Kuno hat geschrieben:Nun denn werte Lady Damasa,
ich glaube es ist an der Zeit, daß ich Euch einiges über den Glauben und Ideale des Ordens mitteile.
Traugott's Aufzeichnungen sind sicher alt, doch nicht veraltet.
Ich würd Euch gern in die Lehren unseres Glaubens einführen werte Lady Damasa, doch erklärt mir erst wie es kümmet, daß Ihr rein keinen Glauben habet?
Schien es doch so als ob Ihr unfehlbar wäret, dies allerdings würde Euch den Göttern gleich stellen.
So Ihr an einem Glaubensgespräch interessiert seid, sendet eine Taube an mich.
Guridh zum Gruße
Kuno
Großinquisitior
Herr des Guother-Reich
Guridh zum Gruße Kuno
Ich schrieb Euch eine Private Mitteilung. Im Winter 346 nach Abanor.
Ihr habt sie abgeholt. Kurz nachdem ich sie in Eure private Nische gab.
Da Eure Worte unverändert sind.
Es ist nun Frühling 347 nach Abanor.
Da wünscht Ihr also meine Antwort.
Ich soll Euch etwas erklären. Damit Ihr mich in die Lehren Eures Glaubens einführt.
Wie kommt Ihr auf solch eine Idee?
Mein Volk und ich suchen nach einem Glauben.
Durch die guten Schriften des Pergalb. Da richteten wir unseren Geist auf den Orden.
Man erkennt ein Volk an seinem Führer.
Man erkennt einen Orden an seinem Höchsten.
Meine Anfrage nach dem Hochmeister ist nie beantwortet worden.
Aber anderes lernte ich von dem Orden.
Ein Mann bezichtigt einen Großinquisitor.
Daß er einfache Anfragen an den Orden in betrunkenem Zustand beantwortet.
Daß er in betrunkenem Zustand junge Herrscherinnen beleidigt.
Dann stellt sich heraus. Der Mann ist ein Marschall des Ordens.
Tankred Guother kündigte Pergalb an. Geschrieben in der Chronik bis zum Jahr 325. Daß der Hochmeister sich bald persönlich vorstellt.
Ihr kündigt Ende 322 in den Aushängen der Hallen hier das gleiche an.
Der Hochmeister stellt sich nicht vor.
Der Hochmeister duldet die Verspottung. Einer vorsprechenden Lady.
Der Hochmeister duldet die Denunzierung. Des Großinquisitors durch den Marschall.
Ich brauche über meinen Glauben nichts zu sagen, Großinquisitor Kuno.
Denn ich weiß jetzt genug. Über den Glauben des Ordens der heiligen Guridh.
Wer mich und Tsan. Für seinen Orden gewinnen will.
Der soll über seinen Glauben sprechen.
Der soll mir die Wege zu seinem Orden zeigen.
Ideale und Glaube sind keine Voraussetzung für Unfehlbarkeit.
Ich war nicht unfehlbar.
Ich bin nicht unfehlbar.
Ich werde nie unfehlbar sein.
Ich bin ein Mensch.
Geboren auf Tamar. Im Sommer 320 n.A. In Dan Damar.
Mit Vorfahren nur von Tamar. Mit Vorfahren rein menschlich.
Im Sommer 341 n.A. ausgesandt zum tieferen Studium.
Die Schriften des Pergalb.
Die Aushänge in den Hallen hier.
Die Hallen anderer Völker.
Im Winter 345 n.A. gründete ich Tsan.
Um gleichberechtigt mit Euch. Dem Herrscher Kuno Killerkarpfen sprechen zu können.
Als Herrscherin.
Wenn ich einen Fehler begehe.
Dann stelle ich mich diesem. Dann leiste ich Sühne dafür.
Dann versuche ich. Diesen Fehler nie wieder zu begehen.
Nie deutete ich an. Daß ich unfehlbar bin. Daß ich Göttern gleich bin.
An die ich doch nicht glaube.
Mein Volk und ich haben keinen Glauben.
Wir leben jetzt und hier. Für die Gegenwart. Für die Zukunft. Bis zum Tod.
Die Vergangenheit ist ein Hinweis für eine mögliche Zukunft.
Aber nur das Hier zählt.
Die hilfreiche Tat von heute.
Der gute Gedanke jetzt.
Uns fehlt ein Sinn. Ein tieferer Sinn.
Ich sprach mit Taurik, Graf von Rauhwasser.
Ein hoch gebildeter Mann.
Doch meine Zweifel sind noch da.
Meine Zweifel. Ob wirklich kein Sinn mehr ist. Wenn man stirbt.
Ob wirklich der Tod der letzte Schritt ist. Das absolute Ende.
Mein Volk und ich sind weiterhin interessiert.
Wenn andere Völker uns von ihrem Glauben erzählen wollen.
Denn so lange wir suchen. So lange sind wir offen für alles.
Wir lassen uns gern missionieren.
Damasa