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neue Übersetzungen und Deutungen zur Glaubensgeschichte

Verfasst: Do Apr 21, 2005 8:54 pm
von Guother
Werte Tamars,

nach langer Zeit veröffentlicht die Große Bibliothek der Papstburg nun wieder eine Schrift über die Götterwelt um Allvater und seine Getreuen.
Kardinal Merlin bat mich, dieses vor kurzem erst in der Übersetzung fertiggestellte Werk, nun der Öffentlichkeit vorzustellen.
Ich wünsche nunmehr allen Gläubigen und Interessierten viel Freude beim Studium dieser wahrlich sehr alten Schriften um Allvater.

Guridh zum Gruße
Kuno Killerkarpfen




Das Goldalter der Götter und das Zwergenalter


"Allvater ist der Götter, erster weit voraus und wie Kinder einem Vater dient ihm das ganze Haus der Götter.

Unter den Menschen hat Allvater der Namen viele, so trägt er unter den verschiedenen Stämmen der Menschengeschlechter folgende Namen:
Wuotan, Mercurius, Wetterer, Sieggott, Walvater, Windgott, Grimm, Dank, Schweber, Schweifer, Wacker, Hehr, Helmbe, Hnitar...
Er trägt gar viele Namen, sie aufzuzählen füllte viel Zeilen noch, doch höret nun von den Taten des Allvater im Zeitalter als die Zwerge erstmals die Bühne des Weltentheaters betraten.

Allvater setzte, als er den Hort der Götter und die Welt vollendet hatte, zwölf der Götter auf Richterstühle hin, daß sie im Auge hielten, die Ordnung aller Welt. Jene schufen im Kreise um die Stühle einen Hof, dazu den Hochsitz des Allvater, alles aus purem Golde, drum ward die Stätte Glanzheim genannt.

Allvater schuf den Himmel Andlang, dort wohnten hernach die Lichtalben, von Antlitz schöner als der Sonne Schein. Die Dunkelalben wohnten in der Erde, pechschwarz von Antlitz, dazu von düsterem Sinn.

Die Götter bauten Hof und Halle und schmückten die Orte gar prächtig, sie erprobten ihre Kräfte, heizten an die Öfen, daß die Zangen glühten und schmiedeten erst Geräte, dann die Kleinode, aus den Erzen mit Holz und Steinen, allen voran aber aus Golderze, woran kein Mangel herrschte. Sie spielten mit goldenen Täflein, hatten keine Sorge noch Not, waren heiter und hold. Deshalb nennt man diese Alter auch das Goldalter.
Eines Tages jedoch erschienen 3 Nornen und brachten bedrückende Mär, sie brachten Kunde von Loke und Angboda, daß diese 3 Kinder gezeugt, den Lindwurm, Hel und einen schrecklich Wolf, von denen käme der Weltenuntergang her.
Da ging das Alter zu Ende ...

Die zwölf Götterrichter berieten sich dann, was zu tun sei um den Untergang aufzuhalten und welch Helfer zu verschaffen seien, gegen des Unheils Drang. Sie gedachten, daß einst aus des Riesen Imers Leiche, die Zwerge entsprungen wären, dumpf und madengleich. Und so sprachen die Götter das Urteil, daß die Zwerge Sinn bekämen und menschliche Gestalt. Und in Gestein und Erde, wohnten sie fürderhin. Mutsauger hieß der Erste, der Zweite hieß Durin. Sie wurden der Zwerge Meister und schufen selbst nun noch 52 von ihnen, einige seien hier genannt, die da waren: Neumond, Vollmond, Ost, West, Nord und Süd, Dank, Wicht, Gandalb, Nor, Pamper, Windalb, Dwalin, Niping, Eichenschild und noch viele mehr.

Allvater schaffte hernach Lokes Kinder mit göttlicher Gewalt nach der Götterstatt. Den Lindwurm warf er sogleich in’s Meer, der wuchs um alle Lande wie ein großer Reif. Die Hel sandt Allvater nach den Nebellanden hin, auf daß sie herrsche über die toten Mannen, die nicht ohne Fehl und Tadel. Plage heißt ihr Halle, Hunger ihre Schüssel, Schicksal die Türe und Leiden ihr Bett.
Den Wolf Fenrir jedoch band man an eine von den Zwergen geschaffene Fessel, die jene mit List und Macht zusammenfügten. So aus dem Ton des Katzentritts, aus dem Barte der Weiber, aus der Berge Wurzeln, Sehnen aus Bärenleib, aus der Fische Atem, der Vögel Speichel gar, ganz schlicht war die Fessel und weich wie Seidenband, doch war sie fester und stärker als alles was bekannt war und wurd Blendung genannt.

