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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 400

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Verwirrende Kunde erreichte mich aus dem Reich von Armand Guother. Während einige Quellen davon sprechen, daß Armand Guother tot sei, behaupten andere, er wäre lediglich zurückgetreten und habe sich endgültig auf einen Altersruhesitz zurückgezogen. Eines ist jedenfalls sicher, nämlich daß in seinem Reiche nunmehr der berüchtigte Kuno Killerkarpfen das Sagen hat.

Dieser machte noch selbstsicher auf das Testament Armands aufmerksam, nachdem Herr Laurentius für die Verteilung seines Erbes sorgen sollte. Kuno war natürlich sehr wohl bewußt, daß auch Laurentius schon lange nicht mehr in der Politik Tamars aktiv ist und ihm damit Tür und Tor zur Machtübernahme offenstehen.

Herr Kuno befahl kurze Zeit später massiv Angriffe auf Schiffe verschiedener Lords unter dem Vorwand des Kampfes gegen Piraten. In den nachfolgenden Jahren weiteten sich die Kämpfe immer weiter aus, nachdem immer mehr Lords entweder auf Seiten Kunos oder auf Seiten der von ihm Attackierten in die Kämpfe eingriffen.

Überhaupt scheint das Verhalten Kunos zuweilen sehr seltsam und irrational. Hinter vorgehaltener Hand wurde auch schon an seinem Geisteszustand gezweifelt, widersprachen sich seine öffentlichen Aushänge, Schreiben und Aussagen doch teilweise sehr heftig. Mal schilderte er unter Zuhilfenahme von rauen Reimen, wie er Gefangene foltern und töten ließ, dann wieder rief er in flammenden Reden zum Frieden auf, um sich schon im nächsten Moment auf niederstes Niveau herabzulassen und in pöbelhafter Sprache mit anderen Herren zu diskutieren.

Leider ist das Niveau der Diskussionen, die einige Herren in der Halle der Aushänge führen, inzwischen auf einem wirklich furchtbaren Tiefpunkt angelangt. Lange vorbei sind die Zeiten, als man versuchte, in ritterlicher und ehrenvoller Weise Händel zu schlichten. Längst haben Schimpfworte und Aussprüche die Oberhand gewonnen, die ein Edelmann in früherer Zeit nie gebraucht hätte.

Auch der Krieg zwischen den Herren Lipsius und Gygax tobt unvermittelt weiter. Inzwischen haben auf beiden Seiten weitere Länder zu den Waffen gegriffen und manch einer befürchtet, daß sich dieser Krieg immer weiter ausweiten wird. Auch die Herren Cogrouge und Charras bekämpfen sich erbittert und immer wieder geschehen auch Übergriffe auf unbeteiligte Schiffe oder es werden Landstücke von neutralen Reichen angeblich aus Versehen in Besitz genommen.

Zu allem Übel kommen in letzter Zeit auch noch Horden von Orks, Zwergen, Elfen und sogar Drachen vermehrt hervor und greifen in allen Teilen Tamars an. Besonders schlimm sind die in geradezu unvorstellbaren Zahlen angreifenden Untoten. Nachdem es nun, 400 Jahre nach Beginn der neuen Zeitrechnung so aussieht, als seien die Länder Tamars zerstrittener als je zuvor und als gäbe es mehr Streit und Krieg als in den Jahrhunderten seit König Abanors Tod, könnte man fast meinen, daß die Götter die wilden Horden den Menschen zur Mahnung geschickt hätten um sie daran zu erinnern, daß sie schon einmal beinahe vom Angesicht dieser Welt getilgt wurden. Jedoch drängt sich der Verdacht auf, daß einige Herren diese ganzen Kriege und Kämpfe regelrecht herbeigesehnt und gewollt haben, was die Hoffnung auf einen baldigen Frieden und eine angenehmere Zukunft trübt.

Herzog Coqrouge und Lady Antonette heirateten vor einiger Zeit. Leider ging nicht einmal diese Hochzeit vollkommen friedlich vonstatten. Erst störte Lord Bilijam die Feier durch ein höchst ungebührliches Betragen, daß wohl auf ein Übermaß an berauschenden Getränken zurückzuführen war, welche er zu sich genommen hatte. Natürlich ist so etwas keine Entschuldigung, schon gar nicht für den Regenten eines Landes. Dann erregte auch noch Baron Feanor einiges Aufsehen unter den Hochzeitsgästen, als er Herzog Cogrouge als Landdieb bezeichnete und erst, nachdem mehrere Anwesende ihren Unwillen über sein Verhalten zum Ausdruck brachten, die Feierhalle verließ.

Zum gerade erwähnten Herrn Bilijam gibt es noch schier Unglaubliches zu berichten. Kurz nach der gerade erwähnten Hochzeit und dem Weggang des Armand Guother verkündete er nämlich, daß er in Wahrheit Tankred sei, der Sohn Armands und daß er den Thron im Reiche Festigo unter Vorspiegelung falscher Tatsachen bestieg. Den von ihm verkörperten Bilijam II. habe es nie gegeben, sondern der wäre nur eine Erfindung gewesen. Seltsamerweise stößt man bei genauerer Betrachtung dieser mysteriösen Geschichte auf einige Ungereimtheiten. Zum Einen sind mehrere Personen der Meinung, daß Bilijam ganz und gar nicht aussieht, wie der Tankred Guother, den sie vor vielen Jahren trafen. Das mag sich noch mit den Spuren der Zeit erklären lassen. Was aber hat es mit dem Cousin des ehrenwerten Bilijam I. auf sich, der doch angeblich nach dessen Tod die Regierungsgeschäfte übernahm? Hat er wirklich nie existiert und wurde von Anfang an von Tankred gespielt? Dann wären alle Berichte, nach denen Tankred Guother für die schwere Schuld, die durch den unsittlichen Angriff auf die Lady Ssringa auf sich geladen hat, lange Jahre im Exil gebüßt hätte, erlogen. Oder wurde Bilijam II. ermordet, um Platz zu schaffen für Tankred, der alleine durch das Wissen um solch eine Tat noch viel mehr Schuld auf sich geladen hätte. Zumindest zogen einige Herren die Möglichkeit des gewaltsamen Todes von BilijamII. ernsthaft in Betracht. Der angeblich wieder aufgetauchte Tankred Guother jedenfalls konnte bis heute nicht alle Zweifel ausräumen.

