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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 185

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Der Krieg auf Anorien ist schlimmer als je zuvor entbrannt. Kaum, daß Heinrichs Reich gefallen war, schon mußte Vicomte Brightblade, wie er jetzt genannt zu werden wünscht, den nächsten Krieg vom Zaune brechen. Herr ONeill, einst Verbündeter von Heinrich, hatte sich nunmehr Baron Faramir angeschlossen und war bereit, ihm als Vasall zu dienen. Brightblade, dem ebenjener Faramir anscheinend schon länger ein Dorn im Auge war, sah jetzt die Möglichkeit gekommen, den Kampf fortzuführen.

Erst sah es so aus, als würde er ONeill in Ruhe lassen, der nebenbei bemerkt auch kein wirklicher Gegner für ihn war. Sein stark geschrumpftes und vom vorherigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenes Reich war auf der Landseite von Brightblades Truppen umstellt.

Dann jedoch, kurz nachdem sich ONeill unter Faramirs Lehnsherrschaft gestellt hatte, schlug er gnadenlos und ohne Vorwarnung los. Die beiden Städte ONeills wurden überrannt, die Einwohner brutal niedergemacht und ONeill selbst konnte nur mit knapper Not in Begleitung einiger Gefolgsleute auf dem Seeweg entkommen.

Dem geneigten Leser wird nicht entgangen sein, daß ich über Brightblades Vorgehen alles andere als erfreut bin.

Nach all den Jahren, in denen ich diese Chronik bisher führe, nehme ich mir das Recht heraus, gelegentlich meine Meinung zu einigen Dingen zu äußern. Weder bin ich von hoher Geburt, noch habe ich Macht oder Einfluß, aber die vielen Berichte, Briefe und Erzählungen, die mir mit der Zeit zugetragen wurden, haben mir, meiner bescheidenen Meinung nach, genug Lebenserfahrung geschenkt, um manche Geschehnisse klarer zu sehen als in meiner Jugend. Auch Alberich läßt mir in diesen Chronikeinträgen stets eine gewisse Freiheit, da er der Ansicht ist, daß eine von allen Machtgelüsten und Geschäftsinteressen freie Meinung nicht schaden kann. Ich bin auch nicht immer mit seinen Handlungen einverstanden.

In ebendieser Sache aber vertritt mein geschätzter Dienstherr die gleiche Meinung wie ich. Zwar ist ein Krieg für einen Waffenhändler wie ihn im Allgemeinen eine lukrative Sache und außerdem finden die Kämpfe ja auf einer anderen Insel statt, aber dennoch beobachtet Alberich die stetige Kriegslust Brightblades mit äußerst besorgtem Blick. Oft sehe ich in den Fenstern seiner Privatzimmer noch mitten in der Nacht Licht und ich weiß, daß er wieder stundenlang über den Schriftrollen mit den neuesten Berichten aus Anorien brütet und sich den Kopf zermartert.

Der Angriff Brightblades auf den nahezu wehrlosen ONeill war weder eine besonders große kriegerische Leistung, noch war er überhaupt nötig. Er diente nur dem Zweck, Baron Faramir in einen Krieg zu zwingen. Dieser mußte nun zwangsläufig gegen Brightblade ziehen, schon um sein Gesicht zu wahren und den Überfall auf seinen Vasallen zu rächen.

Faramir begann sogleich mit dem Ausheben von Truppen. Außerdem begann er einen Seekrieg gegen Brightblade. Während uns über seine Erfolge oder Niederlagen auf dem Land kaum Berichte vorliegen, scheint er auf See einige Schlachten für sich entschieden zu haben.

Leider mußte Faramir noch einen weiteren Schlag hinnehmen. Gerade, als der Krieg ausbrach, sagte sich sein Vasall Sauron von ihm los und begann im gleichen Moment, ihn anzugreifen. Wir wissen nicht genau, welche Gründe ihn zu diesem Schritt bewogen haben, noch, in welchem Maße er gegen Faramir Erfolge auf dem Schlachtfeld vorzuweisen hat. Ich werde selbstverständlich weiter alle Informationen, welche mir zugetragen werden, sammeln und in meinem nächsten Chronikeintrag erneut zu diesem Krieg berichten.

