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Tessa, Land der Mythen und Sagen

Verfasst: Do Okt 25, 2007 1:56 am
von Marlenus
[oldscroll]Berichten will ich von uralten Sagen,
mächtigen Mythen aus alten Tagen,
nicht entsprungen der Phantasie,
nur der Wahrheit ganzer Magie.

Überlieferungen einst wohl bekannt,
doch hat die Zeit manches verbannt,
vieles das man heut nichtmehr sieht,
Wissen das in Vergangenheit liegt.

Ganze Zeitalter zogen vorbei,
alte Freundschaften gingen entzwei,
mächtige Reiche zu wüstem Land,
manches davon durch magische Hand.

Berichten will ich von all diesen Dingen,
Helden und Monster will ich besingen,
alles was sich dereinst zugetragen
(in) Tessa, Land der Mythen und Sagen.
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(Einleitung zu "Tessa, Land der Mythen und Sagen")

Der Raub der Jungfrauen von Ruba-Ruit

Verfasst: Do Okt 25, 2007 2:31 am
von Marlenus
"Avus, Avus... " ein lächeln huschte über das wettergegerbte Gesicht des alten Mannes als er seine Enkelin auf sich zuspringen sah... "Avus, Avus.. bitte erzähl mir doch eine Geschichte... von Drachen, Zwergen, den alten Helden und den vielen gruseligen Dingen..." die mandelsfarbenen Augen Ronjalinas strahlten groß in die tiefen Augen des Geschichtenerzählers...

"Eine Geschichte soll ich Dir erzählen??" der alte Mann reckte sich und schaute der Kleinen mit gespieltem Ernst in ihr unschuldiges Gesicht. "nuuungut.. aber wehe Du berichtest Deiner Mutter wieder davon, das muß unser Geheimnis sein, Du weißt das sie denkt, ein Mädchen wie Du sollte nichtsoviel "Unsinn" im Kopfe haben und sich lieber den wichtigen Dingen witmen..." ein schmunzeln durchlief das Gesicht des alten Mannes...

Ehe er es sich versah, sprang das Mädchen auf seinen Schoß und nickte, so das er Angst bekommen mußte Ihr Kopf würde von den Schultern fallen...

"Vetus est, quod dicam..." .. begann der Alte seine Geschichte



Es war einmal... vor Urzeiten - vor über 2000 Jahren, zur Zeit des Lord Melax... "Avus, war das der mit seiner Ronja - nach der ich meinen Namen habe"??? "ja Ronjalina genau dieser, doch nun schwiege still und lausche den Geheimnissen der Vergangenheit... von der tragischen Geschichte ihrer Liebe werde ich Dir ein anderes Mal erzählen..."


[oldscroll]Der Raub der Jungfrauen von Ruba-Ruit


Vor über 2000 Jahren, dem Zeitalter der Gründung der Städte unserer Väter, dem Zeitalter der Sagen und Legenden, herrschte Lord Melax über ein Reich Namens Tessa welches von den Wüsten im Osten bis zu den Inseln im Westen reichte. Friede herrschte dort, viele Jahrzehnte lang - weder kannten die Menschen Hunger noch Durst, Krankheit oder Krieg. Die Zeiten der Finsterniss waren nochnicht herangebrochen, doch hätten die Weisen wohl ihre Anfänge erahnen können, wären sie nicht so blind gewesen...

In jenen Zeiten geschah es, das in den Gebieten die man damals TAINNIA nannte, in jenen fruchtbaren Ebenen in denen heute die große Ordensfeste steht und die kein sterblicher mehr zu betreten wagt der nicht ihrer dunklen Göttin die Treue geschworen hat..
Es geschah, das in jenen Gebieten das Volke wuchs und zahlreich wurde, doch durch eine Laune der Götter erblickten viele Jahre hinweg mehr Knaben das Licht der Welt als Mädchen. Die Jahre vergingen und da weder Krieg noch Seuche die Zahl der jungen Männer reduzierte, kam die Zeit da es den Jünglingen Tainnias an Jungfrauen mangelte die sie zur Frau nehmen konnten und ihr Unmut wuchs. Selbst die unansehnlichste Jungfrau wurde gefreit und der Brautpreis stieg steil an so das der weise Ratgeber von Lord Melax, der greise Samos die Höhe des Brautgeldes festlegen mußte, so das auch ärmere Familien ihren Söhnen die Heirat ermöglichen konnten.

