Geschichte der Tarasia
Verfasst: Fr Mär 24, 2006 12:17 am

Tarasia
Wie alles begann
In einer fernen Welt ward einem mächtigen Könige eine Tochter geboren. Um politische Bündnisse zu festigen wurde sie bereits bei der Geburt dem zukünftigen König des Nachbarreiches, Kuno I., versprochen.
Tarasia von Leon war kaum dem Kindesalter entsprungen, als sie auch schon in die Ehe mit dem so fremden und kühlen Kuno I. gegeben wurde. Treu hielt sie zu ihm, was auch immer er tat oder verlangte. Sie nahm das Ehegelöbnis sehr ernst und gebar ihrem königlichen Manne einen Thronfolger, einen hübschen Knaben namens Ferdinand.
Doch dies war für Tarasia keineswegs der glücklichste Tag. Kaum hatte sie den ersehnten Thronfolger geboren, wandte sich Kuno I. von seinem Eheweib ab. Seine Augen schweiften umher und fanden rasch hübsche Damen, die sich nur zu gern mit dem charmanten König einlassen wollten. Sie sahen nicht seine Kaltherzigkeit und den gräszlichen Drang andere grausam zu quälen.
Bei einer Dame geriet dann aber das Leben des königlichen Ehepaares heftig in Wallung. Diese adrette Dame hegte so tiefe Gefühle für König Kuno I., dasz sie beim Papste vorsprach und mit Nachdruck eine Auflösung der königlichen Ehe verlangte. Der Papst konnte nicht anders und gab den Reizen der schönen Dame nach. Unter dem Vorwand, dasz Tarasia und Kuno I. Base und Vetter seien und dies ja inzestuös wäre, erklärte er die Ehe für ungültig.
Tarasia weinte bitterlich. Hiesz es doch Abschied für immer von dem geliebten Sohne. Doch man liesz ihr keine Wahl. In Leon galt ein Weib so wenig wie ein Sklave, vielleicht sogar weniger. Obschon ihr Sohn Ferdinand nun unehelich war, so konnte er immer noch Thronerbe vom königlichen Vater werden so diesem kein anderer Sohn geschenkt würde. Deshalb wurde er sorgsam bewacht, weil Kuno I. zurecht befürchtete, dasz Tarasia ihren innig geliebten Sohn zu entführen versuchte. Ferdinand wurde so gut bewacht, dasz Tarasia bereits bei ihrem ersten Befreiungsversuch gefangen wurde und wie eine bösartige Verbrecherin vor König Kuno I. geführt wurde. Dieser warf sie zunächst in den schmutzigsten Kerker. Nach einem endlos langen Monat liesz er Tarasia erneut vor seinen Thron treten, schaute sie an wie sie in Lumpen gehüllt und abgemagert kein erlesener Anblick mehr war. Voller Hohn und Spott lästerte er über seine einstige schöne Ehegemahlin, die ihm immer treu zu Diensten gewesen war.
Da stand nun Tarasia in Schimpf und Schande! Sie wurde auf schrecklichste Weise des königlichen Hofes verwiesen. Doch auch ihr elterliches Königshaus blieb ihr verschlossen. Sie war nun keine Jungfrau mehr und zudem eine Verbrecherin, eine nie zu verzeihende Schuld! Zwei Möglichkeiten wurden ihr dargeboten: in den Orden einzutreten oder auf ewig nach Tamar zu gehen.
In all ihrer Not und Pein schenkte eine Neuigkeit Tarasia einen kleinen Lichtblick: die intrigante Dame konnte nur kurz Kunos Interesse halten. Weil sie aufbegehrte und an seiner Seite bleiben wollte, jagte er sie davon. So muszte das Frauenzimmer, das so viel Unglück beschert hatte, in ihre eigene Heimat zurückkehren, die auf Tamar war...