Besonders schmerzhaft war diese Enthüllung für Marquis Godefroy, welcher der Lehnsherr von BilijamI. und auch von dessen Nachfolger BilijamII. bzw. Tankred war. War es doch seine spätere Frau Ssringa, an der sich Tankred einst verging, weswegen er ja angeblich die Einsamkeit suchte, um Buße zu tun. Godefroy ließ jedenfalls verkünden, daß er die Vasallenschaft zu BilijamII./Tankred löse und forderte eine Wiedergutmachung dafür, daß er viele Jahre getäuscht worden sei.

Nachdem Armand Guother nun die bekannten Gefilde Tamars endgültig verlassen hat, schwand anscheinend auch der Einfluß des Guother-Reiches und kurze Zeit später hatte die Zahl seiner Vasallen soweit abgenommen, daß das Guotherreich keinen Anspruch auf den Kaisertitel mehr hatte. Einige Zeit später wurde dann bekannt, daß ein Anderer nun den Titel eines Kaisers führen durfte, nämlich der ehrenwerte Taurik von Rauhwasser. Herr Taurik, dessen Reich inzwischen eines der am längsten existierenden auf Tamar ist, gibt sich angesichts der neuen Ehre allerdings eher bescheiden. Große Worte waren noch nie seine Sache und so bedurfte es auch diesmal erst anderer Herren, die darauf aufmerksam machten, daß er diesen Titel nun führen darf. Nach Bekanntwerden dieser Tatsache erreichten das Reich Rauhwasser viele Glückwünsche. Kaiser Taurik selbst machte seiner sprichwörtlichen Gelassenheit alle Ehre und ließ sich nur wenige Worte zu seinen Zukunftsplänen und zur aktuellen Lage auf Tamar entlocken. Lediglich die vielen Angriffe des Kuno Killerkapfen auf fremde Schiffe, welche dieser immer wieder als simple Piratenhatz darstellte, verurteilte er scharf und er forderte Kuno auf, sich doch wenigstens dazu zu bekennen, daß er einen Seekrieg führe und nicht nur Piraten jage, für deren Überführung ihm sowieso die Beweise fehlten.

Desweiteren wurde bekannt, daß Lord Kuno nicht mehr Hochmeister des Guridh-Ordens ist. Diesen Posten übernahm die holde Lady Rajana von ihm. Angesichts der Umgangssprache, welcher sich Herr Kuno zuweilen bedient, und seines Hanges zu Krieg und Gewalt, ist diese Wahl nur zu begrüßen, hat die Lady doch den Ruf einer ehrenwerten und auf diplomatischem Gebiet sehr geschickten Regentin.

Das Kloster des selbsternannten Papstes Coniglius ist kürzlich erneut zerstört worden. Nachdem es vor Jahren durch den Angriff des Justus zerstört wurde, hatten es die Gläubigen um Papst Coniglius an anderer Stelle neu errichtet. Dieser Bau wurde nun durch den Angriff eines Drachen zerstört. Leider nutzte Coniglius diesen tragischen Vorfall, um zu behaupten, dieser Drache sei von Schwarzmagiern des Drachenblutbundes auf das Kloster gelenkt worden. Diese absurde ´Behauptung wurde allerdings allgemein als pure Hetzerei gegen den Drachenblutbund abgetan, die jedweden Beweises entbehre.

Zum Schluß möchte ich noch von einer nicht alltäglichen Hochzeit berichten. Schon vor längerer Zeit machte Lord Tharien auf sich aufmerksam, als er für sich einen Gefährten suchte. Wohlgemerkt, ein Herr suchte einen anderen herren für ein gemeinsames leben. Das stieß auf ein recht geteiltes Echo unter den Persönlichkeiten Tamars. Während die einen meinten, daß es doch einzig und allein die Betroffenen etwas angehen würde, mit wem sie zusammensein möchten, fühlten sich andere deutlich unwohl bei dem Gedanken an eine Ehe zwischen zwei Männern.

Unter den Menschen ist solches Verhalten auch sehr ungewöhnlich und einige sehen es sogar als unmoralisch an. Lord Tharien fand endlich auch einen ihm wohlgesonnenen Lord mit dem Namen Kendrick und die beiden schickten sich auf öffentlichem Wege gar manche Minnebotschaft, welche von gewissen Personen als arge Zumutung dargestellt wurden. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, daß die beiden Lords gar keine Menschen sind, sondern zu einem Volk gehören, daß sich Edain nennt.

Bei den Edain ist ihr Verhalten absolut normal, da die weiblichen Edain ihren männlichen Artgenossen in jeder Hinsicht weit unterlegen sind und im öffentlichen Leben kaum eine Rolle spielen. Angeblich brauchen die Edain selbst für die Fortpflanzung keine weiblichen Wesen. Die beiden heirateten auf einem Schiff, und ich selbst durfte bei dieser kleinen ruhigen Zeremonie anwesend sein, welche für kurze Zeit all den Schrecken, welcher derzeit das Leben auf unserer Welt bestimmt, vergessen ließ.

Tamar, im Jahre 400

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