Doch die Zahl der Jünglinge stieg weiter und weiter...
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[oldscroll]Der Zufall wollte es, das einige Jahre zuvor, das sagenhafte Elfenreich von Caira-Dan sich bis an die Grenzen des Reiches ausgedehnt hatte, deren Bewohnerinnen den Legenden nach, schön wie die Sterne und anmutig wie Delphine im Meere sein sollten. Dieses wurde den Männern Tessas gewahr als sie gen Süden blickten in ihrer Not und sie ersannen einen Plan welcher viel Unglück über das Volke hätte bringen können...

Donner grollte des Nachts, Blitze durchzuckten den Himmel als 10.000 jener ebenso Verwegenen wie Verzweifelten sich aufmachte gen Süden zu ziehen, die Mäntel eng um die Rüstungen geschlungen, die Kaputzen tief im Gesicht, Wind, Wetter und Entdeckung trotzend.
Feuer schlug aus den beschlagenen Hufen ihrer Pferde, weder rauschender Fluß noch trügerisches Dickicht konnten sie aufhalten.
Die weiten Ebenen Caira-Dans durchritten sie wie der Sturm der sie begleitete und wer sie sah meinte, die Reiter Ankous und der Apokalypse wären erschienen, so grimmig war ihr Ritt - und immer über ihnen das Grollen der Donner, die Blitze aus dunklem Himmel welche den nachtschwarzen Tag erhellten und ihnen den Weg wiesen.
Würden heute noch solche Recken streiten, die Verdammniss wäre weniger nah...

Viele Geschichten und Wunder gibt es über jenen "Ritt der 10.000", doch endlich erreichten sie ihr Ziel, das berühmte und stolze Elfenkloster von Ruba-Ruit, Schule von Heilerinnen und Hort vieler Wunder. Die bezaubernsten Jungfrauen des Reiches Caira-Dan hieß es würden dort über Jahrzehnte unter den gebieterischen Augen ihrer Äbtissin Soraja ihre Ausbildung erlangen, deren strenge noch heute sprichwörtlich ist.

Niemand ahnte die Gefahr die das näherkommende Unwetter bedeutete, niemand schloß die Tore der Mauern - was waren es doch für friedliche Zeiten damals da solches nicht notwendig war. Die Urgewalt des Sturmes erreichte die Mauern, die ersten Reiter durchritten im feurigen Galopp die Tore in den Innenhof.. sprangen von den Pferden... verteilten sich... Geschrei hallte durch die Mauern des sternenförmig gezackten Hauptgebäudes und übertönte noch das Grollen des Donners...
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[oldscroll]So schnell wie das Gewitter das friedliche Kloster erreichte, so schnell zog es weiter.. diesmal nach Norden von wo es gekommen war.. mit ihm die Reiter - ein jeder von ihnen eines jener zerbrechlich wirkenden Wesen im Sattel...

Groß war die Angst der Jungfrauen so das die Jünglinge sie noch während des Rittes zu beruhigen suchten und schworen, ihnen würde kein Leid geschehen... Kaum heimgekehrt in die Stadt ihrer Väter richteten sie zu Ehren der Schönen ein Fest aus und beschenkten sie gar reichlich mit Kleidern und kostbarem Geschmeide. Zwei Wochen lang wurde gefeiert und so liebevoll umwarben die Knaben die Holden aus dem Stamme der Elfen, das mit der Zeit jegliche Angst verflog und gar bei mancher ein Lächeln im Gesichte erschien und ihre Wangen erröteten wenn einer der Jünglinge sie zum Tanze forderte.

