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visionen und offenbarungen

Verfasst: Mi Feb 25, 2004 10:36 pm
von Jinx
Es ist spät geworden diese Nacht. Ich lösche die Kerzen und gehe ins
Bett. Nach diesem langen und arbeitsreichen Tag kommt der Schlaf
schneller als sonst.
Plötzlich schrecke ich hoch. Kalter Wind fährt durch mein Zimmer, hat
das Fenster aufgerissen und lässt mich zittern. Als ich aufstehen und
es schließen will, meine ich eine Stimme zu hören. Sie ist sehr leise
und ich verstehe sie nicht. Es scheint, dass sie aus der Wand kommt.
Ich werfe mir meinen Mantel über und beschließe, der Stimme zu folgen.
Draußen auf dem Gang ist kein Ton zu hören. Doch war da nicht wieder
dieses Wispern? Meine Hand ertastet den Dolch an meiner Seite. Ein
beruhigendes Gefühl. Leise schleiche ich durch meine Residenz, horche
immer wieder woher die Stimme kommt. Sie wird lauter und langsam
verstehe ich auch was sie ruft. Es ist mein Name!
Schliesslich stehe ich vor der Tür zum großen Saal. Es ist eindeutig.
Die Stimme kommt aus diesem Raum. Jetzt, wo ich sie deutlich hören
kann, kommt sie mir vertraut vor. Doch ich weiß nicht woher. Ich
betrete den Saal und schaue mich um. Niemand ist hier... Langsam gehe
ich durch den Raum, doch wohin ich auch blicke - außer mir ist niemand
da. Ich beschließe, wieder ins Bett zu gehen. Vielleicht habe ich
gestern zu viel gearbeitet und mir das alles nur eingebildet...
Ich drehe mich um und fahre zusammen. Eine dunkle Gestalt steht im
Saal! Sie trägt eine prächtige Rüstung, einen Panzer, den ich sehr gut
kenne. Vor mir steht - mein Vater. Baron Jinx, dessen Körper wir vor
so vielen Jahren zu Grabe trugen, in eben jener Rüstung. Ich bin starr
vor Erstaunen und Schreck. Doch mein Vater ist nicht lebendig. Sein
Geist steht hier und spricht zu mir.
"Mein Sohn... Die Zeit ist gekommen. Ich werde Tamar verlassen und in
Mandos Hallen ruhen. Ich blieb lange auf Tamar, zu deinem Schutze.
Doch du brauchst meine Hilfe nicht länger." Die Gestalt zieht ein
großes Schwert hervor. "Nimm meine Klinge. Die Toten brauchen keine
Waffe, dir jedoch wird sie von Nutzen sein." Langsam greife ich nach
dem Schwert meines Vaters. Als meine Finger sie berühren, umfängt mich
Dunkelheit.
Schweißgebadet wache ich auf. War das alles nur ein Traum? Doch dann
fällt mein Blick auf ein Schwert, welches zu meinen Füßen liegt. Das
Schwert meines Vaters, das in der Gruft auf seiner Brust ruhte...

Ich entspreche dem Wunsch meines Vaters und beende die Ungewissheit.
Mein Name ist Feanor Curufinwe. Ich bin der Sohn von Baron Jinx und
Lady Virago. Möge mein Reich beitragen Tamar Frieden zu bringen.