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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 490

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Wieder einmal ist der Schatten des Krieges über unsere Welt hereingebrochen. Lord Agomar, welcher schon viele Jahre auf Tamar residiert, und der bisher stets eher im Hintergrund agierte, als sich mit großem Getöse wichtig zu tun, überfiel überraschend das Reich des Lord Thaddaeus. Diesem Angriff ging keine Kriegserklärung voraus und er geschah ohne jeden Grund. Auf die Proteste des Thaddaeus hin erklärte Lord Agomar schließlich, er habe nicht mehr länger warten können und mit diesem Angriff einen Schlag gegen den Drachenblutbund führen wollen, dem Lord Thaddaeus angehört. Da jener für seinen Bund schon lange als Händler und Warenproduzent tätig ist, schien er ihm ein geeignetes Ziel zu sein. Lord Agomar machte gar nicht erst den Versuch, seinen Angriff weiter zu rechtfertigen, wohl wissend, daß sein Überfall auf ein Reich, welches ihm nie Schaden zugefügt hat, nicht zu entschuldigen ist. Einige Zeit später entschloß sich auch Lord Amosian, in den Kampf gegen Lord Thaddaeus einzugreifen und überfiel ebenfalls dessen Ländereien. In hitzigen Wortwechseln in der Halle der Aushänge versicherten die Angehörigen des Norderbundes Thaddaeus ihrer vollen Unterstützung. Als dieser schließlich den Norderbund um Hilfe bat, stürzten sich dessen Mitglieder mit Freuden in den Kampf. Sie hatten nur auf eine Gelegenheit gewartet, endlich wieder einmal in einen Krieg zu ziehen, denn nur mit den Säbeln zu rasseln, ist den besagten Herren auf Dauer sichtlich langweilig geworden.

In diesem Zusammenhang tauchte einmal mehr die Frage auf, ob denn der Orden der heiligen Guridh, zu dem meines Wissens auch Lord Agomar einst gehörte, nicht in diesen Krieg eingreifen würde. Die Mitglieder dieses Ordens, allen voran Lord Lipsius, erklärten jedoch in der Vergangenheit immer wieder, daß es den Orden nicht mehr gebe. Immer mehr Mitglieder seien mit eigenen Problemen beschäftigt oder hätten diese Welt sogar verlasse. Interessanterweise war keines der ehemaligen Ordensmitglieder bereit, den Angriff Lord Agomars auf Thaddaeus wirklich zu verurteilen. Da kommt es natürlich sehr gelegen, wenn man sich von dem Verdacht, man würde solch eine Attacke gutheißen, mit dem Hinweis darauf reinwaschen kann, daß es ja keinen Bund mehr gäbe, der die ehemaligen Ordensreiche miteinander verbindet. Nichtsdestotrotz sind besagte Reiche aber sicherlich immer noch freundschaftlich verbunden. So hätte man doch erwarten können, daß die so friedliebenden Lords, welche früher im Namen der heiligen Guridh immer wieder so vehement von ihrem Friedenswillen sprachen, Lord Agomar zur Vernunft bringen würden.

Zu den Aussagen vom Ende des Ordens der heiligen Guridh paßt auch die Tatsache, daß der letzte Hochmeister des Guridh-Ordens, der ehrenwerte Lord Feanor, schon vor vielen jahren Tamar verlassen hat. Wie nun bekannt wurde, ist auch Eonwe, sein getreuer Herold, und in den letzten Jahren der Verwalter seiner Ländereien, auf seine letzte Reise gegangen. Nachdem immer mehr Angehörige des Volkes der Elddar, dessen Regent Lord Feanor war, aufgemacht hatten, ihrem Herrn in unbekannte Gefilde zu folgen, beschloß nun auch Eonwe, diese Reise anzutreten. Wie berichtet wurde, kamen die Elddar einst aus dem Westen nach Tamar und in diese Richtung segelte nun auch Eonwe fort. Seine letzte Amtshandlung allerdings sorgte noch für Freude unter den anderen Reichen Tamars. Er gab den großen Tamar-Atlas, den einst der unvergessene Lord Jinx und dann dessen Sohn Feanor hütete, für den allgemeinen Gebrauch frei. Wenn auch die letzten Neueintragungen in diesem Kartenwerk schon etliche Jahre zurückliegen, so ist es doch immer noch das umfassendste Werk zur kartografischen Erfassung dieser Welt.

