Edle rajana,
Rajana hat geschrieben:Werter Bodo, ich nehme mir heraus, auf einige der von Euch angesprochenen Punkte zu antworten...
dank euch fuer eure antwort und die muehe der argumente - dies ist es, was wir uns von einer hochmeisterin erwarten !
Allerdings sehen wir, zumindest beim ersten lesen, einige unsrer hoffnungen bei eurem amtsantritt auf eine wirkliche friedenspolitik enttaeuscht, da ihr fuer unser dafuerhalten zuweilen ein wenig kurze schluesse zieht:
"etwa der wundervolle vermittlungsversuch des phredo vor wenigen jahren"
Der Vermittlungsversuch von Lord Phredo gründete seinerseits auf ganz eigennützigen Interessen, da er fürchtete, zwischen die Fronten ob seiner Vasallenschaft zu Thaddaeus zu geraten.
Ob phredo "nur" das berechtigte und existenzielle interesse hatte, nicht in einen krieg gezogen zu werden, oder ob er aus sicherer entfernung vermittelte, aendert an der absoluten kunstfertigkeit seines vermittlungsversuchs in unsren augen nichts. wir fanden weiland nicht die zeit zu kommentieren, auch waere dies vielleicht dem gelingen weiter abtraeglich gewesen, doch in der vorbehaltlosen und alle parteien achtenden wie ernst nehmenden form war er wirklich meisterhaft!
Ich möchte diese Bemühungen weder tadeln noch loben, doch sie waren vollkommen autonom und deshalb wohl auch nicht wirklich zum Erfolg greifend.
Edle rajana, vielleicht missverstehn wir euch ja, aber in unsern augen baut ihr hier eine zwickmuehle auf, die, liesse man sie gelten, JEDEN versuch zum scheitern verurteilen wuerde: denn entweder waere er interessegeleitet (das war euer erstes argument) oder autonom !?
Tatsache ist, dass alle der kriegerischen Auseinandersetzungen der heutigen Zeit aus uralten Konflikten erwachsen sind. Es gab schon
Kriege zwischen dem Orden und Potter wie auch gegen CogRouge, allesamt endeten sie in Friedensabkommen, welche nur allzu schnell wieder gebrochen wurden. So hielt sich Potter nicht an seine Zusagen, so annektierte CogRouge immer wieder Land, das ihm nicht Zustand. Derzeit scheint also nur ein endgültiger Sieg einer der Parteien den wirklichen und dauerhaften Frieden bringen zu können.
Hier bemueht eine erbin die logik der erbfeindschaft. edle rajana, wir glauben, dass weder ihr und eure ordensbrueder und -schwestern noch eure derzeitigen feinde solch hoffnungslose faelle seid. allein, es scheint bequemer, lustvoller, einfacher, eintraeglicher oder sonstwie vorteilhafter fuer euch zu sein, euch dafuer zu halten.
"wenn die menschenfuersten sich statt der wechselseitigen verwuestung ihrer laender deren schutz vor orks und untoten widmen wuerden."
Dies allein wäre mir persönlich schon eine große Herzensangelegenheit. Wie gern würd ich solche Ziele unterstützen, doch momentan scheinen die Zeichen der Gegner des Ordens der Heiligen Guridh nicht auf Frieden zu stehen - auch wenn mancher das hier vollmundig verkündet, so ist wahrer Friedenswille nicht erkennbar.
Edle rajana, ein hoffnungsschimmer! wenn euch dies ein herzensanliegen ist, waere es ein einstieg in eine friedensverhandlung. ein ziel, das in euren augen echte wagnisse, deren es ja auf beiden seiten bedarf, wert sein koennte. etwa den vertzicht auf kurzfristig moegliche angriffserfolge. einen einstweiligen waffenstillstand.
lasen wir nicht, es hatte nur noch daran gefehlt, dass ihr lord charras mit der kunde vom erzielten waffenstillstand erreichen konntet? koennt ihr ihm denn als hochmeisterin nicht einhalt gebieten?
allein in unsrer nachbarschaft gab er so viel land aus seinem derzeitigen besitz an orks ab, dass er weitre annexionen nun wirklich nicht noetig haette. von der zunehmenden bedrohung bei uns ganz zu schweigen. und offenstehenden versprechen, das in dieser gegend vor urzeiten vorlaeufig - aus dem erbe salmuth und yildraus, man frage dazu etwa auch rover und lipsius - in verwaltung genommenes land endlich zu verteilen! womit wir beim naechsten punkt waeren:
"wenn statt neuer versprechen auf verteilung neuer beute an kleinere reiche die einloesung alter versprechen erfolgte, bevor diese voellig in vergessenheit geraten."
