Nachricht des Todes im Frühjahr 346
Verfasst: So Apr 18, 2004 5:16 pm
Winter 345
Oh Ihr Götter - warum?
Habet Ihr nicht verheißen, dass meine allerliebste Lady ein Mensch werde?
Habet Ihr nicht verheißen, dass sie ihrem Gemahle ein Kind schenken werde?
Oh Ihr Götter - warum?
Kaum merkte einer dass der Zeitpunkt der Niederkunft gekommen. Denn meine geliebte Frouwe verspürte keine Schmerzen, sang noch als bereits das kleine Mädelein aus dem Leibe drängte.
Wie versprochen hielt Godefroy de Monmyraj seine innig geliebte Gemahlin im Arme - da begann das unendliche und entsetzliche Leid.
Ich stand im Hintergrund der Kammer und fühlte die Pein, sah die Dunkelheit in die kristallblauen Augen dringen. Die lieblichen Klänge verstummten. Eine schreckliche, grausame Stille erfüllte die Geburtskammer, als meine reine und zarte Prophetin von jedem ihrer Götter verlassen wurde.
Doch dann geschah etwas unglaubliches - ich kann es kaum in Worte fassen.
In der dunklen Nacht der Augen tauchte ein leichtes Strahlen auf. Ssringa de Monmyraj blickte ein letztes Male ihren geliebten Gemahl an. Es war, als ob ein Funke von ihr zum ihm hinüberspränge. Dann war es vorbei und mit einem sanften Lächeln sank ihr Kopf zurück auf die Kissen, bevor sich die herrlichsten Augen von ganz Tamar für immer verschlossen.
Oh Ihr Götter! Ihr habet gewusst, dass meine liebste Lady die Trennung gar nicht vollziehen konnte. Keine Liebe auf Tamar ist so stark, dass sie einem von Göttern durchtränkten Wesen genug Kraft geben könnte!
Oh Ihr Götter! Ihr habet nicht nur mich betrogen, den Schützer der Prophetin seit ihrer Geburt, Ihr habet auch Godefroy de Monmyraj betrogen, den Schützer der Lady seit sie auf Tamar.
Wenn sie doch nur nicht so lächelnd dahingeschieden wäre...
Doch scheinet es so, als hätte sie jetzt ihre wahre Heimat erreicht. Zusammen mit dem ungeborenen Mädelein, das neun lange Monate durch meine geliebte Lady ebenfalls mit den Göttern verbunden war und niemals Tamar erblicken sollte.
Dahingeschieden zusammen mit seiner Mutter in einer grenzenlosen Stille...
Oh Ihr Götter – warum?
In tiefer Trauer um den Verlust meiner vielgeliebten Lady, die sogar im Tode noch ihre strahlende Schönheit bewahrte, werde ich dem Rufe meiner Seele folgen und einen Heimweg suchen in mein Reiche der Morgendämmerung. Vielleicht gewährt Ihr mir die Heimkehr, nachdem Ihr Eure Prophetin heimgeholt habet und mich nichts mehr auf Tamar halten kann.
Ich flehe Euch an, Ihr Götter, zeiget Erbarmen mit dem treuesten Diener Eurer letzten Prophetin!
Volk von Shangarr, diese Chronik ist beendet. Denn es gibt keine Führung mehr für dich. Mögen die Herren Rudi und Godefroy darüber einig werden, wem die baldigen Ruinen der Stadt Shangarr, dem einstigen Doriath, in Zukunft gehören sollen. Vielleicht, Volk von Shangarr, findest du dein Glück woanders.
Möge Godefroy de Monmyraj diese Seiten als ein Zeugnis aufbewahren für eine der liebreizendsten Herrscherinnen, die Tamar je gesehen hat. Für seine Gattin, die ihn über alles geliebt hat - sogar mehr als ihre Götter.
Gawarr von Troy
Der so wie seine Lady den Heimweg antritt, entweder ins himmlische Reich oder ins Reich der Morgendämmerung...
