willkommen
info
downloads
community
larp
gaeste
bestellen
kontakt
deutsch  english
Facebook


 
Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 485

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Nach einer langen Zeit, in der es recht ruhig um das Reich der Guothers gewesen ist, gelangten interessante Nachrichten ans Licht. In der Halle der Aushänge meldete sich ein gewisser Eberhard von Stetten zu Wort, der sich als Verwalter des Guotherreiches vorstellte. Er behauptete von sich, er habe schon mehrere Reiche anderer Herren als Verwalter auf Zeit geführt und verfüge von daher über einige Erfahrung. Nur seltsam, daß er nie vorher in Erscheinung trat und offenbar noch nie jemand etwas von ihm gehört hat. Seine Wortmeldung hing damit zusammen, daß Lord Potter Angriffe auf das Guotherreich durchführte. Lord Potter erklärte Herrn von Stetten, daß der Krieg zwischen seinem Reich und dem Reich der Guothers nie beendet wurde und er deshalb auch weiter militärisch gegen seinen Gegner vorgehen würde. Herr von Stetten erklärte im Übrigen auch das Schicksal des selbsternannten Friedensstifters Bruno Killerkarpfen, welcher nämlich nach seiner Aussage in einem Kerker sein Dasein friste. Kuno Killerkarpfen hingegen sei wohlauf und genieße seinen Ruhestand.

Eberhard von Stetten sprach in der letzten Zeit sehr viel davon, daß er Frieden schaffen wolle. Allerdings verscherzte er sich einige Sympathien, als er in einem seiner Schreiben einen Vorfall erwähnte, mit dem sich Bruno Killerkarpfen einige Feinde gemacht hatte. Dieser hatte nämlich kurz nach seiner Machtübernahme nach eigenen Aussagen in der Zentraltaverne Tamars eine Taufe vorgenommen, während der er die Lords Threepwood und Thoralf damit beleidigte, daß er ihnen ganz und gar unsägliche Namen gab. Als Herr von Stetten nun diesen Vorfall wieder erwähnte und Lord Thoralf auch noch mit dem damals gefallenen Namen ansprach, nahm seine Glaubwürdigkeit, was den Bruch mit Bruno und seinen angeblichen Friedenswillen anbelangt, gewaltigen Schaden. Mancher Lord wieß ihn auch darauf hin, daß es ihm als Verwalter an Demut und standesgemäßem Betragen fehle, da er doch als verwaltender Regent auf Zeit nur ein Diener des Reiches sei, dessen Interessen er derzeit vertritt.

Lord Albarich ist nach Berichten aus dem Reiche derer von Blankenburg schwer erkrankt. Alberich machten wohl die Umstände in seinem Reich schwer zu schaffen, da es seinen Untertanen nach mehreren Dürren an vielem mangelte. Später meldete sich Lord Roderich von Blankenburg zu Wort, welcher sich schon seit einiger Zeit als guter Freund und Kampfgefährte des Lord Potter in einigen Schreiben auf dessen Seite stellte. Er forderte vom hohen Rat des Reiches, ihm die Regierungsgewalt zu übergeben. Schließlich willigte der hohe Rat ein und Lord Albarich selbst ließ noch ein Schreiben aushängen, in dem er Lord Roderich seinen Thron überließ. So übernahm im Frühjahr des Jahres 484n.A. Herr Roderich die Macht im Reich Blankenburg. Kurz darauf erklärte er kurzerhand den Lords Lipsius, Merlin sowie dem Guotherreich den Krieg. Außerdem auch Lord Phredo, einem der Barbarenführer, dessen ständige Kommentare zu seinen Schreiben ihn wohl stark verärgert hatten. Nun ist Lord Phredo schon länger dafür bekannt, sich öfters ungefragt zu Wort zu melden und seine Meinung kundzutun, ob das nun erwünscht ist oder nicht. Allerdings dürfte diese Kriegserklärung in nächster Zeit noch ohne schwerwiegende Folgen bleiben, denn die Reiche der beiden Herren sind durch eine Barriere getrennt. Lord Roderich wurde vorgeworfen, er werde nur vorgeschickt, um Krieg zu führen, aber dabei vergessen die entsprechenden Herren die anderen Fälle der Vergangenheit, in denen Ähnliches geschehen ist. Man denke nur an den Machtwechsel im Guotherreich, als Bruno Killerkarpfen sich selbst zum Papst ernannte und als angeblicher Friedenstifter nichts Eiligeres zu tun hatte, als Krieg zu beginnen. Da waren die gleichen Stimmen, die jetzt so laut zeterten, erstaunlich ruhig. Aber schon in früheren Jahrhunderten gab es solche Fälle. Mancher von den Alten wird sich noch an den ruchlosen Schwarzmagier Thargo erinnern, der im Reich des Lord Lucksi die Macht an sich riß, um mit Umstürzlern im Reich von Lord Sauron gemeinsame Sache zu machen und einen Krieg vom Zaun zu brechen.

Schließlich könnte man auch behaupten, daß Eberhard von Stetten nur deshalb als Verwalter des Guotherreiches auftrat, um Schaden von ebenjenem Reich abzuwenden, nachdem Bruno so rüde das Zepter geführt hatte. Wer weiß schon, was an der Mär vom im Kerker schmachtenden Bruno wirklich wahr und was nur vorgeschoben ist. Zu oft hat nun ein neuer Hintern den Thron im Guotherreich gewärmt, als das man einem neuen Regenten einfach so Glauben und Vertrauen schenkt und sei er auch nur ein gutmeinender Verwalter.