Auch schufen die Zwerge einen geheimnisvollen Ring, Draupner genannt, jener schuf alle neun Tage acht gleichwertige Ringe und verlieh seinem Besitzer unermesslichen Reichtum und Herrschaft über die Welten.
Der Ring Andvarinaut jedoch, der ebenfalls Reichtum schuf, war verflucht und tötete seinen ersten Besitzer, durch dessen Sohn, der ihm das Leben aus Habgier nahm. Der Tote verwandelte sich in einen Drachen, um das bisher gehortete Gold zu bewachen. Als er dann durch eine Drachentöter erlegt wurde, ging der Fluch auf jenen über.
Die Zwerge schufen noch Ringe der Gerechtigkeit und Redlichkeit, sowie Halsketten der Schönheit und großartige Waffen.
Es war das goldene Zeitalter der Zwerge... "

Allvater als Siegvater

Verfasst: So Mai 01, 2005 6:45 pm
von Guother
Allvater als Siegvater

Allvater, der mächtigste aller Götter hatte eine Frau zur Seite, Frea genannt.
Frea, mit scharfem Verstande ausgestattet, unterstützte Allvater mit Rat und Tat, so auch als das Volke der Winniler in Bedrängnis geriet...

Auf Scadanau, einer Insel des Nordlandes, lebte das Menschenvolke der Winniler und unter ihnen das Weibe Gambara mit ihren Söhnen Ybor und Aygo. Die herrschten über die Winniler.
Da erhoben sich die Banausenherzöge Ambri und Assi mit ihrem Volke und sprachen zu den Winnilern:
"Ihr zahlet uns Zins oder rüstet zum Streit mit uns." Gambara aber antwortete ihnen: "Es ist besser für uns zum Streite zu rüsten, als unfrei in Knechtschaft zu den Banausen zu leben."
Da riefen Ambri und Assi, die Herzöge der Banausen , Allvater an, daß er ihnen den Sieg bringen möge über die Winniler. Allvater antwortete und sprach: "Die ich bei Sonnenaufgang zuerst sehen werde, denen will ich den Sieg geben."
Zur selben Zeit baten Gamabra und ihre Söhne Frea, die Frau Allvaters, um Rate an. Da gab ihnen Frea den Rat, wenn die Sonne aufgehe, sollen die Winniler kommen und die Weiber sollen ihre Haare wie einen Bart ins Gesicht binden und mit ihren Männern kommen. Da ging, als der Himmel frei wurde und die Sonne ihr Rennen mit Schall aufnahm, Frea um Allvaters Bett und weckte ihn. Als Allvater aufsah, erblickte er die Winniler und ihre Weiber, wie ihnen das Haar um das Gesichte hing. Und er sprach:" Wer sind diese Langbärte?" Da sprach Frea zu Allvater: "Du hast ihnen den Namen gegeben, so gib ihnen den Sieg dazu." Und Allvater gab ihnen den Sieg, so daß sie nach seinem Ratschlusse sich wehrten und den Sieg errangen. Seit jener Zeit sind die Winniler Langobarden geworden.

Allvater als Sturmgott

Verfasst: So Mai 01, 2005 8:49 pm
von Guother
Allvater als Sturmgott


Und es gab eine Zeit, da kamen über die Menschen große Plagen. Es herrschten Dürren und keine Wolken waren am Himmel um den Regen zu bringen, noch den Schiffen Fahrt zu geben.

Die Felder waren ohne Korn, die Tränken des Viehs ohne Wasser und die Schiffe lagen in den Häfen fest, da kein Wetter war um die Segel zu spannen.
Und die Menschen brachten den Götzen Opfer dar, doch die Wetter blieben aus.
Da ging das Mädchen Grid, aus Nordesund stammend, hinauf zum höchsten Berg und rief Allvaters Namen an.
Und Allvater erschien dem Mädchen. Grid, als sie Allvater erschaute, war ohne Angst und teilte ihm die große Not der Menschen mit. Und Allvater sprach: „So gehe zu ihnen und spreche zu ihnen meine Worte – Du sollst nicht abkommen vom rechten Glauben und keine Götzen anbeten. Du sollst Achtung vor den anderen haben wie zu Dir selbst. Du sollst nicht Neid und Missgunst gegen deine Nächsten in Dir tragen. Du sollst nicht gieren nach deines Nachbarn Erfolg. Du sollst nicht töten. Du sollst in Einklang mit deinen Mitmenschen und der Natur leben – Und Grid vernahm diese Worte und verließ den Berg um zu den Menschen zu sprechen. Doch man verlachte sie und huldigte den Götzen.