Oh Ihr Götter - warum?
Habet Ihr nicht verheißen, dass meine allerliebste Lady ein Mensch werde?
Habet Ihr nicht verheißen, dass sie ihrem Gemahle ein Kind schenken werde?
Oh Ihr Götter - warum?
Kaum merkte einer dass der Zeitpunkt der Niederkunft gekommen. Denn meine geliebte Frouwe verspürte keine Schmerzen, sang noch als bereits das kleine Mädelein aus dem Leibe drängte.
Wie versprochen hielt Godefroy de Monmyraj seine innig geliebte Gemahlin im Arme - da begann das unendliche und entsetzliche Leid.
Ich stand im Hintergrund der Kammer und fühlte die Pein, sah die Dunkelheit in die kristallblauen Augen dringen. Die lieblichen Klänge verstummten. Eine schreckliche, grausame Stille erfüllte die Geburtskammer, als meine reine und zarte Prophetin von jedem ihrer Götter verlassen wurde.
Doch dann geschah etwas unglaubliches - ich kann es kaum in Worte fassen.
In der dunklen Nacht der Augen tauchte ein leichtes Strahlen auf. Ssringa de Monmyraj blickte ein letztes Male ihren geliebten Gemahl an. Es war, als ob ein Funke von ihr zum ihm hinüberspränge. Dann war es vorbei und mit einem sanften Lächeln sank ihr Kopf zurück auf die Kissen, bevor sich die herrlichsten Augen von ganz Tamar für immer verschlossen.
Oh Ihr Götter! Ihr habet gewusst, dass meine liebste Lady die Trennung gar nicht vollziehen konnte. Keine Liebe auf Tamar ist so stark, dass sie einem von Göttern durchtränkten Wesen genug Kraft geben könnte!
Oh Ihr Götter! Ihr habet nicht nur mich betrogen, den Schützer der Prophetin seit ihrer Geburt, Ihr habet auch Godefroy de Monmyraj betrogen, den Schützer der Lady seit sie auf Tamar.
Wenn sie doch nur nicht so lächelnd dahingeschieden wäre...
Doch scheinet es so, als hätte sie jetzt ihre wahre Heimat erreicht. Zusammen mit dem ungeborenen Mädelein, das neun lange Monate durch meine geliebte Lady ebenfalls mit den Göttern verbunden war und niemals Tamar erblicken sollte.
Dahingeschieden zusammen mit seiner Mutter in einer grenzenlosen Stille...
Oh Ihr Götter – warum?
In tiefer Trauer um den Verlust meiner vielgeliebten Lady, die sogar im Tode noch ihre strahlende Schönheit bewahrte, werde ich dem Rufe meiner Seele folgen und einen Heimweg suchen in mein Reiche der Morgendämmerung. Vielleicht gewährt Ihr mir die Heimkehr, nachdem Ihr Eure Prophetin heimgeholt habet und mich nichts mehr auf Tamar halten kann.
Ich flehe Euch an, Ihr Götter, zeiget Erbarmen mit dem treuesten Diener Eurer letzten Prophetin!
Volk von Shangarr, diese Chronik ist beendet. Denn es gibt keine Führung mehr für dich. Mögen die Herren Rudi und Godefroy darüber einig werden, wem die baldigen Ruinen der Stadt Shangarr, dem einstigen Doriath, in Zukunft gehören sollen. Vielleicht, Volk von Shangarr, findest du dein Glück woanders.
Möge Godefroy de Monmyraj diese Seiten als ein Zeugnis aufbewahren für eine der liebreizendsten Herrscherinnen, die Tamar je gesehen hat. Für seine Gattin, die ihn über alles geliebt hat - sogar mehr als ihre Götter.
Gawarr von Troy
Der so wie seine Lady den Heimweg antritt, entweder ins himmlische Reich oder ins Reich der Morgendämmerung...