Auch aus dem Guotherreich gibt es wieder Neuigkeiten. Eberhard von Stetten, seines Zeichens vorübergehender Verwalter des Reiches, erklärte, daß Kuno Killerkarpfen Tamar für immer verlassen habe. Er habe ihm gegenüber den Wunsch geäußert, noch einmal die Reichsflotte wie in alten Zeiten in den Kampf zu führen. Als Herr von Stetten später ein Schreiben erreichte, aus dem hervorging, daß die Familie Kunos ihn dringend brauche, war für ihn klar, daß es Kunos letzter Kampf gewesen sei. Leider hat die Vergangenheit gezeigt, daß man Rückzugsmeldungen aus den Reihen der Guother-Regenten und deren Vertrauter skeptisch gegenüber stehen sollte. Schon oft hat sich da jemand angeblich auf den Altersruhesitz zurückgezogen, nur um einige Jahre später wieder aufzutauchen, als ob nichts gewesen wäre.

Just zu diesem Zeitpunkt erklärte Herr von Stetten denn auch seine Verwaltungstätigkeit für beendet und präsentierte dem staunenden Publikum den neuen, alten Herrscher über das Guotherrreich. Kein geringerer als Laurentius Gudhar, der Bruder Armand Guothers, war gefunden und davon überzeugt worden, daß es für ihn Wichtigeres gäbe, als seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen und in der Taverne seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Weinfaßbaden, nachzugehen.

Lord Leifir von Ronanien und die bekannte Händlerin Elenora Dannen gaben vor kurzem einen Allianzvertrag zwischen ihren Reichen bekannt. Außerdem gehört dieser Allianz auch Lord Sirius an. Vorausgegangen waren Streitigkeiten zwischen Lady Dannen und Lord Lucullus um Land, welches letztgenannter unberechtigt an sich genommen hatte. Die Ansprüche, welche Lady Dannen geltend machte, beziehen sich auf Erbschaften, welche noch auf Ländereien der Lords Manbehind und sogar des ehemaligen Kaisers Taurik zurückgehen. Lord Leifir erklärte unmittelbar nach dem Bekanntgeben der neuen Allianz seinerseits Lord Lucullus den Krieg. Der Konflikt konnte jedoch schließlich mit einem Waffenstillstandsabkommen und dem Einverständnis des Lucullus zu den von Lady Dannen vorgelegten Grenzziehungen beendet werden. Später beantragte auch Lord Löwenherz die Aufnahme in diese neue Allianz, welche ihm auch gewährt wurde.

Relativ unbeachtet von der Öffentlichkeit blieb ein Schreiben, welches ich erst kürzlich in der Halle der Aushänge zu Gesicht bekam. In diesem berichtet ein gewisser Aristolis einige recht unglaubliche Dinge. So schreibt er von einem Geheimbund, genannt Scira, der angeblich auf der Insel Eternia eine geheime unterirdische Bibliothek hüte. Diese Bibliothek soll schon zu Lebzeiten des legendären Drachenkönigs Abanor und sogar auf dessen Anordnung hin gegründet worden sein. Unzählige Dokumente aus der Zeit vor der großen Finsternis, welche auf Abanors Tod folgte, sollen dort aufbewahrt sein. Das Wichtigste jedoch, was jener Aristolis in seinem Schreiben kundtat, war die Legende von einem Todesdämon, welcher ungefähr alle 1000 Jahre den Körper eines Menschen übernehmen und für seine finsteren Machenschaften nutzen würde. Fünfhundert Jahre vor Abanors Tod war der letzte Kampf gegen jenen Dämon geführt worden und so wäre die Zeit nun bald um und einmal mehr würde jene Plage Tamar heimsuchen.

Seltsamerweise nahm kaum jemand Notiz von jenem Schreiben und ich selbst glaube auch nicht, daß von diesem Todesdämon namens Ankou, irgendeine Gefahr ausgeht. Selbst diese Bibliothek, so reizvoll der Gedanke an eine umfangreiche Schriftensammlung aus den alten Zeiten ist, scheint mir doch eher ins Reich der Fabeln und Legenden zu gehören. Ich werde zwar weiterhin versuchen, Informationen über diesen Geheimbund und den von ihm angeblich gehüteten Schatz zu erlangen, aber ich befürchte, daß sich die Begebenheiten, welche in jenem Schreiben geschildert werden, nur als nette Mär herausstellen werden, welche von einem zugegebenermaßen recht talentierten Geschichtenschreiber erdacht wurden.

Tamar, im Jahre 490

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