Da sandt Allvater über Grids Boden den Regen und den Wind, der den Samen verteilt. Und der Wind fuhr in ihrer Schiffe Segel, daß sie Fahrt aufnahmen und in ferne Lande gelangten um zu handeln.

Die Menschen neideten Grid den Erfolg und Hass ergriff die Menschen, daß sie Grid im Schlafe töteten.
Da zürnte Allvater den Menschen und kam mit seinem Mantel der Stürme über sie. Allvater holte aus den Tiefen Nebelheims die allmächtige Flut, daß sie das Land von den Menschen tilge. Und die Flut kam über die Menschen, sie holte die Unreinen, die Reinen aber kamen davon.

Und wie die Reinen mit ihren Schiffen in große Seenot kamen, da sprach Allvater zur Flut und zum Sturm:

„So will ich helfen wenn Not mir dräut,
Im Meere zu schirmen mein Schiff:
Den Wind beschwör ich auf wogender Flut
Und singe in Schlummer die See.“

Und das Unwetter legte sich und die Reinen kamen davon. Sie gründeten neue Stämme und Reiche und lebten im Einklange mit sich selbst und der Natur.

Das Menschenalter...erster Teil

Verfasst: Mo Mai 02, 2005 10:05 pm
von Guother
Menschenalter


Wie nun wurden die Menschen, die da bewohnen die Welt?

Allvater, Wille und Weh kamen zum Strande der See und fanden dort zwei Bäume ohne Kraft, ohne Namen und Ansehen. Sie hatten weder Odem noch Leben und Blut, nicht Witz , Vernunft und Sprache, Gesicht noch Farbe gut.
Und Allvater erhob die Bäume und schuf Menschen aus ihnen und teilte seine Gaben reichlich aus.
Er gab ihnen das Leben, Seele und Geist, doch Witz, Vernunft und Odem gab, der da Wille heißt.
Gesicht, Gehör und Sprache sowie das Blut, gab ihnen Weh, von Ansehen gut.

Und da die Menschen nackt nur waren, gab ihnen Allvater Kleider und Namen. Er hieß Ask den Manne und Embla das Weib. Von jenen ist gekommen der Menschen Stamm und Art, und ihnen ist Wohnung gegeben in Mittengard.

Doch woher ist gekommen der Menschen Geschick? So manche Unglück haben und andere nur Glück, die einen langes Leben und andere den raschen Tod, und manch einer viel Ehre und anderer die Not?

Es steht eine Esche, des Schreckers Baum genannt, und dorthin kamen die Nornen, die mächtigen weisen drei, Urda heißt die eine, die zweite Werdand stolz, und Schuld heißt nun die dritte, sie schnitten Runen auf Holz, und legten den Menschen das Los.

Viel gäb es zu sagen, von jener Esche dort, wo Allvater seine Kinder tagtäglich bestellt zum Ort, um Rate dort zu halten, mit den Nornen immerfort.
Die Esche ist der Bäume höchster und bester Baum und ihre Zweige breiten sich aus über allen Raum.
Drei Wurzeln geben der Esche Halt, sie hielten den Stamm und ragen nach drei Wegen mächtig und stramm.
Die erste Wurzel selber, raget nach Nebelheim, und unter ihr da waltet die Hel gar insgeheim. Und am Brunnen Wergelmer nagt der Wurm in grimmigen Zorn.
Eine andere Wurzel ragt nach Orkenhain, dort wo in frühen Zeiten das Nichts klaffte herein. Und unter dieser Wurzel da liegt ein Quell so stark, worin Verstand und Mannwitz allzeit verborgen war.
Und an der dritten Wurzel, da ist der Götter Hort. Und stehet auch ein Born dort, der mächtig heilig heißt.
Ein Aar sitzt in den Ästen, des Eschenbaumes hoch und gibt bald ab sein Weisheit an die Menschen doch.
Vier Hirsche sich an ihren Ästen laben, Tod und Ohnmacht, Dämmer und Schlaf mit Namen.
Und Urda, Schuld und Werdand, die Nornen hehr und groß, sie legen dort den Menschen, das Schicksal und das Los.
Da sind noch andre Nornen, verschieden ihre Macht und nicht alle sind vom selben Geschlecht hervorgebracht.
Einige sind den Göttern und andere den Alben verwandt, einige auch Töchter des Zwergen Dwalins wohlbekannt.
Die guten Nornen schaffen auch alles gut und recht, das Unheil aber bringen, die von bösem Geschlecht...