So kamen sich die jungen Recken Tessas und ihre geraubte Beute näher - und doch drohte aus der Ferne ungemach ob der Tat jener kühnen Helden.
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[oldscroll]Erbost ob des Frevels und des Raubes zogen die Kriegerinnen Caira-Dans aus der nahegelegenen Stadt aus, die geraubten Töchter zurückzuführen oder die Besudelung ihrer Ehre mit Blut zu reinigen. Golden und silbernd waren die weiten Ebenen ob der Helme und Rüstungen der Streitmacht und die Dächer der Hütten auf ihrem Wege stürzten ein, derartig war der Zorn ihrer Stiefel der sich auf den Boden übertrug. Noch heute - so sagt man - wächst auf jenem Wege weder Baum noch Strauch, weder Gras noch Moos - so groß war der Zorn jenes Heeres.

Alarmiert rüsteten sich die Urheber jenes Zwistes, nahmen Abschied und stellten sich den Armeen Caira-Dans in den Ebenen von Calma zum Kampfe, gewillt lieber den Pfeilen und Schwertern zum Opfer zu fallen, denn ihre Beute herauszugeben. Nahe standen sich die beiden Heere, die Bögen waren gespannt aber noch kein Pfeil verdunkelte den Himmel - Stille lag in der Luft.. die Ruhe vor dem Sturme...

Da nahten von Norden her weiße Pferde und weiße Gestalten ritten auf ihnen und sie ritten zwischen die beiden schlachtbereiten Heere in jenem Augenblick der höchsten Gefahr. Und sieh, es waren die Jungfrauen Caira-Dans welche die Recken aus Ruba-Ruit geraubt und in der sicheren Stadt zurückgelassen hatten. Klagend richteten sie ihre Worte an beide Heere, würden sie doch ihre Mütter und Schwestern verlieren in jenem Kampfe, ebenso wie ihre zukünftigen Bräutgame, denn längst wären ihre Herzen erobert und sie bereit freiwillig zu bleiben bei ihren Liebsten.

Staunend standen sich die waffenstrotzenden Reihen gegenüber, bis sich langsam die Waffen senkten. So unentschuldbar der Frevel auch war, so konnten doch die Frauen Caira-Dans nicht gegen den Wunsche ihrer Töchter handeln...

Uns so ritten sie gemeinsam in die Feste und schlossen von neuem Frieden. Eine jede Jungfrau erwählte sich einen Gatten aus den Reihen der Jünglinge und groß war die Freude auf allen Seiten ob der Feierlichkeiten, vergessen aller Zwist.


so wird es erzählt...
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"Geschichten" flüsterte der alte Mann und blickte in das schlafende Gesicht seiner Enkelin. "Und doch erzählt man sich... das ab und an in unserem Volke ein Kind gebohren wird, welches spitze Ohren hat... als Beweis jener Mythen aus alten Zeiten.

zart strich er über die ungewöhnliche Ohrspitze des schlafenden Kindes

Die heilige Stute Tessina - die Geschichte vor allen anderen

Verfasst: Fr Nov 23, 2007 11:45 am
von Marlenus
Weit waren die Dünen des Sandmeeres der Heimat unseres Volkes in jenen Tagen vor aller Zeit, blau die Himmel welche die Falken der Jagd durchstreiften, ruhig die Zeiten...

Kein Schwert war gezogen, kein Blut vergossen.. von der Welt und den Göttern vergessen lebten die Vorfahren unserer Ahnen in der Tar e Delaf - der Wüste die ihre Heimat war...

Kein Haus beherbergte sie, ihre Jurten wanderten wie die Dünen; gezeugt, geboren und gestorben auf den Rücken ihrer Kamele zogen sie - sie die Nachfahren der heiligen Stute Tessina anspruchslos durch die Jahrhunderte...

