Edle Herren,
seyet gegrüßt und gesegnet mit des Himmels Güte und der Erde Weisheit.
Erlaubet mir, ein Wort der Klärung und Verständigung zu äußern.
An den Edlen Kurgan:
1. Ihr schriebet:
>Ihr gabt mir nie eine Antwort, und ein Siedler war weit und breit nicht
> in Sicht.
Was euch aber zu nichts berechtigt, könnt ja sonst jeder Nachrichten auf möglichst umständlichen Wege schicken und dann Land stehlen.
Der Taubenweg, den der Edle Faustus nutzte, war aber nicht ungewöhnlich, sondern der bekannte und übliche, wie Faustus selbst sagt:
Nach 2 Jahren des Abwartens haben wir euch
eine Botschaft, über einen gängigen Weg
geschickt. Daraufhin habe ich noch 3 Quartale
gewartet.
Insofern ist Eure Argumentation in diesem Punkte nicht schlüssig. Auch Wir haben im Übrigen schon verschiedentlich vergeblich auf Antwort von Euch gewartet, die ebenfalls auf den gängigen Wegen zu Euch gekommen sein muß.
2. Ihr, Edler Kurgan, unterstellet dem Edlen Faustus Ausbreitungs- und Annektierungswillen; auch wenn des Faustus' Verhalten aus Eurer Sicht nicht korrekt sein mag, so ist doch auch Eure Gleichgültigkeit all Euren Nachbarreichen bezüglich der Untotengefahr eine deutliche Aussage, daß Euch letztlich das Gemeinwohl Kasperias nicht viel bedeutet.
Daß der Edle Faustus nur die Ruine beabsichtigte und das Land ohnehin an Euch zurückgeben wollte, hat er ja bestätigt; und Eurerseits habt Ihr durch Euer fahrlässiges Desinteresse an Gefahrenvorbeugung schon dem Edlen Faustus einen Zugzwang auferlegt. Saget: Welche Alternative hätte er gehabt? Zu warten, bis sich Untotenarmeen über Euer und unser Land ergössen, denen wir nur derzeit gar nicht Herr werden könnten - auch Ihr wohl nicht?!
3. Zugegebenermaßen ist es eine Quelle für Mißverständnise, wenn ein Nachbar voreilig handelt, aber auch, wenn ein Nachbar dem anderen in einer dringenen Notlage nicht antwortet, ihn gewissermaßen links liegen läßt.
Auch wissen alle verständigen Menschen (zu denen ich hier einmal sämtliche beteiligten Fürsten zähle), daß ein Wort das andere ergibt, zumal wenn junge, heißblütige Krieger einander abschätzig ansprechen.
Eure Äußerung, Edler Kurgan,
Zeigt uns das ihr wisst wie man ins Klo greift
ist sprachlich und sittlich ein Mißgriff Eurerseits und ein klarer Verstoß gegen den Anstand. Es ist nicht klug, unnötig den Zorn seiner Nachbarn zu wecken.
Auch gedenken Wir nicht, uns auf diesem Niveau auszutauschen, sondern fordern Euch in allem Respekt auf, Euch einem Fürsten gemäß zu verhalten, der die Achtung aller verdient.
4. Als ein Mitglied des Norderbundes möchte ich euch darauf aufmerksam machen, daß wir zwar an einem friedlichen und wechselseitig ergebnisreichen Zusammenleben mit Euch interessiert sind, da Ihr ein Herrscher von Format seid (zumindest gingen wir davon bis dato aus). Doch wir werden uns nicht bedrohen lassen.
Ihr könnt nicht einsitige Friedensbedingungen aufzwingen, sondern zunächst nur etwas fordern. Wir als Gemeinschaft müssen dann eine akzeptable Lösung finden.
Unabhängig davon, ob Euer Vorschlag einer Annektierung im Sinne des "Auge-um-Auge-Prinzips" uns akzeptabel sein kann - Eure Behauptung, die Ihr aus der Ruinenannetion des Faustus zieht, ist es niemals:
Im Gegenteil, dies berechtigt mich ALLE eure Morgen ohne Ankündigung in Beschlag zu nehmen, was ich aber niemals vorhatte (siehe oben).
Lediglich Euer Nachsatz zeugt von Eurer Einsicht, an die ich hiermit appelliere.
Es werden sich andere genüßlich die Hände reiben, wenn wir uns hier auf Kasperia die Köpfe einschlagen; daß es immer unsere Absicht war, Euch mit uns - dem Norderbund - auf beste Art zu verbinden, müßt Ihr ebenfalls zur Kenntnis genommen haben, leider seinerzeit ohne rechten Standpunkt.
Wie dem auch sei, bitte ich Euch - und natürlich auch den Edlen Faustus -, ohne Ausfälligkeiten zu einer für alle annehmbaren Art und Lösung zu gelangen.