Verfasst: Di Mai 10, 2005 9:05 pm
von Guother
Allvaters Tochter


Und als die Menschen die Welt bevölkerten und erste Sippen und Stämme gründeten, da saß Allvater auf seinem Throne und war es zufrieden. Die Gefahr durch Lokes Kinder war gebannt und die Menschen konnten ohne Sorge sein.
Die Menschen bildeten Sippen und Stämme, sie bevölkerten Dörfer und Städte und schufen erste Reiche.
Und es war lange Friede unter ihnen. Sie bestellten die Felder und nährten das Vieh, und es gab der Tage Arbeit und der Feste. Der Mensch lebte in Einklange mit den anderen Arten und der Natur.

Doch wie sie die Reiche schufen und sich die Stämme voneinander abgrenzten, da kam Missgunst unter sie und auch Hass und Neid waren nicht fern und sie begannen einander zu neiden. Ihr Neid auf des anderen Besitz wurde so groß, daß sie in die Berge und Wälder gingen, um von den Zwergen und Elfen Waffen zu bekommen. Und da sie nun Waffen hatten, begannen sie selbst Waffen zu schmieden, sie heizten die Öfen und trieben das Eisen, daß die Funken sprangen.
Und als sie glaubten genug Waffen zu besitzen, da zogen sie gegen die eigene Art in den Krieg.

Und Allvater sah den Menschen geduldig zu, und als er sah daß die Menschen einander töteten und Intrige mit Gewalt einher gingen, da sandte er ihnen die Hoffnung und ein Mädchen ward gefunden von einem Paare, daß sie es aufzogen als wäre es das eigene Kind.
Und wo immer das Kinde war, da war Hoffnung in den Herzen der Menschen. Und aus dem Mädchen wurde die Frau und die Frau heilte die Menschen wenn sie krank wurden und blieb Hoffnung am Bette der Sterbenden und sie gab den Armen Speise und holte mit den werdenden Müttern das Leben, denn sie selbst war das Leben.

Und in die Herzen der Menschen kehrte die Hoffnung zurück, sie ließen ab von den Waffen und Kinderlachen durchzog bald wieder die Höfe, sie besannen sich alter, vergessener und glücklicherer Tage. Und Allvater sah zu den Menschen mit Wohlwollen und sandte ihnen die nötigen Wetter und die Ernten waren reichlich.

Doch war vergiftet das Herz eines Herrschers, denn Neid und Intrige suchten ihn heim und der sandt nach der Frau, die Kranke heilte, und stellte ihr eine Falle. Und die Frau reinen Herzens wusste sich nicht zu wehren und wurde dem Henker übergeben.
Und als Allvater sah wie die Menschen das Leben und die Hoffnung selbst richten wollten, da fuhr er unter sie und tilgte die Unredlichen von den Redlichen und hielt schützend seinen Arm um die Gerichtete. Und beide fuhren gen Götterhort, doch hinterließen sie den Menschen ein gewaltiges Licht und die Würdigen können es bändigen und große Macht wird mit ihnen sein...

Allvaters Tochter - II

Verfasst: Do Jun 02, 2005 7:40 pm
von Guother
Und es geschah in Kastanien, da eine befestigte Komturei der Tempeleisen von Muselmanen bedrängt ward. Schwere Geschosse durchbrachen die Mauern der Komturei und es stand nicht zun Besten, als Conon III. den Hauptturm nach oben eilte und die kleine Tür zum heizbaren Zimmer durchschritt um zwei kleine Bündel mit sich zu nehmen. Und Conon III. eilte in die Präfektenkammer und nahm eilig etwas Wäsche und diverse Utensilien mit sich.
Die Muselmanen durchbrachen das Hauptor und begannen das Schlachten und Morden an den Tempeleisen, als Conon III. zu Pferde durch ihre Reihen brach und in den Dunkelwald hineinritt, um nach Wasserstadt zu gelangen wo der Orden noch kleine Boote besaß.

Und Conon III. ritt einen Tag und eine Nacht, dann kam er an den Fluß des Schicksals und bettete die Bündel in ein kleines Boot. Conon III. beugte sich nach vorn um das Boot zu besteigen, doch der Tod ereilte ihn, als ein Speer der Muselmanen seinen Rücken durchstieß. Und er gab im Sterben dem Boote einen kleinen Stoß, daß es in den Fluß des Schicksals glitt und ungewisse Fahrt aufnahm. Den Hieb in den Nacken spürte er nicht mehr, denn alles Leben war von ihm gewichen. Und zwei Muselmanen griffen nach dem Boot um die Bündel zu holen,
Da schoß ein Licht durch das Wasser, daß es schäumte und über dem Wasser schwebte die Jungfrau und sah verneinend zu den Muselmanen hinüber. Da ließen sie ab von dem Boote und verschwanden im Wald.
Und die Jungfrau nahm die Bündel und legte sie auf zwei Schilde, die beide gleiche Zeichen führten und hauchte dem Wasser Strömung zu, daß die Schilde mit ihr geführt wurden. Und der Fluß des Schicksals führte die Schilde nach Tamar...

