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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 420

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Seit kurzem hat Tamar eine neue Kaiserin. Ja ganz recht, zum ersten Mal in der Geschichte hat eine Dame den Kaisertitel inne und es stieß allgemein auf große Freude, daß es sich um Lady Rajana handelt, welche in der Vergangenheit schon einige Beachtung fand. Zum Einen natürlich aufgrund ihrer Verwandtschaft mit Kaiser Armand Guother, dessen Tochter sie ist. Zum Anderen durch ihre Arbeit am Verzeichnis der Siedlungen Tamars, welche sie im Vermächtnis ihrer Mutter, der unvergessenen Lady Veridian, fortführt und nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß sie seit einiger Zeit das Amt der Hochmeisterin des Guridh-Ordens bekleidet. Aus allen Teilen Tamars trafen Glückwünsche zu ihrer Ernennung ein und einer der interessantesten Briefe war wohl gleich der erste, der die frohe Botschaft verkündete, stammte er doch tatsächlich von Armand Guother, der sich von seinem Ruhesitz aus meldete. Die Gerüchte über seinen Tod waren also unzutreffend und anscheinend ist der alte Guother einfach nicht mit einem ruhigen Leben auf seinem Altenteil zufrieden. Es sollte nicht wundern, wenn er irgendwann nochmal den Weg in die bekannteren Gefilde Tamars zurückfindet.

Lady Rajana löste damit endgültig Kaiser Taurik ab, der zwischenzeitlich noch einmal kurz den Kaisertitel innehatte. Darüber dürfte wohl niemand glücklicher sein als Taurik selbst, der sich nie so richtig wohl fühlte in seiner Rolle als Inhaber des höchsten Adelstitels. Lord Taurik, dem man schon den Beinamen "der Widerwillige" gegeben hatte, wird sicher weiterhin mit wachem Blick die Geschehnisse auf Tamar beobachten, aber ihm liegt eher das Agieren im Hintergrund als die großen Worte und Taten in der Öffentlichkeit, welche man von einem Kaiser erwartet.

Kaiserin Rajana konnte kurz nach ihrer Amtseinführung auch gleich eine besonders gute Nachricht verkünden. Zwischen dem Guridh-Orden und dem Drachenblutbund wurde endlich ein Waffenstillstand geschlossen. Zwar gibt es noch immer Spannungen und gelegentlich flaammen auch noch Kämpfe auf, aber es besteht doch die berechtigte Hoffnung, daß es endlich wieder friedlicher zugeht in unseren Landen.

Leider ist noch nicht allerorts von Frieden die Rede und besonders ein Lord, von dem man das nicht erwartet hätte, fiel dabei in letzter Zeit unangenehm auf. Seit der Freigabe der Ländereien des Charras haben einige Reiche begonnen, sich die freien Ländereien zu eigen zu machen. Dabei allerdings ging Lord Cogrouge sehr aggressiv vor. Ausgerechnet er, der vor Jahren angeblich aller Gewalt und dem Krieg abgeschworen hatte, rafft an Ländereien zusammen, was er nur bekommen kann. Dabei hat er sogar Krieg gegen Lord Timme geführt, dessen Reich wesentlich kleiner und jünger ist als das Seine. Er forderte von Lord Timme Städte zurück, die jener rechtmäßig von Charras erworben hatte. Diese Städte hatte Cogrouge im Krieg gegen Charras an jenen verloren und nun ist er wohl der Meinung, er könnte einfach so daherkommen und diese zurückfordern. Zum Glück wurde zwischen den beiden eine Einigung erzielt, aber Lord Cogrouge muß sich wohl oder übel den Vorwurf gefallen lassen, das sein Bekenntnis zum Pazifismus angesichts leichter Beute nur allzuschnell vergessen war. Dabei sollten doch wirklich genug Ländereien und Siedlungsplätze zu holen sein, wenn man nur gewillt ist, gegen die Heerscharen von Untoten, Orks und anderen Horden zu ziehen, die mittlererweile auf den herrenlosen Ländereien, welche einstmal die Grenzzeichen des Charras trugen, marodierend umherziehen.

Lady Antonette, die Frau von Lord Cogrouge, stellte sich natürlich flugs auf die Seite ihres Gatten und beschimpfte Lord Timme aufs Heftigste. Dabei hat Antonette selbst keine reine Weste, führt sie doch gerade einen Krieg, der alles andere als ehrenvoll ist. Lord McDuck hatte ihr vor kurzem die Vasallenschaft aufgekündigt, da er sich arg getäuscht und übervorteilt sah. Die Vasallenschaft war ein Teil der Bedingungen, die ihm nach dem Krieg gegen Lord Arnold, der gleichfalls Vasall der Antonette ist, und seiner nachfolgenden Kapitulation gestellt worden waren. Lady Antonette hatte allerdings nicht immer das Wohl ihres Vasallen im Sinn, sondern forderte von McDuck noch Kornlieferungen ein, als dieser selbst gegen eine Hungersnot zu kämpfen hatte. Auch war Lord McDuck die Obhut über den Grenzfluß Gumpe in Aussicht gestellt worden, was Lady Antonette aber niemals einhielt und sogar gänzlich bestritt. Schließlich wurde er von seiner Lehnsherrin, welche dem Drachenblutbund angehört, der Spionage für den Guridh-Orden beschuldigt.