Auch von der Insel Minhiriat gibt es Neuigkeiten. Der werte Egbert, welcher dort lange Zeit für Ruhe und Ordnung gesorgt hat und sich als Orkbekämpfer einen guten Namen machte, mußte aus uns unbekannten Gründen sein großes Reich aufgeben. Er übernahm eine kleine Stadt und fing dort von Neuem an, sich ein Reich aufzubauen.

Seine weiten Ländereien aber wurden durch einen schlimmen Fehler eines unaufmerksamen Kartenzeichners einem neu auf Minhiriat angekommenen Herren mit Namen Wilhelm zugesprochen. Als diese Karte mit den falschen Eintragungen auf Minhiriat die Runde machte, gab es sogleich mehrere Stimmen, die die Vernichtung Wilhelms forderten. Dabei konnte dieser für diesen Fehler überhaupt nichts und er hatte auch keineswegs die Absicht, diese Ländereien als seinen Besitz einzufordern. Auch unser Verbündeter Löwenherz beteiligte sich an diesen Attacken gegen Herrn Wilhelm. Wilhelm wandte sich schließlich an meinen Herrn mit der Bitte um Unterstützung. Nahezu zeitgleich traf ein Bericht eines unserer Kundschafter ein, in dem zu lesen war, daß Löwenherz mit seinen Armeen bereits vor den Toren von Wilhelms Stadt stand.

Daraufhin verlangte Alberich von Löwenherz eine Erklärung für dessen Kriegshandlungen. Diese schweren Angriffe auf Herrn Wilhelm waren schließlich überhaupt nicht im Sinne des Bündnisvertrages, den Herr Löwenherz unterzeichnet hatte. Zum Glück konnten durch Alberichs Eingreifen einige Mißverständnisse geklärt werden und die Herren trafen sich am Verhandlungstisch. Nach dem letzten Bericht unseres Kundschafters hat Herr Wilhelm wieder einige Ländereien in seinem Besitz und die Armeen von Löwenherz sind von seinem Land verschwunden. Wie schön, daß sich wenigstens einige Herren auch friedlich einigen können.

Von einer weit entfernt von Eternia gelegenen Insel möchte ich heute ebenfalls berichten. Diese liegt östlich von Minhiriat und bisher erreichten uns nur äußerst selten Berichte von dort. Erst vor kurzem haben wir einen Kundschafter ausgesandt, um auch von dieser Insel Kunde zu erhalten. Bisher war sie in meinen Unterlagen immer nur als die "Namenlose" eingetragen, doch erhielt unser Kundschafter die Information, das sie von den dortigen Bewohnern vor kurzem den Namen Tiamat erhielt. Er traf dort außerdem zu seinem Erstaunen auf eine Armee von Baron Faramir. Als mein Herr sich einige Zeit später zu einem Gespräch mit Faramir traf, kam auch diese Armee zur Sprache. Sie war von Faramir ausgeschickt wordnen, um den Bewohnern Tiamats bei der Bekämpfung der zahlreichen Orks auf ihrer Insel zu helfen. Sie hatten damit wohl erhebliche Schwierigkeiten und so bot ihnen Faramir seine Hilfe an.

Meines Wissens der erste Hilfseinsatz einer Armee auf einer fremden Insel. Dabei war es noch zu einem kleinen Mißverständnis gekommen, denn Faramir ließ seine Truppen an der Südseite der Insel anlanden, während sie eigentlich an der Nordseite an Land gehen sollten. Zum Glück konnte diese Sache durch einige geschwind ausgeschickte Boten schnell bereinigt werden und nun kämpfen die Männer Faramirs auf Tiamat tapfer gegen die Schwarzpelze.