Nach Tagen fanden zwei Männer eines Ordens von Tamar die Schilde mit den Bündeln und sie erkannten zwei Kindlein, Knaben gar und nahmen sie mit sich. Und einer der Männer hatte eine Frau und Kinder und dort wuchsen die Knaben auf und bald zeigte sich, daß die Knäblein Brüder waren. Und als die Zeit reif war, erfuhren die Knaben von ihrer Herkunft und ihre Geschichte auf Tamar begann...

Verfasst: Mi Feb 22, 2006 10:11 pm
von Kuno
Werte Tamars,

Wir erlauben Uns, da Wir seit dem Giftanschlage etwas Zeit wieder für die Wissenschaften erübrigen können, das begonnene Werke vom Allvaterglauben fortzusetzen.
Aus aktuellem Anlass werden Wir eine Übersetzung der alten Schhriften zum Thema Hagedisse und nathvarn nun veröffentlichen.

Viel Freude beim Lesen...


Kuno Killerkarpfen


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Und als die Völker der Guoten eine große Schrift erstellten, da war die Rede von der unhulpo und unholda und gemeint war die Zauberin, Hexe und Unholdin, ein böser Geist weibischen Geschlechtes also.

Die Unholdin hauste im Holze und man nannte sie Waldweib, derer es gar viele gab. Auch war sie als hegezisse oder hagedisse bekannt und trat als nathvarn, als Abendreiterin und Dunkelreiterin den Menschen entgegen.
Und hatte sie erst einen Menschen gepackt und geritten, dann wird der Ärmste an Leib und Seel beschädigt.

Das Wesen der Unholdin ist feindselige Bosheit und es drängt sie Übles zu tun und Schaden anzurichten. Sie reitet auf schlangenumzäunten Wölfen und bedränget die Seelen der Menschen und fordert die Seelen auch zum gandreid, dem Hexenritt auf, daß sich die Seele vom Körper des Unglücklichen löse und am Rennen der Geister teilnehme.

Und die Unholdin verbreitet auch Krankheit unter den Menschen und dem Vieh, so dringt sie in die Körper oder feuert übles Geschoss auf sie ab, daß die Betroffenen leiden und manchmal auch sterben.

Auch gibt es da welche, die das Wetter machen und durch Zauberkraft die Stürme heben, wie das Wettermachen zu einer Lieblingsbeschäftigung der Unholdin gehört.

Aber Allvater schränkte die Macht der Unholdinnen ein. Er sandte Donar, daß er den Menschen helfe und so zieht Donar über den Himmel und schlägt die Unholdinnen, die man auch Trollweiber nennt, wo er ihnen habhaft wird.

So steht es geschrieben...

Von Elben und Menschen

Verfasst: Do Feb 23, 2006 8:30 pm
von Kuno
Guotensaga 3, Teil 1

Von Elben und Menschen


Und Allvater ließ erwachsen aus beseelter und bewegter Natur die Elben und die Riesen, die sich unterschieden in ihrem Wesen. Waren die Elben still und sanft, so brausten die Riesen mit aller Elementargewalt.
Und der Namen für Elben fanden die Völker viele, so wurden sie alf, ylf, alfar, elf, elv, scrat, schraz, schrat, skratti, schretzel genannt und viele andere Namen wurde ihnen gegeben.

Und die Elben traten in Verbindung mit den Seelen verstorbener Menschen, ja manchmal wurden sie eins und waren Teil der heiligen Berge der Menschen, die auch Seelenheime genannt waren.

Donarson, ein Menschenfürst aus nördlichen Ländern nahm Land in Besitz und nannte es Donarsnes und auf dem Vorgebirge stand ein Berg, an den Donarson so großen Glauben hatte, daß niemand ungewaschen dahin schauen sollte und nichts dürfe man auf dem Berg töten, weder Vieh noch Mensch. Und Donarson nannte den Berg helgafell, was da heißt Heiligenberg und er meinte daß er hinein fahren werde, wenn er sterbe und ebenso all seine Freunde. Und auf die Bergesspitze baute man die Friedensstätte, deren Boden keinesfalls beschmutzt werden durfte, weder mit Blut noch sollte man dorthin alfrek gehen und Elbenvertreibung setzen.

Den Elbinnen gab Allvater vollkommene Schönheit und sie trugen prächtige Kleider und waren lieblicher anzusehen als alle Menschen.