Das alles führte dazu, daß er die Vasallenschaft aufkündigte. Daraufhin fielen die Truppen der Antonette in sein Land ein. Die Aufkündigung der Vasallenschaft ist ein sehr extremer Schritt und auch, wenn schwer nachzuprüfen ist, ob die Gründe, welche McDuck darlegte, tatsächlich der Wahrheit entsprechen, ist das in keinster Weise eine Rechtfertigung für solch eine brutale Vorgehensweise. Angesichts eines so gestörten Verhältnisses der beiden zueinander konnte doch auch Antonette nicht an der Fortsetzung der Vasallenschaft gelegen sein und so wäre es doch das Einfachste gewesen, McDuck einfach ziehen zu lassen. Offenbar hat Lady Antonette diese Sache aber zu einem persönlichen Rachefeldzug gemacht und sie ist nicht bereit, Gnade walten zu lassen.

Bei diesen beiden Vorfällen zeigte sich aber ein weiteres Problem dieser Zeit. Manche Regenten scheinen nur darauf aus zu sein, sich in hanebüchenen Anschuldigungen, wilden Beleidigungen und Verdächtigungen zu ergießen, die schon beinahe den Eindruck von Wahnvorstellungen erwecken. Der Streit um Kleinigkeiten ist ihnen wichtiger, als endlich ihre Kräfte für eine sinnvolle Sache zu verwenden, wie es die Ausmerzung der Untotenhorden oder der immer zahlreicher auftretenden Drachen wäre.

An diesem Kampf scheint auch die allseits bekannte Händlerin und Kriegerin Elenora Dannen zu verzweifeln. Scheinbar aussichtslos ist ihr Ringen um Städte und Ländereien gegen immer neue Horden von Wiedergängern und Drachen. Anscheinend denkt sie ernsthaft über einen Rückzug von Tamar nach, was doch sehr bedauerlich wäre, da sie sich in der Bergangenheit doch einen recht guten Namen gemacht hat. Zwar gab und gibt es immer mal wieder Mißverständnisse mit anderen Reichen, aber die rühren zum größten Teil von der Kultur ihres Volkes her. Die Lebensweise der Hydrill mit ihrer von Frauen bestimmten Gesellschaft hat für viele andere Völker etwas sehr fremdartiges an sich. Die meisten anderen Reiche sind ja bekanntermaßen von Menschen bewohnt und wenn schon diese Schwierigkeiten im Umgang mit den Hydrill haben, da wird der folgende Vorfall zwischen Elenora Dannen und dem Edain Tharissimo nur allzu verständlich. Dabei trafen ja nun zwei völlig gegensätzliche Kulturen aufeinander.

Während die Geschicke der Hydrill zwar von den Frauen gelenkt werden, sind diese trotzdem sehr kriegerisch veranlagt, während im starken Gegensatz dazu das Volk der Edain zwar von den edainischen Männern dominiert wird, diese aber höchst friedliebend und sensibel sind. Daraufhin kam es zu einem seltsamen Mißverständnis, als Elenora Dannen ein Angebot über einige tausend Plattenpanzer an das Reich des Tharissimo schickte. Dieser fühlte sich durch das Angebot tatsächlich bedroht. Sein Volk würde sonst niemals schwere Rüstungen tragen und so war er der irrigen Meinung, daß ihm die Hydrill wohl erst etwas Ausrüstung zukommen lassen wollten, um ihm dann den Krieg zu erklären. Natürlich war das Unsinn, aber die Reaktionen einiger anderer Lords darauf waren alles andere als erfreulich. Einige Herren scheinen tatsächlich immer nur auf einen Grund zu warten, um über Andere herziehen zu können. Anstatt sich die Mühe zu machen, eine fremdes Volk und dessen Geschichte und Kultur zu verstehen, halten sie es für klüger, sich über andere Ansichten lustig zu machen. Dabei sind die wirklich äußerst friedfertigen Edain einigen dieser selbsternannten Moralwächter weit vorzuziehen.

Eine kleine Bemerkung sei mir an dieser Stelle noch gestattet. Ich mußte im Verlaufe der Diskussion um dieses Mißverständnis feststellen, daß Lady Dannen einen an den Rat Narums gerichteten privaten Brief von Tharissimo öffentlich aushängte. Als die Edain diese Vorgehensweise mißbilligten, rechtfertigte Lady Dannen die veröffentlichung damit, daß es sich um keine vertrauliche Nachricht gehandelt habe. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, daß es gute Gründe gibt, wenn man ein Schreiben nicht öffentlich macht, sondern es zur persönlichen Aushändigung an den Empfänger in den Hallen der Aushänge hinterlegt. Das sollte auch vom Empfänger geachtet werden und ein solches Schreiben nicht einfach ohne Einwilligung des Verfassers der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Alles in allem beweist dieser Vorfall eines: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern Tamars, egal ob nun Menschen, Edain, Hydrill oder wer auch immer, machen das Zusammenleben nicht einfacher. Jeder, dem ein seiner Meinung nach seltsames Verhalten aufstößt, sollte erst einmal innehalten und seine Reaktion überdenken, ehe er sich ein allzu schnelles Urteil bildet.

Tamar, im Jahre 420

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