Nun zu unseren eigenen Angelegenheiten. Nachdem wir nun Kundschafter auf mehreren Inseln abgesetzt hatten, damit uns Karten und Informationen über ferne Länder erreichen, haben auch unsere Schiffe die weiten Meere abgesucht, um vielleicht sogar gänzlich neue Inseln zu finden. Tatsächlich konnte der Kapitän eines unserer Schiffe vor einigen Jahren eine neue Insel entdecken. Zuerst schien sie uns vollkommen unbewohnt, aber nach kurzer Zeit endeckte die Schiffsbesatzung eine kleine Siedlung. Leider waren auch die gefürchteten Orks auf dieser Insel anzutreffen.

Alberich beriet sich wochenlang mit seinen besten Männern und sie beschlossen, einen neuen Schritt zu wagen. Es wurde eine kleine Flotte von Schiffen ausgerüstet. Sie nahmen eine Gruppe von mutigen Familien auf, die versuchen wollten, auf dieser neuen Insel Fuß zu fassen und dort eine Siedlung zu gründen. In dem Wissen um die dort hausenden Orks wurde auch eine kleine Armee mitgeschickt, die diese Siedler beschützen sollte, bis der neue Ort sich selbst verteidigen könnte. Unter großem Jubel der Bevölkerung und von Alberich persönlich verabschiedet, machten sich die Siedler auf den Weg. Nach einer langen und gefährlichen Überfahrt langten sie endlich an ihrem Ziel an. Die neue Insel, auf den Namen Exevor getauft, war inzwischen von einigen unserer Schiffe umfahren worden. Sie ist mindestens eben so groß wie Eternia und von Bord der Schiffe aus waren weite Ebenen, schroffe Klippen und hohe Gebirgszüge zu erkennen. An einigen Stellen münden große Flüsse ins Meer, die unsere Schiffe hinauffuhren, um auch einen Blick auf das Landesinnere erhaschen zu können.

Für unsere neue Sieldung hatte Alberich eine Stelle im Nordosten der Insel ausgesucht, die ihm geeignet erschien. Dort ergießt sich ein Fluß ins Meer, der uns einerseits mit Frischwasser versorgt, andererseits die Wasserräder antreibt, die die Kraft für unsere Sägewerke und dergleichen mehr liefern. Außerdem war der Schiffsbesatzung, die diesen Fluß befahren hatte, aufgefallen, daß der Fluß aus einem Gebirge entspringt, welches vermutlich sehr reich an Mineralien und Erzen sein dürfte.

Kaum, daß unsere Siedler ihr Vorräte ausgeladen und die erstigen notdürftig zusammengezimmerten Hütten errichtet hatten, tauchten eines Tages die Orks auf. Unsere Männer aber waren auf der Hut und diese erste Truppe wurde ohne Schwierigkeiten vernichtet. Auf ihren Streifzügen durch das Landesinnere haben unsere Mannen bis zum heutigen Tage schon hunderte der Schwarzpelze niedergemacht. Wir konnten auch tatsächlich reiche Erzvorkommen in den Bergen erschließen und diese kommen unserer Produktion von Waffen, Rüstungen und Schiffen zugute. Besonders im Schiffbau haben wir große Fortschritte gemacht und mittlerweile sind wir auch in der Lage, passable Kriegsschiffe zu bauen und damit können wir unser Land nun auch gegen Angriffe von der See aus verteidigen.

Auf dieser neuen Insel haben auch noch andere Herren aus unserem Bündnis gesiedelt und auch einige andere Reiche haben hier schon Kolonien gegründet. Auf den Reisen unserer Kundschafter entdeckten diese auch das Land eines gewissen Agomar. Wir hatten noch keinen weiteren Kontakt mit ihm, jedoch war seine Stadt von Orks bedroht, mit welchen eine unserer Armeen kurzen Prozeß machte. Wir fühlen uns natürlich verpflichtet, neuen Reichen zu helfen, die sich noch nicht selbst gegen diese Plage verteidigen können.

Damit möchte ich diesen Chronikeintrag abschließen. Ich werde mich in den nächsten Tagen auf die Reise nach Exevor machen, um dort mit eigenen Augen die Schönheit dieser Insel zu sehen und mich vom Fortschritt in unserer Kolonie zu überzeugen.

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