Der Orden hat keines seiner Versprechen vergessen, doch es ist die Vorsicht des gesunden Menschenverstandes, welche an das Risiko vorallem zu Kriegszeiten mahnt. Wer möchte schon Investitionen tätigen, die ihm in Bälde zum Nachteil gereichen? Der Orden hat zu viele missgünstige Kritiker, als dass er gewissenlos sein Land verteilen könne. Möge der, der das Vertrauen des Ordens erlangen mag, auch Vorteil davon haben. Damit meine ich keine Speichelleckerei oder dergleichen, sondern z.B. erkennbare Neutralität und das Heraushalten aus fremder Angelegenheit, auf dass ihm mit Vertrauen geantwortet werden kann.
Wir haben - mit ausnahme gelegentlicher und notgedrungen spaerlicher nachbarlicher hilfe von wenigen mass korn fuer rover, der aber eurem ordensbruder lipsius zu lehen ist - noch niemals materiell in einen der konflikte eingegriffen. argumentativ haben wir uns zwar nie zurueckgehalten - das waere wirklich duckmaeuserei gewesen - uns aber stets um sachlichkeit, hoeflichkeit und ausgewogenheit bemueht.
Nach euren kriterien muessten wir also zu den ersten kandidaten fuer die angekuendigte grosszuegigkeit unsrer in erb- und beuteland schwimmenden nachbarn gehoeren, von alten versprechen (s.o.) ganz zu schweigen.
Wir haetten uns sogar in ein lehensverhaeltnis begeben - was zumindest beim alten salmuthschen versprechen ausdruecklich keine bedingung war - nur hier fehlt UNS inzwischen das vertrauen: solange dieser krieg gefuehrt wird, koennen und wollen wir das nicht! und so warten und warten wir und werden beim lesen der botschaften in diesen hallen immer pessimistischer ...
"wenn an die stelle von schlecht pruefbaren angriffsgruenden wie "beleidigungen" und "verleumdungen" (was und vor allem wer unterscheidet diese wie von "kritik"?) (oder gar dem angeblichen erblicken von magiern, geistern und gespenstern!) wieder die ahndung von militaerischer gewalt traete"
Alle Worte hier von wem auch immer sind völlig subjektiv und als solche auch nicht immer konform mit den Taten, die ihnen folgen oder vorangehen. Jeder, der sich mühet, ein objektives Bild zu bekommen, sollte wissen, dass all dies gewissen Grenzen unterliegt. So wird es für den Außenstehenden, noch für den Beteiligten, der ob seiner Involvierung einen ganz eigenen Blickwinkel bekommt, niemals eine objektive Unterscheidung von Beleidigung und Kritik, von Lüge und Wahrheit geben.
Dank euch fuer eure zustimmung!
Die Ahndung militärischer Gewalt wird unter diesen Umständen wohl auch ein mehr oder weniger utopischer Traum bleiben
.
Wieso das???
Außerdem könnt man Eure Worte auch so deuten, dass militärische Gewalt grundsätzlich abzulehnen sei, jedoch deren Ahndung durch militärische Gewalt legitim?!
Edle rajana, es geht uns um eine nachvollziehbare verhaeltnismaessigkeit der mittel.
Genau dort liegt eben der Schwachpunkt solcherlei Vorstellungen - sollten Provokationen jeglicher Art (das Annektieren fremder Ländereien, Missachtung von Testamenten, verbale Beleidigungen (wie in Form von Potter z.B. der meinen Vater als Rabenaas betitulierte), das Brechen von Verträgen und dergleichen) mit ewigen Langmut ertragen werden?
Nicht mit ewgem langmut, sondern mit verhaeltnismaessigen und nachvollziehbaren reaktionen solltet ihr unsrer bescheidnen meinung nach antworten. waeren unflaetige worte allein schon ein kriegsgrund, muessten einige eurer ordensbrueder schon fast ganz tamar zum kriegsgegner haben. wenn euch jemand beschimpft, schimpft zurueck (oder besser noch, entlarvt hoeflich und sachlich seine ruepelhaftigkeit). aber schlagt nicht seine bauern, buerger und soldaten tot!
Wenn jemand zu unrecht land annektiert (sei es aus fremdem besitz oder erbe), so stellt den fall oeffentlich dar und holt dieses land zurueck. aber nehmt es nicht als vorwand zum voelkermord. gibt es widersprechende auffasunngen, bemueeht euch um klaerung, bevor ihr einen krieg vom zaun brecht.
So schwer ist es nun wirklich nicht, auch wenn man es sich nicht ganz so einfach macht, wie ihr es andeutet. und eine guotherstochter und ausgebildete hochmeisterin im orden der wahrheitsliebe sollte dazu ja allemal in der lage sein, oder?