Lord Faustus griff vor kurzem Lord Priamos an. Die darauf aufbrandende Entrüstung legte sich nur allmählich. Selbst als Lord Faustus als Heeresquartiermeister zurücktrat und vom Norderbund auch offiziell dieses Amtes enthoben wurde, beruhigten sich die Gemüter nur langsam. Man hofft aber nun auf eine friedliche Einigung, verbunden mit einer Entschädigung für Herrn Priamos. Sowohl in dieser, als auch in anderen Angelegenheiten meldete sich in letzter Zeit des öfteren der Sohn des Lord Thoralf zu Wort. Dieser, mit dem Namen Uriens von der Erpf, wurde von einigen Herren angegriffen, weil er zu forsch in seinem Umgangston wäre. Man verlangte von Lord Thoralf, das er seinen Sohn zurechtweise. Dieser dachte jedoch gar nicht daran, sondern bestätigte Uriens in seinen Aussagen und billigte ihm das selbstverständliche Recht auf eine eigene Meinung zu. Bei diesen, wie auch vielen anderen Schreiben, welche ich mir Jahr für Jahr durchlese, fällt mir ein altes Sprichwort ein, welches da lautet: So mancher Herr sieht zwar den Splitter im Auge seines Gegenüber, jedoch nicht den Balken in seinem eigenen Auge.

An dieser Stelle möchte ich einmal kurz von einem Bündnis schreiben, welches bisher noch nicht in diesen Chroniken erwähnt wurde. Dieser Bund, mit dem Namen Germanitas Assassini, wurde einst von Lord Temutschin ins Leben gerufen. Diese Allianz ist nicht zu kriegerischen Zwecken erschaffen worden und bisher führte sie auch noch keine Kriege. Ihr Zweck ist Hilfe und Unterstützung, wo immer Not herrscht. Lord Temutschin brachte vor kurzem die Sprache auf diesen Bund, als er einer seit kurzem auf Tamar siedelnden Lady dessen Zweck erläuterte. Seine Aussage, die Germanitas Assassini seien nur deshalb noch nicht in diesen Chroniken erwähnt worden, weil sie noch keine Kriege geführt hätten, konnte ich unmöglich so stehen lassen. Diese Erwähnung soll einmal mehr als Beispiel dienen, das Kriegstreiberei und Streitlust zwar oftmals dazu führen, daß die Betreffenden in diesem Werk erwähnt werden, daß es aber beileibe der schlechteste Weg ist, um der Nachwelt im Gedächtnis zu bleiben.

Zuguterletzt möchte ich hier noch ein Schreiben wiedergeben, welches der Führer der Barbarenclans, Lord Tuborius, verfasste. Nachdem Lady Tarasia in einem Aushang nachfragte, was denn nun genau Barbaren seien, kamen leider nur einige recht unbefriedigende Aussagen. Lord Turborius aber verfaßte eine Beschreibung, die gar trefflich das Wesen dieser Völker beschreibt, welche wir als Barbraen kennen:

Werte Lady Tarasia,

wir nennen uns Barbaren, weil man uns so nennt. Wir sind "die Anderen". Wir sind die, vor denen sich die alten Herren fürchten, wenn gleich sie versuchen, auf uns herabzusehen. Wir halten nichts von der "Zivilisation" in ihrer Selbstherrlichkeit und Doppelmoral. Geprägt von Egoismus, Gleichgültigkeit, Habgier, Lug und Trug. Wir haben unsere eigene Kultur und wissen auch die Kultur anderer Völker zu schätzen. Sicher mag unsere Kultur den blassen Gemütern hinter ihren Schreibtischen, den Amtsschimmeln und Bütteln der Monarchie ein Gräuel sein. Aber wir leben unseren Glauben an Freiheit und Aufrichtigkeit, den Glauben an eine Welt ohne Gesetze und ohne Regeln. Eine Welt in der der gesunde Menschenverstand und die pure echte Auseinandersetzung auf dem Turnierplatz die Dinge regeln. Eine Welt ohne die Verdummung des Volkes durch klerikale Institutionen. In unserer Welt darf jeder tun und lassen, was er will. Jeder (damit meine ich Männer und Frauen!) darf seine Meinung kund tun und gemäß seiner Überzeugung leben. Freilich muss jeder auch mit den Konsequenzen seiner Handlungen leben. Und mit dieser Einstellung, die wir allen unseren gleichberechtigten Mitbarbaren entgegen bringen, begegnen wir auch allen anderen Völkern. Dieses hätte sich ein gewisser Herr Molari z.B. überlegen sollen. Wir sind dafür bekannt, nicht auf zarte Andeutungen zu reagieren, Dinge wörtlich zu nehmen und gelegentlich nur das zu hören, was wir hören wollen. Wer das als Dummheit auslegen will, mag es tun. Für uns sieht die Sache anders aus. Und wer uns für dumm hält, wird sehen, was er davon hat.

Ihr werdet uns noch kennen lernen.

Bald.

Turborius Maximus
Stadthalter von Karthago

Tamar, im Jahre 485

Zurück zur Chronik

Besucher:



Windows V0.59R5
Windows-Beta V0.59R5
Linux V0.58R1
Linux-Beta V0.58R4
AmigaOS V0.59R5
AmigaOS-Beta V0.59R5
MacOS X-Beta V0.58R4