[oldscroll]Die heilige Stute Tessina

In den Zeiten nachdem die Götter die Welt erschufen erblickte Mino - Held der Götter im Kampfe gegen den Skorpion Scharama - die Tochter des Sheik Tassam, Tessina die vielschöne und hochgerühmte, Rose ihres Volkes und unschuldig wie eine Knospe im Frühjahr...

Sein Blut vor Erregung in Wallung, sein Verstand erblindet ob ihrer Schönheit trat er zu Tassam ihrem Vater um Brautgeschenke zu zahlen und die Schöne mit sich zu führen in die fernen Hallen der Götter...
Jener jedoch, wissend ob der Wankelhaftigkeit der Liebe eines Gottes und ängstlich seine Tochter in dem Harem des Gottes weitergereicht zu sehen wie es schon vielen Jungfrauen ergangen war deren er überdrüssig wurde im laufe der Jahrzehnte - verweigerte die Brautgeschenke, verweigerte dem Gotte wonach ihm gelüstete, wies ihn aus dem Zelte.. lieber den Zorn des Gottes erregen als sein einzig Kind jenem zu überlassen...

Sein Blut vor Erregung in Wallung, sein Verstand erblindet vor Zorn ob dieses Frevels ließ der Gott den Sand sich erheben, Sandstürme ließen den Tag zur Nacht werden, die Sonne verschluckt von den Zornesböen, die Stangen der Zelte bogen sich, die Haut wurde den Menschen von den Knochen geschält wenn diese Unglücklichen den Blick ins freie wagten...

Groß war die Angst des Volkes, doch der Sheik sprach „Fürchtet Euch nicht, gewaltig ist der Zorn des Gottes, doch trifft er mich nicht Euch... harret aus und der Zorn des Gottes wird vergehen... sind wir doch zu unbedeutend um mehr als einen flüchtigen Augenblick für ihn von Interesse zu sein...“
Und wirklich nach 7 Tagen des Sturmes legten sich die Winde, beruhigte sich der Sand, trat ruhe ein im Lager...

Doch wie groß war das Unglück Tassams als bekannt wurde, das seine Tochter von niemandem mehr gesehen wart seit der Sturm aufkam - Tessina verschollen, sicherlich vom Gotte entführt der sich mit Gewalt wohl nahm was er nicht im Frieden erhalten konnte.

Und wie grausam war doch die Rache des verschmähten Liebestollen, 6 Tage und 6 Nächte dauerte das Interesse des Gottes an jener Knospe nachdem er sie geöffnet - wie vom Vater befürchtet schwand mit den Wallungen eines Blutes das Interesse an der Sterblichen, so das er sie zurückbrachte zu ihrem Vater, unerkannt in dem Sturme, unerkannt durch die Gestalt die er ihr gab... als Stute in den Kamelgattern ihres Volkes..

Von Trauer gebrochen flehte Tessam 9 Monde zu den Göttern, bittete, drohte, fluchte, erflehte seine Tochter zurückzuerhalten, sein einziges Kind, die Zukunft seiner Familie und seines Stammes...
9 Monde bis er Nachricht erhielt, etwas sonderbares hätte sich ereignet, eine trächtige Kamelstute welche gebären sollte hatte 4 menschliche Knaben geworfen, der Sheik erhob sich um das Wunder zu betrachten und zu entscheiden wie zu verfahren sei, als der Himmel sich von neuem verdunkelte und eine Eule herabstieß vom Himmel, flügelschlagend vor ihm schwebte und sprach:

„Wisse hochmütiger, der den Göttern trotzte - die Stute ist Deine Tochter, nicht wart sie Dir gestohlen, doch Dein Herz vermochte sie nicht zu erkennen in seiner blinden Trauer... Die Kinder sind die Kinder des Gottes den Du solange geflucht. Sie werden Dein Volke führen und in die Zukunft weisen... Stammväter von 4 Stämmen... geteilt und doch eins... herausführend Dein Volke aus der Wüste und zu Macht und Reichtum...
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