Und die Elben gingen nach Alfheim oder hausten in Erdhöhlen, sie waren licht und schön, und trugen langes blondes Haar oder sie waren schwarz wie Pech aber alle waren sie ebenmäßig und wohlgebildet.
Der Gesang der Elbinnen war ebenso unwiderstehlich wie ihr Spiel. Und alle horchten auf, wenn ihre Weisen erklangen, der Eichwald stillt sein Rauschen und der Strom seinen Lauf.

Waren die Elben auch vorwiegend gute und holde Geister, so konnten sie auch Krankheit und Tod bringen.

Die Elfen verlangten von den Menschen Hilfe bei der Geburt ihrer Kinder und reichten selbst ihre Heilkraft dar.
Auch gab es eheliche Verbindung und die Elben verlangten die Treue weil auch sie treu waren.

...

Verfasst: Fr Feb 24, 2006 5:46 pm
von Kuno
Guotensaga 3, Teil 2

Elben - Zwerge


Und die Elben wissen um die Zukunft und sagen voraus das Geschick der Welt und sie weissagen das Glück oder künden vom Unglück.

Geschick und Wissen reichen sie denen dar, die da Vertrauen gesät und ihre Fähigkeiten dauern in einem fort.

Und die Elben erscheinen den Menschen in jeder Gestalt, meist aber menschenähnlich selbst und wenn die Nixen dem Wasser entsteigen gleichen sie den schönsten Mädchen, und sie tragen edelste Kleider, die ihre Abkunft aber zeigen, da Saum oder Zipfel des Kleides die Nässe halten .

Und es trug sich zu, daß der Menschensohn Hrolf von einem prachtvollen Hirsch zu einem Waldeshügel gelockt wurde, der sich vor ihm auf tat und eine alfkona vor ihn trat, die ihm verwies, daß er ihr Tier jagte. Aber die Elbin hatte das Tier gesandt um Hrolf zu locken. Und sie führte ihn an’s Lager ihrer Tochter, die niederkam und Hilfe von Menschen erbat. Da tat Hrolf wie ihm geheißen und die Elben schenkten ihm einen Ring, der machte, daß der Träger sich niemals verirren und drohenden Verrat erkennen werde.

Und vormals waren die Elben große Schmiede und einige zogen in den Berg. Und wenn die Bergelfen wurden gesehen, dann waren sie von kleiner Gestalt und man nannte sie twerg, zwerch, dwarf, Bergmännlein, Bjergfolk, Erdschmiedlein und noch viel anders...
Und die da im Berg wohnen sind von misslicher Gestalt und haben dicke Köpfe. Aber die Weiber sind von elbischer Schönheit und tragen kostbare Gewänder.

Und die Zwerge tragen die Nebelkappe, die sie da macht ungesehen und sie sind von großer Klugheit und List und schaffen erlesene Waffen und Kleinode von großer Zaubermacht.
Und den Menschen zeigen sie dreimal anklopfend den Bergtod an aber auch weissen sie ihnen den Weg zu reichhaltigem Erz.

Und es war einst der Zwerg Alwis, der Donar prächtige Waffen schuf und zum Lohn dessen Tochter erhalten sollte. Aber Donar ward dem Abkommen nicht gut und als Alwis nach dem Götterhort kam, wollte Donar testen sein Wissen. Und Donar stellte viele Stunden die Fragen und Alwis kannte stets die Antwort. Und als die Sonne am Horizont erschien, da wurde Alwis zu Stein, denn er vergaß zurück zu gehen in den Berg.

Verfasst: So Mär 05, 2006 1:23 pm
von Kuno
Guotensaga 3, Teil 3


Kobolde


Und weil die Elben mit den Menschen in Verkehr treten, kommen die Zwerge zuweilen aus dem Berge und gesellen sich hilfreich oder zuschauend zu den arbeitenden Menschen, verdingen sich wilde Leute als Knechte oder Mägde und lassen die Arbeit zusehends gedeihen. Am innigsten aber wird der trauliche Bund, wenn der Alb als Hausgeist sich einbringt. Und die Hausgeister werden Kobold genannt, auch Gobelin und kobwalt, denn er waltet des Kobens.

Und die Menschen nannten den Hausgeist auch Heinz, Hinze, Joachimchen, Wolterken, Robin und poltert der Geist, dann nannte man ihn Rumpelgeist, Rumpelstilz, Klopfer, Bullermann und Mummhart und schreckte der Geist den Menschen, dann ward er Butzemann, Busemann, Puck, Tattermann oder Popanz genannt.

Und in Gestalt und Aussehen gleichen Kobolde den Zwergen, sie tragen Hütchen, oft von roter Farbe und gefeite Stiefel und sie erscheinen runzlig und alt.

