat.
Dann entscheiden wir.

Ihr seid der Einzige. Der uns Einblick in seinen Glauben bot.
Ihr seid der Einzige. Der so klare Worte auf unsere Fragen fand.

Mutter und Jäger.
Ich denke. Es wird Tsan. Mir eine Ehre sein. Daran zu glauben.

Damasa
Nur der Geist erkennt klar den Weg, der den Augen verborgen.
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Skröggur
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Beitrag von Skröggur »

Hochgeschätzte Damasa,

es ehrt mich das Ihr meinen Glauben für Euer Volk in Betracht zieht.
Ihr sucht bereits sehr lange, und ich hoffe das Eure Suche bald einen
Abschluß finden wird.

Ich möchte an dieser Stelle über zwei Dinge noch berichten.
Auf das ein jeder es lesen kann.

Zum einen die Frage ob es welche gibt die den Glauben verkünden und
den Göttern dienen.

Es gibt sie, doch gibt es keinen Kirche von dem der Glauben
kontrolliert wird. Es handelt sich um Weise Männer und Frauen welche
sich der Suche nach dem Göttlichen gewidmet haben.
Ihr Wissen das sie erlangen geben sie weiter an Ihre Schüler auf das es sich mehren tut.
Zudem ziehen sie durch die Lande um dem Volk zu berichten von den
Göttern, Ihnen mitzuteilen das sie und Ihre Sorgen nicht vergessen
sind.

Ingolfur sammelt diese Weisheiten, auf das sie nicht verloren gehen.

Es gibt aber keinen Höchsten, so wie im Glauben des Pius, welcher sich
selbst beinahe gottgleich gesehen hat. Seine Ansichten durften nicht
hinterfragt werden.
Doch bezweifle ich das dieses richtig sein kann, keine Fragen
stellen zu dürfen, denn wenn der Mensch nicht fragen darf, warum hat
die Mutter ihm sonst die Sprache gegeben, und den Geist über solche
Fragen nachzudenken?

Als Abschluß möchte ich zu der wichtigsten Frage kommen, was kommt nach diesem Leben.

Ingolfur hat in seinen Schriften Aufzeichnugen eines Weisen Mannes,
welcher sich ganz der Ergründung des göttlichen Willens gewidmet
hatte.


Es wurde einmal gesagt: "Jeder Mensch ist ein Gedanke der Großen
Mutter." Und die Mutter ist nicht vergeßlich. Jeder Gedanke, den sie
einmal gedacht hat, hat in Ewigkeit Bestand. Eine Beziehung, die das
ewige Göttliche zu einem Menschen aufgenommen hat, kann nicht
einfach ausgelöscht sein. Wir Menschen sind sterblich.
Aber die Mutter und der Jäger sind unsterblich, und sie geben uns
Anteil an Ihrer Unsterblichkeit. Deshalb haben wir Hoffnung über
den Tod hinaus.

Sehr viel mehr sagen die welche dort waren nicht, über das was
jenseits ist von Tamar, das Leben nach dem Tod. Aber ich denke, das
genügt auch. Das Wichtigste ist doch: Wir fallen nach unserem Tod
nicht in ein namenloses Nichts. Die Mutter erwartet uns, wie ein
Kind welches von einer langen Reise heimgehrt.

Die Mutter wird uns nach unserem Tod auferwecken, und uns ein neues
und ewiges Leben schenken. Das ist gewiß. Aber es ist nicht die
Hauptsache in unserem Glauben. Stellt es es Euch eher so vor wie
einen Hintergrund, oder besser noch, wie ein Fundament, auf dem das
Leben im Hier und Jetzt aufbaut.

Diese Hoffnung, diese Gewißheit darf uns aber nicht den Blick
verstellen
für das Leben hier und jetzt, für die Freude, für die Not unserer
Mitmenschen. Diese Gewißheit, daß das Leben durch den Tod nicht
ausgelöscht wird, kann und will mir Kraft geben für dieses Leben.
Das Leben vor dem Tod.


Ich hoffe das diese Worte erklären können was uns erwartet
nachdem unser Leben auf Tamar endet.

Skröggur von Grunkerby
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