Der Kobold ist ein dienender Geist, er schafft Wasser in die Küche, haut Holz, holt Bier, kocht, striegelt die Pferde und mistet den Stall aus.Und der Kobold verlangt geringes Opfer für seine Hilfe, so muss man ihm täglich ein Schälchen Milch oder Speise an eine bestimmte Stelle geben und wird es vergessen, dann muß zukünftig alle Arbeit wieder allein getan werden und das Ungeschick kommt in’s Haus.
Auch führt der Kobold die Aufsicht und bestraft faules und nachlässiges Gesinde.

Und es war zu Landen der Schwertmänner ein Mann, als er auf Reisen ging, sein Weib unter die Obhut des Kobold befahl. Und der Kobold versah seine Aufgabe getreulich und verscheucht alle Liebhaber der Frau. Als der Ehemann nach Hause kehrte, da klagte der Kobold ihm sein Leid und meinte er wolle lieber die Schweine vom ganzen Schwertland hüten, als ein solches Weib, da sie vielerlei List und Ränke hat schmieden lassen um ihn zu täuschen.

Und was der Kobold für das Haus, daß ist der Klabautermann für das Schiff und ist der Schutzgeist, der den Seeleuten hilft das Schiff zu reinigen, die Segel zu hissen und die Waren zu stauen. Und er wird meist erst sichtbar wenn dem Schiffe der Untergang droht.
Für seine Arbeit verlangt er Milch und legt man ihm Schuhe dazu, dann verlässt er das Schiff.
Und wenn sich der Klabauter oder kobolterken zeigt, dann hat er meist ein Messer im Rücken oder isset entsetzlich entstellt, je nachdem wie er so oder so umgebracht worden, denn der Klaubautermann ist die Seele eines toten Kindes, das in den Baumstamm fuhr. Und wird der Baum gefällt und im Schiffsbau verwendet, so kommt des Kindes Seele als Klabautermann aufs Schiff.

Verfasst: Mo Mär 06, 2006 12:08 am
von Kuno
Guotensaga 3, Teil 4

Nixe


Und wo Allvater das Wasser schuf, da wohnten bald Geister darin und sie waren von Elbenart und wurden Nixe genannt. Und wieder gaben ihnen die Völker verschiedene Namen, so rief man sie wasserholde, merminne, mermeit, merwip, wassermann, wasserjungfer, seeweibel, haffru, saekona, havmand, strömkarl, fossegrimm und noch viel mehr...

Unter Wasser haben die Wasserelbe prächtige Paläste wie die irdischen erbaut, mit Zimmern, Sälen und Kammern voll mancherlei Reichtum.

Und der Wassermann trägt langen Bart und ist alt anzusehn, er träg grünen Hut und lacht er, dann sieht man seine grünen Zähne. Zwischen Seerosen hat er sein Heim und in mondheller Nacht sitzt er auf den Blättern und lässt sein Spiel erklingen. Und der Nix mischt sich unter die Menschen und mancher ward vom Nix geholt.

Die Nixen sind von blendender Schönheit und sitzen in der Sonne, ihre goldenen Haare kämmend. Auch helfen sie den Menschen, wenn auch ihnen geholfen wird. Und ihre Kleider sind prächtig und von nassem Saum, wenn sich die Nixen unter Menschen begeben.

Und grausam ist der Nix zu den Eigenen, da er seine Kinder tötet .

Und es kamen die Nixen zu einem Dorf am Hautsee zur Kirmes, und sie waren jung und schön und tanzten mit den Bauersburschen und waren voller Heiterkeit. Aber nachts gegen zwölf Uhr verschwanden sie und waren am anderen Tage wieder da. Und ein Jüngling wollt eine von ihnen halten und nahm ihren Handschuh, den er versteckte. Und wie die Uhr sich der zwölften Stunde näherte, da wollten die Nixen fort und die eine ging ihren Handschuh zu suchen, aber konnte ihn nirgends finden und wurd ängstlich. Während die Uhr die zwölfte Stunde schlug, da liefen die Nixen in größter Not zum See und stürzten sich hinein. Am anderen Tag war der See blutrot und wird es zum selbigen Tag jedes Jahr noch.

Und es war Allvaters Tochter die da machte das Leben neu, denn einem Weibe war unschuldiges Kind ins Wasser gegangen, aber weil See und Fluss keinen Leichnahm behalten, werfen sie ihn früher oder später wieder aus, auch die letzten Knöchlein gar.
Und das Weib rief Allvaters Tochter an, daß der See ihr wenigstens die Gebeine ihres kleinen Kindes geben möge und der nächste Sturm brachte den Schädel, der folgende den Rumpf und nachdem alles besammen war, da wickelte dasWeib die Knochen in ein Tuch und lief zum heiligen Platze des Allvater um ein Grab zu machen. Aber, oh Wunder! Als sie Allvaters heiliges Haus betrat, da ward das Bündel schwer und schwerer und als sie am Altare stand, da begann das Kindlein zu schreien und machte sich aus dem Bündel frei. Und die Freude war groß, nur fehlte ein Knöchelchen am kleinen Finger der rechten Hand, der bald gefunden ward und noch heuer als Reliquie an Allvaters Tochter Tat erinnert.

Verfasst: Mo Mär 06, 2006 9:33 pm
von Kuno
Guotensaga 3, Teil 5

Wald- und Feldwesen

Und Allvater machte, daß die Seelen der Menschen in der Natur weiterleben und die Seelen zogen gar viel in den Wald und sie werden von den Menschen Waldleute, Wildleute, Holzleute, Moosleute, salige Fräulein, Waldfänken, Schrätlein, skogsfru, Hollunderfrau, Askafroa, Löfviska und noch viel anders genannt.

Und viele Seelen gehen in Bäume und der Baum wird Leib, den die Seele nicht verlässt und der Baum blutet wenn er verwundet wird. Und geistert die Seele, dann fährt sie aus dem Baum und man hört sie im Rauschen des Windes, in den wundersamen Lauten, die die Stille der Wälder durchhallen, und sie nimmt tierische oder menschliche Gestalt an.

Die wilden Leute, die Moos- und Holzleute sind von Gestalt wie ihr Ursprung und sie haben behaarte Körper und runzlige Gesichter und sind ganz in Moos gehüllt und sie senden Seuchen oder Heilung den Menschen.
Wollen sie den Menschen schaden, so kriechen sie als Würmer und Maden, als Schmetterlinge oder Ungeziefer in die Menschen hinein und bringen ihnen die Seuche.

Und die Waldwesen verdingen sich bei Menschen und sagen auch den Tod an.

Und es war im Guotenland ein geachteter Krieger, der befand sich auf der Heimreise nach langer Feindfahrt und er ritt durch einen Wald, als ihn eine Stimme aus mächtiger Eiche fordert, einem ihm unbekannten Wesen den Tod eines anderen anzusagen. Und der Krieger kehrt heim und erzählt den Seinen das Erlebnis und wie er die Namen nennt, da verschwindet mit lautem Wehruf die Magd, die bis dahin unbekannter Herkunft in Diensten des Hausherrn stand. Denn der Alb weicht da sein Name genannt ward.

Und es sind auch Schutzgeister der Menschen in Bäumen und grünt und blüht der Baum, dann gedeiht der Mensch, aber verdorrt oder stürzt der Baum, dann vergeht auch der Mensch. Und geht der Mensch in die Ferne, da pflanzt er in der Heimat einen Baum und webt sein Schicksal mit ihm. Und hat der Einzelne einen Baum, so hat ihn auch die Gemeinschaft und das Guotendorf die Linde.

Und es leben die Seelen und Geister nicht nur in Wald, sondern auch im Felde und sie überragen selten das menschliche Maß.

Und die Menschen nennen sie Roggenwolf, Kornhund, Heupudel, Haferbock, Roggensau, Kornmutter, Roggenmume, Hafermann, das Kornkind und noch viel mehr...

Und die Feldgeister verleugnen ihre Herkunft nicht und sind gut mit den Windelben und wenn der Wind das Getreide wogen macht, dann geht die Kornmutter über das Getreide, die Wölfe laufen darinnen, die wilden Schweine darüber und die Wetterkatzen sind drinn.

Und es war das Kindlein, das im Sommer spät durch die Felder ging und die Blumen pflücken wollt und wie es das Feld betrat, da war es als hinge schwere Last an ihm und es sah sich um und die Roggenhalme knickten hinter ihm ein und es war als wolle etwas nach ihm fassen. Da kroch ins Kindlein die Furcht und machte es bange.
Und die Roggenmume trat hinter den Halmen hervor und Schatten legte sich übers Kind, da aber kam aus der Ferne lieblicher Gesang und es war ein großes Licht dabei. Und der Schatten wich vom Kind, das nach Hause lief und niemals mehr allein ins Feld ging.

Und die Guoten singen den Kindlein seitdem ein Lied:

Lass stehen die Blumen, geh nicht ins Korn,
denn die Roggenmume sieht dich dann
bald duckt sie nieder, bald guckt sie wieder.
Sie wird die Kinder fangen, die nach den Blumen langen.